Katholische Akademie in Bayern
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Die am 1. Februar 1957 in München gegründete Katholische Akademie in Bayern ist eine in München ansässige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts. Die Akademie, die Veranstaltungen aus allen Bereichen des politischen und gesellschaftlichen Lebens anbietet, wird von den sieben bayerischen (Erz-)Bistümern getragen. Ihre Arbeit steht unter dem Motto der Förderung der Beziehungen zwischen Kirche und Welt.
Initiativen und Gründung
Gegründet wurde die Katholische Akademie in Bayern mit einem Festakt in der großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität in München am 1. Februar 1957. Sie geht zurück auf eine Idee des Erzbischofs von München und Freising, Joseph Kardinal Wendel (1901-1960, Erzbischof von München und Freising 1952–1960), der bereits ein Jahr zuvor ein vorläufiges Kuratorium versammelt hatte, um Absichten und Inhalte einer zu gründenden Akademie zu diskutieren und festzuhalten.
Die Anstöße zur Gründung einer katholischen Akademie gehen jedoch noch weiter zurück und haben ihren Ursprung nicht in München, sondern in Eichstätt. Dort hatte sich 1953 auf einer Tagung des schweizerischen "Institut International des Sciences Sociales et Politiques" aus Fribourg der sog. Eichstätter Kreis gebildet. Auf der Tagung hatte sich die Idee einer "Katholischen Akademie Eichstätt" herauskristallisiert. Vorbesprechungen zur Umsetzung folgten bis Ende 1953. Diese Sondierungen mündeten in eine erste Zusammenkunft in München. Am 8. Dezember 1953 versammelte sich im Büro des Wirtschaftsbeirats Bayern eine illustre Runde aus Persönlichkeiten des gesellschaftlichen und politischen Lebens, um die konkrete Ausgestaltung einer Akademie zu besprechen, die ihren Sitz in Eichstätt haben sollte (München wurde anfänglich als Standort nicht berücksichtigt, da man befürchtete, die Evangelische Akademie in Tutzing [Lkr. Starnberg] würde dies als "Affront" ansehen):
- Philipp Dessauer (1898-1966), Theologe am Oratorium in München
- Heinrich Kahlefeld, Theologe am Oratorium in München
- Rudolf Graber (1903-1992), Theologe aus Eichstätt
- Albin Senft (1910-1975), Theologe aus Kempten und Augsburg
- Franz M. Elsen (1906-1980), MdL, Staatsbankdirektor
- Hans Hutter (CSU, 1914-1997), Oberbürgermeister von Eichstätt
- Hermann Krings (1913-2004), München
- Theodor Maunz (CSU, 1901-1993), München
- Bernhard Pfister (1900-1987), München
- Johannes Spörl (1904-1977), München
- Franz J. Schöningh (1902-1960), Verleger in München
- Clemens Münster (1906-1998), Bayerischer Rundfunk (BR) in München
Die Grundlage für die Besprechung im Dezember 1953 lieferte der Eichstätter Oberbürgermeister Hans Hutter (CSU, 1914-1997), der in einer zuvor abgefassten Denkschrift (zusammen mit Heinz Fleckenstein, 1907-1995) die Notwendigkeit einer solchen Akademie bekräftigte ("[sie] würde eine fühlbare Lücke des katholischen Lebens schließen"), bereits den Standort Eichstätt einforderte ("Eichstätt hat den Vorteil einer ungebrochenen katholischen Tradition") und Ausführungen zu Aufbau und Organisation machte.
Ein weiterer Schritt in Richtung Akademie wurde am 21. Oktober 1954 vollzogen, als sich der "Verein der Freunde der Katholischen Akademie" in München aus Mitgliedern des "Eichstätter Kreises" gründete (Franz J. Schöningh [1902-1960], Heinrich Wild [1909-1975], Kroll, Hien, Hermann Krings [1913-2004], Philipp Dessauer [1898-1966]). Von Anfang an war Kardinal Wendel über die Beratungen sowohl des Eichstätter als auch des Münchner Kreises informiert. Auch der Münchner Verein hatte sich "Die alsbaldige Gründung einer Katholischen Akademie" auf die Fahnen geschrieben (§3 der Vereinssatzung). Die teilweise entstandenen Spannungen zwischen der Münchner und der Eichstätter Interessengruppe wurden auf einer von Kardinal Wendel geleiteten Aussprache im Dezember 1954 beigelegt und die in Eichstätt geleistete Vorarbeit vom Münchner Verein übernommen und fortentwickelt.
