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Bayerische Ostmark, 1933-1945

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Karte des Grenzgebietes "Bayerische Ostmark" für die Propaganda-Schrift "Sudetendeutschtum im Kampf", Ende September 1938. (Bayerische Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann)
Karte der Bayerischen Ostmark, 1934. (aus: Kurt Trampler, Bayerische Ostmark. Aufbau eines deutschen Grenzlandes, München 1934, Anhang)

von Helmut W. Schaller

Nach dem Ersten Weltkrieg eingeführte Bezeichnung für Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken, die namensgebend für den 1933 gebildeten NS-Gau "Bayerische Ostmark" wurde. Der früh- und hochmittelalterliche Begriff der "Mark" als wehrhafter Grenzregion wurde im 19. Jahrhundert unter nationalistischen Vorzeichen wieder aufgegriffen und nach 1918 für das wirtschaftlich schwache Ostbayern verwendet, das man durch die neu gegründete Tschechoslowakei bedroht sah. Der oberfränkische Gauleiter und Reichswalter des Nationalsozialistischen Deutschen Lehrerbundes (NSLB), Hans Schemm (1891-1935), konnte 1933 die Gründung des NS-Gaus "Bayerische Ostmark" durchsetzen. Gauhauptstadt wurde Bayreuth, die gleichzeitig auch Sitz des NSLB war. Schemm und die Gauleitung entfalteten in den folgenden Jahren große Initiativen, um das "Ostmarkbewusstsein" zu fördern (Ostmarklied, Ostmarkstraße, Ostmarkverlag). 1942 wurde der Gau, der infolge der NS-Eroberungspolitik nicht mehr im Grenzgebiet lag, in "Gau Bayreuth" umbenannt. Nach 1945 verschwand der Kunstbegriff "Bayerische Ostmark" weitgehend.

Herkunft und Entstehung des Begriffs "Ostmark"

Die Bezeichnung "Mark" geht auf das althochdeutsche "marcha" = Grenze zurück, etymologisch verwandt mit dem lateinischen "margo"= Rand. Seit der Zeit der Karolinger waren die "Marken" Grenzterritorien, die unter verstärktem militärischem Schutz standen. Sie dienten der Sicherung des Reichsgebietes, später waren es Grafschaften, die einem "Markgrafen" unterstellt waren.

Die mittelalterliche bayerische "Ostmark" umfasste das Gebiet zwischen Enns und Leitha, in dem Karl der Große (reg. 768-814, Kaiser ab 800) eine "Awarische Mark" errichtet. Sie war das Kernland des späteren Herzogtums Österreich (heutiges Niederösterreich). Aus diesem Grunde wurde auch die Bezeichnung "Bayerische Ostmark" für Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken von dem Erlanger Historiker Friedrich Metz (1890-1969) in Frage gestellt. Unterstützt wurde er in seiner Auffassung von dem Berliner Historiker und Leiter der Publikationsstelle Dahlem, Albert Brackmann (1871-1952).

Der Begriff "Ostmark" fand im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch Verwendung für die preußischen Ostprovinzen: Mit der "Ostmarkenpolitik" zielte Preußen auf die völlige Eindeutschung der durch die Polnischen Teilungen (1772-1795) und den Wiener Kongress erworbenen Provinzen Posen und Westpreußen. Im Jahre 1894 wurde daher auch der "Ostmarkenverein" gegründet, dessen Ziel es war, das nationaldeutsche Bewusstsein zu stärken und das Deutschtum in den preußischen Ostmarken zu fördern.

Die Entstehung der Bezeichnung "Bayerische Ostmark" nach dem Ersten Weltkrieg

Ein genaues Datum der erstmaligen Verwendung der Bezeichnung "Bayerische Ostmark" lässt sich nicht feststellen. Offensichtlich wurde in Analogie zu den preußischen Ostprovinzen die Bezeichnung "Ostmark" nach dem Ersten Weltkrieg auf die ostbayerischen Gebiete (Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken) übertragen, die nun in Grenzlage zur neuen, als Feind wahrgenommenen Tschechoslowakei lagen.

