• Versionsgeschichte

Nürnberger Burg

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Grundriss und baugeschichtliche Entwicklung der Nürnberger Burg. Karte von Birgit Friedel und Walter Bauernfeind. (aus: Der Nürnberg-Atlas. Vielfalt und Wandel der Stadt im Kartenbild, Nürnberg 2007)

von Birgit Friedel

Die bereits im 10. Jahrhundert archäologisch belegte Burg wird 1050 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg besteht aus der Kaiserburg, der 1420 weitgehend zerstörten Burggrafenburg und den reichsstädtischen Bauten. Als Reichsburg der Salier und Staufer war die Nürnberger Kaiserburg bis ins Spätmittelalter Schauplatz von Hoftagen und anderen bedeutenden reichspolitischen Ereignissen. 1313 ging die Kaiserburg mit ihren Bauten aus staufischer Zeit (Palas, Doppelkapelle) in die Obhut der Reichsstadt über. Die östlich vorgelagerte Burggrafenburg der zollernschen Burggrafen von Nürnberg wurde 1420 zerstört und 1427 an die Reichsstadt verkauft. Als Besitzer der gesamten Burg errichtete die Reichsstadt weitere Bauten (z. B. Kaiserstallung) und bezog im 16. Jahrhundert die Burg in die modernisierte Stadtbefestigung (Bastionen) ein. Seit dem 19. Jahrhundert war die Burg Projektionsfeld von verschiedensten Mittelaltervorstellungen. In diesem Zusammenhang wurde sie historisierend durch August von Voit (1801-1870) und 1934/35 durch Rudolf Esterer (1879-1965) umgebaut. Die 1945 weitgehend zerstörte Burg wurde bis 1981 wiederhergestellt.

Topographische Lage

Die Nürnberger Burg ist bis heute das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Majestätisch ausgebreitet liegt sie auf einem Sandsteinfelsen etwa 50 m über der Stadt. Häufig wird sie als "Kaiserburg" bezeichnet, obwohl die Kaiserburg nur einen Teil des komplexen Gefüges der Burg bildet. Eigentlich besteht die Burg aus mehreren Teilen: Vorgelagert sind die spätmittelalterlichen städtischen Gebäude, darauf folgt die nur noch in Teilen erhaltene Burggrafenburg. Über die Freiung, einen ursprünglich kirchlichen Bereich, gelangt man erst in die Vorburg und weiter in die Hauptburg der Kaiserburg.

Die Frühzeit der Burg

Eine Reihe von Ausgrabungen in den letzten Jahrzehnten brachte eine Vielzahl neuer Ergebnisse zur Baugeschichte der Burg. So gab es spätestens seit dem 10. Jahrhundert auf dem Burgberg eine Befestigung in der Größe der heutigen Anlage. Von dieser frühen Burg sind Grubenbauten in Ost-West-Orientierung sowie eine Palisade erfasst. Da ein urkundlicher Nachweis fehlt, lassen sich die Erbauer nur erschließen. Für die Errichtung einer so großen Anlage kommt wohl nur das im 10. Jahrhundert mächtigste Geschlecht der Region in Frage, die Markgrafen von Schweinfurt, die seit 939 die Markgrafschaft im bayerischen Nordgau innehatten und eine Reihe von weiteren Burgen besaßen. Die stadtarchäologischen Forschungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich auch schon im 10. Jahrhundert eine Siedlung unterhalb der Burg erstreckte.

Nach der Zerstörung der Markgrafenburg errichtete man im 11. Jahrhundert einen Palasbau und zwei kleinere Gebäude in völlig neuer Ausrichtung. Diese neuen Bauten gehörten zu einer königlichen Anlage, in der wohl am 16. Juli 1050 der Hoftag Heinrichs III. (reg. 1039-1059) stattfand, bei dem Nürnberg erstmals erwähnt wird.

In der Folge war die Burg mehrmals Schauplatz von Auseinandersetzungen. Bei der Belagerung durch Lothar von Süpplinburg (reg. 1125-1137) 1130 wurde der Palas beschädigt, aber unverzüglich wieder aufgebaut, gleichzeitig mit einem direkt nördlich davon gelegenen großen Wohnturm über unregelmäßigem Grundriss. Zum Ensemble gehörte auch eine Burgkapelle, ein Vorgänger der heutigen Doppelkapelle. Die Hauptburg erhielt somit in der Regierungszeit Konrads III. (reg. 1138-1152) ein völlig neues Gesicht. Konrads Sohn Heinrich (gest. 1150) verbrachte hier 1148 mehrere Monate, während sein Vater am Zweiten Kreuzzug teilnahm.

