Musik in Altbayern (Spätmittelalter)
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Das Musikleben in Altbayern im Spätmittelalter lässt sich zum Teil aus Archivalien, zum Teil aus erhaltenen Musikhandschriften und Traktaten über Musik rekonstruieren. Im Gegensatz zu den zahlreichen Handschriften mit liturgischem Gesang (Gregorianischem Choral) sind wenige Quellen mit mehrstimmiger Musik erhalten. Unter den wichtigsten sind eine Handvoll Handschriften, die Musikliebhaber, -lehrer oder -sammler zusammenstellten. Es fehlen entsprechende Quellen, die die Musik der Höfe der Wittelsbacher bzw. der großen Dom- und Stiftskirchen tradieren. Insgesamt blieb Altbayern eher konservativ und nahm neuere Musik aus Frankreich, Burgund, England und Italien nur in beschränktem Maße auf.
Allgemein
Gemessen an den erhaltenen Quellen der fortschrittlichsten Musik des Spätmittelalters, d.h. der mehrstimmigen Vokalmusik für höfischen bzw. kirchlichen Gebrauch, erscheint Bayern eher konservativ gewesen zu sein. Freilich sind Handschriftenverluste in Rechnung zu stellen. Dennoch gibt es aus dem 13.-14. Jahrhundert nur sehr wenige Belege für die Pflege der geistlichen (fast ausschließlich latein-textierten) Mehrstimmigkeit, wie sie in Frankreich, Italien und England gepflegt wurde, und auch nicht für mehrstimmige Lieder in der Volkssprache, wie sie aus Frankreich und Italien so zahlreich überliefert sind. Aber auch im 15. Jahrhundert scheint die hochentwickelte Kunstmusik Frankreichs, Englands und Italiens eher zögernd in Bayern aufgenommen worden zu sein; auf alle Fälle langsamer als am Hof der Habsburger, der im 14. Jahrhundert noch als rückständig bezeichnet werden kann, im 15. dagegen zunehmend Musik aus dem Ausland aufgenommen und eigene Kunstwerke produziert hat. Erst im 16. Jahrhundert kann man anscheinend von einer Blütezeit von internationaler Bedeutung am bayerischen Hof sprechen. Entscheidendes Datum ist die Ankunft Ludwig Senfls (gest. 1543, früher im kaiserlichen Dienst) 1523.
Nach anderen Kriterien bemessen ist es jedoch klar, dass Musik in Bayern nicht weniger lebendig als anderswo gepflegt wurde. Auf der einen Seite ist an die Gestaltung der Liturgie mit dem Choral in zahlreichen Stadt- und Klosterkirchen als Konstante der Musiklandschaft zu erinnern. Liturgische Gesangbücher sind noch heute in hoher Zahl erhalten. Auf der anderen Seite ist die Anstellung von Hof- und Stadtmusikern, im Regelfall Pfeifer, Trompeter und Pauker, reichlich belegt. Belege (inkl. Steuerregister, Rechnungsbücher, Zeugenunterschriften, Ehe- und Totenbücher und ähnliches) für Sänger, Fiedler, Organisten und andere Musiker an den Höfen der Wittelsbacher (zum Teil aus fremden inkl. kaiserlichen Kollegien), aber auch für jene in städtischem Dienst, sind erhalten und teilweise wissenschaftlich erschlossen. Der Vorsteher der bayerischen Musikerzunft, der "Spielgraf", wurde aus den Münchner Hoftrompetern ernannt. Hof- und Stadtmusiker verwendeten jedoch keine notierte Musik, ihre Repertoires wurden nicht verschriftlicht. [Informationen unterschiedlicher Art zu Hof- und Stadtmusikern finden sich bei Batz 1985 (Ingolstadt), Gollwitzer 1990 (Mühldorf), Pietzsch 1980-81 (Wittelsbacher Hof Straubing-Holland), Pietzsch 1982-85 (Holland), Pietzsch 1985 (Straubing), Sterl 1977 (Regensburg) und Green 2005 (Stadtpfeifer der bayerischen Reichstädte).]
