Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), 1920-1923/1925-1945
Aus Historisches Lexikon Bayerns
In München aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) hervorgegangene Partei, ab 1921 unter dem Vorsitz von Adolf Hitler (1889-1945). Wesentliche politische Merkmale waren Nationalismus, Antisemitismus, die Stoßrichtung gegen die demokratischen Parteien und die bis zur massiven Gewaltanwendung bereite Radikalität. Nach dem Hitlerputsch ab 9. November 1923 verboten, gründete sich die Partei am 27. Februar 1925 neu; aber erst die zunehmende Wirtschaftskrise der Folgezeit ermöglichte den rasanten Aufschwung der immer gewaltbereiter auftretenden Nationalsozialisten. Nach der Machtübernahme 1933 verflochten sich Partei und Staat vielfach. Die wichtigste Aufgabe der Partei war jetzt propagandistischer Natur. Nach Kriegsende verboten die Alliierten die NSDAP am 10. Oktober 1945.
Entstehung aus der "Deutschen Arbeiterpartei" (DAP)
Auf Initiative des Münchner Werkzeugschlossers Anton Drexler (1884-1942) wurde am 5. Januar 1919 in München die "Deutsche Arbeiterpartei" (DAP) gegründet. Adolf Hitler (1889-1945) erschien am 12. September 1919 vermutlich im Auftrag der Stadtkommandantur erstmals auf einem der Treffen im Sterneckerbräu (Tal 54) und wurde bald danach Mitglied.
Am 24. Februar 1920 hielt er eine Rede im Münchner Hofbräuhaus, bei der er die 25 Thesen des Parteiprogramms bekannt gab. Es erhob in der Tradition der Alldeutschen Forderungen nach Zusammenschluss aller Deutschen, Kolonien, Stärkung des Mittelstands und diskriminierendem Ausnahmerecht für jüdische Deutsche. Auch wies es in vielen Punkten Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der deutsch-sozialistischen Kreise auf, welche die Verstaatlichung des Bodens und des Geldwesens forderten. Die Ideen des Würzburger Wirtschaftstheoretikers Gottfried Feder (1883-1941) von der "Brechung der Zinsknechtschaft" fanden ebenfalls Eingang in das Programm. Auf dieser Versammlung wurde die DAP in "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" (NSDAP) umbenannt. Von Anfang an schwebte Hitler eine Massenpartei und kein politischer Geheimzirkel vor.
In der Frühzeit konzentrierte sich Hitler bewusst und intensiv auf die Propagandatätigkeit. Dank seiner rhetorischen Energie konnte die Partei von der Verkündung des Programms bis zum 21. Januar 1921 in München 46 öffentliche Versammlungen, darunter zehn Massenversammlungen, abhalten. Bis 30. Januar 1922 folgten weitere 35 Veranstaltungen. 1922 war das große Agitationsjahr der Partei, die nun ihren ersten großen Aufstieg nahm und an zahlreichen Kundgebungen und Treffen der nationalen Verbände beteiligt war, so u. a. am Deutschen Tag in Coburg.
Von Anfang an wandten die Nationalsozialisten die Taktik an, in gegnerischen Versammlungen als Redner aufzutreten. Auch vor gewaltsamen Übergriffen schreckte man nicht zurück. Das aggressive Vorgehen ging von Hitler selbst aus. Im Januar 1922 wurde er zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sich an der Misshandlung des bayerisch-partikularistisch orientierten Ingenieurs Otto Ballerstedt (1887-1934) beteiligt hatte. Er verbüßte vom 24. Juni bis zum 27. Juli 1922 einen Monat im Gefängnis Stadelheim; der Rest wurde ihm auf Bewährung erlassen. Für die Organisation der mit Plakaten, Klebezetteln, Flugschriften, Reden und Demonstrationsversammlungen betriebenen Propaganda war Hermann Esser (geb. in Röhrmoos, Lkr. Dachau, 1900-1981) zuständig; für die Verbreitung der Parteiziele waren daneben besonders der Chefredakteur des parteieigenen Völkischen Beobachters, Dietrich Eckart (geb. in Neumarkt/Opf., 1868-1923), sein Nachfolger Alfred Rosenberg (1893-1946) sowie Gottfried Feder aktiv.
Mitgliederschaft, Finanzierung und Organisation in der Frühzeit
Mit dem Eintrag des "Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins e.V." (NSDAV) am 12. Oktober 1920 erhielt die Partei den Charakter einer juristischen Person. Bis zum 1. November 1921 traf sich die Parteileitung weiter in einem gemieteten Raum des "Sterneckerbräus", danach mietete sie in der Corneliusstraße 12 drei Räume, die sie bis zum Parteiverbot 1923 behielt. Erster Geschäftsführer war Rudolf Schüßler (geb. 1893), vormals als Vizefeldwebel ein Regimentskamerad Hitlers. Auf ihn folgte vom 16. November 1921 bis zum 4. Januar 1922 Josef Pickl (1868-1951), anschließend der Münchner Max Amann (1891-1957). Sein Stellvertreter war seit September 1922 Philipp Bouhler (1899-1945), ebenfalls aus München. Als Parteiflagge verwendete man die Hakenkreuzflagge, die zum ersten Mal der die Partei unterstützende Dentist Friedrich Krohn (geb. 1879) bei der Gründung der Ortsgruppe Starnberg am 20. Mai 1920 zur Schmückung des Rednerpults benutzt hatte. Das Hakenkreuzsymbol war schon in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in völkischen Kreisen verbreitet gewesen, so etwa bei der Thule-Gesellschaft.
Ende Juli 1921 existierten in Bayern neun Ortsgruppen, Ende 1922 44 und außerhalb Bayerns, wo die Partei sich seit Frühjahr 1922 verbreitet hatte, 56. Sie alle erkannten die Münchner Ortsgruppe als Parteileitung an. 1923 betrug die Zahl der Ortsgruppen in Bayern 178 (München und Oberbayern 22, Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken 75, Mittelfranken 22, Unterfranken 24, Schwaben 32, Pfalz 3), außerhalb 169. Die Ortsgruppe München war bereits 1921 in die sieben Sektionen Lehel, Haidhausen, Neuhausen, Giesing, Schlachthofviertel, Schwabing und Westend eingeteilt.
Die weitere Ausdehnung im Reich wurde verhindert, als Preußen die NSDAP am 15. November 1922 mit Hilfe des Republikschutzgesetzes verbot. Bis zum Herbst 1923 folgten alle übrigen Länder außer Bayern. Als Ersatz trat die in Norddeutschland stärkere "Deutschvölkische Freiheitspartei" auf, die in Preußen am 23. März 1923 ebenfalls verboten wurde. Thüringen, Sachsen und Baden folgten.
Die DAP hatte um die Jahreswende 1919/1920 195 Mitglieder. Im Sommer 1920 hatte ihre Nachfolgerin um die 1.700, 1921 um die 3.000. Bis November 1923 stieg die Mitgliederzahl auf rund 55.000. Der sozialen Herkunft nach überwog der städtische untere Mittelstand aus kleinen Angestellten, Kaufleuten, Handwerkern und niederen Beamten. Anfänglich stammte die große Mehrheit aus Städten; nach dem großen Zuwachs 1923 aber dominierte das Land, insbesondere die ländlichen Handwerker. Außerdem sind etwa 10 % Bauern nachweisbar. Unter der Führungsschicht im fränkischen Raum waren kleinstädtische Honoratioren, teilweise auch evangelische Geistliche repräsentativ.
Die Partei finanzierte sich zum einen aus Beiträgen und Spenden der Mitglieder, Eintrittsgeldern für Versammlungen und den Gewinnen des parteieigenen Franz Eher Nachf. Verlags, zum anderen aus Zuschüssen wohlhabender Gönner. Wichtige persönliche Kontakte hielt Hitler mit der Frau des Pianofabrikanten Edwin Bechstein (1859-1934), Helene Bechstein (1876-1951), mit dem Verleger Hugo Bruckmann (1863-1941) und dessen Frau Elsa (1865-1946) und seit Oktober 1923 mit der Familie Richard Wagners (1813-1883), insbesondere mit dessen Schwiegertochter Winifred (1897-1980). Viele Finanzquellen bleiben aber im Dunkeln.
Für die Veranstaltungen der Partei waren Ordnungsmänner erforderlich. Schon im November 1920 gründete der Uhrmacher Emil Maurice (1897-1972), dessen jüdische Herkunft Hitler unbekannt war, eine "Turn-und Sportabteilung", die am 5. Oktober 1921 in "Sturmabteilung" (SA) umbenannt wurde. Die Führung und militärische Ausbildung übernahm zunächst Leutnant zur See a. D. Hans Ulrich Klintzsch (geb. 1898), ehemaliges Mitglied der "Organisation Consul". Anfang 1923 trat der Pilot Hermann Göring (1893-1946) aus Rosenheim an die Spitze, entzog die SA dem Einfluss der "Organisation Consul" und schuf ein eigenes Oberkommando. Organisatorisch wurde die SA von der Partei getrennt. Neben der SA entstand im März 1923 eine eigene Stabswache, die zwei Monate später in "Stoßtrupp Hitler" umbenannt wurde und die Keimzelle der späteren "Schutzstaffel" (SS) bildete. Führer waren der Journalist und zeitweilige Kassierer der Partei, Josef Berchtold (1897-1962) aus Ingolstadt, und Hitlers Fahrer Julius Schreck (1898-1936) aus München.
Monopolanspruch im völkischen Lager
Hitler selbst verstand sich zu dieser Zeit in erster Linie als Propagandist und noch nicht als zukünftiger führender Politiker Deutschlands. Von Anfang an erhob er aber gegenüber Konkurrenzgruppierungen aus dem völkischen Lager den ausschließlichen Machtanspruch. Im Juli 1921 verhandelten Münchner Nationalsozialisten gegen Hitlers Willen in Augsburg über eine Vereinigung mit der völkischen "Deutschen Werkgemeinschaft" (DW) Otto Dickels. Als Drexler die Verhandlungen nicht abbrach, trat Hitler am 11. Juli 1921 aus der Partei aus. Da diese dadurch ihr propagandistisches Zugpferd verloren hätte, kapitulierte Drexler. Hitler erhielt in der neuen Satzung vom 29. Juli 1921 als Zugeständnis für seinen Wiedereintritt den Parteivorsitz mit diktatorischen Vollmachten. Am 8. Oktober 1921 unterstellte sich auch Julius Streicher (1885-1946), der spätere Herausgeber des Wochenblattes Der Stürmer, mit seiner Nürnberger Ortsgruppe der "Deutsch-Sozialistischen Partei" (DSP) Hitlers Führung.
Der Hitlerputsch
Die Radikalisierung nahm zu, als die Reichsregierung unter Gustav Stresemann (DVP, 1878-1929) am 26. September 1923 den passiven Widerstand gegen die französische Ruhrbesetzung aufgab. Ernst Röhm (1887-1934) gelang es nun, Hitler als politischen Führer an die Spitze des Deutschen Kampfbundes aus SA, Reichsflagge und Bund Oberland zu bringen. Dieser geriet angesichts seiner radikalen Forderungen und der wirtschaftlich prekären Lage seiner militanten Anhänger immer mehr unter Zugzwang. Er benutzte schließlich eine von Generalstaatskommissar Gustav von Kahr (BVP, 1862-1934) am 8. November 1923 im Münchner Bürgerbräukeller veranstaltete Versammlung, um die "nationale Revolution" zu proklamieren. Spätestens jetzt beanspruchte er die führende politische Rolle in Deutschland. Die konservativen Kräfte mobilisierten nun erstmals energisch die Staatsmacht gegen die Putschisten. Der Putschversuch fand vor der Feldherrnhalle am Mittag des 9. November im Feuer der Bayerischen Landespolizei ein blutiges Ende. Kahr erklärte noch am selben Tag die NSDAP für aufgelöst, ihr Vermögen als beschlagnahmt.
