Revolutionärer Arbeiterrat, München, 1918/19
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Im Zuge der Revolution in Bayern 1918/19 wurden, wie in anderen Teilen Deutschlands, Räte gebildet. Eines der für den Verlauf der Revolutionsmonate in Bayern bedeutendsten Gremien war, nicht zuletzt wegen der linksradikalen Gesinnung seiner Mitglieder, der Revolutionäre Arbeiterrat. Er wurde am 7. November 1918 in München gebildet und bestand auch nach Gründung des Münchner Arbeiterrats und des Landesarbeiterrats fort. Er setzte sich aus ca. 50 Mitglieder zusammen, die sich durch Kooptation ergänzten. Er verstand sich als Motor der Revolution, entsandte Vertreter in alle zentralen bayerischen Rätegremien und trug erheblich zur politischen Radikalisierung in München bei. Ihre Hauptaufgabe sahen die Mitglieder des Revolutionären Arbeiterrats in der Verteidigung der revolutionären Errungenschaften und der Fortsetzung der Revolution. Das Gremium trat letztmals am 31. März 1919 zusammen.
Gründung und Organisation
Der Revolutionäre Arbeiterrat wurde noch im Zuge des revolutionären Umsturzes in Bayern am Abend des 7. November 1918 gebildet. Der Ort seiner Entstehung ist nicht ganz gesichert. Als wahrscheinlichster Gründungsort gilt der Münchner Mathäserbräu, wo sich im Anschluss an die Friedensdemonstration auf der Theresienwiese und der erfolgreichen Besetzung des Landtags und der Regierungsgebäude zahlreiche Revolutionäre versammelt hatten. Nach Aussage Karl Merkerts (geb. 1891), der dem Gremium von Anfang an angehörte, wurden die Mitglieder dagegen bereits im Umfeld des Demonstrationszuges auf dem Marsfeld bestimmt.
Wie und von wem die Gründungsmitglieder des Revolutionären Arbeiterrats ausgewählt wurden, ist nicht überliefert. Offenbar wurden sie aus dem Kreis der zufällig Anwesenden bestimmt. Auf eine demokratische Legitimation konnten sich die Mitglieder jedenfalls zu keinem Zeitpunkt der Existenz des Gremiums berufen. Denn auch die während der folgenden Monate hinzukommenden Mitglieder wurden nicht durch die Wahl nachgeordneter Räte oder der Arbeiterschaft, sondern durch Kooptation bestimmt. Im Widerspruch zum Idealmodell eines von der Basis aufgebauten Rätesystems nahm der Revolutionäre Arbeiterrat somit für sich selbst in Anspruch, nach eigener Entscheidung weitere Mitglieder aufzunehmen oder unzuverlässige auszuschließen.
Die Organisationstruktur des Gremiums ist nur in Ansätzen nachvollziehbar. Dem Revolutionären Arbeiterrat standen zwei Vorsitzende vor. Außerdem ist ein Schriftführer greifbar. Ab 13. November 1918 wird außerdem eine Vorstandschaft erwähnt, die auch als Arbeitsausschuss oder Arbeiterratsausschuss bzw. ab 26. November 1918 als Vollzugsausschuss bezeichnet wird.
Der Revolutionäre Arbeiterrat nahm seinem Anspruch entsprechend mehrere Räume im Landtagsgebäude für sich in Beschlag. Das Plenum tagte im ehemaligen Raum der Präsidialkanzlei, während die Sitzungen des Vollzugsausschusses im ehemaligen Tagungsraum des Finanzausschusses der Kammer der Abgeordneten stattfanden. Der 1. Vorsitzende verfügte mit dem ehemaligen Büro des 3. Schriftführers des Landtags über ein eigenes Zimmer. Die Sitzungen, die im Abstand von wenigen Tagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, verliefen anhand einer Geschäftsordnung, die allerdings nur rudimentär überliefert ist. So wurden Entscheidungen durch Abstimmungen nach dem Mehrheitsprinzip herbeigeführt und für komplexere Aufgaben Kommissionen gebildet.