Liturgische Gesangbücher
Unter den erhaltenen spätmittelalterlichen liturgischen Büchern Altbayerns sind zahlreiche Gradualien und notierte Missalien mit Messgesängen, Antiphonare und notierte Breviere mit Offiziumsgesängen, Sequenziare, Prozessionare usw. zu finden. Die große Mehrheit wird heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt. Unter den bedeutendsten Quellen des 13.-15. Jahrhundert wären folgende zu nennen:
Aus Benediktinerklöstern: Clm 14013 (Graduale aus St. Emmeram Regensburg); Clm 9508 ('Liber votivalis et festivitatum' mit spätmittlelalterlichen Offizien aus Oberalteich [Lkr. Straubing-Bogen], 1452); Clm 15502 und 15504 (Antiphonare aus Rott am Inn [Lkr. Rosenheim]); aus Tegernsee [Lkr. Miesbach] sind besonders viele Quellen zu verzeichnen inkl. Clm 19266 und 19267 (Graduale), Clm 19555-58, 19709-14 und 19954-57 (Antiphonare), und Clm 19723-24 (Prozessionare). Aus Prämonstratenserklöstern sind die erhaltenen Handschriften aus Schäftlarn die wohl bedeutendsten: Clm 17025 und 17014 (Gradualien), Clm 17001, 17002, 17004, 17010 und 23046 (Antiphonare) und Clm 17017a (Prozessionar aus dem Jahre 1393).
Symptome des Verfalls in bayerischen Klöstern im 14. und frühen 15. Jahrhundert haben unterschiedliche Gegenmaßnahmen hervorgerufen. Die Melker Reform in den Benediktinerklöstern ist u. a. in den Gesangbüchern aus Tegernsee zu beobachten (s. Klugseder 2008 u. 2012). In Prüll (Stadt Regensburg) wurden 1483/84 von Herzog Albrecht IV. (reg. 1465-1508) die wenigen verbleibenden Benediktiner durch Karthäusermönche aus Nürnberg ersetzt. Das schön ausgemalte Graduale Clm 23032, vermutlich aus der Werkstatt Berthold Furtmeyrs (erw. 1460-1502) in Regensburg, hängt möglicherweise mit diesem Wechsel zusammen. Weitere Karthäuserbücher aus Prüll sind Clm 12101 (Graduale) und 12102 (Antiphonar). Beispiele für die Erneuerung des Bestandes an liturgischen Gesangsbüchern sind auch bei den Franziskanern bzw. Klarissen und Dominikanern bzw. Dominikanerinnen zu beobachten, z.B. bei den Münchener Klarissen in den großformatigen Codices vom Ende des 15. Jahrhunderts Clm 23041-42 (ein zweibändiges Graduale) und Clm 23043 (ein dreibändiges Antiphonar), und in den fünf Bändern aus dem Dominikanerinnenkloster Heilig Kreuz in Regensburg (ca. 1491) wiederum im Umkreis Berthold Furtmeyrs prachtvoll illuminiert (Graduale in zwei Bänden, Antiphonar in drei; heute Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg). Auch ein bedeutender Bestand an Handschriften der Dominikanerinnen von Altenhohenau ist erhalten (Bayerische Staatsbibliothek, Metropolitankapitels München).
Aus den Domkirchen in Regensburg, Passau, Eichstätt und Freising und den großen Stadtkirchen in Landshut und München sind für diese Zeit keine Quellen bekannt.
Aufbauend auf das seit dem 9. Jahrhundert etablierte Fundament des gregorianischen Chorals zeichnen sich die Gesangbücher ab dem 13. Jahrhundert durch folgende Änderungen bzw. Erneuerungen aus. Sequenzen bleiben fester Bestandteil der Messe, einige neue (oft mit einem neuen vorangehenden Alleluia) werden für die Festtage lokaler Heiligen verfasst. Sequenzen mit Texten in gereimten Versen - eine Entwicklung, die ihre erste Blüte im 12. Jahrhundert in Paris erfuhr - ersetzen ältere Stücke und werden insbesondere zu Ehren der Hl. Jungfrau Maria komponiert. Neue Tropenverse für die Propriumsgesänge der Messe werden nicht geschrieben, aber ein Handvoll bleibt noch im Gebrauch, so auch einige Tropenverse zu den Ordinarium-Missae-Sätzen. Ein Zuwachs an Ordinariums-Melodien ist vor allem für das Credo zu beobachten. Einige Quellen (z.B. Clm 9508 aus Oberaltaich) notieren Credo- und andere Ordinariums-Melodien mit mensuralen Notationszeichen (Brevis, Semibrevis, Minima), Beispiele also für den 'Cantus fractus', wie er vor allem in Italien gepflegt wurde. Mehrere Kirchen haben neue Zyklen an Offiziumsgesängen (“Historiae”) für den Festtag ihrer Schutzheiligen eingeführt. Die Anfänge dieser Praxis liegen bereits in der Karolingerzeit, im späteren Mittelalter werden Texte in Reimversen vertont. Beispiele dafür sind die Historiae für Corbinian (Freising), Erhard (Regensburg, ca. 1375 von Konrad von Megenberg [1309-1374] verfasst, die Melodien von der Historia für Elisabeth von Thüringen umgeschrieben, Edition Hankeln 2000), Juliana (Schäftlarn) und Quirinus (Tegernsee, Edition Klugseder 2008). Ein frappierender Zuwachs fand in der Komposition neuer Marien-Antiphonen statt, häufig mit Texten aus dem Hohen Lied. Oft sind es lange Stücke mit großem Umfang. Eine wichtige Quelle stammt aus Tegernsee, Cgm 716 der Bayerischen Staatsbibliothek (3. Viertel des 15. Jahrhundert).