Der Hitlerprozess und die Ersatzorganisationen für die NSDAP
Vom 26. Februar bis zum 1. April 1924 fand vor dem Münchner Volksgericht der Prozess gegen Hitler und eine Reihe der übrigen Putschisten, darunter Erich Ludendorff (1865-1937), statt. Hitler wurde zu fünfjähriger Festungshaft verurteilt, konnte den Prozess jedoch als propagandistisches Forum nutzen.
Als von ihm autorisiertes Ersatzorgan für die NSDAP entstand am 1. Januar 1924 die bald in sich zerstrittene "Großdeutsche Volksgemeinschaft" (GVG), die mit der Großdeutschen Zeitung über ein eigenes Presseorgan verfügte. Am 7. Januar 1924 bildete sich in Bamberg als Sammelorganisation der völkischen Kräfte alten Stils und Wahlgemeinschaft der "Völkische Block in Bayern" (VBl). Hitler lehnte ihn ab. Trotzdem trat die "Großdeutsche Volksgemeinschaft" bei den Landtagswahlen vom 6. April 1924 mit dem Völkischen Block an; zusammen gewannen sie 17,1 % der Stimmen.
Neugründung und Neuorganisation der NSDAP 1925
Am 20. Dezember 1924 wurde Hitler vorzeitig aus der Landsberger Festungshaft entlassen und am 16. Februar 1925 in Bayern der Ausnahmezustand aufgehoben. Damit war der Weg für die Parteineugründung frei, zumal Hitler dem neuen Ministerpräsidenten Heinrich Held (BVP, 1868-1938) zugesagt hatte, nur mehr im Rahmen der Verfassung agieren zu wollen. Der Plan einer Ausweisung Hitlers war wegen der ablehnenden Haltung Österreichs nicht durchführbar gewesen.
Die Gründungsversammlung fand am 27. Februar 1925 im Münchner Bürgerbräukeller statt. Der Landesverband des "Völkischen Blocks", die "Großdeutsche Volksgemeinschaft" und die "Nationalsozialistische Freiheitsbewegung" als gemeinsame Reichstagsfraktion von Nationalsozialisten und "Deutschvölkischer Freiheitspartei" lösten sich auf. Die politische Schwäche Ludendorffs wurde durch den ersten Wahlgang der Reichspräsidentenwahlen vom 29. März 1925 mit 3,2 % Stimmen in Bayern (im Reich 1,1 %) offenkundig. Ein Handicap für einen neuen Aufschwung der NSDAP in Bayern war das Redeverbot für Hitler, das vom 9. März 1925 bis zum 5. März 1927 galt. Es gelang zwar, wieder eine effektive Organisation aufzubauen, doch hatte die Partei in den ersten Jahren nach ihrer Wiedergründung kein politisches Gewicht.
Plakat der NSDAP "Deutschlands Zukunft und unsere Bewegung", Ankündigung einer Versammlung in München zur Neugründung der Partei am 27. Februar 1925. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-6498)
Entwicklung bis 1929
Die parteiinternen Richtungskämpfe, insbesondere mit Otto (geb. in Windsheim, 1897-1974) und Gregor Straßer (geb. in Geisenfeld [Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm], 1892-1934), entschied Hitler für sich. Die von Gregor Straßer gegründete Arbeitsgemeinschaft der nordwestdeutschen Gauleiter mit ihren sozialistischen Tendenzen wurde nie zu einer für Hitler wirklich gefährlichen Opposition. Otto Straßer, der das Konzept eines nationalen Sozialismus vertrat, wurde im Juni 1930 aus der NSDAP ausgeschlossen.
Hitler verfolgte seit der Wiederbegründung den Weg, legal über Wahlerfolge an die Macht zu kommen. Die Wahlen boten Gelegenheit zu intensiver Propaganda bei den kostenlosen Wahlkampfreisen; überdies konnten Abgeordnete von den Diäten leben. Ihre Immunität bot bei der nach wie vor hemmungslosen Agitation einen willkommenen Schutz. Zwischen 1924 und 1929 konzentrierte die Partei ihre Aktivitäten auf die Städte und vernachlässigte das Land. Das Ergebnis der Reichstags- und Landtagswahlen vom 20. Mai 1928 war trotz des propagandistischen Aufwands inklusive Gewaltanwendung und des prominenten Reichstagskandidaten Franz Xaver Ritter von Epp (seit 1928 NSDAP, zuvor BVP, 1868-1947) enttäuschend (Landtag 6,1 %, Reichstag 6,4 %). Überdurchschnittlich war das Ergebnis in Oberbayern mit 7,1 %, Oberfranken mit 10,8 % und Mittelfranken mit 9,1 %. Der Anteil in den kreisunmittelbaren Städten war jeweils höher als der auf dem Land. Der Reichstagswahlkreis Franken nahm mit 8,1 % den Spitzenplatz ein. Über dem Reichsdurchschnitt lagen die bereits gut organisierten und gefestigten Gaue mit intensiver Propagandatätigkeit. Bayern stellte drei von insgesamt zwölf NSDAP-Reichstagsabgeordneten (Epp, Wilhelm Frick [geb. im pfälzischen Alsenz, 1877-1946] und Gregor Straßer).
Das von rechtskonservativen Kräften initiierte Volksbegehren gegen den Youngplan, der die Frage der von Deutschland als Verlierer des Ersten Weltkriegs zu zahlenden Reparationen regeln sollte, ermöglichte der Partei dann erneut, einen auf ein konkretes Ziel gerichteten propagandistischen Aktivismus zu entfalten. Der Volksentscheid vom 22. Dezember 1929 hatte aber nur in Mittel- und Oberfranken einen überdurchschnittlichen Erfolg. Insgesamt entsprach das Stimmenaufkommen der Deutschnationalen und Nationalsozialisten nicht einmal dem der Wahlen von 1928.
Bei den Kommunalwahlen am 8. Dezember 1929 gelang den Nationalsozialisten der Einzug in 48 von 59 Stadträte kreisunmittelbarer Städte, dagegen nur in 44 von 127 nicht kreisfreien. Sie stellten aber nur 2 % der gewählten Stadt- und Gemeinderäte. Am stärksten war die NSDAP in Orten zwischen 3.000 und 10.000 Einwohnern vertreten. Spektakulär war der Erfolg in Coburg, wo die NSDAP erstmalig in einer Stadt die absolute Mehrheit im Stadtrat gewann; in München wurde sie immerhin drittstärkste Kraft. Sachbezogene Kommunalpolitik betrieb die Partei nicht. Beliebt waren propagandawirksame, populistische Anträge, die keine Aussicht auf Erfolg hatten, wie etwa die Beispiele München und Nürnberg zeigen. Die angeblichen Musterleistungen in Coburg, wo Franz Schwede (1888-1960) seit dem 16. Oktober 1931 als Oberbürgermeister quasi diktatorisch herrschte, bestanden in Wirklichkeit aus Korruption und Klüngelwirtschaft. Die zweite bayerische Stadt, in der die Nationalisten die Mehrheit im Stadtrat erhielten, war im Sommer 1932 Neustadt a.d. Aisch.
Die Wahlen von 1930 bis 1933
Seit Herbst 1929 hatte die Bereitschaft zur politischen Gewalttätigkeit zugenommen. In Bayern konnten die Nationalsozialisten zwar nicht mehr mit der Toleranz der Regierung rechnen; Überwachung, verschärfte Auflagen und Verbote, etwa das Uniformverbot vom 5. Juni 1930, konnten ihre Erfolge jedoch nicht aufhalten. Die nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten nutzten nicht nur ihre Immunität, um sich der Strafverfolgung wegen zahlreicher Delikte zu entziehen, sie trugen sogar die gewaltsamen Auseinandersetzungen in den Landtag selbst hinein und erschienen dort während der 1930 und 1932 verhängten Uniformverbote wiederholt demonstrativ in Parteiuniform.
Die vorzeitige Auflösung des Reichstags am 18. Juli 1930 vor dem Hintergrund der zunehmenden Wirtschaftskrise bescherte den Nationalsozialisten eine einmalige Chance. Mit einem eigenen Agrarprogramm sprachen sie nun auch die zuvor eher vernachlässigten Bauern an. In Bayern erreichten sie rund 18 % der Stimmen (im Reich 18,3 %). Hochburgen waren wieder Mittel- und Oberfranken mit jeweils rund 24 %, wobei sich die Ergebnisse in Mittelfranken in Stadt und Land die Waage hielten, während sie in Oberfranken in den Städten weit überdurchschnittlich waren. Dazu kam die Pfalz mit 22,8 %. Stadt und Land waren dort ebenfalls gleichgewichtig. Oberbayern lag mit den kreisfreien Städten über, insgesamt mit 17,2 % aber etwas unter dem Durchschnitt. Hier ragte die Stadt Ingolstadt mit 27,7 % heraus. Auch Niederbayern lag in den Städten über dem Durchschnitt, in Passau sogar über 31 %, insgesamt aber wegen der wesentlich niedrigeren Ergebnisse auf dem Land mit 11,6 % wesentlich darunter. Dort wie in Schwaben war die NSDAP jedoch in das Reservoir des Bayerischen Bauernbundes (BB) eingedrungen, dessen Erosionsprozess sich bei den folgenden Wahlen fortsetzte. In der Oberpfalz (12,4 %) erreichten die Nationalsozialisten nur in den Städten den Landesdurchschnitt. In Schwaben (14,3 %) lagen sie in Stadt und Land darunter. Schlusslicht war Unterfranken (12,3 %). Dort übertraf die Partei in den Städten zwar den Landesdurchschnitt, unterschritt ihn aber ganz erheblich auf dem Land. Offenkundig waren die Zuwächse in den katholischen Bevölkerungsschichten; auch die höhere Wahlbeteiligung kam der NSDAP zugute. Zehn Reichstagsabgeordnete der Partei stammten aus Bayern.
Bei den Reichspräsidentenwahlen von 1932 kam Hitler am 13. März 1932 reichsweit auf 30,1 %, im zweiten Wahlgang am 10. April auf 36,8 % der Stimmen. Das bayerische Ergebnis lag unter dem Anteil im Reich. Weit überdurchschnittlich war dagegen der Erfolg im Wahlkreis Franken (41,2 %).
In den Landtagswahlen vom 24. April 1932 gelang der Partei dann eine Steigerung auf 32,52 %. Sie war damit fast genauso stark wie die "Bayerische Volkspartei" (BVP) (32,55 %). Vor allem der "Bayerische Bauern- und Mittelstandsbund" und der "Bayerische Landbund" in Mittelfranken waren aufgerieben worden. Weit über dem Durchschnitt lagen wiederum Mittelfranken (45,6 %), Oberfranken (44,2 %) und die Pfalz (42,9 %), in der die Nationalliberalen fast verschwunden waren. Spitzenwerte erreichte die Partei in diesen Regierungsbezirken jeweils in den ländlichen Gebieten mit überwiegend protestantischer Bevölkerung und agrarischer Wirtschaftsstruktur. Dagegen erzielte sie in Gebieten mit starkem Anteil an Erwerbslosen keineswegs überdurchschnittliche Werte. Alle übrigen Regierungsbezirke lagen weit unter dem Durchschnitt, mit Ausnahme Schwabens (30,7 %). Unterfranken blieb das "Stiefkind" bei den Wahlergebnissen und hatte auch den am schlechtesten organisierten Gau. In Ober- und Niederbayern, der Oberpfalz, Ober- und Unterfranken lagen die kreisunmittelbaren Städte höher als das Land, in der Pfalz, Mittelfranken und Schwaben war es umgekehrt.