Selbstverständnis und Bedeutung
Spitzengremium der bayerischen Arbeiterräte
Ab 7. November 1918 fungierte der Revolutionäre Arbeiterrat als Spitzengremium der Arbeiterräte in Bayern. In dieser Funktion war er auch mit sieben Mitgliedern in dem ersten integrativen Spitzengremium der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte, dem am 28. November 1918 gebildeten Aktionsausschuss, vertreten. Durch die Gründung des Landesarbeiterrats und des Vollzugsrats der Arbeiterräte Bayerns am 10. Dezember 1918 verlor der Revolutionäre Arbeiterrat als Gremium formal seine Stellung als Spitzengremium der bayerischen Arbeiterräte. Er konnte sich aber im neugeschaffenen Landesarbeiterrat mit zehn von 50 Mitgliedern und in dessen Vollzugsorgan, dem Vollzugsrat der bayerischen Arbeiterräte, mit zwei bzw. drei von sieben Mitgliedern nicht unerheblichen Einfluss sichern. Da der Landesarbeiterrat, der nicht eigenständig tagte, zugleich die 50 Vertreter der Arbeiterräte im Provisorischen Nationalrat stellte, war der Revolutionäre Arbeiterrat auch in diesem Gremium in überproportionaler Stärke vertreten.
Vertretung der Münchner Arbeiterschaft
Mit seiner Gründung wurde der Revolutionäre Arbeiterrat zum ersten Arbeiterrat der bayerischen Hauptstadt. Das Gremium nahm damit auch die Vertretung der Interessen der Münchner Arbeiterschaft in Anspruch. Gleichwohl lehnte der Revolutionäre Arbeiterrat es in den ersten Tagen nach dem Umsturz ab, demokratisch gewählte Räte der Münchner Großbetriebe aufzunehmen. Deshalb wurde am 7. Dezember 1918 ein Münchner Arbeiterrat gebildet, der künftig die Interessen der Münchner Arbeiter vertreten sollte. Ähnlich wie bei der Bildung des Landesarbeiterrats gelang es dem Revolutionären Arbeiterrat auch hier, seine besondere Bedeutung für die Revolution herauszustellen und die 400 gewählten Arbeiterräte durch 50 Mitglieder zu ergänzen. Im Vorstand des Münchner Arbeiterrats war er mit drei von neun Mitgliedern ebenfalls deutlich überproportional vertreten. Am 11. Februar schieden die Vertreter der Gewerkschaften und der (Mehrheits-)Sozialdemokraten (SPD) aus dem Münchner Arbeiterrat aus, der damit völlig unter die Kontrolle des radikalen Revolutionären Arbeiterrates geriet.
Motor der Revolution
Der Revolutionäre Arbeiterrat verstand sich selbst als Jakobinerklub und Motor der Revolution. Die Basis seiner Legitimation bildete nach eigenem Verständnis die tragende Rolle seiner Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung des Umsturzes am 7. November 1918 und die aus der Revolution gewonnenen Rechte. Das Gremium und seine Mitglieder agierten demnach Kraft revolutionären Rechts und konnten, nach eigenem Verständnis, auf eine demokratische Legitimierung verzichten. Aus diesem Selbstverständnis heraus forderte der Revolutionäre Arbeiterrat gegenüber der provisorischen Regierung etwa das Recht ein, Stellen im Staatsdienst zu besetzen, Regierung und Behörden in ihrer Amtsausübung zu kontrollieren sowie die Berechtigung zum Waffenbesitz. Diese Forderungen wurden von der provisorischen Regierung Eisner abgelehnt.
Ihre Hauptaufgabe sahen die Mitglieder des Gremiums in der Verteidigung der revolutionären Errungenschaften und der Fortsetzung der Revolution. Wie Erich Mühsam (1878-1934) retrospektiv betonte, zielte der Revolutionäre Arbeiterrat darauf, "die Revolution bis zur Durchführung des Sozialismus auf der Grundlage des Rätegedankens weiterzutreiben" (Mühsam, Eisner, 12 ff.).