Eine liturgische Handschrift von herausragender Bedeutung, die zum Grundbestand der Messgesänge nach dem Sequenziar eine herrliche Sammlung von 33 Cantiones (lateinische Lieder, vor allem für die Weihnachtszeit und hier insbes. für das Fest der Unschuldigen Kinder am 28. Dezember) enthält, ist das "Moosburger Graduale", Handschrift München, Universitätsbibliothek, 2 Cod. ms. 156, ein im Jahre 1360 vollendetes Graduale aus dem Kollegiatstift St. Kastulus in Moosburg. Fünf Lieder wurden vom ehemaligen Rector scolarium und späteren Dekan des Stiftes, Johannes von Perchausen (gest. 1362), komponiert, der ferner einen Prolog zur Liedersammlung verfasste. Zahlreiche Ordinarium-Missae-Sätze und auch 21 Introiten haben Tropenverse, 10 Lesungen werden mit zusätzlichen nicht-biblischen Versen ergänzt. Vier Stücke sind zweistimmig.
Orgeln und Orgelmusik
Nachrichten über die Errichtung von Orgeln zeigen, wie im 15. Jahrhundert das Instrument eine zunehmende Rolle in der Ausführung der Liturgie übernommen hat. Belegt sind z.B. eine neue Orgel von Lorenz von Polling in St. Peter, München 1384, in St. Emmeram in Regensburg im frühen 15. Jahrhundert, in der Kirche zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt 1429, in der neuen Frauenkirche München 1491, in der Spitalkirche Ingolstadt 1502, letztere eine Orgel von Hans Kindler. In München ist Erhard Smid aus Peißenberg (Lkr. Weilheim-Schongau) um 1430 als Orgelbauer im Auftrag von Herzog Ernst (reg. 1397-1438) bezeugt.
Entscheidende neue Impulse im Bereich des Orgelspiels stammen von Conrad Paumann (gest. 1473). Der blinde Paumann war bis 1450 Stadtorganist in Nürnberg, wechselte dann (ohne Erlaubnis) zum oberbayerischen Hof in München unter Herzog Albrecht III. (reg. 1435-60). In den folgenden Jahrzehnten reiste er öfters (Augsburg, Landshut, Regensburg, Salem, Überlingen, Wien), um seine Künste als Organist aber auch als Lautenspieler darzubieten, bzw. als gefragter Fachmann im Orgelbau.
Die Orgelspielpraxis der Zeit ist gut rekonstruierbar. Die eher spärlich überlieferten Noten lassen sich durch die Spielanweisungen und auskomponierten Beispiele in sogenannten Orgeltraktaten oder Fundamenta ergänzen. Orgelmusik, wie andere Instrumentenmusik, war üblicherweise aus dem Stegreif gespielt; die Traktate beschreiben einfache Verfahren, wie zu einer vorgegebenen Stimme (typischerweise ein liturgischer Gesang, von der linken Hand gespielt) eine zweite Stimme (für die rechte Hand) zugefügt werden kann, indem Gerüsttöne, die mit der linken Hand konsonant sind, mit Verzierungen, Tonläufen und gebrochenen Akkorden, manchmal auch sich imitierenden Einsätzen, ergänzt werden. Ähnliche Spieltechniken wurden für die Ausschmückung von (zuerst vereinfachten) Vokalmotetten und -liedern angewendet. Anweisungen dieser Art finden sich in Clm 7755 (Anfang 15. Jhdt., Edition Göllner 1961), Ms. Th. 98 der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg (drittes Viertel des 15. Jhdt.) und Codex 121 der Erzbischöflichen Bibliothek Wien (3. Viertel des 15. Jahrhunderts) (vgl. C. Meyer 1984). Obwohl vermutlich bayerisch (Clm 7755 gehörte dem Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf, südbairische Schreibweisen sind in Wien 121 auszumachen), ist die genaue Provenienz dieser Quellen noch nicht gesichert. (Ähnlich unsicher ist die genauere Herkunft einer süddeutschen Lauten-Unterweisung aus dem späten 15. Jahrhundert, die in der Handschrift 2 Ms. math. 31 der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek Kassel aufbewahrt ist. Vgl. C. Meyer 1994). Die wichtigsten Anweisungen zur Orgelspielkunst sind die vier Fundamenta des Conrad Paumann (sie sind etwa als vier Phasen in der Entwicklung seiner Lehre zu betrachten).
