Regensburg, Hochstift: Territorium und Struktur: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Historisches Lexikon Bayerns
imported>Lochbrunnera |
imported>Twolf Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
== Entstehung im frühen Mittelalter == | == Entstehung im frühen Mittelalter == | ||
[[Datei:Karte Besitzung HSt Regensburg 10 Jh.jpg|thumb|Besitzungen des Bistums/Hochstifts Regensburg im 10. Jahrhundert. (Gestaltung: Stefan Schnupp, Vorlage: Spinder/Diepolder, Bayerischer Geschichtsatlas, 15)]] | [[Datei:Karte Besitzung HSt Regensburg 10 Jh.jpg|thumb|Besitzungen des Bistums/Hochstifts Regensburg im 10. Jahrhundert. (Gestaltung: Stefan Schnupp, Vorlage: Spinder/Diepolder, Bayerischer Geschichtsatlas, 15)]] | ||
Das [[Regensburg, Bistum: Sprengel und Verwaltung|Bistum Regensburg]] | Das [[Regensburg, Bistum: Sprengel und Verwaltung|Bistum Regensburg]]{{#set:OID=ODB_S00033360}} wurde 739 im Rahmen der | ||
Neuorganisation des hl. [[Person:118513249|Bonifatius]] | Neuorganisation des hl. [[Person:118513249|Bonifatius]]{{#set:PND=118513249}} (gest. 754/55) gegründet. Bischofsstuhl und | ||
Abtwürde des Klosters St. Emmeram waren bis in die Zeit des hl. [[Person:118634887|Wolfgang]] | Abtwürde des Klosters St. Emmeram waren bis in die Zeit des hl. [[Person:118634887|Wolfgang]]{{#set:PND=118634887}} (reg. | ||
972-994) in einer Hand. Die kirchliche Organisation am Hof der agilolfingischen | 972-994) in einer Hand. Die kirchliche Organisation am Hof der agilolfingischen | ||
Herzöge hatte erhebliche Bedeutung für das gesamte Herzogtum. Die Absetzung | Herzöge hatte erhebliche Bedeutung für das gesamte Herzogtum. Die Absetzung | ||
[[Person:118801414|Tassilos III.]] | [[Person:118801414|Tassilos III.]]{{#set:PND=118801414}} (reg. 748-788) und die Übernahme Bayerns in karolingische | ||
Verwaltung führte 798 zur Zuordnung Regensburgs zum [[Salzburg, Erzbistum: Sprengel und Verwaltung|Erzbistum Salzburg]]. | Verwaltung führte 798 zur Zuordnung Regensburgs zum [[Salzburg, Erzbistum: Sprengel und Verwaltung|Erzbistum Salzburg]]. | ||
975 hob Bischof Wolfgang die Personalunion zwischen dem | 975 hob Bischof Wolfgang die Personalunion zwischen dem | ||
Bischofsstuhl und der Abtwürde von St. Emmeram auf und machte das Kloster | Bischofsstuhl und der Abtwürde von St. Emmeram auf und machte das Kloster | ||
selbständig. Darüber sind wir durch den St. Emmeramer [[Person:1183288999|Rotulus]] | selbständig. Darüber sind wir durch den St. Emmeramer [[Person:1183288999|Rotulus]]{{#set:PND=1183288999}} des 11. Jahrhunderts | ||
informiert. Das dahinter stehende Konzept ist gut erkennbar: Der Nahbesitz ging | informiert. Das dahinter stehende Konzept ist gut erkennbar: Der Nahbesitz ging | ||
zu großen Teilen an St. Emmeram, die großen Königsforste und der Fernbesitz, | zu großen Teilen an St. Emmeram, die großen Königsforste und der Fernbesitz, | ||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
== Bistum und Stadt Regensburg == | == Bistum und Stadt Regensburg == | ||
[[Datei:Ausschnitt Stadtplan Regensburg 1700.jpg|thumb|Regensburg mit dem Gebiet vom Domplatz bis zur Donau. Ausschnitt aus: Beyläuffiger Entwurff. Wie die Grund Stück alhier in Regenspurg liegen und die 8. Wachten aneinander stossen, n. 1700. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00018414/image_7 Bayerische Staatsbibliothek, Cod. icon. 400])]] | [[Datei:Ausschnitt Stadtplan Regensburg 1700.jpg|thumb|Regensburg mit dem Gebiet vom Domplatz bis zur Donau. Ausschnitt aus: Beyläuffiger Entwurff. Wie die Grund Stück alhier in Regenspurg liegen und die 8. Wachten aneinander stossen, n. 1700. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00018414/image_7 Bayerische Staatsbibliothek, Cod. icon. 400])]] | ||
Das Gebiet, über das der Bischof in [[Ort:ODB_S00033360|Regensburg]] | Das Gebiet, über das der Bischof in [[Ort:ODB_S00033360|Regensburg]]{{#set:OID=ODB_S00033360}} als | ||
weltlicher Herr verfügte, befand sich seit je zwischen Dom und Donau. Im | weltlicher Herr verfügte, befand sich seit je zwischen Dom und Donau. Im | ||
Anschluss lag östlich das spätere [[Reichsstifte in Altbayern|Reichsstift]] Niedermünster. Am Alten Kornmarkt | Anschluss lag östlich das spätere [[Reichsstifte in Altbayern|Reichsstift]] Niedermünster. Am Alten Kornmarkt | ||
Zeile 37: | Zeile 37: | ||
nach Macht und Einfluss. Die Bischöfe saßen im Wettlauf um die Macht in der | nach Macht und Einfluss. Die Bischöfe saßen im Wettlauf um die Macht in der | ||
Stadt letztlich am kürzeren Hebel. Am nächsten an der Stadtherrschaft war | Stadt letztlich am kürzeren Hebel. Am nächsten an der Stadtherrschaft war | ||
Bischof [[Person:123055385|Siegfried]] | Bischof [[Person:123055385|Siegfried]]{{#set:PND=123055385}} (reg. 1227-1246). Als Kanzler Kaiser [[Person:118535765|Friedrichs II.]]{{#set:PND=118535765}} (reg. 1212-1250, | ||
Kaiser ab 1220) brauchte er zu Hause Ruhe und einigte sich mit der | Kaiser ab 1220) brauchte er zu Hause Ruhe und einigte sich mit der | ||
Bürgerschaft. | Bürgerschaft. | ||
Zeile 67: | Zeile 67: | ||
begann die Erblichkeit des Vogtamtes um 1040/50. Die jüngere Linie der Grafen | begann die Erblichkeit des Vogtamtes um 1040/50. Die jüngere Linie der Grafen | ||
von Bogen war bis zu ihrem Aussterben 1148 mit der Regensburger Vogtei betraut. | von Bogen war bis zu ihrem Aussterben 1148 mit der Regensburger Vogtei betraut. | ||
