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Autobiographien (nach 1945)

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Dieter Lattmann, Die lieblose Republik, 1981. (Fischer-Verlag)
Hildegard Hamm-Brücher, Freiheit ist mehr als ein Wort. Eine Lebensbilanz, 1996. (Kiepenheuer & Witsch)
Bruno Merk, Klarstellungen. (Historischer Verein Günzburg - Heimatkundliche Schriftenreihe für den Landkreis Günzburg, Band 18, 1996)

von Nikola Becker

Die lebensgeschichtlichen Werke der Zeit nach 1945 sind zumeist von den Erfahrungen der Autoren während der NS-Zeit, der Nachkriegszeit und dem Wiederaufbau geprägt. Stilistisch liegt der Schwerpunkt eher in der punktuellen Darstellung zumeist politischer und beruflicher Memoiren. So rücken oft die großen Themen, wie beispielsweise das Bildungswesen, die Gebietsreform oder die Olympischen Spiele von 1972 in den Fokus der jeweiligen Autobiographen.

Der Quellenwert der Autobiographie

Der Quellenwert von autobiographischen Texten zeigt sich bei kulturgeschichtlich orientierten Fragen nach Lebenswelten und Mentalitäten von Personenkreisen und deren kollektiven Empfindungs- und Denkweisen: Sie enthüllen die 'Sinnstiftungsprozesse' des Autobiographen in Bezug auf die ihn umgebende 'reale' Wirklichkeit, das heißt die Wahrnehmung des 'Objektiven', der 'empirischen' (Um-)Welt durch das Subjekt und deren Deutung und Einordnung in den eigenen Lebenszusammenhang. Sie lassen somit den Blick des Menschen auf seine Zeit und Umwelt, auf seine gesellschaftliche Schicht, seine Mentalität, seine Beziehungen und Bindungen erkennbar werden. Da es sich nicht um Sachakten handelt, die die empirische 'Wirklichkeit' abbilden, sondern die Autobiographie einen sozialen und kommunikativen Akt der Konstruktion darstellt, sind Schreibezeitpunkt und -ambitionen des Autors quellenkritisch zu beachten.

Der autobiographische Schreibakt basiert auf einem generellen anthropologischen Interesse an der eigenen Person. Es geht um Selbstvergewisserung durch Reflexion der inneren Entwicklung und Offenlegung psychologischer Zusammenhänge, kurz: die Deutung des eigenen Ich. Ist das Interesse an der eigenen Person mit dem Bedürfnis nach deren Mitteilung verbunden und steht somit nicht die persönliche Rechtfertigung vor sich selbst - oder auch einem engen Kreis von Familienangehörigen oder Freunden - im Vordergrund, tritt der Autobiograph durch Publikation an eine weitere Öffentlichkeit. Er zielt damit auf Rechtfertigung vor Zeitzeugen und Nachwelt, in einem weiteren Sinne auf Erlangung von Deutungshoheiten. Nicht nur das individuelle Handeln, sondern das der eigenen sozialen Schicht und politischen Richtung oder Gruppierung soll erklärt und verteidigt werden. Insofern ist die Veröffentlichung autobiographischer Texte Teil von kollektiven - und konkurrierenden - Sinnbildungsprozessen gesellschaftlicher Gruppen.

Die Autobiographik der Zeit nach 1945

Als hervorstechende Funktion deutscher Autobiographik nach 1945 gilt die Apologie, was die Fülle der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen autobiographischen Literatur erklärt. Die Epochenschwellen Erster Weltkrieg, Revolution, Weimarer Republik, NS-Diktatur und Zweiter Weltkrieg hatten ein vermehrtes Bedürfnis nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Gang deutscher Geschichte zur Folge, meist eng verbunden mit der Erörterung der eigenen Verwicklung in das Zeitgeschehen. Bei den hier vorgestellten autobiographischen Texten geht es um die Darstellung der Zeit nach 1945, wobei einige Verfasser, die der um 1900 bis 1920 geborenen Generation angehören, auch die vorhergehenden Epochen in den Blick nehmen. Insgesamt bleibt die Vergangenheit natürlich grundsätzlich von Bedeutung im Kontext der Folgen von NS-Diktatur und Zweitem Weltkrieg; verwiesen sei etwa auf die Entnazifizierung.