Das Verhältnis zur neuen, benachbarten Tschechoslowakei war von einem grundtiefen Misstrauen geprägt. Bedingt war dies u. a. durch die weithin fehlende Kenntnis der tschechischen Sprache und Kultur. Die Verbindungen der Tschechoslowakei zu Frankreich wurden als militärische Bedrohung gesehen. Für Unsicherheit sorgte auch die 1918 anlässlich der Versailler Friedenskonferenz von dem Tschechen Hannusch Kuffner (1861-1929) in tschechischer Sprache und deutscher Übersetzung veröffentlichte Schrift "Unser Staat und der Weltfrieden", mit der er Vorschläge für neue Staatsgrenzen der Tschechoslowakei veröffentlichte, nach denen wesentliche Teile Ostbayerns und des nördlichen Österreich für die Tschechoslowakei beansprucht wurden.

Bereits vor der Machtübernahme war im Jahre 1930 eine Schrift des Bayerischen Staatsministeriums des Innern erschienen, in der die Bayerische Ostmark aufgrund amtlichen Materials als ein "bedrohtes Grenzgebiet" dargestellt wurde. Die wirtschaftlich problematische Lage Ostbayerns machte Anfang der 1930er Jahre Erwein Freiherr von Aretin (1887-1952) in mehreren Artikeln in den Münchner Neuesten Nachrichten bekannt. Ihm folgtem Schriften des Münchner Juristen Kurt Trampler (geb. 1904) ("Bayern im deutschen Grenzkampf", 1930, oder "Die bayerische Ostmark bedroht!", 1934)

Wirtschaftliche Situation

Eine Neubaustrecke der Ostmarkstraße. Abb. aus: Das Bayerland, Jahrgang 48 vom 29. Juli 1937, 400. (Bayerische Staatsbibliothek, 4 Bavar. 198 t-48)

Die "Ostmark" umfasste sowohl die stark agrarisch geprägten Gebiete des Bayerischen Walds wie auch industrialisierte Regionen. Die größte Konzentration von Industrie fand sich im nordöstlichen Teil der Bayerischen Ostmark, wo auch ein Viertel der Bevölkerung beschäftigt war. Dort war vor allem die Textil- und Porzellanindustrie ansässig. Korbwarenindustrie fand sich im Nordwesten der Bayerischen Ostmark.

Die neue Grenze entzog seit 1918 der Industrie in Ostbayern sowohl die Rohstoffbezugsgebiete als auch wichtige Absatzmärkte. Die Verelendung des ostbayerischen Raumes erreichte 1932 während der Weltwirtschaftskrise ihren Höhepunkt. Hinzu kam die unterentwickelte Verkehrserschließung. Aus diesem Grund wurde auch die "Bayerische Ostmark" in das 1926 anlaufende, ursprünglich für die preußischen Ostprovinzen gedachte Osthilfe-Programm des Reichs einbezogen.

Wesentliche Verbesserungen in der Infrastruktur waren die "Reichsautobahn" München-Berlin über Pegnitz, Bayreuth, Münchberg und Hof sowie die "Ostmarkstraße" von Passau über Viechtach, Weiden und Wunsiedel nach Hof. Insgesamt wurden nach 1933 im Gebiet der Bayerischen Ostmark etwa 2.500 km neue Straßen gebaut.

Die Entwicklung der NSDAP in Oberfranken unter Hans Schemm

Bereits 1922 gab es in allen größeren Städten Oberfrankens, so auch in Bayreuth, Ortsgruppen der NSDAP. Im Januar 1923 wurde offiziell die Ortsgruppe Bayreuth der NSDAP gegründet. Sie unterlag aber nach dem Hitlerputsch dem Verbot der Partei vom 13. November 1923.