1179 ist Graf [[Person:138778825|Gebhard von Sulzbach]] | 1179 ist Graf [[Person:138778825|Gebhard von Sulzbach]]{{#set:PND=138778825}} als Hochstiftsvogt belegt. 1189 ging das Amt | ||
auf die Lengenbacher über, die es bis 1220 innehatten. | auf die Lengenbacher über, die es bis 1220 innehatten. | ||
Zeile 78: | Zeile 78: | ||
Das Kloster St. Emmeram in Regensburg, gegründet vor 735, war zunächst Domkloster. Alle Schenkungen gingen gemeinsam an Bistum und Kloster, bis Bischof Wolfgang 975 das Kloster aus der bischöflichen Zuständigkeit löste und den Besitz teilte. | Das Kloster St. Emmeram in Regensburg, gegründet vor 735, war zunächst Domkloster. Alle Schenkungen gingen gemeinsam an Bistum und Kloster, bis Bischof Wolfgang 975 das Kloster aus der bischöflichen Zuständigkeit löste und den Besitz teilte. | ||
Das [[Benediktinerinnen (Spätmittelalter und Frühe Neuzeit)|Benediktinerinnenkloster]] Mittelmünster/St. Paul in Regensburg wurde 983 von Bischof Wolfgang gegründet, existierte als Kanonissenstift bis1588 und kam sodann an die Jesuiten. | Das [[Benediktinerinnen (Spätmittelalter und Frühe Neuzeit)|Benediktinerinnenkloster]] Mittelmünster/St. Paul in Regensburg wurde 983 von Bischof Wolfgang gegründet, existierte als Kanonissenstift bis1588 und kam sodann an die Jesuiten. | ||
Das Kloster Prüll vor den Toren Regensburgs wurde wohl 997 von Bischof [[Person:133654427|Gebhard I.]] | Das Kloster Prüll vor den Toren Regensburgs wurde wohl 997 von Bischof [[Person:133654427|Gebhard I.]]{{#set:PND=133654427}} (reg. 994-1023) gegründet, 1482 aufgehoben und danach durch die [[Kartäuser]] bis 1803 weitergeführt. | ||
Das [[Ort:ODB_S00045324|Kloster Weltenburg]] | Das [[Ort:ODB_S00045324|Kloster Weltenburg]]{{#set:OID=ODB_S00045324}} (Lkr. Bad Abbach), entstand im 8. Jahrhundert, kam durch Herzog [[Person:118504363|Arnulf]]{{#set:PND=118504363}} (reg. 907-937) an den Regensburger Bischof; unter Bischof Wolfgang wurde es wiederbelebt. Auch im weiteren Verlauf blieb es bei der Abhängigkeit von Regensburg. Seine Vogtei war [[Lehenswesen (Allgemein)|Lehen]] des Hochstifts; 1280 kaufte Bischof [[Person:120677822|Heinrich III. von Rotteneck]]{{#set:PND=120677822}} (reg. 1277-1296) sie zurück. Langfristig hatte sie jedoch keine Bedeutung. | ||
Das Kloster Mondsee, 748 gegründet, wurde 831 von [[Person:118640658|Ludwig dem Frommen]] | Das Kloster Mondsee, 748 gegründet, wurde 831 von [[Person:118640658|Ludwig dem Frommen]]{{#set:PND=118640658}} (reg. 814-840) an das Bistum Regensburg vertauscht. Bis zur Unterstellung des Klosters unter päpstlichen Schutz durch die Bulle [[Person:11871077X|Innozenz II.]]{{#set:PND=11871077X}} (reg. 1130-1143) 1142 verblieb es beim Hochstift. | ||
== Besitzungen == | == Besitzungen == | ||
Zeile 86: | Zeile 86: | ||
=== Raum Regensburg === | === Raum Regensburg === | ||
Aus dem Bestand der [[Wald, Waldnutzung|Reichsforste]] nördlich der Donau | Aus dem Bestand der [[Wald, Waldnutzung|Reichsforste]] nördlich der Donau | ||
schenkte zwischen 863 und 876 König [[Person:118863746|Ludwig der Deutsche]] | schenkte zwischen 863 und 876 König [[Person:118863746|Ludwig der Deutsche]]{{#set:PND=118863746}} (reg. 843-876) neu | ||
gerodetes Land für das in [[Ort:ODB_S00037246|Wörth a. d. Donau]] | gerodetes Land für das in [[Ort:ODB_S00037246|Wörth a. d. Donau]]{{#set:OID=ODB_S00037246}} bestehende bischöfliche Eigenkloster an die | ||
Regensburger Kirche. 914 übergab König [[Person:119308339|Konrad I.]] | Regensburger Kirche. 914 übergab König [[Person:119308339|Konrad I.]]{{#set:PND=119308339}} (reg. 911-915) der | ||
Regensburger Kirche das Forstgebiet von [[Ort:ODB_S00036668|Donaustauf]] | Regensburger Kirche das Forstgebiet von [[Ort:ODB_S00036668|Donaustauf]]{{#set:OID=ODB_S00036668}}. Rund um die | ||
Forstschenkungen entstanden eine Reihe von Burgen als Kristallisationspunkte | Forstschenkungen entstanden eine Reihe von Burgen als Kristallisationspunkte | ||
für [[Rodung]] und zum Schutz gegen Übergriffe auf das bischöfliche Territorium; zu | für [[Rodung]] und zum Schutz gegen Übergriffe auf das bischöfliche Territorium; zu | ||
nennen sind [[Ort:ODB_A00001866|Schönberg]] | nennen sind [[Ort:ODB_A00001866|Schönberg]]{{#set:OID=ODB_A00001866}}, [[Ort:ODB_S00036476|Lichtenberg]]{{#set:OID=ODB_S00036476}}, [[Ort:ODB_S00034161|Falkenstein]]{{#set:OID=ODB_S00034161}}, [[Ort:ODB_S00036590|Brennberg]]{{#set:OID=ODB_S00036590}}, [[Ort:ODB_S00037221|Wiesent-Heilsberg]]{{#set:OID=ODB_S00037221}} | ||
(alle Lkr. Regensburg) und [[Ort:ODB_S00035003|Siegenstein ]] | (alle Lkr. Regensburg) und [[Ort:ODB_S00035003|Siegenstein ]]{{#set:OID=ODB_S00035003}} (Lkr. Cham). | ||
Auf bischöflich-regensburgischen Gütern sind auch im | Auf bischöflich-regensburgischen Gütern sind auch im | ||
Gäuboden Ministerialen (Dienstleute) auf zumeist befestigten Plätzen | Gäuboden Ministerialen (Dienstleute) auf zumeist befestigten Plätzen | ||
nachzuweisen. Solche gab es in [[Ort:ODB_S00036365|Alteglofsheim]] | nachzuweisen. Solche gab es in [[Ort:ODB_S00036365|Alteglofsheim]]{{#set:OID=ODB_S00036365}}, [[Ort:ODB_S00036434|Auburg]]{{#set:OID=ODB_S00036434}}, [[Ort:ODB_S00036432|Barbing]]{{#set:OID=ODB_S00036432}}, [[Ort:ODB_S00037167|Sünching]]{{#set:OID=ODB_S00037167}}, | ||
[[Ort:ODB_S00037138|Zaitzkofen]] | [[Ort:ODB_S00037138|Zaitzkofen]]{{#set:OID=ODB_S00037138}} (alle Lkr. Regensburg) und in weiteren Orten. Die Sünchinger | ||
Ministerialen waren Marschälle des Bistums. | Ministerialen waren Marschälle des Bistums. | ||
Zeile 111: | Zeile 111: | ||