Die bayerische Autobiographik nach 1945

Herausragende Themen bayerischer Autobiographik für die unmittelbare Zeit nach 1945 sind der Wiederaufbau des Landes in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht mit Entnazifizierung, Wiedergründung der Parteien, ersten Landtagswahlen und Regierungsbildungen, Schaffung der bayerischen Verfassung, Lizenzierung der Presse, Eingliederung der Vertriebenen und die Anwesenheit der US-Besatzungsmacht. Für die Folgezeiten häufig angesprochen werden die Bereiche Bildungswesen mit den Diskussionen um Lehrerbildung, Bekenntnis- und Gemeinschaftsschule, die Gebietsreform, die Olympischen Spiele von 1972 und Entwicklungen im Parteiensystem (besonders auch die dominante Position der CSU). Ein Dauerthema bleiben der Föderalismus und die bayerische Identität, wobei die Aneignungsversuche vonseiten der Mitglieder einzelner Parteien deutlich ans Licht treten.

Insgesamt spielt der bundespolitische Kontext eine große Rolle, was besonders aus den in vielen Texten erwähnten gesamtdeutschen Debatten hervorgeht: Die vom Westen Deutschlands einzunehmende Stellung gegenüber dem sowjetisch beherrschten Teil und dem gesamten Ostblock, der 'Kalte Krieg', stellt einen der wichtigsten autobiographischen Diskurse überhaupt dar. Die Polarisierung zwischen 'rechts' und 'links' in diesem, aber auch weitere Themenfelder wie innere Sicherheit und gesellschaftliche Wandlungsprozesse betreffende Fragen, lassen sich deutlich fassen. Zu verweisen ist hier auf '1968', den Terrorismus von linksextremer Seite, die außerparlamentarische Opposition sowie die Friedens- und Ökobewegung.

Die Urheber der hier vorgestellten Autobiographien sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die ein politisches, kulturelles, soziales oder wirtschaftliches Amt innehatten und somit als Handlungsträger v. a. in Politik, Kultur und Wissenschaften fungierten. Als solche haben sie die bayerische Geschichte ihrer Zeit entscheidend beeinflusst oder sogar aktiv mitgestaltet.

Stilistische Bandbreite

Die moderne literarische Autobiographik des 20. Jahrhunderts kann als Paradefall des Paradigmas von der nur noch mittels Sprache konstituierbaren Subjektivität betrachtet werden: Eine immer zweifelhaftere Identitätsfindung und das Unvermögen, die eigene Lebensgeschichte als teleologisch-kontinuierliches Ganzes zu begreifen, lassen traditionelle autobiographische Schreibstrategien und Formen ihre Gültigkeit verlieren. An die Stelle alter Gattungsmerkmale wie lineare Chronologien und stringentes Erzählen treten etwa wechselnde Zeitperspektiven, eine impressionistische und zufällig erscheinende Aneinanderreihung von Eindrücken, Emotionen und Bildern. Die Brüchigkeit der Selbst- und Lebenswahrnehmung produziert Brüche in der Textstruktur.

Die hier vorgestellten Texte enthalten teils traditionelle, teils moderne Elemente autobiographischen Schreibens. Das lange übliche Modell eines durchkomponierten, logischen und 'sinnhaften' Textganzen mit der Schilderung der gesamten eigenen Biographie von den Anfängen bis zum Ende der erzählten Zeit gerät deutlich in eine Minderheitenposition. Es überwiegen eher memoirenhafte Schreibformen, die sich auf Aspekte des eigenen Berufslebens im Kontext der politischen und zeithistorischen Umstände beschränken. Dem Entwicklungsweg der eigenen Persönlichkeit wird – im Gegensatz zu vielen autobiographischen Werken der Vätergenerationen – häufig ein nur geringer Raum zugebilligt.

Beispiele für Politikerautobiographien

Christlich-Soziale Union (CSU)

Die "Rückblicke" (2005) des bayerischen Ministerpräsidenten zwischen 1962 und 1978, Alfons Goppel (1905-1991), die keine klassische Autobiographie darstellen, sondern postum aus von ihm jeweils zum Jahresende verfassten Resümees zusammengestellt wurden, beleuchten die tiefgreifenden wirtschaftlichen, sozialen und mentalen Veränderungsprozesse im Land in der Zeit zwischen Ende der 1950er und Mitte der 1980er Jahre. Goppel präsentiert sein Wirken darin als erfolgreiche Modernisierung Bayerns. Er spricht ein breites Themenfeld regionaler, nationaler und internationaler Ereignisse an, z. B. die Gebietsreform, Veränderungen im föderalen Gefüge, innenpolitische Diskurse wie die Ostpolitik oder allgemeingesellschaftliche Prozesse wie den "Wertewandel" (vgl. das Vorwort, 39ff.).