Eine umfangreiche Sammlung Orgelmusik, die die Möglichkeiten der Paumannschen Spielkunst in vollem Umfang darstellt, enthält das "Buxheimer Orgelbuch", Bayerische Staatsbibliothek Mus. ms. 3725 (cim. 352b), das auch eine Fassung von Paumanns Fundamentum enthält. (Edition Wallner 1955, neue Forschungen im Neuen Musikwissenschaftlichen Jahrbuch 11, 2002/2003.). Der in den 1460er Jahren entstandene Codex war vom 16. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 im Besitz der Reichskartause Buxheim (Lkr. Unterallgäu), ist jedoch nicht dort, sondern nach neueren Forschungen in der nördlichen Schweiz bzw. im Bodenseeraum entstanden. Unter den 256 Stücken sind Bearbeitungen von Vokalwerken, sowohl von französischen Chansons und deutschen Liedern als auch von lateinischen geistlichen Motetten. Hinzu kommen Tanzsätze. Etwa ein Fünftel der Stücke ist liturgisch; Orgel und Chor führen abwechselnd liturgische Gesänge auf, die Orgel mit ihren Verzierungen, der Chor einstimmig. Schließlich sind dreißig Präludien zu erwähnen, die Musterbeispiele für die Improvisationskunst der Zeit verkörpern.
Möglich ist es, dass Paul Hofhaimer (1459-1537), der Größte unter Paumanns Nachfolgern, auch am Münchner Hof spielte. Ab 1478 war er am Tiroler Hof Herzog Sigmunds (reg. 1446-1490) in Innsbruck, ab 1489 wurde er zunehmend von Maximilian I. (reg. 1486-1519) in die Pflicht genommen. 1498-1507 wohnte er in Passau, danach in Augsburg, bis er nach Maximilians Tod 1519 Organist am Salzburger Dom wurde.
Musiktheorie
Neben den oben erwähnten Spielanweisungen für Orgel bzw. Laute sind einige weitere musikpraktische Schriften aus Altbayern erhalten. Clm 16208 und Clm 24809 (ausgehendes 14. bzw. 15. Jahrhundert) enthalten einen Traktat mit Anweisungen zur vokalen Aufführung, zuerst eine Elementarlehre des cantus planus, dann des contrapunctus inkl. seiner Notation (s. Berktold 1995). Die zur Zeit der Abschrift noch relativ neue Pariser Musiklehre des Frank von Köln ist in Clm 5539 (Regensburg um 1300, siehe unten) zu finden. Die Musiklehre der so genannten Ars Nova aus dem zweiten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts wurde in Clm 15632 aus Rott am Inn kopiert.
Musik(theorie) als reguläres Fach im Universitätsstudium begegnet an der 1472 in Ingolstadt von Herzog Ludwig dem Reichen von Niederbayern (reg. 1450-1479) mit päpstlicher Genehmigung gegründeten Universität. Die Handschrift 4 cod. ms. 752 der Universitätsbibliothek München enthält die Vorlesung des Magisters Erasmus Heritius bzw. Horicius (aus Höritz, heute Hořice) an der Universität Ingolstadt aus dem Jahre 1498. (Vgl. Palisca 1966.)
Ein wichtiges Zeugnis der konservativen Elementarlehre ist das Introductorium musicae (Gerbert, Scriptores Bd. III, 319) des Tegernseer Mönches Johannes Keck (1410-1450). Sein Traktat behandelt die spekulative Musiktheorie in der Tradition des Boethius (gest. ca. 524/26). Das Fehlen einer Behandlung der mehrstimmigen Musik oder der mensuralen Notation steht vielleicht im Zusammenhang mit der Melker Reform, die die Mehrstimmigkeit ablehnte.
Wesentlich moderner ist die Musiklehre im Traktat "De musica" (Gerbert III 329) von Adam von Fulda (gest. 1505), der die Notation der Ars Nova (Johannes de Muris, gest. ca. 1360) kennt und Guillaume Dufay (gest. 1474) und Antoine Busnois (1467-1492) vorbildhafte Komponisten nennt. Obwohl spätestens ab 1489 am kursächsischen Hof Friedrichs des Weisen (reg. 1486-1525) tätig, berichtet Adam in der Vorrede des Traktats, dass er teilweise im Kloster Vornbach (Gde. Neuhaus a.Inn, Lkr. Passau) entstanden und Joachim Lüntaler (gest. vor 1501), einem Passauer Juristen und Theologen, gewidmet ist. Jedoch ist eine handschriftliche Überlieferung von Adams Schriften bzw. Kompositionen nicht auszumachen.