Mit diesem Wahlerfolg war die NSDAP aber auch an die Zuwachsgrenze gelangt. Bei den Reichstagswahlen vom Juli 1932 kam sie nur mehr auf 32,9 % (Reich 37,3 %), bei denen vom November auf 30,5 % (Reich 33,1 %). Bayern stellte jeweils 21 bzw. 18 NS-Abgeordnete. Ohne Zweifel war der Partei ein Einbruch in das katholische Lager gelungen. Bei den Juliwahlen 1932 war sie erstmals etwas stärker als die BVP. Mit wenigen Ausnahmen blieb die Haltung des Klerus selbst in Bayern aber feindselig und distanziert, anders als bei den Geistlichen der evangelischen Kirche.
Seit den Landtagswahlen vom April 1932 und verstärkt seit November 1932 führte der NSDAP-Fraktionsführer im Landtag, Rudolf Buttmann (geb. in Marktbreit [Lkr. Kitzingen], 1885-1947), Gespräche mit der BVP über eine Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten. Der BVP-Vorsitzende Fritz Schäffer (1888-1967) arbeitete ebenfalls auf eine Koalition hin. Buttmann hegte die Hoffnung, dass er bayerischer Ministerpräsident werden könne. Eine solche Koalitionsregierung widersprach aber dem nationalsozialistischen Grundprinzip, den Parlamentarismus zu entmachten. Buttmann wurde von den Radikalen im Landtag, darunter Hermann Esser, beiseite gedrängt.
Parteiorganisation bis 1933
Reichsleitung
Aus der Ortsgruppe München heraus bildete sich die Reichsleitung der Partei. Sitz der Parteizentrale war seit Mai 1930 das sog. Braune Haus in der Briennerstraße 45. Zuvor war sie im Gebäude des Franz Eher-Verlags in der Thierschstraße 15 und in der Schellingstraße 30 untergebracht gewesen. Die führenden Personen der Reichsleitung hießen bis zum 2. Juni 1933 "Amtsleiter", danach "Reichsleiter". Sie wurden ebenso wie die Gauleiter von Hitler persönlich ernannt. Die beiden wichtigsten Bürokraten in der Reichsleitung waren Philipp Bouhler als Reichsgeschäftsführer und der Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz (geb. in Günzburg, 1875-1947). Reichspropagandaleiter war vom 4. August 1925 bis April 1926 Hermann Esser, auf den Gregor Straßer nachfolgte. 1928 leitete Hitler das Amt selbst, 1929 ging es an den Gauleiter von Berlin, Josef Goebbels (1897-1945), über. Stellvertreter war bis 1930 der Münchner Heinrich Himmler (1900-1945). 1930 wurde der Fernhandelsschuldirektor und Finanzfachmann Fritz Reinhardt (1895-1969) Reichspropagandaleiter II. Er hatte im Juni 1928 in Herrsching am Ammersee (Lkr. Starnberg) eine Schule gegründet, die ein Jahr später zur Reichsrednerschule umgestaltet wurde.
Straßer wurde im Dezember 1927 als Nachfolger des Generalleutnants a. D. Bruno Heinemann (1858-1938) Reichsorganisationsleiter. Ihm unterstanden die Auslandsabteilung, die Pressestelle und die "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" (NSBO) sowie die Leiter der Ämter für Beamtenfragen, Kommunales und Kriegsgeschädigte und der Herausgeber des parteiinternen Mitteilungsblatts. Auf seinen Vorschlag hin wurde im September 1929 eine Reichsorganisationsleitung II unter dem Obersten a. D. Konstantin Hierl (geb. in Parsberg, 1875-1955) errichtet, die sich mit den Grundlagen des künftigen NS-Staates befassen sollte, allerdings anders als die Reichsorganisationsleitung unter Straßer keinen Unterbau in den Gauen hatte. Die Kompetenzen waren nicht klar zwischen Straßer und Heinemann abgegrenzt.
Als Vorläufer des Parteigerichts wurde 1925 bei der Reichsleitung ein dreiköpfiger Untersuchungs- und Schlichtungsausschuss eingerichtet, dessen Vorsitzende Heinemann und ab 1927 Walter Buch (1883-1949) waren. Das Parteigericht war angesichts der ständigen Kämpfe innerhalb der Bewegung notwendig geworden. Am 1. Juni 1930 erhielt Richard Walther Darré (1895-1953) den Auftrag zum Aufbau des Agrarpolitischen Apparates der Partei und wurde dazu zwei Monate später in die Reichsleitung aufgenommen.
Schon ab 1930 schwand die Dominanz der Münchner Parteizentrale, weil sich Hitler und seine engsten Berater mehr und mehr in Berlin und an anderen Brennpunkten aufhielten, um dem politischen Geschehen möglichst nahe zu sein. Dennoch wurde die Münchner Bürokratie unaufhörlich ausgebaut: Die meisten Zentralämter, Gliederungen und Verbände der Partei hatten ihren Sitz in München. Insgesamt handelte es sich um 14 Hauptämter mit zahlreichen Unterabteilungen. Nicht in Bayern waren die Leitung der "Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation", die Abteilung für Beamtenfragen und die Auslandsabteilung angesiedelt. Im Bereich des Reichsorganisationsleiters arbeiteten Karl Fiehler (1895-1969) und Rudolf Buttmann als Sachbearbeiter für Kommunalfragen, Hanns Oberlindober (1896-1949) als Sachbearbeiter für Kriegsgeschädigtenfragen, Elsbeth Zander (geb. 1888) als Sachbearbeiterin für die "NS-Frauenschaft" und der Abteilungsleiter der Pressestelle, Otto Dietrich (1897-1952).
Im Juni 1932 wurden die beiden Reichsorganisationsleitungen zusammengelegt, die Untergliederungen bis zum Ausscheiden Straßers mehrfach geändert. Ernannt wurden zwei Reichsinspekteure, der Fememörder Paul Gustav Schulz (1898-1960) und Robert Ley (1890-1945), mit den Hauptabteilungen I und II. Die Hauptabteilung III unter Straßers vorläufiger Leitung umfasste die Abteilungen für Innenpolitik, Rechtspolitik, Ingenieurbildung und Volksgesundheit, mit den weiteren Untergliederungen "Rasse", Volksbildung, Wehr- und Außenpolitik, Kriegsopferversorgung, Beamte, "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" , Ausland, Presse und Frauenarbeit; außerdem unterstanden ihr der nationalsozialistische Juristen-, Lehrer- und Ärztebund. Die Hauptabteilung IV Wirtschaft gliederte sich in die Gebiete Währung, Finanz und Produktion, Sozialpolitik, Arbeitsbeschaffung, Presse, Archiv, Propaganda, Zwischenstaatliche Wirtschaftsbeziehungen und Wirtschaftswissenschaft. In der Hauptabteilung V unter Darré mit der eigenen Abteilung Forstwissenschaft waren die Ämter Gartenbau, Markt- und Börsenwesen, Ostland, Siedlung und Geflügelwirtschaft zusammengefasst. Vor seinem Rücktritt wandelte Straßer noch die Hauptabteilung III in eine zentrale Planungsinstanz der Partei um.
Zwischen der Organisationsleitung und deren Gauverbänden wurden Landesinspektionen eingerichtet, die mehrere Gaue umfassten. Jeweils fünf Landesinspektionen unterstanden den beiden Reichsinspektionen. Ley verwaltete kommissarisch die Landesinspektion Bayern. In dieser Funktion war er den Gauleitern übergeordnet, was diese als Macht- und Prestigeverlust empfanden.
Schon 1926 war nach faschistischem Vorbild der Gruß durch Heben des rechten Arms eingeführt worden. Die Grußformel "Heil Hitler" war teilweise schon 1923 in Gebrauch gewesen. 1932 wurden der Hitler-Gruß und die Anrede "Mein Führer" verbindlich festgelegt.
Im Dezember 1932 geriet Straßer durch seine Bereitschaft, in die Reichsregierung unter Kurt von Schleicher (1882-1934) als Vizekanzler einzutreten, in einen unüberbrückbaren Gegensatz zu Hitler und trat am 8. Dezember 1932 resignierend von allen Parteiämtern zurück. Am nächsten Tag übernahm Hitler die Leitung der Politischen Organisation selbst und ernannte Ley zu seinem Stabschef. Dieser löste die Reichs- und Landesinspektionen wieder auf, ebenso die Wirtschaftspolitische Abteilung. Der Agrarpolitische Apparat wurde zum selbständigen, direkt Hitler unterstellten Amt. Zur Herstellung der Einheitlichkeit bildete man eine Politische Zentralkommission unter dem neuen Amtsleiter Rudolf Heß (1894-1987), der vorher Hitlers Privatsekretär gewesen war. Sie umfasste die von Buttmann geleitete Kommission für Beratung und Überwachung der nationalsozialistischen parlamentarischen Arbeit in den Länderparlamenten und Kommunen, die Kommission zur Überwachung der nationalsozialistischen Presse unter Reichspressechef Dietrich und die Kommission für Wirtschaftsfragen mit der Unterkommission Wirtschaftspolitik unter Walther Funk (1890-1960) und der Unterkommission Arbeitsbeschaffung unter Gottfried Feder. Ley unterstanden das Personalamt, das Organisationsamt und das Politische Amt sowie die Nebenorganisationen "NS-Betriebszellenorganisation", "NS-Frauenschaft" (NSF), "NS-Beamtenabteilung", "NS-Kriegsopferversorgung", die Kommunalpolitische Abteilung, die Abteilung für Volksgesundheit und der NS-Ärztebund. Neu geschaffen wurde der "Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes" (seit 7. August 1933 "Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation", NS-Hago) unter Theodor Adrian von Renteln (1897-1946). Straßers Versuch, die Macht der Gauleiter einzuschränken, war damit gescheitert. Ley gelang es in der Folgezeit nicht, sich eine vergleichbare Machtposition innerhalb des Parteiapparats aufzubauen.
Nach dem Wahlerfolg vom September 1930 wuchs die nationalsozialistische Parteipresse kräftig. Vorher hatte die NSDAP in Bayern nur vier Tageszeitungen (Völkischer Beobachter, Donaubote Ingolstadt, Chiemgaubote Traunstein, Neue Nationalzeitung Augsburg), im Reich insgesamt 1; Ende 1932 neun, im Reich ohne Nebenausgaben 61. In Bayern verfügte sie über 9 % der Gesamtauflage der Tageszeitungen (gegenüber 5 % im Reich). Ab dem 1. Januar 1932 erschien die von Wilhelm Weiß (1892-1950) herausgegebene Nationalsozialistische Parteikorrespondenz. Der aus einer Münchner Kunstverlegerfamilie stammende Ernst Hanfstaengl (1887-1975), der Hitler schon vor 1923 beraten und ihm wichtige Kontakte vermittelt hatte, wurde nach den Reichstagswahlen vom September 1930 zum Auslandspressechef der Partei ernannt.