Die äußerst selbstgewissen, seine eigene Rolle stets betonenden "Erinnerungen" (1989) von Goppels Nachfolger 1978 bis 1988, Franz Josef Strauß (1915-1988), richten den Fokus überwiegend auf den bundes- und weltpolitischen Zusammenhang. Eine spezifisch bayerische Perspektive wird schon in der Kapitelgliederung nur an zwei Stellen explizit eingenommen. Zum einen in Bezug auf seine Zeit als Landrat (61ff.), zum anderen im "Bayern und die CSU" betitelten Abschnitt (528ff.), in dem Strauß den Erfolg seiner Partei in der Nachkriegsgeschichte zu erklären sucht und einen gelungenen Mittelweg zwischen Tradition und Moderne konstatiert (542ff.). Erwähnenswert erscheinen ihm neben der gelungenen Identifizierung der CSU mit Bayern der langfristige Misserfolg der Bayernpartei sowie Liberalisierung und Entkonfessionalisierung auf der Basis einer gemeinsamen christlichen Weltanschauung. An konkreten Ereignissen nennt er die Gemeinschaftsschule (530ff.) und die Gebietsreform, die dem Land das "Gesicht" und einen grundsätzlich demokratischen Charakter erhalten habe (538ff.).

Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (1921-1972), 1957 bis 1972 Abgeordneter der CSU im Bundestag und während der Großen Koalition parlamentarischer Staatssekretär im Bundeskanzleramt, befasst sich in seinen "Fußnoten" (1971) überwiegend mit bundespolitischen Themen. Es handelt sich nicht um eine klassiche Autobiographie, sondern um eine Sammlung von tagebuchartigen Episoden und Aphorismen für den Zeitraum von Mitte der 1930er Jahre bis 1970. In den Blick geraten die Deutschlandfrage (57ff.), sein dezidiertes Eintreten für Konrad Adenauer (1876-1967) (62ff.), die deutsche Teilung (95ff.), der Prozess der europäischen Einigung (129ff.), "1968" (143) und die Ostpolitik Willy Brandts (1913-1992) (170ff.). Diskursiv geht aus seinen Texten die zunehmende Polarisierung in der Ostfrage hervor (109ff.). Landespolitisch interessant sind die Ausführungen zu seiner Stellung innerhalb der CSU: Anfeindungen infolge seiner Nominierung zum Bundestagskandidaten als "Baron" und "klerikaler Katholik" (50ff.) sowie Konflikte mit dem CSU-Landesvorstand nach im Auftrag Adenauers mit Herbert Wehner (1906-1990) 1962 in Hinblick auf eine Koalition geführten Gesprächen (88ff.).

Die knappen, herausragende Themen seiner politischen Laufbahn behandelnden "Klarstellungen" (1996) des Innenministers in den Kabinetten Goppel I-III zwischen 1966 und 1977, Bruno Merk (1922-2013), dienen der erklärten Schreibeabsicht des Autors zufolge der Verteidigung des bayerischen Staates gegen den Vorwurf des "Versagens" (9ff.). Bezieht er sich damit in erster Linie auf die Geiselnahme während der Olympischen Spielen von 1972 (21ff.), so sind auch seine Ausführungen zur Gebietsreform, als deren Initiator Merk anzusehen ist, erkennbar von rechtfertigenden Intentionen getragen (65ff.). Von Interesse für die Geschichte der CSU erscheinen die Berichte über die Hintergründe des Kreuther Trennungsbeschlusses 1976.

Simon Nüssel (geb. 1924), ursprünglich Landwirt und 1987 bis 1990 bayerischer Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, vertrat ab 1954 die Bayernpartei (BP) im Landtag, von 1959 bis 1994 die CSU. In seinen "Lebenserinnerungen" (1998) begründet er die Entscheidung für eine politische Karriere mit dem Wunsch, Einfluss in der Agrarpolitik zu erlangen und einer "Konfessionalisierung" im Lande entgegenzutreten (86ff.). Seinen Übertritt zur CSU erklärt er mit dem Zusammenschluss von BP und Zentrum zur "Föderalistischen Union" im Bundestagswahlkampf von 1957, den er aufgrund seiner fränkisch-protestantischen Herkunft nicht unterstützen wollte. Er dokumentiert durch den Mitzug seines regionalen Anhangs auch die generelle Abwanderung von der Bayernpartei zur CSU (99ff.). Als herausragende zeitgenössische Themen erwähnt Nüssel die Gemeinschaftsschule (111ff.), die Gebietsreform (120), die Gründung der Universität Bayreuth (120ff.) sowie "Wackersdorf" und die Grenzlandförderung (149ff.).