Handschriften mit neueren ein- und mehrstimmigen Gesängen
Von besonderem Interesse ist eine relativ kleine Gruppe von Handschriften, die wohl auf die Eigeninitiative einzelner Lehrer-Sammler entstanden sind. Bei diesen Quellen werden liturgische Stücke nicht unbedingt in der üblichen Abfolge des liturgischen Gebrauchs kopiert; es können weltliche und geistliche, ein- und mehrstimmige Stücke nebeneinander stehen.
Wohl aus dem 3. Viertel des 15. Jahrhunderts stammt die Handschrift Cgm 716 der Bayerischen Staatsbibliothek ("MüD" in der Fachliteratur; s. Emerson 1964, Schneider). Sie war schon um 1500 in Benediktbeuern (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) vorhanden, stammt aber nicht unbedingt aus dem Kloster; die Schreibsprache ist mittelbairisch. Unter den insgesamt 266 Stücken sind Antiphonen, gereimte Sequenzen, Leiche usw., einige davon mit deutschen Texten, inkl. der so genannten "Münchner Marienklage", eines Lieds des Mönchs von Salzburg (2. Hälfte 14. Jahrhundert) und der sogenannten "Zehn Gebote" (Lied: Suesser vater herre got). Ein Großteil der Antiphonen sind Mariengesänge und sind einem vorwiegend spätmittelalterlichen Repertoire zugehörig, das in Quellen aus Süddeutschland und Böhmen besonders stark vertreten ist. Auch mehrere lateinische Motetten aus dem Pariser Repertoire des 13. Jahrhunderts sind vorhanden, ein vergleichsweise archaisches Phänomen.
Das Fragment clm 16444 ("MüB" in der Fachliteratur; s. Büttner 1986) des späten 13. oder frühen 14. Jahrhunderts enthält die Bearbeitung eines textierten Pariser zweistimmigen Organums aus der Zeit um 1200, Gaude Syon filia/Et Iherusalem. In der Münchner Version kommt eine dritte, ebenfalls textierte Stimme hinzu, ... nubit numini (Anfang fehlt). Möglich ist eine Herkunft aus Süddeutschland. Diese Überlieferung ist typisch für deutsche Quellen der Pariser Mehrstimmigkeit, als sie verhältnismäßig spät einsetzt und Änderungen der vermutlichen Vorlage aufweist. Die wenigen erhaltenen vollständigen Quellen mit zum Teil aus Paris bzw. Nordfrankreich stammender mehrstimmiger Musik zeigen ähnliche Symptome.
Clm 5539 ("MüC") stammt aus Regensburg um 1300 (siehe hierzu ausführlich M. Göllner 1993). Sie enthält sowohl ältere musiktheoretischen Schriften (z. B. den Micrologus Guidos von Arezzo [gest. 1050]) als auch neuere (z. B. Gaudent brevitate moderni, der auf Franz von Kölns Lehre über mensurale Mehrstimmigkeit basiert). Am Anfang der Handschrift steht ein dem Regensburger Bischof Heinrich II. (reg. 1277-96) gewidmeter Traktat über den liturgischen Gesang, in dem die Bemühungen Heinrichs um eine Verbesserung der Gesangspraxis erwähnt werden. Hauptinhalt der Handschrift ist ein buntes Repertoire an ein- und mehrstimmiger Musik, inkl. tropierter Ordinarium-Missae-Melodien und strophischer lateinischer Lieder ("Conductus" bzw. "Cantiones" in der Fachliteratur). Kennzeichnend ist die Überlieferung einiger Pariser Motetten ohne ihre Tenorstimme, d. h. als Sololieder.
Vergleichbar mit Clm 5539 ist die in der Londoner British Library aufbewahrte Handschrift Add. 27630 ("LoD"), mit tropierten Ordinarium-Missae-Melodien, Sequenzen, lateinischen Liedern und Motetten (Faksimile, Übertragung der mehrstimmigen Sätze von Dömling 1972). Neben den zahlreichen einstimmigen Stücken sind über 80 Sätze mehrstimmig. Die Schrift deutet auf ein Entstehungsdatum in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und süddeutsche Herkunft. Vier Stücke sind für den Gebrauch der Augustiner-Eremiten bestimmt, so dass hier wiederum Regensburg, Standort der größten Kloster des Ordens in Süddeutschland, als Herkunftsort in Frage kommt.
