Klarissen
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Seit 1215 entstandener weiblicher Zweig der Franziskaner, der auf die hl. Klara von Assisi (gest. 1253) zurückgeht und der zweite Orden der franziskanischen Ordensfamilie ist. Bereits in der Gründungsphase des Ordens sowie in den Reformperioden des 15. und 17. Jahrhundert entstanden mehrere Ordenszweige, die jeweils verschiedenen männlichen Zweigen der franziskanischen Ordensgemeinschaft zugeordnet sind. Im Raum des heutigen Bayern entstanden im Mittelalter nur sechs Klarissenklöster, die gut dotiert waren und ihren Nachwuchs zumeist aus dem Adel und städtischen Führungsschichten rekrutierten. Der Reformation fielen drei Niederlassungen zum Opfer, zwei weitere der Säkularisation. Die wichtigsten Niederlassungen befanden sich in München, Nürnberg, Regensburg und Bamberg.
Entstehung der Ordensgemeinschaft
Der Klarissenorden, der zweite franziskanische Orden, verehrt als seine Gründerin und Namengeberin die hl. Klara von Assisi (1193/4-1253). Klara von Favarone bekehrte sich unter dem Einfluss des hl. Franziskus (1181/82-1226) zur armen Christusnachfolge. Sie verließ heimlich ihr Elternhaus. In der Nacht des Palmsonntags, 18./19. März 1212, ließ sie sich in der Portiunkulakapelle von Franziskus die Haare abschneiden und das Ordensgewand geben. Alle Versuche ihrer Angehörigen, sie von ihrem Entschluss abzubringen, waren vergebens. Nach kurzem Aufenthalt in zwei Benediktinerinnenklöstern fand sie Unterkunft bei der von Franziskus wiederhergerichteten Kapelle San Damiano am Rande von Assisi. Neben anderen Frauen gesellten sich ihre Schwestern Agnes (gest. 1253) und Beatrix und nach dem Tod des Vaters auch ihre Mutter Hortulana (gest. 1238) zu ihr. Als "Damianitinnen", "arme Frauen (Eingeschlossene) bei San Damiano" wurde die Schwesterngemeinschaft schnell bekannt. "Klarisse" nannte man sie erst nach dem Tode Klaras. 1215 wurde Klara Äbtissin der jungen Gemeinschaft, für die Franziskus eine kurze Regel schrieb (Formula vitae): strenge kontemplative Abgeschlossenheit und vollkommene Armut ohne Einkünfte. Dieses Beispiel fand rasch Nachahmung und führte zu neuen Klostergründungen ihrer Art.
Kardinal Hugolin (Papst Gregor IX., reg. 1227-1241) sah in ihnen ein Vorbild für die Reform anderer Frauenklöster. Er schrieb eine eigene, an Benedikt (ca. 480-547/550) orientierte Regel, die die armen Frauen in das traditionelle Mönchtum einordnete. Die Fasten- und Abstinenzbestimmungen und die Klausur waren außerordentlich streng. Diese Regel wurde nach 1218 in den meisten Klöstern eingeführt, die nach dem Vorbild von San Damiano entstanden waren. Klara selbst blieb mit einigen wenigen Klöstern (darunter auch das von der seligen Agnes von Böhmen [1211-1282] gegründete) bei der Formula vitae, weil sie die franziskanische Armut von Hugolin aufgegeben und die unmittelbare Zuordnung zu den Minderbrüdern gefährdet sah. Im Jahre 1228 musste Hugolin, jetzt Papst Gregor IX., Klara das Armutsprivileg (Privilegium Paupertatis) gewähren. 1247 gab Papst Innozenz IV. (reg. 1243-1254) den Schwestern eine neue Regel; sie hielt sich an die Regel des hl. Franz von 1223 und ordnete die Schwestern eindeutig den Franziskanern zu. Das war ganz im Sinne Klaras. Dass Innozenz IV. den Klöstern feste Einkünfte und gemeinsamen Besitz zugestand, dagegen protestierte sie jedoch von Neuem, denn damit war das Armutsprivileg ausgeschaltet. Die Franziskaner wehrten sich ebenfalls dagegen, denn sie sahen in der seelsorglichen Betreuung und Leitung der Schwestern eine zu große Last. Die päpstliche Regel wurde deshalb drei Jahre später wieder zurückgenommen.