Hans Schemm, Gauleiter der Bayerischen Ostmark 1933-1935, nicht datiert. (Bayerische Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann)

Ende 1924 wandte sich der Lehrer Hans Schemm dem Nationalsozialismus zu. Als im Februar 1925 die NSDAP neu begründet wurde, übernahm Hans Schemm (1891-1935) die Neuorganisation der NSDAP in Bayreuth und bald darauf in Oberfranken. Anlässlich einer Kundgebung in Kulmbach im Mai 1927 wurde Schemm zum "Frankenführer" ausgerufen. Im Oktober 1927 bestätigte ihn Adolf Hitler (1889-1945) als Bezirksleiter der Partei für das östliche Oberfranken. Nach der Gründung des Gaues Oberfranken am 1. Oktober 1928 wurde Schemm zum Gauleiter bestimmt und damit endgültig zur NS-Leitfigur für Bayreuth und Oberfranken.

Schemm, der über eine außerordentliche Rhetorik und Gestik verfügte, war auch Mitglied des Bayerischen Landtages in München und später des Reichstages in Berlin. Er hielt im Monat mindestens 20 politische Reden. 1929 begründete er in Hof den "Nationalsozialistischen Lehrerbund" (NSLB), der seinen Hauptsitz in Bayreuth nahm.

Die Entstehung des Gaus 1933, Namensentwicklung und Namensbedeutung

Im Januar 1933 konnte sich Hans Schemm gegen den innerparteilich geschwächten Gauleiter von Niederbayern-Oberpfalz, Franz Maierhofer (1897-1943), durchsetzen und bei Adolf Hitler die Vereinigung der Gaue Oberfranken und Niederbayern-Oberpfalz zum Gau "Bayerische Ostmark" mit der Gauhauptstadt Bayreuth erreichen.

Die bayerische Ostmark ruft. Illustrierter Führer durch die Reisegebiete der bayerischen Ostmark, Bayreuth 1935, Deckblatt.

Der neue "Gau Bayerische Ostmark" reichte von Coburg im Nordwesten bis Passau im Südosten, im Osten grenzte er an die 1918 neu gebildete tschechoslowakische Republik. Er umfasste die heutigen Regierungsbezirke Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern, seit dem Münchner Abkommen im Frühjahr 1938 auch kleinere Teile des an das Deutsche Reich angegliederten Sudetenlandes.

Der "Gau Bayerische Ostmark" sollte ein "Bollwerk gegen die Slawengefahr" darstellen, wie es wörtlich in der Verfügung Adolf Hitlers vom 19. Januar 1933 hieß. Die NSDAP fasste die "Bayerische Ostmark" vor allem als Grenzgau auf, ähnlich der "Westmark" (Pfalz und Saarland) gegenüber Frankreich. Inoffiziell in Gebrauch waren die Bezeichnungen "Nordmark" (Schleswig-Holstein) gegenüber Dänemark und "Südostmark" (Kärnten) gegenüber Südosteuropa.

1942 wurde der "Gau Bayerische Ostmark" auf Weisung aus Berlin hin in "Gau Bayreuth" umbenannt, da, durch die kriegerischen Ereignisse bedingt, der Gau keine Randlage, sondern nunmehr eine zentrale Lage im damaligen Herrschaftsgebiet des Deutschen Reiches einnahm. Vergleichbar war nur die Neubennung des "Gaues Salzburg". Beide Städte waren Festspielstädte, wobei Bayreuth von Hitler, Salzburg von Goebbels gefördert wurde.

Hitler neben Fritz Wächtler bei der Begutachtung des Modells des Festhallenbaues Bayreuth. (aus: Das Deutschland Adolf Hitlers. Die ersten vier Jahre des Dritten Reichs. Sonderbeilage Gau Bayerische Ostmark, München 1937, 112a)

Verwaltung und Machtausübung

Unmittelbar nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten 1933 erfolgte auch im Gau Bayerische Ostmark die Gleichschaltung aller Behörden und die Besetzung der Führungsposten mit Nationalsozialisten.