Auch in der Burggrafenburg sind in dieser Zeit massive Baumaßnahmen festzustellen. Die ältesten Gebäude im südlichen Bereich der Burggrafenburg sind mehrere Steingebäude, darunter eine Kapelle und ein Wohnturm. Sie dürften von den ersten Burggrafen, den Herren von Raabs, errichtet worden sein. Ebenfalls in die Zeit um 1150 lässt sich der bis heute aufrecht stehende Fünfeckturm datieren, der wie auch die anderen Wehrbauten wahrscheinlich eine Bauaufgabe "des Reiches" und damit des Königs darstellte. Diese Neubauten lassen vermuten, dass bereits vor 1138 - möglicherweise seit 1105 - ein königlicher Amtsträger in dieser Vorburg der Königspfalz wohnte.

Die Nürnberger Burg von Norden 1689. Kupferstich von Johann Alexander Böner (1647-1720). (Bayerische Staatsbibliothek, Porträt- und Ansichtensammlung)
Empfangszimmer des Königs auf der Nürnberger Kaiserburg im Zustand um 1855. (Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Neg. Nr. 14.528)
Blick in die obere (links) und die untere Burgkapelle der Nürnberger Burg. Die beiden Fotografien entstanden vor der Renovierung der Kapellen 1891/92, bei der die Öffnung zwischen beiden Kapellen wiederhergestellt wurde. Abb. aus: Hugo Barbeck, Alt-Nürnberg. Kulturgeschichtliche Bilder aus Nürnbergs Vergangenheit, Bd. 2: Die Burg, Nürnberg 1895, Blatt 12. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Bavar. 32 v-1/5)
Die Walpurgis-Kapelle. Fotografie von Ferdinand Schmidt (1840-1909) Ende des 19. Jahrhunderts. Im Hintergrund der Sinnwellturm, das Gebäude im Vordergrund wurde 1540 errichtet und nach 1897 abgerissen. (aus: Julius Bier, Das Alte Nürnberg in Anlage und Bau, Nürnberg 1926, Tafel 6)

Die Burg als staufischer Repräsentationsort

War die Regierungszeit Konrads mit grundlegenden Umbauten verbunden, so wurde die Burg unter Friedrich I. (reg. 1152-1190) hauptsächlich für repräsentative Großereignisse genutzt, etwa Empfänge von Gesandtschaften und Hoftage. Daraus entwickelte sich die heute noch allgegenwärtige Meinung, Barbarossa hätte die Burg in der Form ausgebaut. Doch sind keine Neubauten in seiner Regierungszeit nachzuweisen. Offensichtlich nutzte er in vollem Umfang die unter seinem Vorgänger Konrad errichteten Gebäude.

Zu grundlegenden Umbauten kam es erst unter den Nachfolgern Friedrichs. Als Initiator der Umbauten darf Friedrichs Sohn Heinrich VI. (reg. 1190-1197) vermutet werden. Ausgeführt wurden mehrere Gebäude, die heute noch Bestand haben: ein zweiteiliger Palas, bestehend aus zwei übereinander liegenden Sälen und einem anschließenden Wohntrakt sowie einer vorgelagerten Doppelkapelle neben dem Tor, die mit Unterkapelle, Oberkapelle und Herrscherempore eigentlich eine Dreifachstaffelung aufweist. Zusätzlich richtete man im Untergeschoss des Palas eine Rundkapelle als Palastkapelle ein, die möglicherweise die Reichskleinodien aufnehmen sollte und die bereits zu Ende des 13. Jahrhunderts wieder abgebrochen wurde. Der Endpunkt der Baumaßnahmen liegt für die Doppelkapelle in der Übergabe an den Deutschen Orden durch Friedrich II. (reg. 1212-1250) im Jahr 1216, der sie wohl bis 1419 innehatte und dann an die Stadt Nürnberg übergab. Die Abschlussarbeiten an der Kapelle waren 1216 noch nicht vollendet.