Freie Demokratische Partei (FDP)

Die FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher (FDP, 1921-2016), von 1976 bis 1982 Staatsministerin im Auswärtigen Amt, behandelt in ihrer Autobiographie "Freiheit ist mehr als ein Wort" (1996) Bayern nur am Rande. So schildert sie zwar ihre Zeit als Münchner Stadträtin und Landtagsabgeordnete seit den ausgehenden 1940er Jahren, die Bundespolitik wird aber erkennbar als positives Gegenbild zur Landesebene im konservativ wahrgenommenen Bayern entworfen. Hamm-Brücher zeichnet sich als "sensationelle Außenseiterin" – Preußin, Protestantin, junge "demokratiebegeisterte" Frau – im mehrheitlich "restaurativ", "klerikal" und "bigott" eingestellten, von der CSU beherrschten Landtag (123ff.). Beispielhaft thematisiert sie die "konfessionell-klerikale" Schulpolitik der CSU, der sie eigene Neugestaltungswünsche unter den Aspekten von "Demokratie und Gleichberechtigung" gegenüberstellt (124ff.). Das bayerische Abgeordnetenhaus während der 1950er und 1960er Jahre erscheint als Hort von "Macho-Mentalität", "Obrigkeitshörigkeit" und "unbewältigter NS-Vergangenheit" (132). Für die 1970er Jahre kritisiert sie die mangelnde kämpferisch-oppositionelle Politik der FDP-Fraktion, weshalb sie 1976 München "erleichtert" den Rücken gekehrt habe (219ff., 231).

Der Arzt Rudolf Soenning (1904-1980) war zwischen 1950 und 1970 Mitglied des Bayerischen Landtags, anfangs für die FDP, später für die CSU. In seinen Erinnerungen "Ein unbequemer Zeitgenosse" (1979) begründet er die Aufnahme seines politischen Engagements mit "Ungerechtigkeiten" bei der Entnazifizierung und Empörung über die Behandlung der Vertriebenen. Aufgrund seiner "konservativ-liberalen" Einstellung entschied er sich nach einem Gespräch mit Thomas Dehler (1897-1967) zunächst für die FDP (116ff.). Den späteren Bruch mit der Partei führt er auf seine Dauerfeindschaft mit Hildegard Hamm-Brücher – besonders in Hinblick auf deren bildungspolitische Vorstellungen (130ff.) – und grundsätzliche Zweifel an der Existenzberechtigung der FDP als potenziell die Demokratie gefährdende "Splitterpartei" zurück (132ff.). Als seine Hauptziele nennt er eine aktive Gesundheitspolitik, die Förderung des Krankenhauswesens, die Reform der Krankenversicherung und die flächendeckende Einführung von Vorsorgeuntersuchungen (131).

Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD)

Wilhelm Hoegner (1887-1980), 1945 bis 1946 und 1954 bis 1957 bayerischer Ministerpräsident, behandelt im dritten Teil seiner Autobiographie "Der schwierige Außenseiter" (1959) sein politisches Wirken nach 1945 bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit sachlich, detailliert und unter Einfügung von Aktenmaterial. Inhaltlich thematisiert er ein breites Feld an Ereignissen und Diskursen, die für diesen Zeitraum der bayerischen Geschichte relevant sind, u. a. die Wiedergründung der politischen Parteien (S. 221ff.), die Entnazifizierung, den demokratischen Neuaufbau des Staates auf allen Ebenen, die Schaffung einer neuen Verfassung, das Verhältnis von Kirche und Staat (209ff.), die Lehrerbildung und das Schulsystem (321ff.). Der gesamtdeutsche Kontext wird u. a. mit der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz 1947 angeschnitten (290ff.). Herausstechend erscheint sein dezidiertes Eintreten für den Föderalismus an mehreren Stellen (192ff., 222, 277ff., 338ff.), auch im Zusammenhang mit dessen Stellenwert innerhalb der bayerischen SPD (308ff.). Mit der Beschreibung der ersten eigenen Ministerpräsidententätigkeit (209ff.), der Zugehörigkeit zu den Kabinetten Ehard I (284ff.) und III (313ff.) sowie der Viererkoalition von 1954 (319ff.) liefert Hoegner einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung der politischen Geschichte Bayerns aus sozialdemokratischer Perspektive.