[[Datei:Schloss Hohenburg am Nordgau.jpg|thumb|Schloss Hohenburg am Nordgau. Kupferstich, 19. Jahrhundert. ([https://bavarikon.de/object/HVO-OBJ-0000000HVBSA1147 bavarikon]) ([https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=657219 Historischer Verein von Oberbayern - Bildersammlung, DE-1992-HV-BS-A-11-47])]] | [[Datei:Schloss Hohenburg am Nordgau.jpg|thumb|Schloss Hohenburg am Nordgau. Kupferstich, 19. Jahrhundert. ([https://bavarikon.de/object/HVO-OBJ-0000000HVBSA1147 bavarikon]) ([https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=657219 Historischer Verein von Oberbayern - Bildersammlung, DE-1992-HV-BS-A-11-47])]] | ||
Nordwestlich von Regensburg finden sich im Besitz des | Nordwestlich von Regensburg finden sich im Besitz des | ||
Bistums der Schlossberg bei [[Ort:ODB_S00023983|Laaber]] | Bistums der Schlossberg bei [[Ort:ODB_S00023983|Laaber]]{{#set:OID=ODB_S00023983}}, [[Ort:ODB_S00036443|Beratzhausen-Ehrenfels]]{{#set:OID=ODB_S00036443}}, [[Ort:ODB_S00036477|Oberpfraundorf]]{{#set:OID=ODB_S00036477}} | ||
(alle Lkr. Regensburg), [[Ort:ODB_S00035491|Lupburg]] | (alle Lkr. Regensburg), [[Ort:ODB_S00035491|Lupburg]]{{#set:OID=ODB_S00035491}}, [[Ort:ODB_S00035597|Herrnried]]{{#set:OID=ODB_S00035597}} (beide Lkr. Neumarkt i.d.Opf.) und | ||
vor allem [[Ort:ODB_S00033661|Hohenburg]] | vor allem [[Ort:ODB_S00033661|Hohenburg]]{{#set:OID=ODB_S00033661}} (Lkr. Amberg-Sulzbach) auf dem Nordgau. Um 1010 wird im Zusammenhang mit Hohenburg | ||
ein nicht näher zuzuordnender Graf [[Person:1183289154|Ernst]] | ein nicht näher zuzuordnender Graf [[Person:1183289154|Ernst]]{{#set:PND=1183289154}} genannt, dessen Witwe [[Person:1183289308|Pilifried]]{{#set:PND=1183289308}} | ||
Adelsbesitz an St. Emmeram schenkte. Nach 1100 übergab ein [[Person:1183289650|Ernestus de | Adelsbesitz an St. Emmeram schenkte. Nach 1100 übergab ein [[Person:1183289650|Ernestus de | ||
Hohenburch]] | Hohenburch]]{{#set:PND=1183289650}} Besitz an das Kloster [[Ort:ODB_S00017043|Geisenfeld]]{{#set:OID=ODB_S00017043}} (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm). 1154 | ||
trugen die beiden Brüder Ernst und Friedrich den Titel comes. Sie hatten (wohl | trugen die beiden Brüder Ernst und Friedrich den Titel comes. Sie hatten (wohl | ||
eine Fälschung) 1142 für den Fall ihres kinderlosen Todes ihre Herrschaft | eine Fälschung) 1142 für den Fall ihres kinderlosen Todes ihre Herrschaft | ||
Zeile 122: | Zeile 122: | ||
=== Niederbayern === | === Niederbayern === | ||
890 schenkte [[Person:1183291078|Aspert]] | 890 schenkte [[Person:1183291078|Aspert]]{{#set:PND=1183291078}}, der Kanzler König [[Person:118650440|Arnulfs]]{{#set:PND=118650440}} (reg. 887-899), die Kapelle von [[Ort:ODB_S00025281|Velden]]{{#set:OID=ODB_S00025281}} (Lkr. Landshut) an das Kloster St. Emmeram. Und König [[Person:118729462|Ludwig IV. das Kind]][[PND:118729462| ]] (reg. 900-911) übertrug 903 den Königsgutbezirk an der Vils zusammen mit dem vilsabwärts gelegenen [[Ort:ODB_S00025300|Eberspoint]]{{#set:OID=ODB_S00025300}} (Lkr. Landshut). [[Ort:ODB_S00032438|Dingolfing]]{{#set:OID=ODB_S00032438}} war schon vor 833 an das Kloster St. Emmeram gelangt. Im benachbarten [[Ort:ODB_S00032456|Teisbach]]{{#set:OID=ODB_S00032456}} (Lkr. Dingolfing-Landau) hatte Graf [[Person:1102549096|Heinrich von Frontenhausen]]{{#set:PND=1102549096}} (gest. um 1207) 1180 zur Sicherung der Isarbrücke eine [[Burgen|Burg]] errichtet. Mit dem Aussterben der Frontenhausener – der letzte war [[Person:122224825|Konrad IV.]]{{#set:PND=122224825}} (reg. 1204-1226), Bischof von Regensburg – ging der gesamte Familienbesitz 1226 an das Hochstift. Dabei war auch [[Ort:ODB_S00033020|Pilsting]]{{#set:OID=ODB_S00033020}} (Lkr. Dingolfing-Landau), wo der Regensburger Bischof bereits vor dem Frontenhausener Erbe eine Propstei hatte. Zu den niederbayerischen Besitzungen gehörten verkehrsbegleitend auch Güter und Rechte zwischen Regensburg und [[Ort:ODB_S00021946|Landshut]]{{#set:OID=ODB_S00021946}}: Die Heilsberger/Eggmühler waren mit [[Ort:ODB_S00037119|Eggmühl]][[OID:ODB_S00037119| ]] (Lkr. Regensburg) Doppelministerialen des Hochstifts und der [[Wittelsbacher (Spätmittelalter)|Wittelsbacher]], [[Ort:ODB_S00024521|Ergoldsbach]]{{#set:OID=ODB_S00024521}} (Lkr. Lanshut) war seit 1295 regensburgisch, [[Ort:ODB_S00024553|Essenbach]]{{#set:OID=ODB_S00024553}} (Lkr. Landshut) ebenfalls Regensburger Besitz. Schon vor der Gründung Landshuts besaß der Regensburger Bischof in [[Ort:ODB_S00024258|Altdorf]]{{#set:OID=ODB_S00024258}} bei Landshut eine Burg am Isar-Übergang, die 1203 Herzog [[Person:100952429|Ludwig I. der Kelheimer]]{{#set:PND=100952429}} (reg. 1183-1231) einnahm und nach Landshut verlegte. | ||
=== Streubesitz in Süddeutschland === | === Streubesitz in Süddeutschland === | ||
Zu Regensburg gehörte u.a. auch Streubesitz im Raum [[Ort:ODB_S00022090|Straubing]] | Zu Regensburg gehörte u.a. auch Streubesitz im Raum [[Ort:ODB_S00022090|Straubing]]{{#set:OID=ODB_S00022090}} ([[Ort:ODB_S00032039|Perkam]], Lkr. Straubing-Bogen), um [[Ort:ODB_S00034064|Cham]]{{#set:OID=ODB_S00034064}} und [[Ort:ODB_S00034071|Chammünster]] (Lkr. Cham), und Besitzungen in [[Ort:ODB_S00002401|Spalt]] (Lkr. Roth), in Öhringen in Württemberg, sowie [[Ort:ODB_S00007805|Wemding]] (Lkr. Donau-Ries), 798 angeblich von [[Person:118560034|Karl dem Großen]]{{#set:PND=118560034}} (reg. 768-814) an St. Emmeram geschenkt. | ||
=== Das Inntal und Rosenheim === | === Das Inntal und Rosenheim === | ||