Die Burg entwickelte sich zum beliebten Aufenthaltsort der Söhne Friedrichs II. Besonders Heinrich (VII.) (reg. 1228-1235) hielt sich jährlich in Nürnberg auf. Spätestens 1225 war auch der Palas nutzbar. In diesem Jahr fand auf der Burg die Doppelhochzeit des 14-jährigen Heinrich mit Margarethe von Österreich (gest. 1266) statt, deren Bruder gleichzeitig mit der Tochter des Landgrafen von Thüringen verheiratet wurde. Während der Feierlichkeiten stürzte die Treppe vom unteren in den oberen Saal ein und begrub nach Aussage des Chronisten etwa 60 Hochzeitsgäste unter sich.

Rudolf von Habsburg und die Zollern

Mit der Krönung Rudolfs von Habsburg (reg. 1273-1291) endete am 25. Oktober 1273 das Interregnum. Dem Nürnberger Burggrafen Friedrich III. von Zollern (gest. 1297) als einem seiner wichtigsten Wahlhelfer bestätigte er bereits am Tag nach der Wahl eine Fülle von Rechten.

Auch sonst stand Nürnberg hoch in Rudolfs Gunst. So hielt er sich in seinen 18 Regierungsjahren insgesamt 269 Tage in Nürnberg auf. Die umfangreichen Neubauten auf der Burg durch Rudolf lassen vermuten, dass der König so an die jahrhundertelange Herrschertradition der Salier und Staufer anschließen wollte. Im Palas wurde auch im Erdgeschoss ein durchgehender Saal mit großen Fenstern geschaffen. Auffällig ist die verschwenderische Verwendung des "modernen" Baustoffes Ziegel, der als Formziegel nicht nur für die Fenster, sondern auch für die Aufstockung des Kapellenturmes und die Erhöhung der Palasgiebel Verwendung fand.

Die Burg im Spätmittelalter

Heinrich VII. (reg. 1308-1313) übergab 1313 die Burg in städtische Obhut. Die Burg war nun Teil der aufstrebenden Stadt und verlor mit deren zunehmender Attraktivität an Bedeutung. So zog Ludwig der Bayer (reg. 1314-1347) bei seinen 74 Besuchen die Nobelherbergen in den Häusern der Patrizier Ebner, Haller und Groß der Burg vor. Auch Karl IV. (reg. 1346-1378) ließ sich lieber von den Patriziern wie Ulman Stromer (1329-1407) bewirten. Die Burg wurde eher für symbolische Handlungen genutzt, etwa als Geburtsort des Thronfolgers Wenzel (reg. 1376-1400, gest. 1419). Zur Feier seiner Taufe ließ Karl die Reichskleinodien vom Karlstein nach Nürnberg bringen und in der Doppelkapelle weisen. Auch Friedrich III. (reg. 1440-1493), der sich mehrmals mehrere Monate lang in Nürnberg aufhielt und auf der Burg residierte, schätzte die Sicherheit von Burg und Stadt. Dies zeigt sich daran, dass er 1485 den Nürnbergern den Schatz des Hauses Habsburg in mehreren petschierten Truhen zur Aufbewahrung in der Unterkapelle übergab. 1487 ließ er Reliquien in den Altar der Oberkapelle einlegen, der damit seine erste überlieferte Weihe erhielt. Friedrichs Sohn Maximilian I. (reg. 1486-1519) war der letzte Herrscher, der seinen ersten Reichstag in Nürnberg abhielt und dafür fast ein halbes Jahr auf der Burg logierte.

Die Burggrafen von Nürnberg und die Burggrafenburg

Mit der Unterschrift Fridricus "prefectus de Nuremberg" (gest. um 1200) urkundet 1192 erstmals ein Graf von Zollern als Burggraf von Nürnberg. Der Aufstieg des Geschlechtes wurde durch die Anteile am Erbe der um 1200 ausgestorbenen Grafen von Abenberg und der Andechs-Meranier 1248 beschleunigt. Neben Nürnberg/Cadolzburg besaßen die Zollern nun einen zweiten Schwerpunkt um Bayreuth/Kulmbach. Die umfangreichen Befugnisse der Belehnungsurkunde von 1273 sind als Gunstbeweis Rudolfs von Habsburg auszulegen, der den Burggrafen damit für seine tatkräftige Hilfe bei der Königswahl belohnte.