Klara ging jetzt daran, eine eigene Regel zu schreiben, und legte in ihrem "Testament" – ähnlich wie Franziskus – noch einmal eindringlich ihren eigenen Bekehrungsweg und ihre franziskanische Christusnachfolge dar. In der Armutsfrage ließ sie nur eine Ausnahme zu: Sie gestattete einen Garten, der für die Bedürfnisse der Schwestern genutzt werden durfte. Den Anschluss an den Minoritenorden versuchte sie zu festigen, indem sie verlangte, dass die Schwestern den gleichen Protektor haben müssten wie die Brüder. Sie bat darum, dass einige von ihnen die Funktionen des Visitators, Kaplans und Almosensammlers übernahmen. Klaras Regel wurde 1253 von Papst Innozenz bestätigt. Zwei Tage später, am 11. August, starb sie. Der Papst hatte sie noch auf dem Sterbebett besucht. Klara wurde am 15. August 1255 heiliggesprochen.
Diese Regel Klaras galt allerdings nur für das Kloster San Damiano. In den übrigen franziskanischen Frauenklöstern blieben Unsicherheit und Verschiedenheit. Um eine einheitliche Ordnung zu erreichen, erließ Papst Urban IV. (reg. 1261-1264) 1263 eine neue Regel. Sie nahm weithin die Regel Innozenz' IV. wieder auf und gestattete den Klöstern gemeinsamen Besitz und feste Einkünfte zur Existenzsicherung. Die angestrebte Einheitlichkeit wurde dadurch nicht erreicht, denn die Klöster teilten sich jetzt in zwei Gruppen: Die eine folgte der Regel Klaras, die andere der Urbans IV. (sog. Urbanistinnen).
Ausbreitung des Ordens
Trotz dieser inneren Unsicherheit breitete sich der Orden rasch aus. Als die hl. Klara 1253 starb, gab es bereits 111 Klöster: 68 in Italien, 21 in Spanien, 14 in Frankreich und acht in Deutschland. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts waren es über 400 Klöster in Europa. Die Ausbreitung lebte weithin von der lebhaften religiösen Frauenbewegung der Zeit. Die weitere Geschichte der Klarissen verlief in ähnlichen Bahnen wie die der Franziskaner. Der Wunsch Klaras – eine kleine, arme schwesterliche Gemeinschaft in kontemplativer Abgeschlossenheit – wurde nicht vergessen, auch wenn die meisten Klarissenklöster ihn nicht verwirklichen konnten. Reformerische Bewegungen gab es deshalb auch unter den Klarissen: Colette Boylet (1381-1447) wurde 1406 in Nizza Klarissin nach der Regel der hl. Klara und begann danach in Frankreich und den Niederlanden den Orden zu reformieren. Bei ihrem Tode hatten 18 Klöster die Regel der hl. Klara und die von Colette verfassten Konstitutionen angenommen. Das einzige deutsche Kloster konnte sie in Heidelberg gründen. Die Klarissen-Coletinnen blieben im Verband des Franziskanerordens und den Konventualen unterstellt.
Die inzwischen im Franziskanerorden entstandene Observanzbewegung griff im Laufe des 15. Jahrhunderts auch auf die Klarissen über. Unter ihrem Einfluss wurden die meisten Klarissenklöster reformiert. Die Reform ließ allerdings das Zugeständnis des gemeinsamen Besitzes und der festen Einkünfte unangetastet. Im Wesentlichen bestand die Reform in einer Erneuerung des geistlichen Lebens und in der Zuordnung der Klöster zur Observantenfamilie. Nicht selten hatten die Observanten die Reform mit allen Mitteln, zum Teil auch gegen den Willen der Schwestern und mit Hilfe der weltlichen Macht durchgesetzt, z. B. 1484 im berühmten Klarissenkloster Söflingen (kreisfreie Stadt Ulm, Baden-Württemberg).
Bei der Trennung des Franziskanerordens in die strengen Observanten und die Konventualen (Minoriten) im Jahre 1517 wurden alle reformierten Klarissenklöster, auch die Coletinnen, den Observanten unterstellt. Die nichtreformierten blieben bei den Konventualen.