Hans-Jochen Vogels (geb. 1926) Erinnerungen "Die Amtskette. Meine 12 Münchner Jahre" (1972) an seine Amtszeit als Oberbürgermeister zwischen 1960 und 1972 befassen sich – naturgemäß – vorrangig mit kommunalpolitischen Sachverhalten wie Stadtentwicklung allgemein (32ff., 133ff.), Ausbau des Verkehrsnetzes (69ff.), Stadtratswahlen (86ff.), Schul- (153ff.) und Kulturpolitik (165ff.) sowie die Bewerbung für die und die Vorbereitung der Olympischen Spiele (95ff., 113ff.). Von Interesse über lokalpolitische Kontexte hinaus sind die Ausführungen zu den "Schwabinger Krawallen" von 1962 (43ff.), die Vogel als "Rebellion" der "humanen" Bürgerschaft gegen zunehmenden Ökonomismus deutet (52), aber auch das Kapitel über Entwicklungen innerhalb der Münchner SPD (213ff.). Vogel schildert – sich dabei selbst klar gegen "linkssozialistische" Tendenzen positionierend – die innerparteilichen Spannungen zwischen 1970 und 1972 als Modellfall für Richtungskämpfe in der deutschen Sozialdemokratie seit dem Godesberger Programm von 1959 (242ff.). Insgesamt wird das Beispiel München in seiner Darstellung zum Muster für gesellschaftspolitische und ökonomische Wandlungsprozesse in der Bundesrepublik wie in anderen westeuropäischen Staaten (302ff.). Bemerkenswert erscheint das abschließende Kapitel (318ff.), das an Diskurse über das Stadtbild in der Tradition von Thomas Manns (1875-1955) "leuchtendem München" anknüpft und sich ausdrücklich zu diesen bekennt, ausgerechnet auch in affirmativer Zitierung des nationalkonservativen Historikers Karl Alexander von Müller (1882-1964) (325).

Die Sozialdemokraten Franz Haas (1904-1989), Emil Werner (1913-1996) und Volkmar Gabert (1923-2003) haben autobiographische Beiträge im Sammelband "Bayern 1945: Demokratischer Neubeginn" (1985) vorgelegt. Haas, Mitglied des Bayerischen Landtags 1946 bis 1957, befasst sich in "Regierungsbildung mit klammen Fingern" mit der Entstehung der bayerischen Verfassung (169ff.), den ersten Landtagswahlen und der dramatischen Wahl Hans Ehards (1887-1980) zum Ministerpräsidenten (171ff.). Werner, 1962 bis 1977 Leiter der bayerischen Pressestelle der SPD und Gabert, 1950 bis 1978 Landtagsabgeordneter, behandeln in ihrem gemeinsamen Beitrag "In der Goethestraße liefen die Fäden zusammen" die Eingliederung der Vertriebenen in Bayern, bei der sie eine aktive Rolle spielten (37ff.). Von Gabert existiert zusätzlich der auf Interviews beruhende Band "Ein politisches Leben. Gespräche mit Volkmar Gabert" (1996), der den Abschnitt zwischen 1960 und 1980 aus sozialdemokratischer Sicht beleuchtet. Er befasst sich dabei unter anderem mit der Bildungspolitik und dem von ihm mitausgehandelten Kompromiss um die Gemeinschaftsschule (90ff.).

Der Schriftsteller Dieter Lattmann (geb. 1926) vertrat zwischen 1972 und 1980 den Wahlkreis Kempten für die SPD im Bundestag. Seine Erinnerungen an diese Periode, "Die lieblose Republik" (1981), sind eher bundespolitisch orientiert und nehmen zeittypische Diskurse wie "1968" (50ff.), den "Terrorherbst" von 1977 (23ff.) und die "Vergangenheitsbewältigung" (151ff.) in den Fokus, wobei die Wahrnehmung der frühen Bundesrepublik als "restaurative" Phase zum Tragen kommt. Insgesamt konstatiert er eine "lieblose" Republik mit einem Mangel an "Demokraten" (52ff.) und einem Überschuss an "Kapitalisten" und "Konsumenten" (187ff.). In Bezug auf den Freistaat beschwört Lattmann die Existenz des "anderen Bayern" als Gegenentwurf zum diskursiv erfolgreicheren "CSU-Bayern". Das "alternative" Bayern sieht er charakterisiert durch die Ablehnung des bayerischen Ermächtigungsgesetzes durch die Landtagsfraktion der SPD und Personen wie Kurt Eisner (1867-1919), Thomas Theodor Heine (1867-1948), Ernst Toller (1893-1939), Oskar Maria Graf (1894-1967), Gustav Landauer (1870-1919) und Erich Mühsam (1878-1934) oder die Zeitschrift "Simplicissimus". Als "geistige Nachfolger" seiner Zeit nennt er Franz Xaver Kroetz (geb. 1946), Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) und Konstantin Wecker (geb. 1947). Sie alle stellen für ihn ein Bayern dar, in dem Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie die älteste demokratische Kraft bilden (62ff.).