[[Datei:Wening Schloss Hohenburg am Inn.jpg|thumb|Schloss Hohenburg am Inn, Stich von Michael Wening (1645-1718). Abb. aus: Wening, Michael: Historico-Topographica Descriptio. Bd.: (1), Das Renntambt München, München, 1701, M 223. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00063022/image_609 Bayerische Staatsbibliothek, Hbks/F 18 c-1])]] | [[Datei:Wening Schloss Hohenburg am Inn.jpg|thumb|Schloss Hohenburg am Inn, Stich von Michael Wening (1645-1718). Abb. aus: Wening, Michael: Historico-Topographica Descriptio. Bd.: (1), Das Renntambt München, München, 1701, M 223. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00063022/image_609 Bayerische Staatsbibliothek, Hbks/F 18 c-1])]] | ||
902 tauschten der Edle [[Person:1183291175|Radolt]] | 902 tauschten der Edle [[Person:1183291175|Radolt]]{{#set:PND=1183291175}} und seine Gemahlin [[Person:1183291337|Adalona]]{{#set:PND=1183291337}} | ||
Güter im Brixental gegen Lehen im Raum südlich von Regensburg. Die Grafschaft | Güter im Brixental gegen Lehen im Raum südlich von Regensburg. Die Grafschaft | ||
im Inntal erhielt das Bistum Regensburg zum ersten Mal wohl um 1017, als Graf | im Inntal erhielt das Bistum Regensburg zum ersten Mal wohl um 1017, als Graf | ||
[[Person:1183292031|Rapoto]] | [[Person:1183292031|Rapoto]]{{#set:PND=1183292031}} abgesetzt und verurteilt wurde. Sein Bruder Gebhard (reg. 994-1023) war | ||
damals Bischof von Regensburg. Die Verleihung selbst ist nicht überliefert, bot | damals Bischof von Regensburg. Die Verleihung selbst ist nicht überliefert, bot | ||
sich jedoch an. Unter Bischof [[Person:133851060|Heinrich I. von Wolfratshausen]] | sich jedoch an. Unter Bischof [[Person:133851060|Heinrich I. von Wolfratshausen]]{{#set:PND=133851060}} (reg. 1132-1155) nahm Herzog | ||
[[Person:124912974|Heinrich der Stolze]] | [[Person:124912974|Heinrich der Stolze]]{{#set:PND=124912974}} (reg. 1126-1138 als Herzog von Bayern) 1133 die Grafschaft | ||
zu Lehen. 1205/1212 war Herzog Ludwig I. von Bayern weiterhin im Lehensbesitz, | zu Lehen. 1205/1212 war Herzog Ludwig I. von Bayern weiterhin im Lehensbesitz, | ||
während die Burg Kufstein gemeinsames Eigentum von Bayern und dem Bistum war. | während die Burg Kufstein gemeinsames Eigentum von Bayern und dem Bistum war. | ||
Zeile 142: | Zeile 142: | ||
Kirche entwickelt. | Kirche entwickelt. | ||
Die älteste Erwähnung [[Ort:ODB_S00008916|Rosenheims]] | Die älteste Erwähnung [[Ort:ODB_S00008916|Rosenheims]]{{#set:OID=ODB_S00008916}} bezieht sich auf eine | ||
Burganlage am benachbarten Schloßberg. Dort erbauten die Grafen von Wasserburg | Burganlage am benachbarten Schloßberg. Dort erbauten die Grafen von Wasserburg | ||
auf dem Besitz des Bischofs von Regensburg 1232 eine Burg. Die Wasserburger | auf dem Besitz des Bischofs von Regensburg 1232 eine Burg. Die Wasserburger | ||
waren vielfältig mit Regensburg verbunden; 1247 wurden sie von den | waren vielfältig mit Regensburg verbunden; 1247 wurden sie von den | ||
Wittelsbachern vertrieben. Länger währte Regensburgs Herrschaft über [[Ort:ODB_S00018475|Alten-]] | Wittelsbachern vertrieben. Länger währte Regensburgs Herrschaft über [[Ort:ODB_S00018475|Alten-]]{{#set:OID=ODB_S00018475}} und | ||
[[Ort:ODB_S00018474|Neubeuern]] (beide Lkr. Rosenheim). Das Gebiet mochte gegen Ende des 10. Jahrhunderts an das Bistum | [[Ort:ODB_S00018474|Neubeuern]] (beide Lkr. Rosenheim). Das Gebiet mochte gegen Ende des 10. Jahrhunderts an das Bistum | ||
gekommen sein. | gekommen sein. | ||
Zu nennen ist noch die Herrschaft [[Ort:ODB_S00019109|Hohenburg am Inn]] | Zu nennen ist noch die Herrschaft [[Ort:ODB_S00019109|Hohenburg am Inn]]{{#set:OID=ODB_S00019109}} (Lkr. Rosenheim). Die | ||
Grafschaft kam nach dem Aussterben der Hohenburger 1175 an die Grafen von | Grafschaft kam nach dem Aussterben der Hohenburger 1175 an die Grafen von | ||
Frontenhausen und ging als Teil dieses Erbes 1226 an das Hochstift Regensburg. | Frontenhausen und ging als Teil dieses Erbes 1226 an das Hochstift Regensburg. | ||
Zeile 164: | Zeile 164: | ||
832 schenkte König Ludwig der Deutsche an | 832 schenkte König Ludwig der Deutsche an | ||
Abtbischof [[Person:118651684|Baturich]] | Abtbischof [[Person:118651684|Baturich]]{{#set:PND=118651684}} (reg. 817-847) Gebiet an der Mündung der Erlauf; dies war Ursprung der regensburgischen | ||
Besitzungen um Pöchlarn (Niederösterreich). | Besitzungen um Pöchlarn (Niederösterreich). | ||
Zeile 174: | Zeile 174: | ||
<gallery mode="nolines" widths=300px heights=300px> | <gallery mode="nolines" widths=300px heights=300px> | ||
Datei:Merian Poechlarn 1649.jpg|Ansicht der Stadt Pöchlarn. Stich von [[Person:118581090|Matthaeus Merian]] | Datei:Merian Poechlarn 1649.jpg|Ansicht der Stadt Pöchlarn. Stich von [[Person:118581090|Matthaeus Merian]]{{#set:PND=118581090}} (1593-1650), hier ein Nachdruck nach 1736. Abb. aus: Martin Zeiller u. Matthaeus Merian, Topographia Provinciarum Austriacaru[m], Frankfurt, n. 1736, 19. ([http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10714367-2 Bayerische Staatsbibliothek, 2 Bibl.Mont. 1046-1/2]) | ||
Datei:Karte Besitz Niederoesterreich.jpg|Besitzschwerpunkte des Hochstifts Regensburg in Niederösterreich (12.-14. Jh.). (Gestaltung: Stefan Schnupp; Entwurf: Diethard Schmid) | Datei:Karte Besitz Niederoesterreich.jpg|Besitzschwerpunkte des Hochstifts Regensburg in Niederösterreich (12.-14. Jh.). (Gestaltung: Stefan Schnupp; Entwurf: Diethard Schmid) | ||
</gallery> | </gallery> | ||