Die Abhängigkeit der Klöster von den Stadt- und Landesherren führte zu ihrem Ende, sobald die Herrschaft das evangelische Bekenntnis angenommen hatte. Caritas Pirckheimer (1466/67-1532), die Äbtissin des Nürnberger Klarissenklosters, widerstand einer Aufhebung ihres Klosters durch die Stadt und konnte bis zum Tod dort bleiben.
Auch die Kapuziner fanden in ihrer Verwirklichung des franziskanischen Lebens die Gefolgschaft von Frauen. Die Adelige Maria Lorenzo Longo (gest. 1542) hatte in Neapel ein Krankenhaus für unheilbar Kranke gegründet und mit Franziskanerterziarinnen die Pflege übernommen. Die Schwesterngemeinschaft wurde ab 1530 von Kapuzinern betreut. Unter dem Einfluss des hl. Kajetan von Thiene (1480-1547) wandten sich die Schwestern einem kontemplativen Leben in strenger Klausur zu. In der Folgezeit nahmen sie die Regel der hl. Klara an und unterstellten sich den Kapuzinern. Papst Paul III. (reg. 1534-1549) bestätigte 1538 das erste Kloster der Klarissen-Kapuzinerinnen.
Der weiten Verbreitung der Klarissen setzten die Klosteraufhebungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts ein Ende. Kaiser Joseph II. (reg. 1764-1790, Kaiser seit 1765) hob 1782 in den österreichischen Erblanden alle ihre Klöster auf; zehn Jahre später folgten Frankreich und die übrigen europäischen Länder.
Die Erneuerung des Klarissenordens setzte in Frankreich ein, wo die Coletinnen einen neuen Aufschwung erlebten. Von Belgien kamen sie 1857 nach Münster, 1859 nach Düsseldorf. Die Wiederherstellung des Ordens ging in Deutschland von diesen beiden Klöstern aus. Die Säkularisation hatte hier nur der Urbanistinnenkonvent in Regensburg überlebt. Aus einer Gemeinschaft von Franziskanerterziarinnen unter der Leitung der Kapuziner in Paris entstanden die Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung.
Jedes Klarissenkloster ist ein selbständiges Haus unter einer auf Zeit gewählten Äbtissin. Die meisten Klöster unterstehen der bischöflichen Jurisdiktion, wissen sich jedoch in geistlicher Hinsicht den männlichen Zweigen des Ordens verbunden: Klarissen-Urbanistinnen den Konventualen, Klarissen nach der Regel der hl. Klara und Coletinnen den Franziskanern, Klarissen-Kapuzinerinnen den Kapuzinern.
Die Frauenklöster streben Zusammenschlüsse an. Die Konstitution Sponsa Christi (1950) gab dazu die entscheidende Anregung, indem sie die Bildung sog. Konföderationen empfahl. In den meisten Ländern sind inzwischen solche Föderationen gegründet worden. In gemeinsamen Anstrengungen haben sie im Anschluss an das II. Vatikanum auf Föderations- und Nationalebene neue Konstitutionen ausgearbeitet.
Die Entwicklung des Ordens im Raum des heutigen Bayern
Im Mittelalter entstanden sechs Niederlassungen der Klarissen im Raum des heutigen Bayern, davon vier noch im 13. Jahrhundert. Drei von ihnen gingen aus anderen religiösen Frauengemeinschaften hervor, die sich dem Orden anschlossen. Auffällig ist das hohe Sozialprestige der Klarissenklöster im heutigen Bayern, die meist auch sehr gut dotiert waren. Damit unterschieden sie sich klar von den franziskanischen Drittordensgemeinschaften (Terziarinnen).
Im Zuge von Reformation und Gegenreformation gingen drei Konvente unter. Die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts überlebte nur der Konvent in Regensburg, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Zweigniederlassungen gründete. Ende des 20. Jahrhunderts bestanden drei Konvente in Bayern, wobei zwei auf den Regensburger Konvent zurückgehen, dessen Niederlassung 1973 städtebaulichen Maßnahmen zum Opfer fiel.