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

Die sachlich-detaillierten Erinnerungen Georg Fischers (1906-1980) "Vom aufrechten Gang eines Sozialisten" (1979), der im Kabinett Hoegner I 1946 für ein halbes Jahr als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium amtierte, beziehen sich in ihrem letzten Teil auf den Zeitraum von 1945 bis 1952. Sie beleuchten den Wiederaufbau nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wobei sich Fischer hauptsächlich den Themenbereichen Wirtschaft und Neuzulassung der Parteien durch die amerikanische Besatzungsmacht widmet (183-257). Er beschreibt seine Rolle beim Aufbau der bayerischen KPD (197ff.), den wirtschaftspolitischen Kurs unter Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und eigene Versuche, dabei eine kommunistische Linie durchzusetzen (190ff.). Von besonderem Interesse erscheinen die Berichte Fischers, der später zur SPD wechselte, über die Entwicklung des innerkommunistischen Diskurses in Deutschland mit der Schilderung der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz (220ff.) und seinem Verhältnis zur SED (227). Für den Landeshistoriker wichtig ist Fischers kommunalpolitisches Wirken als "Landessekretär für Parlaments- und Kommunalpolitik" der KPD seit 1947 (219). In dieser Funktion organisierte er Konferenzen und Schulungen in ganz Bayern, um durch einen starken Kommunismus auf Gemeindeebene eine Machtsteigerung der KPD im Freistaat zu erreichen (226ff.).

Fischers Freund Richard Scheringer (1904-1986) war ebenfalls im Kabinett Hoegner I als Staatssekretär – im Landwirtschaftsministerium – vorgesehen, musste aber auf Druck der US-Militärregierung nach wenigen Tagen aus seinem Amt scheiden (487ff.). Seine literarisch-romanhaft geprägte Autobiographie "Das große Los unter Soldaten, Bauern und Rebellen" (1959) enthält nur knappe Ausführungen zur Zeit ab 1945. Den Austritt Fischers aus der KPD beklagt er lapidar als Verlust eines Freundes; anschließend feiert er die neugegründete DDR, in der einige seiner Kinder sich ansiedelten, als Deutschland der Zukunft (505).

Vertriebenenparteien

Die Erinnerungen des Journalisten und Bundestagsabgeordneten Günter Goetzendorff (1917-2000) "'Das Wort hat der Abgeordnete...' Erinnerungen eines Parlamentariers der ersten Stunde" beleuchten den Neuanfang in Bayern 1945 aus der Sicht des Vertriebenen. Er gründete aus dem Wunsch, den Vertriebenen eine politische Stimme zu verleihen (61), den Neubürgerbund (70ff.), der bei den Bundestagswahlen 1949 ein Wahlbündnis mit der Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung (WAV) (98ff.) einging, und war auch an der Entstehung des Blocks der Heimatvertriebenen (BdH) beteiligt (234ff.). Goetzendorff behandelt Themen wie die Lizenzierung der Presse (33ff.), die Bildung der politischen Parteien (40ff.), die Entnazifizierung (42ff., 228ff.), die ersten Landtagswahlen (49) und die ersten Kabinette (59ff.). Auch die nationale Ebene spielt bei ihm eine große Rolle, angesprochen werden u. a. die Etablierung der Bizone (111ff.), die ersten Bundestagswahlen (97ff.), die Gründung der DDR (155ff.) und die Auseinandersetzungen um die Oder-Neiße-Linie (251).

Beispiele für Beamtenautobiographien

Der Finanz- und Wirtschaftswissenschaftler Otto Barbarino (1904-1999), Ministerialdirektor und Amtschef im Staatsministerium der Finanzen, gibt in seinen Erinnerungen "Ein Lebenslauf im 20. Jahrhundert" (1997) Auskunft über seine Rolle bei der Eingliederung der Vetriebenen (53ff.) und dem Aufbau der Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. So war er beteiligt an der Gründung der bayerischen Landesanstalt für Aufbaufinanzierung 1951 (58ff.) und der Rettung der Messerschmitt AG, die zum süddeutschen Konzern Messerschmitt-Boelkow-Blohm 1968/69 fusionierte (65ff.). Anteil hatte er auch an der Verhinderung eines Verkaufs von BMW an Daimler-Benz durch die Gewährung von Staatsbürgschaften der bayerischen Regierung (69ff.). Insgesamt sind Barbarinos Ausführungen von Interesse für die bayerische und nationale Wirtschaftsgeschichte, indem er die wirtschaftspolitischen Entscheidungen im Freistaat seit dem Ende der Viererkoalition (83ff.) und im Bund seit der Kanzlerschaft Helmut Schmidts (geb. 1918) bis zur Wiedervereinigung (99ff.) einer kritischen Beleuchtung unterzieht.