Zeile 182: | Zeile 182: | ||
=== Die Doppelwahl von 1340 === | === Die Doppelwahl von 1340 === | ||
Allgemein wird die Regensburger Doppelwahl von 1340 nach | Allgemein wird die Regensburger Doppelwahl von 1340 nach | ||
dem Tod von Bischof [[Person:119470535|Nikolaus]] | dem Tod von Bischof [[Person:119470535|Nikolaus]]{{#set:PND=119470535}} (reg. 1313-1340) als einschneidendes Ereignis | ||
genannt, bei dem es zu jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen [[Person:129309249|Heinrich von | genannt, bei dem es zu jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen [[Person:129309249|Heinrich von | ||
Stein]] | Stein]]{{#set:PND=129309249}} (reg. 1340-1345) und [[Person:129309435|Friedrich von Stauf]]{{#set:PND=129309435}} (reg. 1340-1365) kam. Friedrich | ||
wurde unterstützt durch den Papst und den Rat der Stadt, hatte jedoch im Bistum | wurde unterstützt durch den Papst und den Rat der Stadt, hatte jedoch im Bistum | ||
im Vergleich mit Heinrich von Stein, dem Domherrn und Eichstätter Domdechanten, | im Vergleich mit Heinrich von Stein, dem Domherrn und Eichstätter Domdechanten, | ||
die schwächere Stellung; auf seiner Seite waren die Mehrheit der Hochstiftsministerialen | die schwächere Stellung; auf seiner Seite waren die Mehrheit der Hochstiftsministerialen | ||
und Kaiser [[Person:118574957|Ludwig der Bayer]] | und Kaiser [[Person:118574957|Ludwig der Bayer]]{{#set:PND=118574957}} (reg. 1314-1347 als röm.-dt. König, Kaiser ab 1328). | ||
=== Die Forstgebiete === | === Die Forstgebiete === | ||
[[Datei:Altdorfer Woerth 1520.jpg|thumb|Donaulandschaft mit Schloss Wörth, Gemälde von [[Person:118502220|Albrecht Altdorfer]] | [[Datei:Altdorfer Woerth 1520.jpg|thumb|Donaulandschaft mit Schloss Wörth, Gemälde von [[Person:118502220|Albrecht Altdorfer]]{{#set:PND=118502220}} (um 1480-1538), um 1520/25. ([https://www.sammlung.pinakothek.de/de/bookmark/artwork/7yxYp6mw4Y Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München Inv. WAF 30] lizensisert durch [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de CC BY-SA 4.0])]] | ||
[[Datei:Karte Burgen Forstgebiete Regensburg.jpg|thumb|Burgen des Hochstifts Regensburg zur Sicherung der Forstgebiete. (Gestaltung: Stefan Schnupp; Vorlage und Angaben: Diethard Schmid)]] | [[Datei:Karte Burgen Forstgebiete Regensburg.jpg|thumb|Burgen des Hochstifts Regensburg zur Sicherung der Forstgebiete. (Gestaltung: Stefan Schnupp; Vorlage und Angaben: Diethard Schmid)]] | ||
Beide Bischöfe versuchten ihre finanziellen | Beide Bischöfe versuchten ihre finanziellen | ||
Zeile 198: | Zeile 198: | ||
Bischof Friedrich; er gab seine vier Burgen Donaustauf, Wörth sowie die beiden Hohenburg | Bischof Friedrich; er gab seine vier Burgen Donaustauf, Wörth sowie die beiden Hohenburg | ||
an Ludwig den Bayern. Nach dessen plötzlichem Tod kam Wörth an Markgraf [[Person:118574876|Ludwig | an Ludwig den Bayern. Nach dessen plötzlichem Tod kam Wörth an Markgraf [[Person:118574876|Ludwig | ||
den Brandenburger]] | den Brandenburger]]{{#set:PND=118574876}} (reg. 1323-1351, 1347-1361 als Herzog von [Ober-]Bayern), sodann | ||
an Herzog [[Person:118807307|Wilhelm III. von Bayern-München]] | an Herzog [[Person:118807307|Wilhelm III. von Bayern-München]]{{#set:PND=118807307}} (reg. 1397-1435), der auf dem [[Konzil von Basel, 1431-1449|Basler Konzil]] | ||
der Rückgabe der Herrschaft an das Hochstift 1433/34 zustimmen musste. | der Rückgabe der Herrschaft an das Hochstift 1433/34 zustimmen musste. | ||
Auch Donaustauf entglitt dem Hochstift. 1355 wollte [[Person:118560085|Kaiser | Auch Donaustauf entglitt dem Hochstift. 1355 wollte [[Person:118560085|Kaiser | ||
Karl IV.]] | Karl IV.]]{{#set:PND=118560085}} (reg. 1346-1378, ab 1355 Kaiser) beide | ||
Orte erwerben. Er suchte einen Brückenkopf an der Donau. Das Geschäft kam | Orte erwerben. Er suchte einen Brückenkopf an der Donau. Das Geschäft kam | ||
jedoch nicht zustande – Wörth wurde nicht ausgelöst, Donaustauf verblieb nur pfandweise | jedoch nicht zustande – Wörth wurde nicht ausgelöst, Donaustauf verblieb nur pfandweise | ||
Zeile 221: | Zeile 221: | ||
== Machtverluste im Raum Regensburg == | == Machtverluste im Raum Regensburg == | ||
Mit dem beginnenden 14. Jahrhundert lockerten sich die Bindungen des Hochstifts zu seinen Rittern und Dienstleuten. So in Alteglofsheim (Verkauf 1387), [[Ort:ODB_S00037185|Sanding]] | Mit dem beginnenden 14. Jahrhundert lockerten sich die Bindungen des Hochstifts zu seinen Rittern und Dienstleuten. So in Alteglofsheim (Verkauf 1387), [[Ort:ODB_S00037185|Sanding]]{{#set:OID=ODB_S00037185}} (Lkr. Regensburg; Verkauf 1391) sowie [[Ort:ODB_S00036441|Sarching]]{{#set:OID=ODB_S00036441}} (Lkr. Regensburg; Verkauf 1407). Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde entfremdet: Sünching vor 1327 durch das Aussterben der Sünchinger Ministerialen. Nach [[Ort:ODB_S00036811|Köfering]]{{#set:OID=ODB_S00036811}} (Lkr. Regensburg) nannten sich seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die Haidauer, die engsten wittelsbachischen Gefolgsleute. In [[Ort:ODB_S00036699|Langenerling]]{{#set:OID=ODB_S00036699}} (Lkr. Regensburg) sind bis 1380 hochstiftische Beamte belegt, ab 1400 siegelte [[Person:128548738|Heinrich der Nothaft von Wernberg]]{{#set:PND=128548738}}. Zu schleichender Entfremdung kam es auch in [[Ort:ODB_S00036947|Niedertraubling]]{{#set:OID=ODB_S00036947}}, [[Ort:ODB_S00037106|Riekofen]]{{#set:OID=ODB_S00037106}}, [[Ort:ODB_S00037138|Zaitzkofen]]{{#set:OID=ODB_S00037138}} (alle Lkr. Regensburg) und [[Ort:ODB_S00047786|Weichs]]{{#set:OID=ODB_S00047786}} (Stadt Regensburg). | ||