Bis Ende 1955 wurden im Münchner Verein verschiedene Ausgestaltungsformen und Inhalte der zu gründenden Akademie diskutiert, verworfen und neu gefasst. Im Januar 1956 fand in Augsburg der Landesausschuss der "Katholischen Aktion" (Laienbewegung der katholischen Kirche) statt, auf der Kardinal Wendel gebeten wurde, die bloßen Beratungen zu beenden und ein Gründungskuratorium einzuberufen. Unter wechselnder Leitung Wendels und des Generalvikars Johann Fuchs wurde auf neun Sitzungen im März 1956 der Akademiestandort diskutiert (u. a. waren das Rupertusheim in Traunstein und Schloss Fürstenried im Gespräch), der Arbeitsbeginn (Arbeitsbeginn der Akademie vor oder nach Abschluss der Standortfrage) und die Akademieaufgaben. Zum vorläufigen Vorsitzenden des Kuratoriums wurde Helmut Ibach (1912-1996) gewählt, der nach den Beratungen Kontakte zu verschiedenen Interessengruppen knüpfte (u. a. Bayerischer Presseclub, Paulus-Gesellschaft).
Schloss Suresnes in München-Schwabing, ca. 2007. Das schlossartige Gebäude wurde von Franz Xaver Ignaz Freiherr von Wilhelm zwischen 1715 und 1718 erbaut. Es ist benannt nach dem Residenzort von Kurfürst Maximilian II. Emanuel (1662-1726, reg. seit 1679) nordwestlich von Paris. Heute beherbergt es Tagungsräume für die Katholische Akademie in Bayern. (Foto: Katholische Akademie in Bayern)
Der sog. Viereckhof zählt zu den ältesten Höfen Schwabings und ist heute Tagungshaus der Katholischen Akademie. Das Anwesen lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. 1635 wird Balthasar Viereck Besitzer des Hofs. Die gräfliche Familie Vieregg (auch: Viereck[h]) standen seit dem 16. Jahrhundert in bayerischen Diensten. Seine äußere Erscheinung stammt von einem Umbau 1787. (Foto: Katholische Akademie in Bayern)
Im Herbst 1956 sprach sich das Kuratorium dafür aus, die Akademiearbeit möglichst bald zu beginnen und die Frage nach einem festen Standort in München in die Zukunft zu verschieben. Nach langer Suche nach einem geeigneten Grundstück wurde im November 1960 am heutigen Standort in München-Schwabing von Johannes Neuhäusler (1888-1973, seit 1947 Weihbischof im Erzbistum München und Freising) der Grundstein gelegt. Zwei Jahre später konnte die Katholische Akademie in Bayern in das vom Augsburger Architekten Thomas Wechs (1893-1970) errichtete Tagungszentrum einziehen (zuvor war die Akademie verschiedentlich bei den bayerischen Diözesen untergebracht). 1970 wurde das Gelände um das benachbarte Schloss Suresnes (auch "Werneck-Schlösschen" genannt) erweitert.
Organe der Akademie
Die Funktionsfähigkeit der Akademie garantieren folgende Organe (vgl. Satzung §5):
- die Akademieleitung
- der Akademiedirektor
- die drei Räte (Wissenschaftlicher Rat, Allgemeiner Rat, Bildungsausschuss)
- das Kuratorium
Akademieleitung (§6)
Das oberste beschließende Organ der Akademie bildet die Akademieleitung, die sich aus dem Direktor und je drei Delegierten aus den Räten zusammensetzt. Die Akademieleitung erarbeitet das Tagungsprogramm und beschließt den Haushalt.
Direktor (§7)
Der hauptberuflich bestellte Direktor wird "auf Vorschlag der Akademieleitung und im Benehmen mit den bayerischen Bischöfen" vom Erzbischof von München und Freising ernannt. Er steht der gesamten Akademiearbeit vor. Ihm zur Seite stehen die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Akademie, die - ebenso wie das gesamte Personal der Akademie - vom Direktor mit Zustimmung der Akademieleitung eingestellt werden.