Der Diplomat Hans-Heinrich Herwarth von Bittenfeld (1904-1999) war zwischen 1945 und 1949 Ministerialrat in der Bayerischen Staatskanzlei. Hier arbeitete er, berufen von Hoegner, als Verbindungsmann zur Militärregierung, wobei seine Aufgabe auch darin bestand, den Ausländern die bayerische Mentalität zu "vermitteln". Anekdotisch flicht Herwarth in "Von Adenauer zu Brandt" (1990) hierzu amüsante Episoden ein, die ironische Vorbehalte des gebürtigen Berliners gegen das bayerische "Sonderbewusstsein" erkennen lassen: Alois Hundhammers (1900-1974) "Glaube" an Therese Neumann (1898-1962) oder Versuche Hans Ehards, Bayern als "Opfer" der Jahre 1870, 1914 und 1933 darzustellen (40ff.). Herwarth beschäftigt sich mit der US-Militärregierung, den bayerischen Kabinetten und herausragenden Ereignissen wie der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz 1947 (43ff.).

Beispiele für Theologenautobiographien

Hermann Dietzfelbinger (1908-1984), evangelischer Theologe und 1955 bis 1975 bayerischer Landesbischof, betont in seiner Autobiographie "Veränderung und Beständigkeit" (1984) die politische Dimension des Bischofsamts (199ff.). Nach Landtagswahlen führte er regelmäßig Gespräche mit den Ministerpräsidenten, in denen es um die Stellung der evangelischen Christen als Minderheit in einer mehrheitlich katholischen Bevölkerung gegangen sei (205ff.). In Bezug auf konkrete Ereignisse in Bayern erwähnt er die Gebietsreform (203ff.); im weiteren Rahmen thematisiert er die Vertriebenenproblematik, das Verhältnis zum Ostblock und die Wiederbewaffnung (215ff.). Interessanter erscheinen seine Bemerkungen zu kirchlichen Entwicklungen; als wichtigstes kirchengeschichtliches Ereignis seiner Zeit bezeichnet er die Annäherung an die katholische Kirche (270ff.) und würdigt in diesem Zusammenhang den Erzbischof von München und Freising, Julius Kardinal Döpfner (1913-1976) (282ff.).

Beispiele für Unternehmerautobiographien

Der Ingenieur und Unternehmer Ludwig Bölkow (1912-2003), der sein 1948 in Stuttgart gegründetes Ingenieurbüro Bölkow-Entwicklungen KG 1958 nach Ottobrunn verlegte, hat mit seinen "Erinnerungen" (1994) einen Beitrag zur bayerischen Wirtschafts- und Militärgeschichte der Nachkriegszeit vorgelegt. Seine Erinnerungen konzentrieren sich auf die Entwicklung des Unternehmens, das seit 1955 Hubschrauber entwickelte und 1968/69 zum Großkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm fusionierte, bis zu seinem Ausscheiden 1977. Politische Themen werden nur aufgegriffen, soweit sie die Betriebsgeschichte berühren. So schildert Bölkow, wie ihn der damalige Verteidigungsminister Strauß 1958 zur Mitarbeit an dem Projekt "Entwicklungsring Süd" überredete, das die Entwicklung eines strahlgetriebenen Senkrechtstarters anstrebte (179ff.).

Beispiele für Journalistenautobiographien

Die Radiojournalisten Ernst (Ernest) Langendorff (1907-1989) und Georg Wulffius (1921-1999) schildern in ihrem gemeinsamen Buch "In München fing's an. Presse, Parteien, Funk" (1985) ihre Beteiligung am Wiederaufbau des politischen und publizistischen Lebens in Bayern nach Kriegsende. Langendorff, 1945 bis 1948 von der US-Militärregierung mit dem Aufbau der bayerischen Presse betraut, berichtet über die Vergabe der ersten Zeitungslizenzen, unter anderem an die Süddeutsche Zeitung (SZ) (21ff.). Wulffius, ab 1948 bei Radio München, später beim Bayerischen Rundfunk (BR) beschäftigt, konzentriert sich auf die Darstellung der ersten Phasen der parteipolitischen Entwicklung (31ff.). Besonders ausführlich widmet er sich der CSU und deren Machtkämpfen in den eigenen Reihen. Außerdem wendet er sich dem Kabinett Schäffer (Ministerpräsident Fritz Schäffer, 1888-1967), dem Kabinett Hoegner I (Ministerpräsident Wilhelm Hoegner) (59ff., 68ff.) sowie herausragenden politischen Ereignissen wie der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz 1947 (91ff.) zu.