Dem Hochstift blieben nur die [[Hofmark|Hofmarken]] [[Ort:ODB_S00012514|Eitting]] | Dem Hochstift blieben nur die [[Hofmark|Hofmarken]] [[Ort:ODB_S00012514|Eitting]]{{#set:OID=ODB_S00012514}} (Lkr. Straubing-Bogen), [[Ort:ODB_S00036999|Geisling]]{{#set:OID=ODB_S00036999}} (Lkr. Regensburg), [[Ort:ODB_S00033361|(Burg-)Weinting]]{{#set:OID=ODB_S00033361}} (Lkr. Regensburg) und [[Ort:ODB_S00053917|Dechbetten]]{{#set:OID=ODB_S00053917}} (Stadt Regensburg). Es versuchte vergeblich, für sie die Reichsunmittelbarkeit zu erreichen. | ||
=== Verluste auf dem Nordgau === | === Verluste auf dem Nordgau === | ||
Als Grafschaft hatte Hohenburg den Rang einer Reichsherrschaft. Sie geriet am Ende des 14. Jahrhunderts in den Strudel der Verpfändungen, 1392 ging sie erst in die Hand von Regensburger Bürgern über, dann gelangte sie an Herzog [[Person:119398613|Ludwig IX. von Bayern-Landshut]] | Als Grafschaft hatte Hohenburg den Rang einer Reichsherrschaft. Sie geriet am Ende des 14. Jahrhunderts in den Strudel der Verpfändungen, 1392 ging sie erst in die Hand von Regensburger Bürgern über, dann gelangte sie an Herzog [[Person:119398613|Ludwig IX. von Bayern-Landshut]]{{#set:PND=119398613}} (reg. 1450-1479). Nach längeren Querelen kam es 1418 zu einer Rückführung von Hohenburg in die hochstiftische Zugehörigkeit. | ||
Ansonsten verlor das Hochstift auf dem Nordgau im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert den größten Teil seiner Besitzungen, darunter auch Lupburg, das bis 1381 verschiedentlich verpfändet war und durch Bischof [[Person:129309516|Johann von Moosburg]] | Ansonsten verlor das Hochstift auf dem Nordgau im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert den größten Teil seiner Besitzungen, darunter auch Lupburg, das bis 1381 verschiedentlich verpfändet war und durch Bischof [[Person:129309516|Johann von Moosburg]]{{#set:PND=129309516}} (reg. 1384-1409) 1387 an [[Bayern-Landshut, Herzogtum (1392-1505)|Bayern-Landshut]], 1392 an [[Bayern-München, Herzogtum (1392-1505)|Bayern-München]] kam. | ||
=== Verluste in Niederbayern === | === Verluste in Niederbayern === | ||
Zeile 249: | Zeile 249: | ||
Das Domkapitel setzte 1437 durch, dass jeder gewählte | Das Domkapitel setzte 1437 durch, dass jeder gewählte | ||
Bischof auf [[Wahlkapitulationen]] verpflichtet wurde, die seine Regierung auf Sparsamkeit | Bischof auf [[Wahlkapitulationen]] verpflichtet wurde, die seine Regierung auf Sparsamkeit | ||
festlegten. Dennoch kamen neben profilierten Bischöfen wie [[Person:120798417|Konrad von Soest]] | festlegten. Dennoch kamen neben profilierten Bischöfen wie [[Person:120798417|Konrad von Soest]]{{#set:PND=120798417}} | ||
(reg. 1428-1437) immer wieder Persönlichkeiten auf den Regensburger Bischofsstuhl, die | (reg. 1428-1437) immer wieder Persönlichkeiten auf den Regensburger Bischofsstuhl, die | ||
ihre kirchlichen Aufgaben vernachlässigten und sich für die | ihre kirchlichen Aufgaben vernachlässigten und sich für die | ||
weltlichen Interessen der Regensburger Kirche ebenfalls nicht engagierten. Bestes | weltlichen Interessen der Regensburger Kirche ebenfalls nicht engagierten. Bestes | ||
Beispiel ist der nie zum Bischof geweihte Administrator [[Person:12225290X|Johann III. von der | Beispiel ist der nie zum Bischof geweihte Administrator [[Person:12225290X|Johann III. von der | ||
Pfalz]] | Pfalz]]{{#set:PND=12225290X}} (1507-1538). Das Hochstift Regensburg geriet in der Neuzeit in das | ||
Schlepptau der wittelsbachischen Politik, in den Konflikt zwischen päpstlichen | Schlepptau der wittelsbachischen Politik, in den Konflikt zwischen päpstlichen | ||
und bayerischen Interessen, gepaart mit einer ständig wachsenden Schuldenlast. | und bayerischen Interessen, gepaart mit einer ständig wachsenden Schuldenlast. | ||
In diesem Zusammenhang kam es zur Wahl des erst dreijährigen Prinzen [[Person:12930509X|Philipp | In diesem Zusammenhang kam es zur Wahl des erst dreijährigen Prinzen [[Person:12930509X|Philipp | ||
Wilhelm von Bayern]] | Wilhelm von Bayern]]{{#set:PND=12930509X}} (1579-1598) zum Bischof, den ein Administrator vertrat. | ||
Das 17. Jahrhundert brachte Belastungen durch den | Das 17. Jahrhundert brachte Belastungen durch den | ||
dreißigjährigen Krieg und das Hin und Her der Konfessionszugehörigkeiten samt | dreißigjährigen Krieg und das Hin und Her der Konfessionszugehörigkeiten samt | ||
der Rekatholisierung der Oberpfalz durch [[Person:118579355|Maximilian I. von Bayern]] | der Rekatholisierung der Oberpfalz durch [[Person:118579355|Maximilian I. von Bayern]]{{#set:PND=118579355}} (reg. 1597-1651, ab 1623 als Kurfürst), die vor | ||
allem das Gebiet der Regensburger Diözese betraf. Schon im letzten Drittel des | allem das Gebiet der Regensburger Diözese betraf. Schon im letzten Drittel des | ||
17. Jahrhunderts begann für das Hochstift das Säkulum der wittelsbachischen | 17. Jahrhunderts begann für das Hochstift das Säkulum der wittelsbachischen | ||
Zeile 270: | Zeile 270: | ||
== Das Fürstentum Regensburg == | == Das Fürstentum Regensburg == | ||
Der Reichsdeputations-Hauptschluss vom 25. Februar 1803 | Der Reichsdeputations-Hauptschluss vom 25. Februar 1803 | ||
schuf für den Kurfürst/Erzbischof von Mainz, [[Person:118720961|Karl Theodor von Dalberg]] | schuf für den Kurfürst/Erzbischof von Mainz, [[Person:118720961|Karl Theodor von Dalberg]]{{#set:PND=118720961}} | ||