Niederlassung | Existenz | Bemerkung |
---|---|---|
Würzburg | 1250-1560 | Zuvor Beginen |
Nürnberg | 1279-1591 | Zuvor Reuerinnen |
München (Angerkloster) | 1284-1803 (1844) | 1803 in das Aussterbekloster Dietramszell (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) übersiedelt |
Regensburg | 1286-1975 | Zuvor Reuerinnen, 1973/75 verzog der Konvent |
Bamberg | 1341-1803 | |
Hof | 1317/1348-1564 | |
Viehhausen (Lkr. Regensburg) | 1852-1975 | 1975 zusammen mit einem Teil des Regensburger Konvents nach Dingolfing |
Riedenburg (Lkr. Kehlheim) | 1860-1970 | 1970 in den Dritten Orden gewechselt |
Dingolfing | seit 1975 | zuvor Regensburg |
Maria Vesperbild (Lkr. Günzburg) | ca. 1973 | zuvor Regensburg |
Rosenheim | seit 1986 |
Klarissenklöster im heutigen Bayern
Die "Büßerinnen der hl. Magdalena" (Reuerinnen), die in Regensburg seit dem Jahre 1228 nachweisbar sind, nahmen 1286/1296 die Regel der heiligen Klara an und gaben ihrem Kloster den Namen "St. Clara" (Urbanistinnen). Die Säkularisation überlebten die Schwestern, indem sie den Unterricht der weiblichen Jugend übernahmen. Ihr Kloster am Klarenanger wurde bei der Beschießung Regensburgs durch die Franzosen im Jahre 1809 zerstört. 1811 konnten die Schwestern das ehemalige Kapuzinerkloster in der Ostengasse beziehen. 1851 gründeten sie eine Niederlassung mit Schule in Viehhausen (Gde. Sinzing, Lkr. Regensburg). 1860 entstand von Regensburg aus eine weitere Niederlassung mit Schule in Riedenburg (Lkr. Kelheim), die 1906 verselbständigt wurde.
Die Planung einer Straße durch den Klostergarten veranlasste den Regensburger Konvent, einen neuen Standort zu suchen. Die Mehrheit der Schwestern entschied sich für einen Neubau in Maria Vesperbild (Gde. Ziemetshausen, Lkr. Günzburg) in der Diözese Augsburg. Für die verbliebenen Schwestern wurde für ein Anbetungskloster in Dingolfing (Lkr. Dingolfing-Landau) auf dem Gelände des früheren Franziskanerklosters 1973 der Grundstein gelegt; es wurde 1975 besiedelt. Die Schwestern des Konvents in Viehhausen zogen 1975 ebenfalls nach Dingolfing. Der Riedenburger Konvent wechselte demgegenüber 1970 in den Dritten Orden und fungiert seitdem als "Franziskanerinnen des Klarissenklosters".
Auch das Nürnberger Klarissenkloster ging auf einen Reuerinnenkonvent zurück, der 1240 erstmals bezeugt ist. 1279 schloss sich der Konvent dem Klarissenorden an; dabei kamen auch Nonnen aus Söflingen. Der Konvent rekrutierte sich weitgehend aus den Nürnberger Patrizier- und Bürgerfamilien. 1452 wurde auf Druck des Nürnberger Stadtrats die Oberservanz eingeführt; das Kloster entwickelte sich daraufhin in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu einem Reformzentrum (u. a. für die Ordensniederlassungen in Bamberg und München). Nach der Einführung der Reformation in Nürnberg 1525 wuchs der Druck auf das Kloster von Seiten des Rats und der Patrizierfamilien, die neue Lehre anzunehmen. Die Nonnen widersetzten sich dem jedoch erfolgreich unter der Leitung der hochgebildeten und gut mit humanistischen Gelehrtenkreisen vernetzten Äbtissin Caritas Pirckheimer. Der Konvent durfte aber fortan keine Novizinnen mehr aufnehmen und starb 1591 aus.
In Würzburg bewohnte eine Gemeinschaft religiöser Frauen (Beginen) eine alte Klause. Nach dem Umzug in das Agnetenkloster der Minoriten in der Mitte des 13. Jahrhunderts traten sie 1250/54 in den Orden der hl. Klara ein. 1560 wurde das Kloster aufgehoben.