Der linksliberale Journalist Ernst Müller-Meiningen jr. (1908-2006), Sohn des gleichnamigen bayerischen DDP-Justizministers, präsentiert sich in seinen Erinnerungen "Orden, Spießer, Pfeffersäcke" (1989) als "Wachhund der Demokratie" (188). Die stilistisch hervorragenden, satirischen Rückblicke des langjährigen Redakteurs der SZ zeichnen das Blatt als liberale Bastion im "CSU-Land" und befassen sich dementsprechend mit zeitgenössisch aufsehenerregenden Affären im Zeitungswesen wie um den SZ-Chefredakteur Werner Friedmann (1909-1969) oder den Gründer der Passauer Neuen Presse, Hans Kapfinger (1902-1985). Diese Fälle nutzt Müller-Meiningen zu ausführlicher Kritik an der bayerischen Justiz, der er die Unterdrückung des weltanschaulich links orientierten Journalismus vorwirft (65ff., 81ff., 91ff.). Bemerkenswert erscheinen seine Miniaturen bayerischer Spitzenpolitiker wie Franz Josef Strauß (99ff.) oder Josef Müller (1898-1979) (171ff.).

Herbert Riehl-Heyse (1940-2003), ebenfalls lange leitender Redakteur der SZ, hat mit "Ach, du mein Vaterland"(1998) einen stilistisch bemerkenswerten, äußerst satirischen Text geschaffen, der auch als aufschlussreiche Diskursgeschichte des behandelten Zeitraums zu lesen ist. Selbst eindeutig "links" orientiert, betreibt Riehl-Heyse rückblickend eine Ironisierung und Relativierung bundesrepublikanischer Glaubensüberzeugungen und Feindbilder im linken Lager, wie etwa das Image Franz Josef Strauß' als notorischer "Friedensstörer" und "Atomwaffen-Fetischist" (11ff.). Der Blick auf Diskurse wie "1968" (62ff.), "Vergangenheitsbewältigung" (102ff.), Umwelt- (151ff.) und Friedensbewegung (155ff.) ist von Entideologisierungsversuchen getragen. Insgesamt diagnostiziert er unter Verweis auf "Kommunistenfurcht" und "Faschismusvorwurf" ein "hysterisches" Deutschland (189ff.). Die Bundesrepublik stellt er resümierend als wahrhaft freiheitlich-demokratisches Staatswesen dar, das den gerade innerhalb der "Linken" verbreiteten "Selbsthass" nicht verdient habe (261ff.).

Beispiele für Schriftstellerautobiographien

Der Schriftsteller und zeitweilige deutsche Botschafter in Paris, Wilhelm Hausenstein (1882-1957), hat mit "Impressionen und Analysen" (1969) ein autobiographisches Zeugnis vorgelegt, das im Gegensatz zu den hier vorgestellten Werken in Sprache und Tonfall noch ganz die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts atmet. Er selbst verweist in den Tagebuchaufzeichnungen, die aus den Jahren 1948 und 1955 bis 1957 reichen, auf seine geistige Verwurzelung im Kaiserreich (59). Interessant sind die Ausführungen zum Tod des Kronprinzen Rupprecht 1955, der in den anderen Selbstzeugnissen nicht erwähnt wird: Der in der Dorfkirche Leutstetten (Lkr. Starnberg) aufgebahrte Leichnam erweckte in Hausenstein die Empfindung, im Sarg das letzte Mal die "eigentlich bayerische Geschichte" in voller Konzentration vorzufinden (53ff.). In Bezug auf gesamtdeutsche Themen nach 1945 zeigt Hausenstein sich als unbedingter Anhänger der Westbindung und – aus Furcht vor einem kommunistischen Sieg auch im Westen – als Gegner einer raschen Wiedervereinigung (65, 96ff.).

Literatur

  • Volker Depkat, Lebenswenden und Zeitenwenden. Deutsche Politiker und die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, München 2007.
  • Eberhard Dünninger, Erzählen vom eigenen Leben. Autobiographische Literatur in Bayern vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Festvortrag zur 98. Jahresversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen e. V. am 1. Juni 1997 in Memmingen, München 1998.
  • Hans-Edwin Friedrich, Deformierte Lebensbilder. Erzählmodelle der Nachkriegsautobiographie (1945-1960) (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 74), Tübingen 2000.
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Quellen

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  • Richard Scheringer, Das große Los unter Soldaten, Bauern und Rebellen. Mit einem Vorwort von Ernst von Salomon, Hamburg 1959.
  • Rudolf Soenning, Ein unbequemer Zeitgenosse, Gütersloh 1979.
  • Franz Josef Strauß, Die Erinnerungen, Berlin 1989.
  • Hans-Jochen Vogel, Die Amtskette. Meine 12 Münchner Jahre. Ein Erlebnisbericht, München 1972.

Weiterführende Recherche

Externe Links

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Empfohlene Zitierweise

Nikola Becker, Autobiographien (nach 1945), publiziert am 16.05.2012; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Autobiographien_(nach_1945)> (19.03.2024)