Die auffällig hohe Zahl an Marienantiphonen in Cgm 716 und Clm 5539 kann in mehreren weiteren Quellen der Zeit (z .B. in Clm 14926, wohl aus Regensburg) beobachtet werden. (Vgl. Göllner Martinez 1995, 73-74.)
In einigen sehr interessanten Fällen ist der Hauptverantwortliche für weitere Sammlerbücher wie Cgm 716, Clm 5539 und London 27630 namentlich bekannt. Mit Clm 5023 stellte der Rector scolarium des Benediktinerklosters Benediktbeuern Johannes Greis (um 1486-1511) eine Handschrift mit über 370 Folien zusammen, die sowohl nicht-mensurierte als auch mensurierte ein- und (im ersten Teil des Codex) über 50 mehrstimmige Stücke enthält. Ordinarium-Missae-Sätze, Hymnen, Cantiones, Magnificat-Vertonungen, Alleluias und Sequenzen, Lamentationen, Antiphonen inkl. Prozessionsantiphonen und lange Marienantiphonen bzw. -Versus sind vorhanden. Schwerpunkte sind bei Stücken in der Karwoche und zu Ehren der Hl. Maria zu beobachten. Eine systematische liturgische Anordnung ist nicht vorhanden. Ob die Kompilation pädagogischen Zwecken diente oder eher die persönlichen Interessen des Kompilators widerspiegelt, ist nicht klar.
Das Musikbuch des Hermann Poetzlinger (gest. 1469), der "Mensuralcodex St. Emmeram", (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 14274) enthält 255 meist mehrstimmige Musikstücke (Faksimile 2006, ausführliche Studie Rumbold und Wright 2009). Am zahlreichsten sind Ordinarium-Missae-Sätze und Motetten. Nicht weniger als 39 Stücke stammen von Guillaume Dufay, 12 von Gilles Binchois (gest. 1460). Musiker am Burgundischen Hof (12 Stücke) und eine Reihe weniger bekannter Komponisten aus Nordfrankreich, Hennegau und Brabant sind vertreten, auch die Engländer John Dunstaple (gest. 1453), Lionel Power (gest. 1445) und John Benet (gest. ca. 1458). Nur vier Stücke sind aus Italien. Da Poetzlinger seine Sammlung in Wien begann, sind Werke von in Wien tätigen Komponisten zu finden, unter ihnen Johannes Brassart (gest. 1455) und Hermann Edlerawer (7 Stücke). In Wien hat Poetzlinger einen guten Teil des internationalen Repertoires kennenlernen können, bemühte sich doch vor allem Kaiser Friedrich III. (reg. 1440-1493), eine Kapelle auf dem Rang der englischen, französischen und burgundischen Zeitgenossen aufrechtzuerhalten.
Spätestens 1448 war Poetzlinger Rector scolarum an der Klosterschule von St. Emmeram. Nach seinem Tod 1469 kam seine umfangreiche Büchersammlung (110 Bände inkl. Clm 14274) in den Besitz des Klosters St. Emmeram. Neben Poetzlinger war der wichtigste Schreiber von Musikstücken in der Handschrift Wolfgang Chranekker, der vermutlich Poetzlinger aus ihrer gemeinsamer Studienzeit in Wien kannte und später Organist in Mondsee (Österreich) war. Ob Poetzlinger Stücke aus seiner Sammlung in die Schulpraxis oder sogar in die Liturgie des Klosters umsetzte, ist nicht bekannt.
Wieviele Kompositionen aus Bayern in den sieben "Trienter Codices" (heute im Castello del Buonconsiglio Trient), insbesondere in Trient 93 zu finden sind, ist noch nicht völlig klar. Wie Hermann Poetzlingers Musikbuch, aber in weit größerem Umfang, enthalten diese Handschriften Werke aus den ersten drei Vierteln des 15. Jahrhunderts aus England, Frankreich, Burgund, Österreich und Italien. Hauptschreiber der späteren Codices (88-91 und einiges in 93) ist Johannes Wiser, der aus München stammte, spätestens 1455 in Trient, zuerst als Succentor und nachher als Rector scolarium der Trienter Domschule. 1459 wurde er Kaplan im Dom. Münchner Papier ist im Codex Trient 93 nachgewiesen worden, dessen Inhalt Wiser fast vollständig in Trient 90 übertrug. Wieviel von Trient 93 im Münchner Gebrauch war, ist jedoch nicht klar. Wright denkt an die Musikpraxis in St. Peter, München als mögliche Quelle (s. Wright 2003 mit Hinweisen auf die sehr umfangreiche Literatur).