Gaue und Gauleiter
Auf einer Führertagung in Rosenheim am 5. Juli 1925 kündigte Hitler die Bildung einer Reichsleitung an und stellte gleichzeitig fest, dass die Partei in Bezirke, Gaue und Ortsgruppen gegliedert sein solle. Zunächst war jedoch die Reichsleitung von 1925 bis Herbst 1928 für die Parteiorganisation in ganz Bayern direkt zuständig. Eine Ausnahme waren die drei Gaue Niederbayern-Oberpfalz, Franken und Rheinpfalz als Mittelinstanzen. Außerhalb Bayerns existierten weitere 21 Gaue. Die Gauleiter hatten eine zunehmend starke Stellung und einen eigenen Spielraum innerhalb ihres Gaus. Sie waren für Organisation, Finanzen und Propaganda zuständig. Nach einigen Umstrukturierungen entwickelten sich bis 1933 die 6 endgültigen bayerischen NSDAP-Gaue München-Oberbayern, Franken, Unterfranken (ab 1935 Mainfranken), Bayerische Ostmark (ab 1942 Bayreuth), Schwaben und Rheinpfalz (Pfalz-Saar, Saarpfalz, ab 1940 Westmark).
Kreise und Bezirke
Im Zuge der von Gregor Straßer im Herbst 1928 eingeleiteten organisatorischen Reform der Partei wurden die Ortsgruppen planmäßig unter den Gauleitungen zusammengefasst. Erstmals war dabei auch von Kreisen (öfter auch Bezirken) als Mittelinstanzen die Rede, die sich nach den Reichstagswahlkreisen ausrichten sollten. Zwischen der Gauleitung und den Ortsgruppen standen ab Oktober 1930 28 Bezirke in ganz Bayern; in München waren es vier. Sie waren ein bloßes Hilfsorgan der Gauleiter und strikt an deren Weisungen gebunden. Am 10. Juni 1932 erließ Straßer eine Verordnung zur umfassenden vertikalen Durchgliederung der Partei. Danach wurden die Gaue endgültig in Kreise aufgeteilt, die in Bayern den Bezirksämtern (ab 1939 Landratsämtern) entsprachen. Mit dieser Organisationsstruktur sollten der starke Mitgliederzuwachs besser erfasst, die Propaganda optimiert und die Gauleiter besser kontrolliert werden, was allerdings angesichts deren Unabhängigkeitsdrang nicht gelang. Die neuberufenen Kreisleiter sollten einen Lehrgang an einer Landesführerschule absolvieren. In Bayern wurde die Landesführerschule 3 am 17. Juni 1933 auf der Plassenburg bei Kulmbach eröffnet.
Ortsgruppen
Im Herbst 1929 wurden die bisherigen acht Sektionen der Münchner Ortsgruppe zu eigenen Ortsgruppen erklärt. Im Januar 1930 waren es neun, die ihrerseits wieder in 24 Sektionen untergliedert waren. Im Herbst desselben Jahres bestanden bereits 25, bis 1933 39 Münchner Ortsgruppen. Die Funktionäre der Gauleitung waren in einer "Sektion Gauleitung" zusammengefasst. Alle Ortsgruppen waren direkt der Gauleitung unterstellt.
Generell sollte eine Ortsgruppe bis zu 500 Mitglieder umfassen können. Untereinheit war die Zelle. Neben den Ortsgruppen bestanden die kleineren Stützpunkte, die meist auf dem Land errichtet wurden und deren Mitglieder verstreut waren. Die Parteileitung in München verlangte von den Ortsgruppen regelmäßige Berichte, um eine weitgehende Kontrolle zu gewährleisten.
Die Zahl der Ortsgruppen und Stützpunkte im gesamten Bayern betrug 1925 139 (München und Oberbayern 16, Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken 57, Mittelfranken 18, Unterfranken 13, Schwaben 16, Pfalz 19; Reich insgesamt 607) und 1928 300 (München und Oberbayern 32, Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken 115, Mittelfranken 36, Unterfranken 21, Schwaben 35, Pfalz 61; Reich insgesamt 1.378). 1930 waren es insgesamt 776 (München und Oberbayern 131, Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken 246, Mittelfranken 81, Unterfranken 53, Schwaben 130 und die Pfalz 135; Reich 4.964), 1932 belief sich die Zahl in Bayern auf 1.264 (München und Oberbayern 196, Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken 246, Mittelfranken 198, Unterfranken 115, Schwaben 285 und Pfalz 224; Reich 11.845). Die Dominanz Bayerns schwand mit den zunehmenden Erfolgen der Partei in ganz Deutschland. 1925 befanden sich noch 50 % aller Ortsgruppen in Bayern, 1932 nur noch 11 %.
Mitgliederentwicklung 1925-1933
Anfang 1925 wurden alle alten Mitgliedskarten der Partei für ungültig erklärt. Die Zahl der Parteimitglieder, die vor dem 14. September 1930 beigetreten und 1935 noch in der Partei waren, betrug in Bayern 20.629 (= 15,9 % der Mitglieder im Reich). München und Oberbayern stellten 4.828 (= 23,4 % der bayerischen Mitglieder). Davon kamen wiederum über zwei Drittel aus München. Der Gau Mittelfranken hatte 1929 etwa 2.700 Mitglieder; bis Ende 1930 und Mitte 1932 verdoppelte sich die Zahl jeweils (Mitgliederstand November 1932: 13.347). Oberfranken verdoppelte 1931 seine Mitgliederzahl.
Vor der "Machtergreifung" betrug die Zahl der Parteimitglieder in Bayern, die auch danach noch in der NSDAP waren, insgesamt 85.644 (= rund 10,1 % der Gesamtmitglieder im Reich). Das war eine Zunahme um mehr als das Vierfache. Mit 19.000 wiesen München und Oberbayern 22,4 % der bayerischen Mitglieder auf. Im Verhältnis zum Anteil an der Gesamtbevölkerung lag der Gau Franken an der Spitze; das Schlusslicht bildete Unterfranken. 13 % der Mitglieder waren Frauen (im Reich nur 5,5 %); rund 45 % der weiblichen Mitglieder waren im Gau München-Oberbayern ansässig. Die Fluktuation war sehr hoch. Anfang 1932 war im Gau München-Oberbayern von über 10.000 Neuzugängen des Jahres 1931 die Hälfte schon wieder ausgetreten.
In der Zeit vor den Septemberwahlen 1930 waren 26 % der bayerischen Mitglieder Arbeiter. Dies entsprach dem Reichsdurchschnitt. Überdurchschnittlich war der Arbeiteranteil in der Bayerischen Ostmark, Mittelfranken, der Pfalz und Schwaben. Die Angestellten machten 20,4 % aus, die Selbständigen 21,8 % (davon gehörten 46,1 % dem Handwerk an, 38,3 % dem kaufmännischen Bereich und 15,6 % den freien Berufen). Die Beamten waren mit 12,9 % vertreten, davon 20,9 % Lehrer (reichsweit lag der Prozentsatz der Beamten bei 7,7 %). Auffällig war im Agrarland Bayern der weit unterdurchschnittliche Anteil der Bauern mit 7,1 %. Auf Reichsebene belief sich ihr Anteil fast auf das Doppelte. Erwerbslos waren bis zum 14. September 1930 in Bayern 4 % der Mitglieder, im Reich 4,6 %. Der mittelständische Charakter der Partei war unverkennbar, wobei vor allem der untere Mittelstand dominierte. Der sich immer mehr steigernde Aktivismus in Versammlungen und Propagandamärschen ließ die Partei zunehmend für junge Leute attraktiv erscheinen.
Bis zur "Machtergreifung" stieg der Arbeiteranteil auf 32,4 %, der der Angestellten sank auf 17,4 %, ebenso der der Selbständigen auf 16,1 % und der der Beamten auf 9,1 % (weiterhin höher als im Reich). Der Bauernanteil stieg leicht auf 9,7 % an (weiterhin geringer als im Reich). Den höchsten Arbeiteranteil hatte Mittelfranken. Schon ab 1930 war der Anteil der Arbeiterschaft unter den Mitgliedern Mittelfrankens überdurchschnittlich hoch gewesen, woran wohl die antikapitalistische Propaganda der SA einen wichtigen Anteil hatte. Der mittelständische Charakter der Partei blieb gewahrt, obwohl der Anteil der entsprechenden Berufsgruppen insgesamt zurückging. Die Arbeitslosen bildeten trotz der Wirtschaftskrise mit 5,5 % nur eine kleine Gruppe.
32,3 % der Parteimitglieder (im Reich 36,4%) waren 1930 zwischen 21 und 30 Jahren alt, 1933 sogar 41,4 % (Reich 40,4 %). Sowohl im Reich als auch in Bayern war der Anteil der jungen Leute unter den Parteimitgliedern außerordentlich hoch.
Vor den Septemberwahlen 1930 hatten in Bayern 28,6 % (5.893) der Parteimitglieder, die 1935 noch der Partei angehörten, die Funktion eines Politischen Leiters. Das entsprach ziemlich genau dem Anteil auf Reichsebene. 19 % davon entstammten der Arbeiterschaft, 21,5 % waren Angestellte, 23,2 % Selbständige, 19,4 % Beamte (darunter 28,3 % Lehrer) und 9,2 % Bauern. Verglichen mit der Struktur der Mitgliedschaft waren die Arbeiter (26 % der Mitglieder) hier erheblich unterrepräsentiert. Bis zur "Machtergreifung" stieg die Zahl der Funktionäre in Bayern auf 19.981 (23,3 % der Mitglieder), hatte also mit dem Wachstum der Mitgliedschaft nicht ganz Schritt gehalten.
Nebenorganisationen und Verbände der NSDAP
Die nach dem Hitlerputsch verbotene Sturmabteilung (SA) lebte ab August 1924 im "Frontbann" unter dem gebürtigen Münchner Ernst Röhm weiter und zählte schon bald etwa 30.000 Anhänger. Mit der Neugründung der NSDAP entstand 1925 auch die SA wieder, nach dem Rücktritt Röhms ab dem 1. November 1926 unter der Leitung von Franz Pfeffer von Salomon (1888-1968), ab dem 5. Januar 1931 wieder unter Röhm. Am 20. April 1931 entstand das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK) aus dem ein Jahr zuvor gegründeten Nationalsozialistischen Automobilkorps. Seit April 1925 bestand die vom früheren Mitglied des Stoßtrupps Hitler, Julius Schreck, gegründete "Schutzstaffel" (SS), die den Personenschutz für Hitler und andere Parteiführer gewährleisten sollte, ab 1926 der SA-Führung unterstellt war und erst Ende 1930 wieder davon getrennt wurde.
Bereits 1925 entstand in München der "Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund" (NSDStB). Reichsführer war Wilhelm Tempel (1905-1983) in Leipzig, den im Juli 1928 Baldur von Schirach (1907-1974) ablöste, der die pseudo-sozialistische Ausrichtung änderte. Am 26. Juni 1931 sprengte der Bund gewaltsam eine Vorlesung des Münchner Verfassungsrechtlers Hans Nawiasky (1880-1961). Erster Führer der schon vor 1923 bestehenden nationalsozialistischen Jugendbewegung war der Münchner Gustav Adolf Lenk (1903-1987), gefolgt vom Führer der "Schill-Jugend", dem Münchner Edmund Heines (1897-1934). Am 4. Juli 1926 entstand die der SA unterstellte Hitlerjugend (HJ), Ende 1929 der "Nationalsozialistische Schülerbund", dessen Führung Theodor Adrian von Renteln übernahm.