Der neue Gau deckte sich nicht mehr mit den Grenzen der Kreise (Regierungsbezirke), deren Zahl im Zuge der Staatsvereinfachung reduziert worden war. In etwa zeitgleich mit der Gründung des Gaus "Bayerische Ostmark" wurden 1932 die Kreise Oberpfalz und Regensburg sowie im Januar 1933 Oberfranken und Mittelfranken vereinigt. Sitze der Kreisregierungen blieben Regensburg und Ansbach, Bayreuth verlor dagegen seine Funktion. Nach einem Ministerratsbeschluss wurde aber die politische Leitung der Kreisregierung Ober- und Mittelfranken für das Gebiet von Oberfranken dem Gauleiter Hans Schemm übertragen.

Zur Gauverwaltung in Bayreuth gehörten neben dem Gauleiter und seinem Stellvertreter die Leitung der NS-Beamten-Arbeitsgemeinschaft, der Gauuntersuchungs- und Schlichtungsausschuss, eine kommunalpolitische Abteilung, die alle Vorgänge in den Kreisen des Gaues registrierte und regelmäßig Berichte erstellen ließ. Zur Gauleitung gehörten ferner die Leitung der NS-Bauernschaft, des Arbeitsdienstes, ferner eine Rechtsabteilung, eine Revisionsabteilung, eine Abgeordnetenkanzlei, die Leitung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes, die Leitung des NS-Ärztebundes, die Gauvertriebsstelle, eine Propaganda- und Lügenabwehrstelle, die Leitung der NS-Frauenschaft. Eine eigene Abteilung für Ostfragen hatte ihren Sitz in Cham. Unterhalten wurde von der Gauleitung auch eine Gauschulung zum Zwecke einer intensiven Schulung von Rednern, aus denen die „Gauredner“ ausgewählt wurden.

Gestärkt wurde Schemms Stellung durch seine Funktion als Reichswalter des NSLB, der seinen Sitz in Bayreuth hatte, und als bayerischer Kultusminister. Schemm bemühte sich, die Stellung Bayreuths aufzuwerten, die als erste Kultur- und Erziehungsstätte des Reiches bezeichnet wurde. Äußerlich dokumentiert sich dies durch das von Schemm selbst geplante, aber erst 1936 fertig gestellte monumentale "Haus der Deutschen Erziehung", das am 12. Juli 1936 anlässlich der Reichstagung des NSLB eingeweiht wurde.

Propagandistische Maßnahmen zur Förderung des Ostmark-Bewusstseins

In direktem Zusammenhang mit der Förderung des Bewusstseins einer "Bayerischen Ostmark" stand 1933 die Eröffnung eines "Ostmark-Museums" auf der Veste Oberhaus in Passau mit entsprechenden Exponaten, ferner das "Trutzlied der Bayerischen Ostmark", gedichtet von Hans Pfaff (gest. 1937) und vertont von Max Gugler (geb. 1887). In einer Schrift, die 1935 vom Gauverlag in Bayreuth veröffentlicht wurde, betrieb man Werbung für das "schöne Reiseland an der Grenze".

Propagandistisch vertreten wurde der Begriff der "Ostmark" auch durch die von Hof nach Passau führende "Ostmarkstraße", ebenso auch durch zahlreiche Zeitungen dieser Region, die durch den von Hans Schemm begründeten Gauverlag Bayerische Ostmark mit Sitz in Bayreuth gleichgeschaltet und zentral gesteuert wurden. So trugen die Bezeichnung "Bayerische Ostmark" das "Fränkische Volk", die Deggendorfer Zeitung, die Rottaler Zeitung, das "Hofer Tagblatt", die Frankenwald-Zeitung, die Kulmbacher Rundschau, die Dingolfing-Landauer Zeitung, die Donau-Zeitung, der Regensburger Kurier, die Coburger Nationalzeitung und andere Tageszeitungen. Nur wenige Zeitungen konnten noch eine gewisse Zeit ihre Eigenständigkeit bewahren, bis sie aufgrund der Papierrationierung im Zweiten Weltkrieg ihr Erscheinen einstellen mussten.