Die Wertschätzung der Burggrafen machte sich in einem repräsentativen Ausbau der Burggrafenburg bemerkbar. So errichtete man zwischen dem Haupttor und dem Fünfeckturm einen mindestens dreigeschossigen Wohnbau, bei dem es sich wohl um die Torhut der Zollern handelte. Der südliche Teil der Burggrafenburg war nach dem Tod Konrads II. von Raab (gest. ca. 1191) an das Nürnberger Egidienkloster gegangen. Deshalb konnten die Zollern nur den nördlichen Teil der Burggrafenburg nutzen. Damit wird die Bemerkung des Nürnberger Stadtchronisten Sigmund Meisterlin (gest. 1491) verständlich, der die Burggrafenburg als "parvum fortalitium", also als kleine Befestigung, ansah. Noch heute Bestand haben der Fünfeckturm aus der Zeit um 1150 sowie die wohl nach 1273 errichtete Walpurgiskapelle auf dem südlichen Teil des Geländes der Burggrafenburg, dem Bereich des Egidienklosters. Ein steinerner Wohnturm wurde um 1430 durch das heute noch bestehende Burgamtmannsgebäude ersetzt.

Im 13. und 14. Jahrhundert verschlechterte sich das Verhältnis der Burggrafen zur Stadt Nürnberg. Im Jahr 1377 ließ der Rat der Stadt deshalb den Luginsland vor der Burggrafenburg errichten. Der Aufstieg der Hohenzollern war jedoch nicht aufzuhalten und ging nicht zuletzt auf ihr enges Verhältnis zum Königtum zurück. Besondere Fixpunkte ihres Aufstiegs sind die Erhebung in den gefürsteten Grafenstand 1363 durch Karl IV. und die Übertragung der Mark Brandenburg durch König Sigismund (reg. 1410-1437) 1411/1415. Das Ende der Zollern in Nürnberg kam nur wenig später. Im Erbschaftskrieg zwischen Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt (reg. 1413-1443) und dem Nürnberger Burggrafen Friedrich VI. (reg. 1397-1440) brannte der wittelsbachische Pfleger in Lauf (Kreis Nürnberger Land) im Oktober 1420 die Burggrafenburg nieder. Daraufhin verkaufte Friedrich, inzwischen Markgraf zu Brandenburg, die Burggrafenburg 1427 für rund 120.000 Gulden an die Reichsstadt Nürnberg.

Die Reichsstadt war nun im Besitz der gesamten Burganlage. Sie errichtete für den städtischen Amtmann bis 1430 das Burgamtmannsgebäude auf dem Platz des westlichen Wohnturmes. Das daneben gelegene Vestnertor wurde nun, nach der Zerstörung des vorderen Tores, zum Haupttor der Burg. 1495 füllte die Stadt mit der Kaiserstallung, einer Kombination aus Stallung und Kornspeicher, den Platz zwischen Luginsland und Fünfeckturm.

Von der Neuzeit bis in die Gegenwart

Die Burg bildete auch in den Kriegen der Neuzeit ein wichtiges Bollwerk als Teil der Stadtummauerung. Dies schlug sich im Bau der Basteien 1538-1545 nieder, durch die die Stadt für kurze Zeit eine führende Position im süddeutschen Festungsbau einnahm. In den 1560er Jahren wurde die Vorburg der Kaiserburg ausgebaut: Der Sinwellturm erhielt ein Kranzgesims und der Tiefe Brunnen ein Brunnengebäude. Dennoch hielten sich die Herrscher des 16. und 17. Jahrhunderts nur noch selten in Nürnberg auf. Nach Matthias (reg. 1612-1619) 1612 und Leopold I. (reg. 1658-1705) 1658 blieb auch Joseph I. (reg. 1705-1711) 1704 nur wenige Tage in Nürnberg. Der Palas wurde deshalb in der Folgezeit als Ausstellungsraum für städtische Kunstwerke genutzt.