Dementsprechend versuchten die Mitglieder des Gremiums alle Versuche zur Etablierung einer repräsentativen parlamentarischen Demokratie möglichst zu verhindern. Die Sicherung von Mehrheiten und die Beeinflussung von Abstimmungen in den Rätegremien galten dabei ebenso als legitim wie die Mobilisierung der Massen auf den Straßen und der Einsatz von Gewalt. Einzelne Mitglieder des Revolutionären Arbeiterrates waren mit ihrer Ablehnung eines parlamentarischen Systems schon frühzeitig in Erscheinung getreten. So spielte etwa der Anarchist Erich Mühsam eine bedeutende Rolle in der "Vereinigung revolutionärer Internationalisten Bayerns" (VRI), die sich bereits Ende November 1918 als erste Organisation für ein Rätesystem stark machte. Max Levien (1885-1937) gründete am 11. Dezember 1918 eine Spartakusgruppe in München und übernahm Anfang Januar 1919 den Vorsitz über die neugegründete Münchner Ortsgruppe der Kommunistischen Partei (KPD). Die Tätigkeit des Revolutionären Arbeiterrats führte so in den Monaten nach dem Umsturz zu einer spürbaren und zunehmenden Radikalisierung in München, die die Arbeit der provisorischen Regierung und den friedlichen Übergang zu einer parlamentarischen Demokratie immer mehr gefährdete. Deutlich wurde dies nicht zuletzt am 5. Dezember 1918. Nachdem die SPD-Vertreter an diesem Tag in der Ministerratssitzung den Termin für die Landtagswahl auf den 12. Januar 1919 durchgesetzt hatten, marschierte ein bewaffneter Mob unter Führung von Mitgliedern des Revolutionären Arbeiterrats zur Wohnung des Innenministers und Vorsitzenden der bayerischen SPD Erhard Auer (1874-1945), bedrohte den Minister und seine Familie und erzwang die Abgabe einer dann widerrufenen Rücktrittserklärung.
Auch nach der Landtagswahl, bei der die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) lediglich 2,5% der Stimmen erhalten und sich die deutliche Mehrheit der bayerischen Bevölkerung damit gegen ein Rätesystem ausgesprochen hatte, versuchte der Revolutionäre Arbeiterrat ein Rätesystem durchzusetzen. Für den 16. Februar 1919 hatte das Gremium zu einer Demonstration für das Rätewesen aufgerufen, an der wohl ebenso viele Menschen teilnahmen wie an der Friedensdemonstration am 7. November 1918, darunter auch Kurt Eisner (1867-1919). Die Demonstration sollte sich speziell auch gegen die Politik der SPD-Minister Auer, Albert Roßhaupter (1878-1949) und Johannes Timm (1866-1945) wenden, die den Zusammentritt des Landtags für den 21. Februar 1919 durchgesetzt und mit dem Aufruf zu einem Volks-Heimatschutz versucht hatten, zuverlässige militärische Einheiten zur Sicherung der parlamentarischen Demokratie zu gewinnen.
Einschätzung durch die Regierung Eisner
Die provisorische Regierung Eisner war in der Beurteilung des Revolutionären Arbeiterrats gleichwohl gespalten. Während Eisner noch Anfang Dezember von dessen Nützlichkeit überzeugt und der Meinung war, dass kein Parlament gegen ihn regieren könne, stuften die gemäßigten Regierungsvertreter ihn als äußerst gefährlich ein. Insbesondere wurde dessen Einfluss auf die Erwerbslosen und in München anwesenden Soldaten als problematisch eingestuft. Zudem gelang es dem Revolutionären Arbeiterrat, die provisorische Regierung mit Massenversammlungen und Demonstrationen im Laufe des Dezembers und Januars zunehmend unter Druck zu setzen. Als es am 7. Januar 1919 im Zuge einer Erwerbslosendemonstration zu drei Toten gekommen war, änderte auch Eisner seine Haltung zu den radikalen Rätevertretern.
Der Revolutionäre Arbeiterrat nach dem 21. Februar 1919
Nach der Ermordung Eisners und dem Attentat auf Erhard Auer im Bayerischen Landtag am 21. Februar 1919 bildete sich ein elfköpfiger Zentralrat, der neben jeweils drei Vertretern der Spitzengremien der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte zunächst zusätzlich zwei Mitglieder des Revolutionären Arbeiterrates umfasste. Auch in dem am gleichen Tag gebildeten Aktionsausschuss war der Revolutionäre Arbeiterrat mit eigenen Sitzen vertreten. Am 6./7. März wurden diese Spitzengremien der Räte durch den Kongress der bayerischen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte neu formiert. Danach war der Revolutionäre Arbeiterrat zwar weiterhin im Aktionsausschuss mit drei Mitgliedern vertreten. Im Zentralrat, der vom Aktionsauschuss gewählt wurde, fand er dagegen keine Berücksichtigung mehr.