Der Gauverlag entfaltete bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges eine umfangreiche Tätigkeit auch auf dem Gebiete der Buchpublikationen. Es erschienen keineswegs nur propagandistische Schriften, sondern auch Bildbände zu den wichtigsten Städten der Bayerischen Ostmark, ebenso auch zu Bulgarien, Prag und Krakau.

Der Gau unter Fritz Wächtler und Ludwig Ruckdeschel bis 1945

Der erste Gauleiter der Bayerischen Ostmark, Hans Schemm, kam am 5. März 1935 bei einem Flugzeugunfall in Bayreuth ums Leben. Seine Nachfolge, auch in der Leitung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, trat der Thüringer Nationalsozialist Fritz Wächtler (1891-1945) an, dem im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges, wie allen anderen Gauleitern, auch die Funktion eines "Reichsverteidigungskommissars" übertragen wurde.

Fritz Wächtler, Gauleiter der Bayerischen Ostmark von 1935-1945; Fotografie um 1940. (Bayerische Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann)

Im Gegensatz zu Schemm erfreute sich Wächtler bei der Bevölkerung der "Bayerischen Ostmark" keiner besonderen Beliebtheit. Immer wieder kam es auch zu Widerstandsaktionen von Seiten der katholischen und evangelischen Kirche. Der politische Widerstand war durch die Verhaftung aller politischen Gegner Hans Schemms bereits 1933 gebrochen.

1945 wurde Bayreuth zur Festung erklärt, was zur Zerstörung eines Drittels der Stadt durch Luftangriffe im April 1945 führte. Wächtler verließ die Gauhauptstadt im April 1945 und versuchte, den Gau von Herzogau nahe der tschechischen Grenze aus zu führen, wo er angeblich auf Befehl Hitlers am 19. April 1945 erschossen wurde. Sein bisheriger Stellvertreter Ludwig Ruckdeschel (1907-1986) leitete die noch nicht besetzten südlichen Gebiete des Gaues Bayreuth bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, der auch das endgültige Ende des Gaues bedeutete.

Relikte der "Bayerischen Ostmark" heute

Vom "Gau Bayerische Ostmark" ist neben der architektonisch neugestalteten Ruine des "Hauses der deutschen Erziehung" in Bayreuth noch die volkstümliche Bezeichnung "Ostmarkstraße" geblieben. Ferner führt heute noch eine Tankstelle in Rötz (Lkr. Cham) die Bezeichnung "Ostmarktank". Noch in den 1980er Jahren trug eine von der US-Armee genutzte Kaserne in Bayreuth den Namen "Hans-Schemm-Kaserne". Erst durch eine Intervention des damaligen Bayreuther Oberbürgermeisters Hans Walter Wild (1919-2001) in Washington wurde der Name geändert. Eine Bundeswehrkaserne in Weiden hieß bis zu ihrer Umbenennung 2022 "Ostmarkkaserne". Das 1965 erbaute Soldatenfreizeitheim in Roding (Lkr. Cham), das seit 1990 als Stadthalle mitgenutzt wird, führte bis 2020 den Namen "Haus Ostmark".