Name | Lebensdaten | Amtszeit |
Dr. Karl Forster | 1928-1981 | 1957-1967 |
Dr. Franz Henrich | 1931-2021 | 1967-2000 |
Dr. Florian Schuller | geb. 1946 | 2000-2018 |
Dr. Achim Budde | geb. 1969 | seit 2019 |
Wissenschaftlicher Rat
Der Wissenschaftliche Rat setzt sich aus 24 "habilitierten katholischen Hochschullehrern der bayerischen Hochschulen" zusammen, die vom Erzbischof von München und Freising auf die Dauer von fünf Jahren berufen werden. Seine Aufgabe besteht in der "wissenschaftlichen Vertiefung des katholischen Weltverständnisses", wofür er Kommissionen bilden, Forschungsaufgaben und Preise vergeben sowie Ergebnisse seiner Forschungen publizieren kann.
Allgemeiner Rat
Auf die Dauer von vier Jahren beruft der Erzbischof von München und Freising "katholische Persönlichkeiten, die geeignet und bereit sind, bei der Erfüllung der Akademiearbeit als einer Stätte der Begegnung mitzuwirken". Der Allgemeine Rat soll die Veranstaltungen an der Akademie planen, vorbereiten und an ihnen mitwirken.
Bildungsausschuss
Auf Vorschlag der Akademieleitung beruft der Erzbischof von München und Freising auf die Dauer von drei Jahren Vertreter aus den bayerischen (Erz-)Diözesen (München und Freising, Augsburg, Passau, Regensburg, Bamberg, Würzburg, Eichstätt), aus dem Landesausschuss der katholischen Verbände und "aus sonstigen katholischen Persönlichkeiten".
Kuratorium
Das Kuratorium der Akademie dient in erster Linie der Öffentlichkeitsarbeit. Als Mitglieder beruft der "Erzbischof von München und Freising unter Mitwirkung der bayerischen Bischöfe Persönlichkeiten des kirchlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens".
Preise
Romano Guardini Preis (seit 1970)
Die Akademie fühlt sich Romano Guardini (1885-1968), einem der bedeutendsten Religionsphilosophen, Theologen, Literaturinterpreten und Pädagogen des 20. Jahrhunderts, besonders verbunden. Die Akademieleitung stiftete daher 1970 den nach ihm benannten Romano Guardini Preis, der an Persönlichkeiten verliehen wird, "die sich im umfassenden Sinne Romano Guardinis hervorragende Verdienste um die Interpretation von Zeit und Welt auf allen Gebieten des geistlichen Lebens erworben haben". Preisträger waren u. a. 1970 Karl Rahner SJ (1904-1984), 1973 Werner Heisenberg (1901-1976), 1978 Alfons Goppel (CSU, 1905-1991, Ministerpräsident 1962-1978), 1980 Hermann Dietzfelbinger (1908-1984, Evangelischer Landesbischof 1955-1975), 1987 Richard Freiherr von Weizsäcker (CDU, 1920-2015, Bundespräsident 1984-1994), 2000 Albert Scharf (geb. 1934), 2008 Lea Ackermann SMNDA (geb. 1937), 2012 Nikolaus Harnoncourt (1929-2016) und 2014 der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann (geb. 1936).
Freundeszeichen (seit 1971)
Mit dem seit 1971 geschaffenen Freundeszeichen würdigt die Akademie Persönlichkeiten, "die sich in besonderem Maße um die Akademie verdient gemacht haben und [...] [ihr] eng verbunden sind." Zu ihnen gehören u. a. 1970 Ernst Tewes (1908-1998, ab 1963 Weihbischof im Erzbistum München und Freising), 1988 Christine Stadler (1922-2001), 1998 Alexander von Branca (1919-2011), 2009 Albert von Schirnding (geb. 1935), 2011 Friedemann Greiner (geb. 1946), 2013 der ehem. Bundesfinanzminister Theodor Waigel (CSU, geb. 1939, Bundesfinanzminister 1989-1998) und 2014 Prälat Karl Hillenbrand (1950-2014), der ehem. Generalvikar des Bistums Würzburg.
Ökumenischer Preis (seit 1995)
Der 1995 von der Akademie gestiftete Ökumenische Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße in der Ökumene engagiert haben. Preisträger waren u. a. 1995 Manfred Plate (1929-2007), 1997 Johannes Hanselmann (1927-1999, Evangelischer Landesbischof 1975-1994), 2001 Stephen Sykes (1939-2014), 2009 die Communauté de Taizé und 2013 der emeritierte Erfurter Bischof Joachim Wanke (geb. 1941).