In den Räterepubliken spielte der Revolutionäre Arbeiterrat, der am 31. März letztmalig zusammengetreten war, offenbar keine entscheidende Rolle mehr. Gleichwohl waren führende Vertreter des Revolutionären Arbeiterrats, wie Erich Mühsam, Ernst Toller (1893-1939) und Max Levien zumindest zeitweise in den Spitzengremien der Räterepubliken vertreten.
Zusammensetzung des Revolutionären Arbeiterrates
Als Mitglieder des Revolutionären Arbeiterrats wurden von Georg Köglmeier insgesamt 72 Personen identifiziert, die dem Gremium allerdings nicht für die gesamte Dauer seines Bestehens angehörten. Vielmehr wechselten die Mitglieder häufig.
Als Gründungsmitglieder sind nur Kurt Eisner, der seine Mitgliedschaft allerdings nie bestätigte, Hans Unterleitner (1890-1971), Andreas Weber (1878-1955), Karl Merkert (geb. 1891), Alois Luttner (geb. 1895) und Alois Lindner (1887-1943), der spätere Landtagsattentäter vom 21. Februar 1919, festzustellen. Als 1. Vorsitzender fungierte spätestens ab dem 15. November 1918 Hans Reck (geb. 1890), der spätestens ab dem 13. März 1919 von Hans Köberl (1888-1953) abgelöst wurde. Das Amt des 2. Vorsitzenden hatte spätestens ab 11. November 1918 Max Reuter (geb. 1870), ab 9. Dezember 1918 Ernst Toller und ab 1. Mai 1919 Andreas Weber inne. Als 2. Schriftführer fungierte Richard Moses (1894-1956). Weitere bedeutende Mitglieder waren Erich Mühsam, Gustav Landauer (1870-1919), Max Levien und Arnold Wadler (1882-1951).
Die genaue Zahl der Mitglieder ist nur für den 14. November und den 9. Dezember 1918 überliefert. Demnach bestand das Gremium aus 42 bzw. 50 Mitgliedern. Der Großteil der Mitglieder des Revolutionären Arbeiterrats gehörte der USPD an, eine Minderheit außerdem der KPD.
Name | Geburtsort | Lebensdaten | Beruf | Partei | Eintritt/Austritt | Mitgliedschaft in anderen Rätegremien |
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Heinrich Baltus | Osterrath/Krefeld | geb. 1877 | Schlosser, Mechaniker | USPD | Eintritt frühestens 9. November 1919 | Aktionsausschuss des Rätekongresses |
Anton Brailer | ||||||
Josef Breitenbach | München | 1896-1984 | kaufmännischer Buchhalter, später Photograph | Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats | ||
August Buchmüller | Elektriker | |||||
Roman Bzdrenga | Filehne (Polen) | geb. 1888 | Schreiner | USPD | Revolutionärer Zentralrat | |
Oskar Deubler | Rosenheim | geb. 1893 | Roßhaarspinner, Elektromonteur, Schlosser, Elektriker | USPD, KPD | ||
Hermann Eisenhut | Regensburg | geb. 1884 | Kaminkehrer | (Revolutionärer Zentralrat) | ||
Kurt Eisner | Berlin | 1867-1919 | Journalist, Schriftsteller, Ministerpräsident und Außenminister | USPD | Eintritt 7. November 1918 | |
Willy Esch | Hamburg | geb. 1894 | Schneider | USPD | ||
Leonhard Frank | Würzburg | 1882-1961 | Schriftsteller | |||
Georg Frisch | Cham | geb. 1889 | Bäcker, Geschäftsführer | Austritt vor 18. Dezember 1918 | ||
Alfred Gärtner | Friedland (Polen) | geb. 1890 | Ausgeher, Kontorist, Assistent der Ortskrankenkasse München | USPD | ||
Viktoria Gärtner | München | geb. 1883 | Ehefrau von Alfred Gärtner | USPD | ||
Rudolf Götz | Elberfeld | geb. 1891 | Friseur | USPD | ||
August Hagemeister | Detmold | 1879-1923 | Steindrucker | USPD | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), Zentralrat, Aktionsausschuss des Rätekongresses | |
Hermann Hangen | Cadolzburg | geb. 1894 | Friseur | |||
Karl Holstein | Basel | geb. 1884 | Möbelpolierer | USPD | ||
Josef Huber | München | geb. 1882 | Schlosser | |||