Literatur

  • Albrecht Bald, "Braun schimmert die Grenze und treu steht die Mark!": der NS-Gau Bayerische Ostmark, Bayreuth 1933-1945. Grenzgau, Grenzlandideologie und wirtschaftliche Problemregion (Bayreuther Rekonstruktionen 2), Bayreuth 2014.
  • Winfried Baumann, Die bayerische Ostmark und der slawische Osten. Die "Tschechengefahr" in der Literatur, in: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 6 (1989), 237-275.
  • Jörg Haller, "Die heilige Ostmark". Ostbayern als völkische Kultregion "Bayerische Ostmark", in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2000, 63-73.
  • Jürgen John/Horst Möller/Thomas Schaarschmidt (Hg.), Die NS-Gaue. Regionale Mittelinstanzen im zentralistischen "Führerstaat"? (Sondernummer der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), München 2007.
  • Franz Kühnel, Hans Schemm. Gauleiter und Kultusminister (1891-1935) (Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte 37), Nürnberg 1985.
  • Helmut W. Schaller, Der Gau Bayerische Ostmark/Gau Bayreuth – Anspruch und Wirklichkeit 1933-1945, in: Archiv für Geschichte von Oberfranken 81 (2001), 415-480.
  • Helmut W. Schaller, Der Gauverlag Bayerische Ostmark/Bayreuth: Bücher, Zeitschriften und Zeitungen 1933-1945, in: Archiv für Geschichte von Oberfranken 83 (2003), 423-456.
  • Helmut W. Schaller, Kirchlicher Widerstand im Gau bayerische Ostmark/Gau Bayreuth 1933-1945, in: Archiv für Geschichte von Oberfranken 84 (2004), 153-183.
  • Helmut Schaller, Die Bayerische Ostmark - Geschichte des Gaues 1933-1945. Zwölf Jahre gemeinsame Geschichte von Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern, Hamburg 2006.
  • Helmut W. Schaller, Wissenschaftliche Veröffentlichungen zum "Gau Bayerische Ostmark" in der Zeit von 1933 bis 1945, in: Archiv für Geschichte von Oberfranken 87 (2007), 253-275.
  • Walter Ziegler, Das Selbstverständnis der bayerischen Gauleiter, in: Hermann Rumschöttel/Walter Ziegler (Hg.), Staat und Gaue in der NS-Zeit. Bayern 1933-1945 (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beihefte 21), München 2004, 77-125, v. a. 101-108.

Quellen

  • Die Bayerische Ostmark (Reichszentrale für Heimatdienst. Richtlinie 207), Berlin 1930.
  • Ludwig Linhardt (Hg.), Die bayerische Ostmark, das Erzeugerland deutscher Qualitätswaren (Wirtschaftsjahrbuch 1936), Bayreuth 1936.
  • Hans Scherzer, Gau Bayerische Ostmark. Land, Volk und Geschichte, München 1940.
  • Gerhard Adalbert Skischally, Eine Grenzland-Wirtschaft im Aufbau: Der Gau Bayerische Ostmark und seine Industrie, Diss. masch. Berlin 1937.
  • Kurt Trampler, Bayern im deutschen Grenzkampf, München 3. Auflage 1933.
  • Kurt Trampler, Not und Aufbau der bayerischen Ostmark. Schicksal eines deutschen Grenzlandes. Herausgegeben vom Institut zur Erforschung des Deutschen Volkstums im Süden und Südosten bei der Münchener Universität, München 1934.
  • Kurt Trampler, Die bayerische Ostmark bedroht! Berlin-Tempelhof 2., erweiterte Auflage 1934.
  • Helmut Witetschek, Die kirchliche Lage in Bayern nach den Regierungspräsidentenberichten. Band I: Regierungsbezirk Ober- und Mittelfranken 1933-1943 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 3), Mainz 1967.
  • Walter Ziegler, Die kirchliche Lage in Bayern nach den Regierungspräsidentenberichten. Band IV: Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz 1933-1943 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 16), Mainz 1973.

Weiterführende Recherche

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Gau Bayreuth

Empfohlene Zitierweise

Helmut W. Schaller, Bayerische Ostmark, 1933-1945, publiziert am 26.04.2007; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Ostmark,_1933-1945> (16.10.2024)