1928 gründete Hans Frank (1900-1946) den "Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen" (ab 1936 "Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund"); 1929 entstand auf Initiative des Bayreuthers Hans Schemm (1891-1935) in seinem Heimatort der "Nationalsozialistische Lehrerbund" (NSLB). Auf dem vierten Reichsparteitag 1929 wurde in Nürnberg der "Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund" unter dem Sanitätsrat Ludwig Liebl (1875-1940) aus Ingolstadt ins Leben gerufen. Alfred Rosenberg (1893-1946), Chefredakteur des Völkischen Beobachters, rief im August 1927 die "Nationalsozialistische wissenschaftliche Gesellschaft" ins Leben. Nach ihrer Auflösung entstand als Neugründung im Mai 1928 der "Kampfbund für Deutsche Kultur" mit Sitz in München, der gegen die moderne Kunst polemisierte.
Die "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" (NSBO), die in den Betrieben politisch wirken sollte, entstand 1928 außerhalb Bayerns, auf Initiative der in Norddeutschland immer noch mit stärkerer Betonung der sozialistischen Komponente wirksamen Parteikreise. Gaubetriebszellenleiter für München-Oberbayern und ab 1932 Landesobmann war Kurt Frey (1902-1945). In Bayern betrug der Mitgliederstand im September 1932 etwa 25.000, im ganzen Reich rund 200.000. Schon im September 1932 hatte Elsbeth Zander in Berlin den Deutschen Frauenorden "Rotes Hakenkreuz" gegründet. Ab 1. Oktober 1931 wurde er als "NS-Frauenschaft" (NSF) der Reichsorganisationsleitung unterstellt. Im April 1932 entstand die "NS-Volkswohlfahrt" (NSV), initiiert von Alarich Seidler (1897-1979).
Die Reichstagswahl vom 5. März 1933
Beim Reichstagswahlkampf nach der NS-Machtübernahme waren die Rahmenbedingungen für die NSDAP so günstig wie nie zuvor. Eine Einschränkung durch Verbote von Versammlungen, Propagandamärschen und Sammlungen konnte sich die bayerische Staatsregierung nicht erlauben. Eine Notverordnung vom 4. Februar 1933 ermöglichte es der Reichsregierung, Presseverbote zu verlangen. Die bayerische Regierung kam dem ängstlich nach, auch wenn BVP-Zeitungen betroffen waren. Noch im Wahlkampf vom Juni 1932 hatte der Bayerische Rundfunk Wahlreden der Nationalsozialisten nicht übertragen, jetzt stand er ihnen zur Verfügung. Die Machtübernahme im Reich stärkte auch die Kreditwürdigkeit der Partei. Krisen und Konfliktmüdigkeit ließen die Parolen von nationaler Einheit und "Volksgemeinschaft" sowie das Versprechen, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, attraktiv erscheinen. Außerdem hatte die Partei nun den "Kanzlerbonus". Dazu hatte Kardinal Michael von Faulhaber (1869-1952) in einem Hirtenbrief vom 10. Februar 1933 besonders nachdrücklich an die Pflicht zum Gehorsam gegen die Obrigkeit erinnert.
Mit 43,1 % übertraf die NSDAP in der Reichstagswahl vom 5. März 1933 die BVP um 15,9 %. Nimmt man die kreisfreien Städte der Regierungsbezirke, lag die NSDAP in Oberfranken an der Spitze (49,3 %), gefolgt von Mittelfranken (43,1 %). In Oberbayern (37,7 %), Niederbayern (38 %), der Oberpfalz (30,8 %), der Pfalz (41,7 %), Unterfranken (34,7 %) und Schwaben (35,7 %) lag sie unter dem Durchschnitt. Auf dem Land und in den Kleinstädten nahm sie in Mittelfranken (63,7 %) die Spitze ein, gefolgt von Schwaben (50,8 %), der Pfalz (49,2 %), Oberfranken (48,5 %) und Niederbayern (44,9 %); in den entsprechenden Gebieten Oberbayerns (39,9 %), der Oberpfalz (35,1 %) und Unterfrankens (33,5 %) war das Ergebnis unterdurchschnittlich. Bei den Regierungsbezirken insgesamt führte Mittelfranken (51,6 %) vor Oberfranken (48,7 %), der Pfalz (46,5 %), Schwaben (45,5 %) und Niederbayern (44 %). Unterdurchschnittlich waren die Resultate in Oberbayern (38,8 %), der Oberpfalz (34 %) und Unterfranken (33,9 %). Doch sogar in den traditionell katholischen Regionen Unterfrankens und den Landkreisen Eichstätt und Bamberg verzeichnete die Partei Zuwächse. 30 NSDAP-Abgeordnete kamen aus Bayern, darunter Hitler selbst.
Erstmals war es Nationalsozialisten gelungen, auch in die katholisch dominierten Regionen Altbayerns größere Einbrüche zu machen. Die Zugewinne dürften vor allem der Aufreibung des Bayerischen Bauernbundes zu verdanken gewesen sein; es scheint aber, dass es den Nationalsozialisten gelungen war, auch von den Kommunisten Wähler zu sich herüberzuziehen. Bei den Reichstagswahlen vom 6. November 1932 hatte die Wahlbeteiligung 77,7 % betragen, bei denen vom 5. März 1933 war sie auf 88 % gestiegen. Dies dürfte ebenfalls zu den überdurchschnittlichen Zuwächsen der Nationalsozialisten beigetragen haben.
Hitlers Regierungsantritt im Reich veränderte auch die politischen Verhältnisse in Bayern. Am 9. März 1933 setzte Reichsinnenminister Wilhelm Frick den Münchner Franz von Epp gegen den Protest von Ministerpräsident Heinrich Held als Reichskommissar in Bayern ein. Gespräche mit der BVP über eine mögliche Koalition, noch am 13. und 19. März 1933, blieben ergebnislos. Mit Beginn der Gewaltherrschaft der NSDAP wurden bereits bis Ende März 1933 5.000 politische Gegner in Bayern verhaftet. Zwischen Juli und Dezember 1933 betrug die Zahl der Dauerhäftlinge um die 4.000. Bayern lag damit weit über dem Reichsdurchschnitt. Zwischen 2.200 und 2.600 von ihnen waren im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
Das erste Gleichschaltungsgesetz vom 31. März 1933 ermöglichte es, die Länder- und Kommunalparlamente nach dem Schlüssel des Reichstagswahlergebnisses neu zusammenzusetzen, wobei die Stimmen für die Kommunisten nicht gewertet wurden. Ein mit Hilfe der BVP gegen die Stimmen der SPD verabschiedetes bayerisches Ermächtigungsgesetz vom 29. April 1933 gab der bayerischen Regierung die Möglichkeit zu Eingriffen in die Landesverfassung. Nach der Ausschaltung der übrigen Parteien bis Juli 1933 wurden zu Jahresbeginn 1934 auch der Landtag und der Reichsrat aufgelöst.
In den Städten München, Augsburg, Regensburg, Nürnberg und Würzburg wurden die Bürgermeister unmittelbar nach der Machtübernahme durch Nationalsozialisten ersetzt. In den ländlichen Kleinstädten und in den Dörfern kam es teilweise zum erzwungenen Wechsel, vielfach aber passten sich die bisherigen Bürgermeister an und blieben im Amt. In den Städten waren 1935 65,1 % der Oberbürgermeister und Bürgermeister schon vor dem 30. Januar 1933 Parteimitglieder gewesen, in den ländlichen Gemeinden dagegen nur 12,4 %.
NSDAP, öffentlicher Dienst und Beamtenschaft
Im Großen und Ganzen blieb die bisherige staatliche Beamtenschaft nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 auf ihrem Posten. Die NSDAP hatte nicht einmal auf der unteren Ebene genug qualifiziertes Personal, um sämtliche Stellen im öffentlichen Dienst zu besetzen. Nur 17 bayerische Bezirksamtsleiter wurden im März 1933 vom kommissarischen Innenminister Adolf Wagner (1890-1944) dienstenthoben. In Unterfranken wurden im Laufe des Jahres immerhin 11 von 22 ersetzt. 1935 waren 28,4 % von ihnen Altparteigenossen, 34 % Neumitglieder und 37,2 % Nichtmitglieder. 1935 waren im Gau München-Oberbayern 65,4 % der Landräte keine Parteigenossen, im Bereich der Bayerischen Ostmark 84,7 %, in Schwaben 90,5 %. Von den Parteimitgliedern, die in München-Oberbayern Vorsteher staatlicher Dienststellen wurden, waren 96,2 % erst nach der Machtübernahme der Partei beigetreten, bei den kommunalen Ämtern waren es 83 % (Bayerische Ostmark jeweils 96,6 % und 85,3 %). Die Entlassungen aus politischen Gründen hielten sich auch in den Städten in Grenzen. Hier traf es vor allem die städtische Arbeiterschaft, die kommunistisch oder sozialdemokratisch organisiert war. In München wurde 1 % der Beamtenschaft entlassen, in der Arbeiterschaft waren es 3,4 %.
Das Deutsche Beamtengesetz von 1937 machte die Ernennung zum Beamten von der vorigen Beurteilung durch die NSDAP abhängig. In Tutzing (Lkr. Starnberg) entstand ein Schulungslager für Ministerialbeamte, doch war die Qualifikation des Lehrpersonals unzureichend. Im Zuge der letzten großen Aufnahmewelle in die Partei (1937) wurde vor allem auf Beamte Druck zum Beitritt ausgeübt, dem die Mehrheit nachgab, ohne deshalb die erwünschte Gesinnung mitzubringen. Die Besetzung von freiwerdenden Posten mit Altparteigenossen war daher eher eine Ausnahme. Die Nachrücker waren fachlich qualifiziert, aber meist keine engagierten Nationalsozialisten. Erst Ende der 1930er Jahre rückten Vertreter einer jüngeren, aktivistischeren Generation nach, die der Partei schon vor 1933 angehört hatten. Da sie aber vielfach zur Wehrmacht eingezogen wurden, dominierten weiter die älteren Parteigenossen. Der Versuch, eine auch ideologisch überzeugte Beamtenschaft zu schaffen, war gescheitert. Es gelang der NSDAP auch nicht, durchgehend Kontrolle über den Apparat der Regierungspräsidenten und Landratsämter zu erlangen.