Ernst Jakobi | Berlin | geb. 1883 | stud. phil. | USPD | Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats, (Revolutionärer Zentralrat), (Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens) | |
Karl August Jäger | Völklingen | geb. 1879 | Metalldreher, Zeichner, Kunstmaler | USPD | ||
Hedwig Kämpfer | München | 1889-1947 | Kontoristin; Ehefrau von Richard Kämpfer (1884-1966) | USPD | Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats, Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918) | |
Erich Katzenstein | Hannover | 1893-1961 | Internist, Neurologe, Psychiater | USPD | ||
Hans Köberl | Vilshofen | 1888-1953 | Kaufmann | USPD | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), Aktionsausschuss des Rätekongresses | |
Josef Körner | München | geb. 1886 | Richtmeister, Monteur | |||
Carl Kröpelin | Velgast | 1893-1977 | Schlosser, Mechaniker | USPD | Austritt ca. 24. Januar 1919 | Vollzugrat der Arbeiterräte Bayerns in der Zeit der provisorischen Regierung, Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats, Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), Zentralrat |
Gustav Landauer | Karlsruhe | 1870-1919 | Schriftsteller | Anarchist, USPD | Eintritt frühestens 15. November 1918 | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), Revolutionärer Zentralrat |
Jakob Lang | Langenerling | 1885-1962 | Heizer, Tagelöhner, Maschinenformer | USPD | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), (Revolutionärer Zentralrat) | |
Hugo Leitner | München | geb. 1882 | Ziseleur, Kunstgewerbler, Kunstgewerbelehrer | |||
Max Levien | Moskau | 1885-1937 | Laborassistent | KPD | Eintritt Januar 1919 | Vollzugsausschuss des Münchner Soldatenrats im Nov./Dez. 1918, Zentralrat, Aktionsausschuss des Rätekongresses, Revolutionärer Zentralrat, Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens, Vollzugsrat der Betriebs- und Soldatenräte Münchens |
Alois Lindner | Kelheim | 1887-1943 | Koch, Schenkkellner, Metzger, Proviantverwalter | USPD, KPD | ||
Agnes Losem | München | geb. 1894 | Möbelpoliererin | USPD | ||
Alois Luttner | Nürnberg | geb. 1895 | Photograph, Hilfsschutzmann | Eintritt 7. November 1918, Austritt 18. Dezember 1918 | ||
Ferdinand Luttner | München | geb. 1885 | Tapezierer | USPD | ||
Emil Maenner | München | 1893-1990 | Bankbeamter, Graphiker | USPD | Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens, Vollzugsrat der Betriebs- und Soldatenräte Münchens | |
Ferdinand Mairgünther | Kolbermoor | geb. 1895 | Installateur | KPD | Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens | |
Karl Merkert | München | geb. 1891 | Graveur | USPD | Eintritt 7. November 1918 | |
Josef Merl | Neuburg a.d.Donau | geb. 1897 | Kellner, Liftjunge | KPD | (Revolutionärer Zentralrat) | |
Richard Moses | 1894-1956 | Buchbinder | USPD | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918) | ||
Erich Mühsam | Berlin | 1878-1934 | Schriftsteller | Anarchist | Eintritt 8. oder 9. November 1918 | Revolutionärer Zentralrat |
Adalbert Müller | ||||||
Franz Müller | Etzenhausen | geb. 1879 | Eisendreher, Schlosser | USPD | Austritt spätestens 27. Dezember 1918 | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918) |
Hans Müller | Handlungsgehilfe | |||||
Gustav Paulukum | Schillupönen (Russland) | 1884-1956 | Mechaniker, Dreher | USPD | (Revolutionärer Zentralrat), Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens | |
Josef Pielmeier | Neuhaus/OPf. | geb. 1893 | Schlosser | Austritt 24. März 1919 | ||