Die Handschriften von Johannes Greis, Hermann Poetzlinger und Johannes Wiser sind nicht die einzigen, die auf die Initiative einzelner Musikliebhaber bzw. -lehrer zurückzuführen sind. Zu vergleichen wären sie mit dem Chorbuch des Nikolaus Leopold aus Innsbruck (München, Bayerische Staatsbibliothek, Mus. ms. 3154), mit dem Codex des Nikolaus Apel aus Leipzig (Leipzig, Universitätsbibliothek, 1494, ca. 1492-1504, hauptsächlich geistliche Musik), und dem Liederbuch des Hartmann Schedel (München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 810), von Schedel in den 1460er Jahren in Leipzig, Augsburg und Nürnberg kopiert. Diese wichtigen Anthologien können dazu dienen, den Verlust der Gebrauchshandschriften aus den Hofkapellen der Wittelsbacher und anderer Institutionen ihrer Zeit auszugleichen.
Weltliche Liedkunst in der Volkssprache
Vor 1500 sind Zentren der Meistersingerkunst in Altbayern kaum auszumachen; eine Singschule ist in München vor 1500 nicht bekannt. Als Sänger wäre Albrecht Lesch (gest. 1393/94) in München zu nennen. Zehn Töne von ihm sind bekannt, vier davon bis ins 17. Jahrhundert überliefert. Peter Fridel (um 1490 in Nürnberg geboren), Schuhmacher, starb in Regensburg vor 1543. Ein Zusammenhang besteht möglicherweise zwischen dem am Münchner Hof tätigen Dichter und Maler Ulrich Füetrer/Füterer (gest. ca. 1496/1500) aus Landshut und dem Stück "Der Füterer" (Nr. 107 im Buxheimer Orgelbuch). Vielleicht liegt hier die Bearbeitung eines Lieds von Füterer vor.
Nur sehr wenige mehrstimmige deutsche Lieder sind erhalten. Unter den ca. 1900 Sätze der Trienter Codices sind vier Bearbeitungen des "Christ ist erstanden", neun weitere deutsche Lieder, vier Lieder mit deutschen und lateinischen Texten und acht Messen mit deutschen Liedern im cantus firmus. Für einige Lieder hält Schwindt (1999, mit Übertragungen) eine bayerische Herkunft für wahrscheinlich.
Hofkapellen an den wittelsbachischen Höfen
Eine Hofkapelle gehörte im 14. und 15. Jahrhundert zu den notwendigen Bestandteilen der höfischen Repräsentation. Neben den Priestern und Klerikern, die für die tägliche Ausführung der Liturgie zuständig waren, gab es Sänger und Chorknaben. Dieselben Musiker konnten dann auch weltliche Musik für andere Anlässe aufführen. In Einzelfällen (das französische und englische Königshaus, einige italienische Höfe) ist die Zahl der Musiker bekannt, für die Wittelsbacher Herzöge noch nicht. Eine Hofkapelle mit Priestern und Klerikern ist für Herzog Sigmund (1439-1501) belegt und auch für Albrecht IV. (reg. 1465-1508) gesichert. (Schmid, Musik in Bayern, Bd. I, 16, gibt 1482 als Jahr der ersten Konstituierung einer "eigenen Vokalkapelle am Münchner Hof" an.) 1483 sollten die Spielleute Conrat Snitzer und Peter Scheidtle, die bis dahin am Hof Richards III. von England (reg. 1483-1485) dienten, von Albrecht verpflichtet werden. Von der Tätigkeit des Organisten und Lautenisten Conrad Paumann 1450-73 am Hof Albrechts IV. war oben die Rede. Dagegen liegt die Musikpraxis am Hof Ludwig IX. des Reichen (reg. 1450-79) bzw. Georg des Reichen von Bayern-Landshut (reg. 1479-1503) noch weitgehend im Dunkeln. Immerhin enthält das Schedel-Liederbuch ein Lied (Das leppisch gut czu lache ist ) mit dem Vermerk "Hoc composuit dux ludwicus bauarie". Offensichtlich nach dem Muster der großen französischen und burgundischen Banketts (z. B. des Banquet du voeu 1454 in Lille) waren jene zu den herzoglichen Hochzeiten 1474 in Amberg und 1475 in Landshut; in beiden Fällen wurde in einem großen Pastete musiziert.