(1744-1817), den Kurerzkanzlerstaat. Er bestand aus dem [[Fürstentum Aschaffenburg / Großherzogtum Frankfurt|Fürstentum | (1744-1817), den Kurerzkanzlerstaat. Er bestand aus dem [[Fürstentum Aschaffenburg / Großherzogtum Frankfurt|Fürstentum | ||
Aschaffenburg]], dem Fürstentum Regensburg und der Grafschaft Wetzlar und | Aschaffenburg]], dem Fürstentum Regensburg und der Grafschaft Wetzlar und | ||
Zeile 276: | Zeile 276: | ||
== Quellenlage und Forschungsstand == | == Quellenlage und Forschungsstand == | ||
Die Quellenlage für das mittelalterliche Bistum und Hochstift ist verglichen mit benachbarten Territorien eher schlecht. Die Traditionen des Hochstifts Regensburg wurden von [[Person:121262200|Josef Widemann]] | Die Quellenlage für das mittelalterliche Bistum und Hochstift ist verglichen mit benachbarten Territorien eher schlecht. Die Traditionen des Hochstifts Regensburg wurden von [[Person:121262200|Josef Widemann]]{{#set:PND=121262200}} (1870-1962) ediert. Allerdings sind in den letzten Jahren im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München erhebliche Fortschritte bei der Regestierung der Urkundenbestände gemacht worden, so dass nunmehr deutlich mehr Quellen auch aufbereitet zur Verfügung stehen. Auch in Regensburg selbst sind z. B. beim Historischen Verein und im Archiv des Katharinenspitals umfängliche Editionsarbeiten erfolgt. Zusätzlich liegen nunmehr für das in Altbayern gelegene Territorium des Hochstifts alle einschlägigen Bände des Historischen Atlas von Bayern vor. | ||
Die Zeitschriftenreihen der "Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg" (VHVO) und die "Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg" (BGBR) enthalten wichtige Forschungsergebnisse, ebenso wie die Reihe der "Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs", die vom Stadtarchiv Regensburg herausgegeben wird. | Die Zeitschriftenreihen der "Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg" (VHVO) und die "Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg" (BGBR) enthalten wichtige Forschungsergebnisse, ebenso wie die Reihe der "Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs", die vom Stadtarchiv Regensburg herausgegeben wird. | ||
Zeile 366: | Zeile 366: | ||
Diethard Schmid, Regensburg, Hochstift: Territorium und Struktur, publiziert am 14.05.2019, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Regensburg,_Hochstift:_Territorium_und_Struktur ({{CURRENTDAY}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}}) | Diethard Schmid, Regensburg, Hochstift: Territorium und Struktur, publiziert am 14.05.2019, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Regensburg,_Hochstift:_Territorium_und_Struktur ({{CURRENTDAY}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}}) | ||
[[Kategorie:Bayerische Geschichte| ]] [[Kategorie: | [[Kategorie:Bayerische Geschichte| ]] [[Kategorie:10. bis 13. Jh.]] [[Kategorie:13. bis Anfang 16. Jh.]] [[Kategorie:Anfang 16. bis Ende 18. Jh.]] [[Kategorie:Ende 18. bis frühes 20. Jh.]] [[Kategorie:Geistliche Territorien]] [[Kategorie:Oberpfalz]] [[Kategorie:Staat und Staatsgebiet]] | ||
Version vom 17. Oktober 2019, 10:09 Uhr
Die Gründung des Bistums Regensburg 739 im Zuge der Neuorganisation der bayerischen Bistümer durch den Heiligen Bonifatius (gest. 754/55) bildete die Grundlage für die Entstehung des Regensburger Hochstifts. Sein Territorium vergrößerte sich durch Schenkungen, Kauf und Tausch und erstreckte sich auf Teile der Stadt Regensburg ("zwischen Dom und Donau"), Besitzungen im Raum Regensburg (u. a. Donaustauf, Wörth), auf dem Nordgau (v. a. Hohenburg) und in Niederbayern, mit Ausläufern nach Franken, Schwaben, Oberbayern und Niederösterreich. Im Ringen mit anderen weltlichen Territorialherrn (Könige bzw. Kaiser, Herzöge von Bayern) und reichsunmittelbaren Kräften in Regensburg gelang es den Regensburger Bischöfen nicht, ein größeres, in sich geschlossenes Territorium aufzubauen und die Stadtherrschaft über Regensburg zu erlangen. Finanzielle Schwierigkeiten führten mehrfach zur Verpfändung von Teilen des Besitzes (v. a. an die Wittelsbacher), die in einigen Fällen über Jahrhunderte fortbestand und manchmal gar zum dauerhaften Verlust führte. Die fehlenden Einnahmen aus den verpfändeten Gebietsteilen verschärften die finanziellen Probleme des Hochstifts zusätzlich. Ab 1437 verpflichtete das Domkapitel die Bischöfe auf Wahlkapitulationen. Die Fürstbischöfe von Regensburg waren Reichsstände, hatten in der Frühen Neuzeit Sitz und Stimme im bayerischen Kreistag und waren mit ihren Besitzungen im bayerischen Herzogtum/Kurfürstentum landsässig. Mit dem Reichsdeputations-Hauptschluss vom 25. Februar 1803 wurde das Hochstift zum Fürstentum Regensburg umgewandelt und Teil des Kurerzkanzlerstaats (Fürstentum Aschaffenburg, Fürstentum Regensburg und Grafschaft Wetzlar). 1809/10 fiel das Fürstentum Regensburg an das Königreich Bayern.
Entstehung im frühen Mittelalter
Das Bistum Regensburg wurde 739 im Rahmen der Neuorganisation des hl. Bonifatius (gest. 754/55) gegründet. Bischofsstuhl und Abtwürde des Klosters St. Emmeram waren bis in die Zeit des hl. Wolfgang (reg. 972-994) in einer Hand. Die kirchliche Organisation am Hof der agilolfingischen Herzöge hatte erhebliche Bedeutung für das gesamte Herzogtum. Die Absetzung Tassilos III. (reg. 748-788) und die Übernahme Bayerns in karolingische Verwaltung führte 798 zur Zuordnung Regensburgs zum Erzbistum Salzburg.