Parteiorganisation nach 1933
Reichsleitung
Der Schwerpunkt der Parteizentrale war schon seit 1930 in Berlin, obwohl der Münchner Apparat bestehen blieb, allerdings bis 1937 einen erheblichen Teil an Berlin verlor. Dann verteilten sich die Zentralinstanzen etwa gleich auf beide Städte. Die innenpolitisch wichtigsten Parteieinrichtungen waren sämtlich in Berlin; die zentralen Verwaltungsämter der Partei blieben in der bayerischen Landeshauptstadt, so das eigentliche Amt des "Stellvertreters des Führers", der Reichsorganisationsleiter und der Reichsschatzmeister. Weiterhin blieb hier das Oberste Parteigericht (Buch), das bis 1942 bestehende Reichsrechtsamt (Frank), die Reichspropagandaleitung (Goebbels), das Reichsamt für Agrarpolitik (Darré), das Kolonialpolitische Amt (Epp) und das NSKK (Adolf Hühnlein [1881-1942]). Von den Hauptämtern waren in München noch die für Kommunalpolitik (Fiehler), für Kriegsopfer (Oberlindober), für Volksgesundheit (Leonardo Conti [1900-1945]), für Beamte (später ebenfalls nach Berlin verlegt) und für Technik (Fritz Todt [1891-1942]) angesiedelt, ferner die Hauptämter für die "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" (Claus Selzner [1899-1944]) sowie für Handwerk und Handel (von Renteln). Die jeweiligen Leiter der entsprechenden Ämter der Reichsleitung waren gleichzeitig Führer der nationalsozialistischen Organisationen und Verbände. Das Hauptamt für Erziehung und der NSLB (Schemm, dann Wächtler) waren nach wie vor in Bayreuth. In München waren auch noch der "Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund" (Gustav Adolf Scheel [1907-1979]) und der "NS-Dozentenbund" (Walter Schultze [1894-1979]) angesiedelt.
Auch der Münchner Apparat hatte bis 1937 erheblich zugenommen. Mit der Erfassung und Verwaltung des Mitgliederbestandes wurde ein so großer bürokratischer Aufwand für den Parteiapparat betrieben, dass 1937 die beiden neuen Verwaltungsbauten an der Arcisstraße notwendig wurden. Der Bau eines Parteiforums in München konnte nicht ausgeführt werden. Hitler verlegte 1933 sein Privatsekretariat als Parteikanzlei nach Berlin, ebenso auch die ihm persönlich unterstellte Reichspressestelle der NSDAP. In Berlin wurde ein Verbindungsstab unter Rudolf Heß für den Kontakt zwischen der Münchner Parteileitung und den Berliner Reichsbehörden eingerichtet. Auf Betreiben von Heß' Stellvertreter Martin Bormann (1900-1945) entstand in Pullach bei München auf dem späteren Gelände des Bundesnachrichtendienstes (BND) ab 1936 für Mitarbeiter der Parteikanzlei eine eigene Wohnsiedlung, die "Reichssiedlung Rudolf Heß". Der Stab seines Amts im "Braunen Haus" umfasste im Mai 1939 noch 100 Personen; unter seinem Nachfolger Martin Bormann wuchs er von 200 im Jahr 1941 auf 400 im Jahr 1944.
Der Leiter der Politischen Organisation der Partei, Robert Ley, wurde 1934 Reichsorganisationsleiter und legte sich einen zusätzlichen Dienstsitz in Berlin zu, wo die ihm unterstellten Massenorganisationen "Deutsche Arbeitsfront" (DAF) und "NS-Organisation Kraft durch Freude" (KdF) angesiedelt waren. Ley war in der Partei auch für die Schulung zuständig. Die Parteielite sollte in den seit 1934 errichteten Schulungsburgen ("Ordensburgen") herangezogen werden. In Bayern entstand im Mai 1935 die Ordensburg in Sonthofen im Allgäu. Qualifiziertes Personal ging daraus nicht hervor. Anders als in den von Ley ebenfalls gemeinsam mit dem Reichsjugendführer von Schirach initiierten "Adolf-Hitler-Schulen" (AHS) konnte man dort keine Hochschulreife erlangen. Die "Adolf-Hitler-Schulen" wurden 1941 in "Reichsschulen" umbenannt - eine Bezeichnung, die bis dahin nur die in Feldafing (Lkr. Starnberg) bestehende Schule gehabt hatte, die dem "Stellvertreter des Führers" unterstand und ursprünglich eine SA-Kadettenanstalt gewesen war.
Nicht Heß unterstellt war zudem Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz in München als Generalbevollmächtigter für Vermögensangelegenheiten der Partei. Er hatte dank seines Zugriffs auf deren Finanzen eine zentrale Stellung im Hintergrund. Über sehr hohe Mittel verfügte auch Max Amann dank der Einnahmen des Eher-Verlags. Überdies verwaltete er Hitlers Privatvermögen.
Waren in der Reichsleitung 1934 1.598 und Ende 1936 2.546 Personen beschäftigt, so ein Jahr später bereits 3.172 und 1938 4.449, 1942 sogar 5.802. 1938 arbeiteten 57,1 % dieses Personals für den Reichsschatzmeister. 1940 überschritten die Umsätze der Reichsleitung die Milliardengrenze. Ihr Kostenaufwand wurde 1942 auf fast 100 Mio. RM veranschlagt; die Betriebseinnahmen waren von 1934 25.282.000 RM auf 188.546.000 im Jahr 1939 gestiegen. Rund 76 Mio. RM waren 1939 als Gewinn zu verbuchen. Der Wert des Immobilienbesitzes der Reichsleitung belief sich 1939 auf 40 Mio. RM, davon entfielen 18.245.000 RM auf München. Das Vermögen der Reichsleitung belief sich 1933 auf 8,7 Mio., 1939 auf 170 Mio. RM.
Gaue und Gauleiter
Die Gauleiter waren neben dem "Stellvertreter des Führers", den Reichsleitern und den Führern der Nebengliederungen und Verbände der Partei vorschlagsberechtigt für die Vergabe der begehrten Reichstagsmandate. Das letzte Wort bei der Auswahl hatte de facto Reichsinnenminister Frick als Reichswahlleiter. Für das Prestige der Gauleiter war es offenbar wichtig, bei der Verteilung nicht zu kurz zu kommen. Nach den Reichstagswahlen 1936 beschwerte sich etwa Wächtler bei Frick, dass die Bayerische Ostmark gegenüber den Gauen Mittelfranken und Mainfranken hintangestellt worden sei. Einen wichtigen Einfluss übten die Gauleiter durch die Erstellung politischer Zeugnisse bei der Besetzung wichtiger Stellen aus. Als Repräsentanten in ihrem Bereich drängten sie die Regierungspräsidenten weitgehend in den Hintergrund, sofern sie dieses Amt nicht selbst ausübten.
Die Gauleiter wurden ab 1942 auf Kosten der Reichsministerien in ihrer Stellung immer bedeutender. Schon 1940 waren sie Gauwohnungskommissare (Reichswohnungskommissar war Robert Ley), 1942 nicht nur Reichsverteidigungskommissare (mit Zugriff auf neue Verwaltungen wie Rüstungskommissionen und Wirtschaftsämter), sondern auch noch Gaubeauftragte für den Arbeitseinsatz. Je schlechter sich die Kriegslage entwickelte, umso mehr Macht gab Hitler den Parteistellen auf Kosten der Staatsbehörden. Ab dem 13. Juli 1944 konnten die Gauleiter den staatlichen Stellen Weisungen erteilen und den Einsatz der Polizeikräfte beantragen. Am 20. September 1944 entzog Hitler den militärischen Befehlshabern die oberste vollziehende Gewalt und übertrug sie den Gauleitern. Dazu kam noch ihre Zuständigkeit für den Volkssturm.
Kreisleiter
Nach der "Machtergreifung" weitete sich auch das Aufgabenfeld der Kreisleitungen erheblich aus. Die ständige Propaganda zur Beeinflussung von Volksmeinung und Volksstimmung gehörte zu ihren wichtigsten Aufgaben. Gegenüber den jeweiligen Bezirksamtsvorständen fungierten sie als politische Überwachungsorgane. Auch sie leisteten sich Übergriffe in den Verwaltungsbereich von Staat und Gemeinden. Bei der Besetzung von Bürgermeisterposten hatten sie das letzte Wort. Anfang 1935 waren in München-Oberbayern 13 von 23 Kreisleitern gleichzeitig Gemeindevorsteher, in der Bayerischen Ostmark 24 von 47, in Franken 8 von 16, in Mainfranken 7 von 21, in Schwaben 6 von 23 und in der Pfalz 4 von 14. Die hohe Zahl der Personalunionen war Parteileitung und Staatsbehörden auf die Dauer zuwider, weshalb die Parteileitung am 19. Februar 1937 noch für dasselbe Jahr deren Beendigung forderte. Dies wurde aber nicht in vollem Umfang verwirklicht: 1942 hatte noch ein Viertel der Kreisleiter ein solches Amt.
Der ab 1936 intensivierte personelle Ausbau der Kreisleitungen verursachte zusätzliche Kosten. Als die Partei 1937 wieder für die Neuaufnahme von Mitgliedern geöffnet wurde, flossen ihr neue Mittel zu, die allerdings durch den größeren Verwaltungsaufwand zum Teil wieder aufgezehrt wurden. Die Finanzierung durch Staatsmittel wurde verworfen, um die Partei nicht in Abhängigkeit von den Behörden zu bringen. Teilweise führten Kreisleiter auch schwarze Kassen, wogegen allerdings der Reichsschatzmeister einschritt. Eine Möglichkeit zur Finanzierung der Kreisleiter selbst war ein Abgeordnetenmandat im Reichstag. In Bayern hatten von 162 Kreisleitern 25 ein Reichstagsmandat. Nicht alle waren im Hauptberuf Funktionäre, noch 1936 sogar nur eine Minderheit. 1937 ordnete allerdings Rudolf Heß an, dass die Kreisleiter mit Ausnahme der Freiberufler und der Landwirte Berufsfunktionäre sein sollten, so dass sich das Verhältnis nach und nach umkehrte.
Die Zahl der Kreise betrug in Bayern am 1. Januar 1935 141, am 1. Dezember 1940 nur noch 104. Der Grund für die Reduzierung war finanzieller Natur. Das Funktionärspersonal, das einem Kreisleiter in Bayern 1935 im Durchschnitt unterstand, umfasste 170 Köpfe, 1940 rund 500. Die meisten Kreisleiter kamen aus einem gefestigten Sozialmilieu und bedurften für ihre berufliche Karriere nicht der Parteistellung. Überwiegend stammten sie aus dem finanziell besser gestellten Mittelstand. 50 % waren 1935 jünger als 40 Jahre. Die Fluktuation in den Ämtern war - anders als bei den Gauleitern - sehr stark. Sämtliche bayerischen Kreisleiter waren bereits vor der "Machtergreifung" der Partei beigetreten, 79 % bereits vor dem Wahlerfolg vom September 1930, dagegen nur 32,5 % der Ortsgruppenleiter. Wie bei den Gauleitern weiteten sich auch bei den Kreisleitern Aufgabenbereich und Kompetenzen während des Kriegs erheblich aus.
Ortsgruppen und Stützpunkte
Die Ortsgruppen waren der unmittelbare Rahmen zur Einbindung der Parteianhänger vor Ort; gleichzeitig sorgten sie für die ideologische Beeinflussung und Überwachung der gesamten Bevölkerung. Auch ihr Apparat wurde im Laufe der Zeit ausgeweitet. Mit Betreuungsinstrumenten wie den Sprechstunden und den NS-Beratungsstellen nahmen die Ortsgruppen auch soziale Aufgaben wahr. Neuerdings ist daher die frühere Meinung in Frage gestellt worden, wonach das nationalsozialistische Regime sich nur rein destruktiv betätigt habe (Hans Mommsen). Gerade die Tätigkeit der Ortsgruppen galt auch der Systemstabilisierung, wozu Identitätsstiftung und soziale Ausgleichsarbeit erforderlich waren (Carl-Wilhelm Reibel).