Paul Rauscher | geb. 1868 | Funktionär der freien Gewerkschaften: Vorsitzender des Handlungsgehilfen- und -gehilfinnenverbandes in München | SPD | Eintritt nach 8. November 1918, AUstritt Anfang oder Ende Dezember 1918 | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918) | |
Hans Reck | Möhrendorf | geb. 1890 | Schlosser | USPD | Austritt Januar 1919 | Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats |
Bernhard Reichenbach | ||||||
Franz Reichl bzw. Reischl | Schönberg | Kommissionär | (Revolutionärer Zentralrat) | |||
Max Reuter | Dresden | geb. 1870 | Mechaniker | USPD | Vollzugrat der Arbeiterräte Bayerns in der Zeit der provisorischen Regierung, Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats, Aktionsausschuss des Rätekongresses | |
Konrad Rheinheimer | Frankeneck | geb. 1895 | Eisendreher, Dreher | |||
Augustin Sandner | München | Bäckerlehrling | KPD | Eintritt Januar 1919 | ||
Josef Schindlbeck | Oberhochstetten/Ndb. | geb. 1882 | Schlosser | |||
Hermann Schlicht | München | geb. 1895 | stud. phil. | |||
Georg Schlund/Schlunt | Nürnberg | geb. 1876 | Buchbinder, Vergolder, Schlosser | Austritt 7. April 1919 | ||
Paul Schramm | Pasing | geb. 1893 | Hilfsarbeiter, Hilfsschreiber | USPD | ||
Karl Siedler | New Brunswick (USA) | geb. 1889 | Dreher | |||
Augustin Späth | Röhrmoos | geb. 1893 | Kesselheizer, Dreher | USPD | ||
Leib (Leo) Stark | Kutno (Polen) | geb. 1896 | Kaufmann, Lagerist | (Revolutionärer Zentralrat) | ||
Ferdinand Steinberger | Friedrichsdorf | geb. 1885 | Assistent der Ortskrankenkasse | |||
Josef Steiner | Schlosser | Austritt vor 18. Dezember 1918 | ||||
Josef Stettner | München | geb. 1871 | Xylograph, Lithograph | |||
Johann Strauss | ||||||
Ernst Toller | Samotschin (Polen) | 1893-1939 | Student (cand. jur. et rer. pol.), Schirftsteller | USPD | Eintritt nach 11. November 1918 | Vollzugrat der Arbeiterräte Bayerns in der Zeit der provisorischen Regierung, Aktionsausschuss des provisorischen Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats, Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918), Aktionsausschuss des Rätekongresses, Revolutionärer Zentralrat, Aktionsausschuss der Betriebs- und Soldatenräte Münchens |
Hans Unterleitner | Freising | 1890-1971 | Schlosser, Metallmeister, Minister für Soziale Fürsorge | USPD | Eintritt 7. November 1918 | |
Arnold Wadler | Krakau | 1882-1951 | Rechtsanwalt | USPD | Revolutionärer Zentralrat | |
Andreas Weber | Gangkofen | geb. 1856 | Zimmermann, Schreiner | SPD, KPD | Eintritt 7. November 1918 | |
Fritz Weigel | Wasserlos | Kaufmann | USPD, KPD | Austritt vor 18. Dezember 1918 | ||
Johann Weinhardt | ||||||
Gustav Weissbrod | Eußerthal | geb. 1896 | Kellner, Metallarbeiter | |||
Josef Westermeier | ||||||
Lorenz Winkler | Prien | geb. 1893 | Mechaniker, Schlosser | USPD | Provisorischer Nationalrat des Volksstaates Bayern (nach dem Stande vom 21. Dezember 1918) | |
Christian Wittmann | Uttenreuth | geb. 1890 | Monteur | (Revolutionärer Zentralrat) |
Dokumente
Literatur
- Georg Köglmeier, Die zentralen Rätegremien in Bayern 1918/19. Legitimation - Organisation - Funktion (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 135), München 2001.
Quellen
Weiterführende Recherche
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Empfohlene Zitierweise
Markus Schmalzl, Revolutionärer Arbeiterrat, München, 1918/19, publiziert am 23.01.2019; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Revolutionärer_Arbeiterrat,_München,_1918/19> (15.10.2024)