Über das Musikrepertoire der Kapellen lässt sich bis jetzt nur spekulieren. Vermutlich war es dem der Kapellen der Habsburger Kaiser und Könige nicht unähnlich, mit Werken französischer, burgundischer, englischer und (weniger) italienischer Meister neben einheimischen Stücken. Wie es ausgesehen haben könnte, kann zum Teil im Musikbuch des Hermann Poetzlinger und in Teilen der Trienter Codices gesehen werden. (Vgl. Strohm 2001, 22-23 für die Situation in Innsbruck zur Zeit Herzog Sigmunds.)
Gleichzeitig dürfen wohlhabende Bürger als Stifter und Mäzene nicht außer Betracht gelassen werden. Als Beispiel sei auf den Arzt Sigmund Gotzkircher (gest. 1475) in München hingewiesen, der um 1460 Geld für besonders aufwendige Aufführungen an fast 20 Feiertagen im liturgischen Jahr meist an der Frauenkirche ausgab: "cum tubis et tympanis et organis et fistulatoribus et aliis instrumentis musicalibus et cum cantoribus, cum clericis et laycis". Welche Musik aufgeführt wurde, und wie, ist nicht bekannt.
Literatur
- Karl Batz, Residenz, Universitätsstadt, Bayerische Landesfestung: Ingolstadt und die Musik. Ein Überblick zur Geschichte der Musikkultur in Ingolstadt, in: Musik in Bayern 30 (1985), 39-51.
- Christian Berktold, Instrumental Denkweise in einem süddeutschen Vokaltraktat des Spätmittelalters, in: Bernd Edelmann/Manfred Hermann Schmid (Hg.), Altes im Neuen. Festschrift Theodor Göllner zum 65. Geburtstag (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 51), Tutzing 1995, 95-112.
- Fred Büttner, Eine süddeutsche Motettenaufzeichnung des 14. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zur älteren französischen Überlieferung, in: Musik in Bayern 32 (1986), 91-107.
- John A. Emerson, Über Entstehung und Inhalt von MüD, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 48 (1964), 33-60.
- Marie Louise Göllner, The Manuscript Cod. lat. 5539 of the Bavarian State Library (Musicological Studies and Documents 43), Stuttgart 1993.
- Marie Louise Göllner-Martinez, Settings of the Song of Songs in the Late Middle Ages, in: Bernd Edelmann/Manfred Hermann Schmid (Hg.), Altes im Neuen. Festschrift Theodor Göllner zum 65. Geburtstag (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 51), Tutzing 1995, 63-78.
- Theodor Göllner, Formen früher Mehrstimmigkeit in deutschen Handschriften des späten Mittelalters. Mit Veröffentlichung der Orgelspiellehre aus dem Cod. lat. 7755 der Bayer. Staatsbibliothek München (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 6), Tutzing 1961.
- Hans Gollwitzer, Ausgaben für fremde Musiker in den Mühldorfer Stadtkammer-Rechnungen 1468-1803, in: Musik in Bayern 40 (1990), 73-81.
- Helen Green, Musiker zwischen Stadt und Hof. Die Stadtpfeifer der bayerischen Reichsstädte und ihre Arbeitsstätten zur Zeit Maximilians I., in: Musik in Bayern 69 (2005), 5-28.
- Robert Klugseder, Historia Sancti Quirini und Historia Sancti Chrysogoni aus dem Benediktinerkloster Tegernsee, Ottawa 2008.
- Robert Klugseder, Liturgische Traditionen und Choralüberlieferung in Niederaltaich, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 120 (2009), 81-114.
- Robert Klugseder, Die Auswirkungen der Melker Reform auf die liturgische Praxis der Klöster, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 123 (2012), 169-209.
- Robert Klugseder, Quellen zur mittelalterlichen Musik- und Liturgiegeschichte des Klosters Mondsee (Codices Manuscripti Supplement 7), Purkersdorf 2012.
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- Christian Meyer, Ein deutscher Orgeltraktat vom Anfang des 15. Jahrhunderts, in: Musik in Bayern 29 (1984), 43-60.
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Quellen
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- Lorenz Welker (Hg.), Der Mensuralcodex St. Emmeram. Faksimile der Handschrift Clm 14274 der Bayerischen Staatsbibliothek München, Wiesbaden 2006, 2 Bde.: Faksimile, Kommentar und Inventar.
Weiterführende Recherche
Externe Links
Verwandte Artikel
- Buxheimer Orgelbuch
- Geistliches Lied (Mittelalter)
- Literatur in Altbayern (Spätmittelalter)
- Musik in Schwaben (Spätmittelalter)
Empfohlene Zitierweise
David Hiley, Musik in Altbayern (Spätmittelalter), publiziert am 30.03.2015; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Musik_in_Altbayern_(Spätmittelalter) (1.12.2024)