Auf unterster Ebene waren die Zellen- und Blockleiter die Vertreter der Partei. Eine Zelle umfasste vier bis acht Blöcke, ein Block zwischen 160 und 240 Personen. Da die Blockleiter in den Häusern die Beiträge kassierten, konnten sie dort gleichzeitig Überwachungs- und Spitzelaufgaben wahrnehmen. Auf Leys Anordnung mussten sie Haushaltskarteien mit Daten über die Bevölkerung anlegen. Auch der Verkauf und die Verbreitung von Propagandamaterial und die Mundpropaganda gehörten zu ihren Aufgaben.
Die Zahl der Ortsgruppen und Stützpunkte in Bayern betrug am 1. Januar 1935 3.260 und am 1. Dezember 1940 3.575, die der Zellen 4.833 bzw. 7.511 und die der Blocks 17.521 bzw. 43.089. Die Ortsgruppen allein beliefen sich 1935 auf 1.798. München hatte 1939 106 Ortsgruppen. In der Bayerischen Ostmark entfielen 1935 auf einen Block 93 Haushaltungen, in Franken 95,1, in Mainfranken 70,2, in München-Oberbayern 95,1, in der Pfalz 86,9, in Schwaben 81,1 und im Reich 82,5. Unterfranken bildete also das Schlusslicht in der Erfassung der Bevölkerung. Noch immer wies das Ortsgruppennetz der Partei Lücken auf. In diesem Zusammenhang darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass die NSDAP über ihre nach 1933 gewaltig anwachsenden Nebenorganisationen einen noch viel größeren Teil der Bevölkerung erfasste.
Zentrale Orte der Parteiinszenierung in Bayern
Am 2. August 1935 verlieh Hitler München den Titel "Hauptstadt der Bewegung". Er selbst hatte hier die nach der "Deutschen Gemeindeordnung" vorgesehene Funktion eines Beauftragen der Partei inne. Die Bedeutung Münchens als Kunststadt wurde durch den am 18. Juli 1937 eingeweihten Bau des "Hauses der Deutschen Kunst" unterstrichen.
Die spektakulärsten jährlichen Massenveranstaltungen, die einen enormen organisatorischen und finanziellen Aufwand erforderten, waren die Reichsparteitage in Nürnberg. Das dortige Reichsparteitagsgelände war bis 1939, als die Arbeiten eingestellt werden mussten, wahrscheinlich die größte Baustelle Europas. Fertiggestellt wurden die umgebaute Luitpoldarena und der Appellplatz am Zeppelinfeld; sehr weit gediehen war die Kongresshalle. Zwischen 1933 und 1938 wurden die Parteitage regelmäßig auf dem Gelände des 250.000 Menschen fassenden, von Steintribünen umgebenen Zeppelinfeldes vor der Kulisse der Monumentalbauten der Partei abgehalten.
Neben München und Nürnberg hatte auch noch ein anderer Ort in Bayern wegen der Präsenz Hitlers herausragende Bedeutung: Seit 1928 hatte Hitler das "Haus Wachenfeld" am Obersalzberg gemietet, das er nach der "Machtergreifung" erwarb und seit 1935 als Residenz zum großangelegten "Berghof" ausbauen ließ. Dort war zeitweise de facto sein zweiter Regierungssitz, an dem er hohe Beamte, Parteiführer, Offiziere, aber auch ausländische Staatsgäste und andere Prominenz empfing. Gegenüber Berlin und dem Obersalzberg verblasste München. Gelegenheit zur internationalen Selbstdarstellung hatte das Regime auch durch die Olympiade des Jahres 1936. Die Winterspiele fanden vom 6. bis zum 16. Februar im bayerischen Garmisch-Partenkirchen statt, wofür eine großangelegte KdF-Halle neben dem Rathaus, ein Festsaalbau, ein Skistadion, ein Kunsteisstadion und eine große Sprungschanze angelegt wurden.
Mitgliederentwicklung nach 1933
1935 hatte die Partei in Bayern 281.806 Mitglieder, in München-Oberbayern 58.677, in der Bayerischen Ostmark 75.165, in Franken 38.021, in Mainfranken 39.002, in der Pfalz 35.213, in Schwaben 35.728 und im Reich 2.493.890. Bayern stellte also 11,3 % der Mitgliedschaft im Reich. Seit der "Machtergreifung" hatte sich die Mitgliederzahl mehr als verdreifacht und war stärker als im Reichsdurchschnitt angestiegen. 5,6 % der wahlberechtigten Bayern gehörten der Partei an. Der mittelständische Anteil war im Vergleich zu 1933 gestiegen, der der Arbeiterschaft dagegen gleich geblieben. 32,1 % der Mitglieder waren Arbeiter, 14,6 % Angestellte, 19,5 % Selbständige, 12,8 % (26 %) Beamte und 13,1 % Bauern. Der Anteil der 20- bis 30-Jährigen betrug jetzt 35,3 % (Reich 34,1 %). (Stand: 1. Januar 1935)
Am 19. April 1933 kündigte Reichsschatzmeister Schwarz eine ab dem 1. Mai gültige Aufnahmesperre an. Die Zahl der Opportunisten, aber auch die der durch Druck in die Partei geschwemmten Beamten drohte zu groß zu werden. Überdies hatten die Gauleiter an Schwarz vorbei Anwärter aufgenommen und deren Beiträge nicht abgeführt. Dennoch nahm die Zahl der Parteimitglieder weiter zu, galt doch die Sperre nicht für Angehörige von Nebenorganisationen wie SS, SA, HJ und "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation". Im Mai 1937 wurde die Sperre wieder aufgehoben, hauptsächlich wegen des großen Geldbedarfs der Partei. Besonders auf die Beamtenschaft wurde nun der Druck zum Beitritt erhöht. Der Zustrom war groß, doch fehlen genaue statistische Angaben für Bayern. Im Reich stieg die Mitgliederzahl von rund 2,4 Mio. Anfang Mai 1937 auf 3,9 Mio. Ende 1938 und 8 Mio. 1945.
Von 1933 bis 1935 war die Zahl der Funktionäre in Bayern um mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen, hatte also mit dem Anwachsen der Mitglieder erneut nicht ganz Schritt halten können. Die Zahl der Politischen Leiter betrug nun 53.014, was 18,8 % der Mitglieder entsprach. Der vorwiegend mittelständische Charakter des Funktionärskorps blieb erhalten. 27,8 % der Politischen Leiter waren zwischen 21 und 30 Jahren alt. Zwar war dies ein hoher Anteil an jungen Leuten, doch hatte sich die Stellung der "Alten Kämpfer" in den oberen Rängen der Partei verfestigt, die das Nachrücken jüngerer Kräfte, insbesondere auf der Ebene der Ortsgruppenleiter, blockierten. In München-Oberbayern schieden bis 1935 22,2 % der vor 1933 eingetretenen Politischen Leiter wieder aus, in der Bayerischen Ostmark 13,1 %, in Franken 14,4 %, in Mainfranken 35,8 %, in Schwaben 10,6 % und in der Pfalz 13 %. In Schwaben waren 35,1 % abgesetzt worden und 50,7 % aus Berufsgründen ausgeschieden.
Nach 1933 hatte sich die Aufgabe der Partei insgesamt geändert. Sie war jetzt nicht mehr eine politische Kampforganisation zur Erringung der Macht, sondern ein Instrument zu deren Erhaltung durch ständige Propaganda und durch die Kontrolle der Bevölkerung.
Das Ende der Partei
Die Haltung der Gau- und Kreisleiter bei Kriegsende war nicht einheitlich und reichte von fanatischem Durchhaltewillen bis zur Übergabebereitschaft. Durch das Gesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrats vom 10. Oktober 1945 wurde die Partei mit allen ihren Gliederungen und Nebenorganisationen verboten und aufgelöst. Für die Beschlagnahme des Vermögens war die "Property Control Branch" der US-Militärregierung in Bayern zuständig. Durch deren Gesetz Nr. 58, das am 29. Juni 1947 in Kraft trat, gingen die in Bayern befindlichen Vermögenswerte der Partei an das Bayerische Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung über.
Das Londoner Viermächte-Abkommen über die Verfolgung und Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher der Europäischen Achse vom 8. August 1945 enthielt auch das "Statut für den Internationalen Militärgerichtshof", der seine Tätigkeit an seinem Sitz in Berlin am 18. Oktober 1945 aufnahm und vom 12. November 1945 an in Nürnberg fortsetzte, wo noch ein unzerstörter großer Justizpalast existierte. Nachdem nach dem Ende des Prozesses eine Fortsetzung des Internationalen Militärtribunals nicht zu erwarten war, entschloss sich die US-Militärregierung, ihre wichtigsten Militärgerichtshöfe zur Ahndung deutscher Kriegsverbrechen in Nürnberg einzurichten. Vom 9. Dezember 1946 bis zum 11. April 1949 wurden insgesamt 12 Verfahren durchgeführt.
Im ehemaligen SS-Lager in Dachau etablierte sich der Militärgerichtshof der 3. US-Armee, der Angehörige der Waffen-SS und der NSDAP aburteilen sollte, gegen die der Verdacht auf Kriegsverbrechen bestand. Die eigentlichen Dachauer Prozesse begannen am 15. November 1945 mit der Verhandlung gegen Angehörige des Kommandanturstabes des Konzentrationslagers Dachau. 28 zum Tode Verurteilte wurden am 28. und 29. Mai 1946 im "War Criminal Prison Nr. 1" in Landsberg am Lech hingerichtet. Neben den Verfahren wegen Verbrechen in den Konzentrationslagern fand in Dachau auch der "Malmedy-Prozess" gegen 74 Angehörige der "Leibstandarte-SS-Adolf-Hitler" wegen der Erschießung von Kriegsgefangenen während der "Ardennen-Offensive" statt, ferner die Fliegerprozesse wegen der Ermordung notgelandeter amerikanischer Flieger durch deutsche Zivilisten. Die Entnazifizierung der Bevölkerung wurde in Bayern von 1945 bis zum 31. Dezember 1949 durchgeführt.
Literatur
- Shlomo Aronson, Reinhard Heydrich und die Frühgeschichte von Gestapo und SD (Studien zur Zeitgeschichte 2), Stuttgart 1971.
- Albrecht Bald, "Braun schimmert die Grenze und treu steht die Mark!". Der NS-Gau Bayerische Ostmark/Bayreuth: Grenzgau, Grenzlandideologie und wirtschaftliche Problemregion (Bayreuther Rekonstruktionen 2), Bayreuth 2014.
- Richard Bauer (Hg.), München - "Hauptstadt der Bewegung". Bayerns Metropole und der Nationalsozialismus, Ausstellungskatatalog, München 1993.
- Martin Broszat u. a. (Hg.), Bayern in der NS-Zeit. 6 Bände, München/Wien 1977-1983.
- Ulrich Chaussy/Christoph Püschner, Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg, 3. Aufl., Berlin 2001.
- Ortwin Domröse, Der NS-Staat in Bayern von der Machtergreifung bis zum Röhm-Putsch (Miscellanea Bavarica Monacensia 47), München 1974.
- John Dornberg, Hitlers Marsch zur Feldherrnhalle. München, 8. und 9. November 1923, München/Wien 1983.
- Donald Morse Douglas, The early Ortsgruppen. The Development of National Socialist Local Groups. 1919-1923, Xerokopie von Mikrofilm, Diss. University of Kansas 1969.
- Carol J. Ehlers, Nuremberg, Julius Streicher and the Bourgeois Tradition to Nazism. 1918-1924, Xerokopie von Mikrofilm, Diss. University of Colorado 1965.