Der Burghof 1833. Zeichnung von Georg Christoph Wilder (gest. 1855). An der Kemenate erkennt man noch die spätromanischen Fenster. Die "Kunigundenlinde" wurde angeblich von Kaiserin Kunigunde (gest. 1033) gepflanzt. Erstmals ist sie 1455 erwähnt. 1934 wurde sie durch eine Neupflanzung ersetzt. (Germanisches Nationalmuseum, HZ 4292, Kps. 1062)

Bei der Mediatisierung der Reichsstadt Nürnberg 1806 ging die Burg in den Besitz des Königreichs Bayern über. Nach dem Vertrag von 1856 zwischen dem Königreich Bayern und der Stadt Nürnberg, der heute immer noch Gültigkeit besitzt, gehört seitdem die ganze Burg dem Königreich Bayern bzw. dem Freistaat als seinem Rechtsnachfolger. Nach dem Krieg wurden an die Stadt Nürnberg per Erbbaurecht der Luginsland, die Kaiserstallung und der Fünfeckturm vergeben. Hier liegt auch der Bauunterhalt bei der Stadt.

1833 entstand der Plan, die Burg als standesgemäße Residenz für König Ludwig I. von Bayern (reg. 1825-1848) auszubauen. Nach Entwürfen Carl Alexander von Heideloffs (1789-1865) wurde der Ausbau des ersten Geschoßes umgesetzt, das nun durch einen Treppenvorbau vom Hof aus erschlossen wurde. Da die Innenausstattung nicht dem Geschmack des Königs entsprach, wurde der Ausbau nach kurzer Bauzeit eingestellt. Erst König Maximilian II. (reg. 1848-1864) entschloss sich 1851, die Restaurierung weiterzuführen. Er beabsichtigte die Wiederherstellung in großem Stil und beauftragte den Architekten August von Voit (1801-1870) mit der Planung und Bauausführung. Die Arbeiten, die sich in Innenausbauten und dem Anbau eines Söllers an die westliche Palasmauer niederschlugen, wurden mit dem Tod Maximilians 1864 aufgegeben.

Die historistischen Umbauten des 19. Jahrhunderts wurden 1934/35 als "schwächliche, akademische Stilformen" disqualifiziert und durch Rudolf Esterer (1879-1965) rückgebaut. Die Burg spiegelte nun das eher rustikale Mittelalterbild des "Dritten Reiches". Die Kaiserstallung wurde zur Jugendherberge umgestaltet. Die vor allem beim verheerenden Bombenangriff vom 2. Januar 1945 zu 70-80 % zerstörte Burg wurde bis 1981 wiederhergestellt und zählt heute zu den touristischen Hauptanziehungspunkten Nürnbergs.

Literatur

  • Erich Bachmann (Bearb.), Kaiserburg Nürnberg. Amtlicher Führer, München 1978.
  • Der Kaiser in Nürnberg. Archivalienausstellung des Staatsarchivs Nürnberg in Verbindung mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen auf der Kaiserburg zu Nürnberg, Nürnberg 1962.
  • Günter P. Fehring, Zur älteren Geschichte von Burg und Pfalz zu Nürnberg auf Grund neuer Grabungsergebnisse der Archäologie des Mittelalters, in: Burgen und Schlösser 13 (1972), 10-17.
  • Birgit Friedel, Der Wiederaufbau der Nürnberger Burg, in: Wiederaufbau in Nürnberg. Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg, Nürnberg 2009, 214-221.
  • Birgit Friedel, Die Nürnberger Burg. Geschichte, Baugeschichte und Archäologie (Schriften des Deutschen Burgenmuseums 1), Petersberg 2007.
  • Georg Ulrich Großmann/Birgit Friedel, Die Kaiserburg zu Nürnberg. Literaturbericht und Forschungsstand, in: Georg Ulrich Großmann (Bearb.), Burgenbau im 13. Jahrhundert (Forschungen zu Burgen und Schlössern 7), München u. a. 2002, 83-98.
  • Thomas Liebert, Die Nürnberger Kaiserburg. Geschichte in Stein gemeißelt. Stadt Nürnberg, Mittelfranken, in: Das Archäologische Jahr in Bayern (2004), 159-161.
  • Rudolf Schieffer, Nürnberg: die Kaiserburg als Herrschaftszentrum der Salier und Staufer, in: Alois Schmid/Katharina Weigand (Hg.), Schauplätze der Geschichte in Bayern, München 2003, 90-103.
  • Markus Twellenkamp, Die Burggrafen von Nürnberg und das deutsche Königtum (1273-1417), Nürnberg 1994.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Verwandte Artikel

Kaiserburg, Nürnberger Burg

Empfohlene Zitierweise

Birgit Friedel, Nürnberger Burg, publiziert am 04.10.2010; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Nürnberger_Burg (19.03.2024)