Das Klarissenkloster am Anger in München wurde von Söflingen aus gegründet. Die Schwestern ließen sich 1284 im ehemaligen Franziskanerkloster nieder. Eine bedeutende Rolle bei der Gründung spielte die Patrizierfamilie der Sendlinger. 1349 trat Agnes, die Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern (reg. 1314-1347), mit neun Gefährtinnen in das Kloster ein. Sie starb bereits 1352 an der Pest. 1460 bis 1472 lebte Barbara, die Tochter Herzog Albrechts III. (reg. 1438-1460), im Angerkloster. Die Reform des Konvents erfolgte 1481. Die Tochter des Kurfürsten Max Emanuel (reg. 1679-1726), Maria Anna, trat 1719 ein. 1803 wurde das landständische Kloster aufgehoben und die Schwestern ins Aussterbekloster Dietramszell (Lkr. Bad-Tölz-Wolfratshausen) transportiert. Dort erlosch der Konvent 1844 mit dem Tod der letzten Professschwester. Neben den Töchtern aus dem Hause Wittelsbach kamen sehr viele Schwestern aus Patrizierfamilien der Stadt München. Neben den vielen überlieferten Urkunden bildet das Stifterbuch der Klarissen im Hauptstaatsarchiv München eine bedeutende Quelle für die Geschichte des Angerklosters.
Die Gründung des Klarissenklosters in Bamberg geht auf die Bürgerstochter Katharina Zollner (ca. 1327-1375) zurück. 1341 wurde der Grundstein gelegt. Aus Nürnberg waren acht Nonnen gekommen, unter ihnen die erste Äbtissin. 1460 erfolgte vom Nürnberger Klarissenkloster aus die Reform. 1492 trat Dorothea von Brandenburg (1471-1520) in das Kloster ein, dem sie von 1498 bis 1506 als Äbtissin vorstand. 1803 wurde das Kloster aufgehoben.
Das Klarissenkloster in Hof, das neben dem Franziskanerkloster stand, gehörte zur sächsischen Franziskanerprovinz und zur Custodie Leipzig. 1317 erstmals bezeugt, wurde es 1348 durch die Familie von Uttenhofen zum zweiten Mal gegründet. Mehrfach traten in das Kloster Töchter aus hochadeligen Familien (Hohenzollern, Grafen von Orlamünde) ein. Die Reformation überstand das Kloster zunächst; 1564 wurde es dann aufgehoben.
Im Juni 1986 zogen Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung in das vollständig renovierte Kapuzinerkloster St. Sebastian in Rosenheim ein. Die Hauptaufgabe der Schwestern ist die Anbetung des Allerheiligsten bei Tag und bei Nacht.
Literatur
- Karl Suso Frank, Das Klarissenkloster Söflingen. Ein Beitrag zur franziskanischen Ordensgeschichte Süddeutschlands und zur Ulmer Kirchengeschichte (Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm 20), Stuttgart 1980.
- Johannes Kist, Das Klarissenkloster in Nürnberg bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts, Nürnberg 1929.
- Herbert Schneider, Klara und die Klarissen im deutschsprachigen Raum. Zur 800-Jahrfeier der Geburt der heiligen Klara von Assisi 1193-1993, Furth bei Landshut 1993.
- Elke Tkocz, Das Bamberger Klarissenkloster zur Zeit der letzten Fürstbischöfe und seine Auflösung, in: Bericht des Historischen Vereins Bamberg 150 (2014), 195-218.
- Elke Tkocz, Das Bamberger Klarissenkloster im Mittelalter. Seine Beziehungen zum Patriziat in Bamberg und Nürnberg sowie zum Adel, Bamberg 2008.
- Lena Vosding (Hg.), "Schreib die Reformation von Munchen gancz daher". Teiledition und historische Einordnung der Nürnberger Klarissenchronik (um 1500) (Quellen und Forschungen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 37), Nürnberg 2012.
- Carolin Renate Weichselgartner, Kloster und Stadt. Das Angerkloster in München im Mittelalter (Geschichte im Kontext 5), Remscheid 2004.
- Irmgard E. Zwingler, Das Klarissenkloster bei St. Jakob am Anger zu München. Das Angerkloster unter der Reform des Franziskanerordens im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges (Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte 13), München 2009.
Quellen
- Dokumente ältester Münchner Familiengeschichte 1290-1620. Aus dem Stifterbuch der Barfüßer und Klarissen in München 1424 (Münchner Franziskanische Dokumente), München 1958.
Weiterführende Recherche
Externe Links
Empfohlene Zitierweise
Carolin Weichselgartner, Klarissen, publiziert am 04.08.2014; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Klarissen (3.11.2024)