- Thomas Forstner, Die Beamten des bayerischen Innenministeriums im Dritten Reich. Loyale Gefolgsleute oder kritische Staatsdiener? (Forschungen zur Landes- und Regionalgeschichte 8), Sankt Ottilien 2002.
- Georg Franz-Willing, Krisenjahr der Hitlerbewegung 1923, Preußisch Oldendorf 1975. [wegen des herangezogenen Quellenmaterials trotz der Querverbindungen Franz-Willings zum rechtsextremen Lager unverzichtbar]
- Georg Franz-Willing, Putsch und Verbotszeit der Hitlerbewegung. November 1923-Februar 1925, Preußisch-Oldendorf 1977. [wegen des herangezogenen Quellenmaterials trotz der Querverbindungen Franz-Willings zum rechtsextremen Lager unverzichtbar]
- Georg Franz-Willing, Ursprung der Hitlerbewegung 1919-1922, Preußisch Oldendorf 2. Auflage 1974. [wegen des herangezogenen Quellenmaterials trotz der Querverbindungen Franz-Willings zum rechtsextremen Lager unverzichtbar]
- Harold J. Gordon jr., Hitlerputsch 1923. Machtkampf in Bayern 1923-1924, Frankfurt am Main 1971.
- Thomas Greif, Frankens braune Wallfahrt. Der Hesselberg im Dritten Reich (Mittelfränkische Studien, Bd. 18), Ansbach 2007.
- Stefanie Hajak/Jürgen Zarusky, München und der Nationalsozialismus. Menschen, Orte, Strukture, Berlin 2008.
- Rainer Hambrecht, Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken (1925-1933) (Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte 17), Nürnberg 1976.
- Andreas Heusler, Das Braune Haus. Wie München zur 'Hauptstadt der Bewegung' wurde, München 2008.
- Andreas Stefan Hofmann, Oberfranken zur Zeit des Natinalsozialimsuns 1933 bis 1939. Eine Studie über Aufstieg, Machtergreifung und Herrschaftsorganisation der Nationalsozialisten im Norden Bayerns (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg 34), Bamberg 2020.
- Hans Hubert Hofmann, Der Hitlerputsch. Krisenjahre deutscher Geschichte 1920-1924, München 1961.
- Kim R. Holmes, The NSDAP and the Crisis of Agrarian Conservatism in Lower Bavaria. National Socialism and the Peasant's Road to Modernity, New York u. a. 1991.
- David Jablonsky, The Nazi Party in Dissolution. Hitler and the Verbotzeit 1923-1925, London 1989.
- Ian Kershaw, Popular Opinion and Political Dissent in the Third Reich: Bavaria 1933-1945, Oxford 2. Auflage 1992.
- Manfred Kittel, Provinz zwischen Reich und Republik. Politische Mentalitäten in Deutschland und Frankreich 1918-1933/36 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 47), München 2000.
- Jochen Klenner, Verhältnis von Partei und Staat 1933-1945. Dargestellt am Beispiel Bayerns (Miscellanea Bavarica Monacensia 54), München 1974.
- Peter Kolb/Ernst-Günter Krenigh, Unterfränkische Geschichte. 5. Band, 1. Teil, Würzburg 2002.
- Marita Krauss (Hg.), Rechte Karrieren in München. Von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre, München 2010.
- Franz Kühnel, Hans Schemm. Gauleiter und Kultusminister (1891-1935) (Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte 37), Nürnberg 1985.
- Iris Lauterbach/Julian Rosefeldt/Piero Steinle (Hg.), Bürokratie und Kult. Das Parteizentrum der NSDAP am Königplatz und München. Geschichte und Rezeption (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, X), München/Berlin 1995.
- Werner Maser, Der Sturm auf die Republik. Frühgeschichte der NSDAP, Stuttgart 1973.
- Susanne Meinl/Bodo Hechelhammer, Geheimobjekt Pullach. Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND, Berlin 2014.
- Rolf B. Memminger, The Bavarian Governmental District Unterfranken and the City Burgstadt 1922-1939. A Study of the National Socialist Movement and Party-State Affairs, Nebraska 1974.
- Horst Möller/Andreas Wirsching/Walter Ziegler (Hg.), Nationalsozialismus in der Region (Sondernummer der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), München 1996.
- Winfried Nerdinger (Hg.), München und der Nationalsozialismus. Katalog des NS-Dokumentationszentrums München, München 2015.
- Edward N. Peterson, The Limits of Hitler's Power, Princeton/New Jersey 1969.
- Geoffrey Pridham, Hitler's Rise to Power. The Nazi Movement in Bavaria 1923-33, London 1973.
- Othmar Plöckinger, Unter Soldaten und Agitatoren. Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918-1920, Paderborn 2013.
- Robert Probst, Die NSDAP im Bayerischen Landtag 1924-1933 (Münchner Studien zur neueren und neuesten Geschichte 19), Frankfurt am Main u. a. 1999.
- Mathias Rösch, Die Münchner NSDAP 1925-1933. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik (Studien zur Zeitgeschichte 63), München 2002.
- Daniel Roos, Julius Streicher und "Der Stürmer" 1923-1945, Paderborn 2014.
- Claudia Roth, Parteikreis und Kreisleiter der NSDAP unter besonderer Berücksichtigung Bayerns (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 107), München 1997.
- Michael Ruck, Bibliographie zum Nationalsozialismus. 2 Bände, Darmstadt 2000. [grundlegendes bibliographisches Hilfsmittel]
- Hermann Rumschöttel/Walter Ziegler (Hg.), Staat und Gaue in der NS-Zeit. Bayern 1933-1945 (Beihefte der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte B 21), München 2004.
- Wolfgang Schäfer, NSDAP. Entwicklung und Struktur einer Staatspartei des Dritten Reiches (Schriftenreihe des Instituts für wissenschaftliche Politik in Marburg/Lahn 3), Marburg 1956.
- Katja-Maria Wächter, Die Macht der Ohnmacht. Leben und Politik des Franz Xaver Ritter von Epp (1868-1946) (Europäische Hochschulschriften III/824), Frankfurt am Main u. a. 1999.
- Susanne Wanninger, "Herr Hitler, ich erkläre meine Bereitwilligkeit zur Mitarbeit." Rudolf Buttmann (1885-1947). Politiker und Bibliothekar zwischen bürgerlicher Tradition und Nationalsozialismus (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 59), Wiesbaden 2014.
- Falk Wiesemann, Die Vorgeschichte der nationalsozialistischen Machtübernahme in Bayern 1932/1933 (Beiträge zu einer historischen Strukturanalyse Bayerns im Industriezeitalter 12), Berlin 1975.
- Andreas Wirsching (Hg.), Nationalsozialismus in Bayerisch-Schwaben. Herrschaft-Verwaltung-Kultur (Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens 9), Ostfildern 2004.
- Walter Ziegler, Bayern im NS-Staat 1933 bis 1945, in: Handbuch der bayerischen Geschichte. 4. Band, 1. Teil, München 2. Auflage 2003, 500-634.
- Zdenek Zofka, Die Ausbreitung auf dem Lande. Eine regionale Fallstudie zur politischen Einstellung der Landbevölkerung in der Zeit des Aufstiegs und der Machtergreifung der NSDAP 1928-1936 (Miscellanea Bavarica Monacensia 87), München 1979.
Quellen
Die wichtigsten Quellenbestände zur Geschichte der NSDAP in Bayern befinden sich im Bundesarchiv (Berlin und Koblenz, unter www.bundesarchiv.de), im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, den Staatsarchiven (München, Amberg, Augsburg, Bamberg, Coburg, Landshut, Nürnberg und Würzburg) und im Institut für Zeitgeschichte, München (www.ifz-muenchen.de).
Von den gedruckten Quellen und Quelleneditionen können hier nur einige genannt werden:
- Adolf Hitler, Mein Kampf. 2 Bände, München 1925/1927.
- Akten der Parteikanzlei der NSDAP. Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes. Sammlung der in anderen Provenienzen überlieferten Korrespondenzen, Niederschriften von Besprechungen usw. mit dem Stellvertreter des Führers und mit seinem Stab, bzw. der Parteikanzlei, ihren Ämtern, Referaten, Unterabteilungen sowie mit Heß und Bormann persönlich, hg. v. Institut für Zeitgeschichte. 1. Teil, bearb. v. H. Heiber. 3 Bände, München/Wien 1983; 2. Teil, bearb. v. Peter Longerich. 3 Bände, München/Wien 1992.
- Anordnungen. Zusammenstellung aller bis zum 30.03.1937 erlassenen und noch gültigen Anordnungen des Stellvertreters des Führers, München 1937. (nur für den Dienstgebrauch)
- Der politische Soldat. Nachrichtenblatt der NSDAP, Gau Schwaben. Band 3-12, Augsburg 1936-1945.
- Der Traditionsgau. Die Gauleitung München-Oberbayern der NSDAP ordnet an, Jg. 1937-1944.
- Ernst Deuerlein (Hg.), Der Hitler-Putsch. Bayerische Dokumente zum 8./9. November 1923 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 9), Stuttgart 1962.
- Max Domarus, Hitlers Reden und Proklamationen 1932-1945. Kommentiert von einem deutschen Zeitgenossen. 2 Bände, Würzburg 1962.
- Lothar Gruchmann/Reinhard Weber (Hg.), Der Hitler-Prozeß 1924. Wortlaut der Hauptverhandlung vor dem Volksgericht München I. 4 Bände, München 1997-1999.
- Institut für Zeitgeschichte (Hg.), Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. 6 Bände, München 1992-2003.
- Eberhard Jäckel/Axel Kuhn (Hg.), Hitler. Sämtliche Aufzeichnungen 1905-1924 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 21), Stuttgart 1980.
- NSDAP-Partei-Statistik. 1.-4. Band [München 1935].
- Organisationsbuch der NSDAP, hg. vom Reichsorganisationsleiter, München 1. Auflage 1936, 7. Auflage 1943.
- Partei-Kanzlei (Hg.), Verfügungen/Anordnungen/Bekanntgaben, München 1942-1944.
- Reichsgesetzblatt, Berlin 1933-1945.
- Albrecht Tyrell (Hg.), Führer befiehl...Selbstzeugnisse aus der "Kampfzeit" der NSDAP. Dokumentation und Analyse, Düsseldorf 1969.
- Völkischer Beobachter, Münchner Ausgabe, 1933-1945.
Weiterführende Recherche
Externe Links
- Gonschior.de: Informationen zum Bayerischen Regierungssystem während der Weimarer Republik
- Zukunft braucht Erinnerung: Die NSDAP
Verwandte Artikel
- Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP), 1922-1933
- Entnazifizierung
- Gauleiter
- Landtagswahlen (Weimarer Republik)
- Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD), Landesverband Bayern
- Nationalsozialistischer Deutscher Arbeiterverein e.V. (NSDAV), 1920-1923/1925-1935
- Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund (NSDStB), 1926-1945
- Rechtsextremismus
- Schutzstaffel (SS), 1925-1945
- Stoßtrupp Hitler, 1923
- Sturmabteilung (SA), 1921-1923/1925-1945
- Traditionsgau München-Oberbayern, 1930-1945
- Völkischer Block in Bayern (VBl), 1924/25
Empfohlene Zitierweise
Paul Hoser, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), 1920-1923/1925-1945, publiziert am 12.02.2007; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei_(NSDAP),_1920-1923/1925-1945> (12.12.2024)