Kardinal Wetter Preis (seit 2008)
Die Akademieleitung stiftete anlässlich der Emeritierung Friedrich Kardinal Wetters (geb. 1928) im Jahr 2008 den nach ihm benannten Preis. Er würdigt "hervorragende theologische Dissertations- oder Habilitationsarbeiten" und wird "jährlich in Absprache und zusammen mit den katholisch-theologischen Fakultäten und Instituten in Bayern" verliehen.
Veranstaltungen
Von Anfang an waren die Veranstaltungen der Akademie viel besucht und diskutiert und standen auch der interessierten Öffentlichkeit offen. Dies lag v. a. an der von Kardinal Wendel ausgegebenen Direktive, sich "immer um das höchst erreichbare wissenschaftliche und geistige Niveau" zu bemühen und dabei "aus allen Bereichen des menschlichen Wissens ohne Rücksicht auf das religiöse Bekenntnis" die besten Referenten zu gewinnen. Wie Karl Forster (1928-1981) in einem Bericht zum 10-jährigen Bestehen der Akademie 1967 formulierte, war diese Offenheit der Akademie die einzige Möglichkeit, "die Trennwände des katholischen Ghettos zu durchstoßen [und] keine Schulungsstätte [zu errichten], sondern ein dem kulturellen und wissenschaftlichen Rang Münchens angemessenes Forum des katholischen Weltdialogs zu gestalten." Seit 2002 richtet sich die Akademie in der "Jungen Akademie" mit spezifischen Themen explizit auch an ein junges Publikum unter 30 Jahren.
Seit ihrer Gründung wurden Veranstaltungen, Tagungen und Seminare zur "neueren Theologie, der Geschichte, der Kunst und Literatur, der Soziologie, Politologie und Rechtswissenschaft, der Wirtschaft und Politik, der Medizin und der Begegnung von Naturwissenschaft und Theologie" abgehalten. Ein Höhepunkt der Jahre 1957–1967 war ohne Zweifel die 1958 stattfindende Tagung "Christentum und demokratischer Sozialismus", die mit sozialdemokratischen und theologischen Referenten das Verhältnis von SPD und Katholiken untersuchte. Ähnliche Tagungen wurden in der Folge auch zu anderen Parteien abgehalten. Auch die Tagung "der Kult und der heutige Mensch", die die Akademie im Rahmen des Eucharistischen Weltkongresses 1960 abhielt, zählt zu den Meilensteinen in der Akademietätigkeit der ersten Jahre.
Im März 1962 fand die erste einer Vielzahl gemeinsamer Tagungen von Katholischer Akademie und Evangelischer Akademie Tutzing statt. 1969 diskutierten der Schriftsteller Günter Grass (SPD, 1927-2015) und der Jesuitenpater Paul Konrad Kurz (1927-2005) über das Thema "Zäune und Lager. Zur Auseinandersetzung der Schriftsteller und Christen", was von vielen Seiten als Zeichen der Offenheit der Akademie gegenüber Andersdenkenden gewertet wurde. Kardinal Joseph Ratzinger (1927-2022, als Benedikt XVI. Papst 2005-2013) formulierte diese Offenheit 1982 so: "Die Freiheit bedeutet dabei [...]: Sie ist [...] die Möglichkeit, alles zu denken, alles zu fragen, alles zu sagen, was im Ringen um die Wahrheit als sagens-, fragens- und denkwürdig erscheint." (Ratzinger, Interpretation, 6).
1978 nahm die Akademie in einer Veranstaltungsreihe Probleme des Medienzeitalters vorweg, indem sie die Themen "Automatisation gegen den Menschen? Chancen und Gefahren der Mikroelektronik" und "Kabelkommunikation. Ein Fortschritt für die Menschen" und negative Einflüsse des elektrotechnischen Fortschritts diskutierte. Auch in Bezug auf den 500. Geburtstag Martin Luthers (1483-1546) zeigte sich die Akademie ihrem offenen Geist verpflichtet und veranstaltete abermals mit der Evangelischen Akademie Tutzing die Tagung "Weder Ketzer noch Heiliger. Luthers Bedeutung für den ökumenischen Dialog".
Auch die Tagung "Geeintes Deutschland. Den Nachbarn verpflichtet" mit den renommierten Referenten Vernon A. Walters (1917-2002, Botschafter der USA in Deutschland 1989-1991) und Henri Froment-Meurice (1923-2018, Botschafter Frankreichs in Deutschland 1981-1983), die in Zusammenarbeit mit dem BR stattfand, zeugt vom breiten Themenspektrum der Akademiearbeit. Ein besonderer Veranstaltungshöhepunkt in den letzten Jahren war das Gespräch Kardinal Ratzingers mit dem Philosophen Jürgen Habermas (geb. 1929) im Januar 2004.
Daneben veranstaltet die Akademie seit 1971 regelmäßig Kunstausstellungen in ihren Räumen, für deren Konzeption im Jahr 2002 eine eigene Kommission eingerichtet wurde. Dabei hat sich die Akademie wie schon in ihrem Veranstaltungsprogramm weder auf eine bestimmte Stilrichtung, noch eine bestimmte Art von Kunst festgelegt. Unter anderem wurden bislang ausgestellt: Agnes Auffinger (geb. 1934; Ausstellung 1971), Emil Scheibe (1914-2008; 1975), Erna Emhardt (1916-2009; 1979), Christine Stadler (1922-2001; 1982), Hans Jürgen Kallmann (1908–1991; 1988), Zoran Music (1909-2005; 1995/96), Josef Henselmann (1898–1987; 1998) Dorothée Aschoff (geb. 1965; 2001) und Gerhard Richter (geb. 1932; 2007).
Publizistische Tätigkeit
Seit 1970 gibt die Akademie die Zeitschrift "zur debatte" heraus, die in sieben bis acht Ausgaben jährlich erscheint und eigenen Angaben zufolge mit "12.000 Abonnenten im In- und Ausland [...] zu den am weitesten verbreiteten katholisch geprägten Zeitschriften des deutschsprachigen Raums" gehört. Darin diskutiert die Akademie Fragen des Zeitgeistes. Das Spektrum reicht von theologischen und kirchlichen Themen bis hin zu ökonomischen, ökologischen, künstlerischen, ethischen und politischen Fragestellungen.
Darüber hinaus veröffentlicht die Akademie in der "Guardini-Reihe" die religionsphilosophischen Schriften Romano Guardinis, dessen Priavtbibliothek die Akademie 1969 durch Schenkung erwarb. In der Reihe "Akademiethemen" gibt die Akademie Bücher zu ihren Veranstaltungen heraus. Auch hier wird das breite Spektrum der Akademiearbeit ersichtlich.
Eine Besonderheit der Akademie aus publizistischer Sicht ist die Fernsehübertragung verschiedener Veranstaltungen der Akademie im TV-Kanal BR-alpha.
Literatur
- Berthold Gerner, Romano Guardini in München. Beiträge zu einer Sozialbiographie. 3 Bände, München 1998-2005.
- Franz Henrich, Romano Guardini. Christliche Weltanschauung und menschliche Existenz, Regensburg 1999.
- Katholische Akademie in Bayern (Hg.), Arbeitsbilanz 1967-2000, München 2000.
- Katholische Akademie in Bayern/Gerhard Eberts (Hg.), Katholische Akademie in Bayern 1957-2007. 50 Jahre intellektuell, spirituell, aktuell, München 2008.
- Katholische Akademie in Bayern/Norbert Göttler (Hg.), ... und er brüllt heute noch! Der Löwe "Swapo" und die Katholische Akademie in Bayern, München 2000.
- Katholische Akademie in Bayern/Bernhard Zittel (Hg.), Gründungsgeschichte der Katholischen Akademie in Bayern, München 1982.
- Oliver M. Schütz, Begegnung von Kirche und Welt. Die Gründung Katholischer Akademien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1975 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 96), Paderborn u. a. 2004.
Quellen
- Joseph Ratzinger, Interpretation-Kontemplation-Aktion. Überlegungen zum Auftrag einer Katholischen Akademie. Festvortrag aus Anlass der Verleihung des Romano Guardini Preises, 27.6.1982.
Weiterführende Recherche
Externe Links
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Empfohlene Zitierweise
Bernhard von Zech-Kleber, Katholische Akademie in Bayern, publiziert am 13.05.2013; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Katholische_Akademie_in_Bayern (11.11.2024)