975 hob Bischof Wolfgang die Personalunion zwischen dem Bischofsstuhl und der Abtwürde von St. Emmeram auf und machte das Kloster selbständig. Darüber sind wir durch den St. Emmeramer Rotulus des 11. Jahrhunderts informiert. Das dahinter stehende Konzept ist gut erkennbar: Der Nahbesitz ging zu großen Teilen an St. Emmeram, die großen Königsforste und der Fernbesitz, wichtig für die politische Bedeutung, verblieben beim Bistum.
Bistum und Stadt Regensburg
Das Gebiet, über das der Bischof in Regensburg als weltlicher Herr verfügte, befand sich seit je zwischen Dom und Donau. Im Anschluss lag östlich das spätere Reichsstift Niedermünster. Am Alten Kornmarkt stand in der unmittelbaren Nachbarschaft erst eine königliche, später die bayerische Pfalz. Die späteren Stadterweiterungen brachten für das Bistum keine räumliche Erleichterung mit sich. Entsprechend gering war der Anteil der bischöflichen Untertanen in der Stadt.
Viele Bischofssitze haben sich zu Bischofsstädten entwickelt. An Regensburg zerrten derart viele Herrschaftsinteressen, dass es hier dem Bischof nicht gelang, sich zum Stadtherrn zu machen. Waren doch an der wichtigsten Handelsstadt Süddeutschlands nicht nur die Könige/Kaiser interessiert und zeigten die bayerischen Herzöge in der alten bayerischen Hauptstadt Präsenz, sondern strebte auch das zu Reichtum gekommene Bürgertum nach Macht und Einfluss. Die Bischöfe saßen im Wettlauf um die Macht in der Stadt letztlich am kürzeren Hebel. Am nächsten an der Stadtherrschaft war Bischof Siegfried (reg. 1227-1246). Als Kanzler Kaiser Friedrichs II. (reg. 1212-1250, Kaiser ab 1220) brauchte er zu Hause Ruhe und einigte sich mit der Bürgerschaft.
Die inneren Verhältnisse Regensburgs gerieten in der Folge in den Strudel der Differenzen zwischen Kaiser und Papst, wobei sich Bischof Siegfried und die Bürger in ihrer Kaisertreue lange einig waren. Erst als 1245 Kaiser Friedrich II. auf dem Konzil von Lyon abgesetzt und exkommuniziert wurde, konnte der Bischof dem Druck nicht mehr standhalten und wechselte ins päpstliche Lager. Damit war die bischöfliche Stadtherrschaft beendet. Sie hatte lange mit den kaiserlichen Interessen übereingestimmt und die Ansprüche der bayerischen Herzöge zurückgedrängt. Noch im Jahr des Bruchs zwischen Friedrich II. und Bischof Siegfried gewährte der Kaiser Regensburg ein eigenes Stadtrechtsprivileg.
War scheinbar die Reichsfreiheit ein Triumph der Bürgerschaft, die Regensburg eine Zeitlang eine wirtschaftliche Blüte bescherte, so wurde es mit dem Erstarken der bayerischen Herzogsgewalt von seiner Umgebung isoliert und war dem wachsenden Druck der wittelsbachischen Territorialgewalt ausgeliefert – ein Schicksal, das auf die Dauer Stadt und Hochstift miteinander teilten, so dass sich Aufstieg und Niedergang bei beiden bis zu einem gewissen Grad parallel entwickelten.
Die Entwicklung der bischöflichen Herrschaft bis zum Hochmittelalter
In Regensburg sind Vögte für das Bistum seit 810 nachweisbar. Im neunten Jahrhundert gab es für das Bistum 30 Vögte. Im 11. Jahrhundert waren die Vögte u.a. aus dem Geschlecht der Grafen von Vornbach und der Grafen von Bogen. Waren sie bis dahin vom König eingesetzt worden, so begann die Erblichkeit des Vogtamtes um 1040/50. Die jüngere Linie der Grafen von Bogen war bis zu ihrem Aussterben 1148 mit der Regensburger Vogtei betraut. 1179 ist Graf Gebhard von Sulzbach als Hochstiftsvogt belegt. 1189 ging das Amt auf die Lengenbacher über, die es bis 1220 innehatten.
Charakteristisch für die Entwicklung des Regensburger Bistumsbesitzes ist, dass es kaum gelang, flächenmäßig organisierte Territorien aufzubauen, sondern dass die bischöflichen Besitzungen Verkehrswege begleiteten und Schutzfunktion in einem weitgespannten Herrschaftsrahmen übernahmen.
Eigenklöster
Das Kloster St. Emmeram in Regensburg, gegründet vor 735, war zunächst Domkloster. Alle Schenkungen gingen gemeinsam an Bistum und Kloster, bis Bischof Wolfgang 975 das Kloster aus der bischöflichen Zuständigkeit löste und den Besitz teilte. Das Benediktinerinnenkloster Mittelmünster/St. Paul in Regensburg wurde 983 von Bischof Wolfgang gegründet, existierte als Kanonissenstift bis1588 und kam sodann an die Jesuiten. Das Kloster Prüll vor den Toren Regensburgs wurde wohl 997 von Bischof Gebhard I. (reg. 994-1023) gegründet, 1482 aufgehoben und danach durch die Kartäuser bis 1803 weitergeführt. Das Kloster Weltenburg (Lkr. Bad Abbach), entstand im 8. Jahrhundert, kam durch Herzog Arnulf (reg. 907-937) an den Regensburger Bischof; unter Bischof Wolfgang wurde es wiederbelebt. Auch im weiteren Verlauf blieb es bei der Abhängigkeit von Regensburg. Seine Vogtei war Lehen des Hochstifts; 1280 kaufte Bischof Heinrich III. von Rotteneck (reg. 1277-1296) sie zurück. Langfristig hatte sie jedoch keine Bedeutung. Das Kloster Mondsee, 748 gegründet, wurde 831 von Ludwig dem Frommen (reg. 814-840) an das Bistum Regensburg vertauscht. Bis zur Unterstellung des Klosters unter päpstlichen Schutz durch die Bulle Innozenz II. (reg. 1130-1143) 1142 verblieb es beim Hochstift.
Besitzungen
Raum Regensburg
Aus dem Bestand der Reichsforste nördlich der Donau schenkte zwischen 863 und 876 König Ludwig der Deutsche (reg. 843-876) neu gerodetes Land für das in Wörth a. d. Donau bestehende bischöfliche Eigenkloster an die Regensburger Kirche. 914 übergab König Konrad I. (reg. 911-915) der Regensburger Kirche das Forstgebiet von Donaustauf. Rund um die Forstschenkungen entstanden eine Reihe von Burgen als Kristallisationspunkte für Rodung und zum Schutz gegen Übergriffe auf das bischöfliche Territorium; zu nennen sind Schönberg, Lichtenberg, Falkenstein, Brennberg, Wiesent-Heilsberg (alle Lkr. Regensburg) und Siegenstein (Lkr. Cham).
Auf bischöflich-regensburgischen Gütern sind auch im Gäuboden Ministerialen (Dienstleute) auf zumeist befestigten Plätzen nachzuweisen. Solche gab es in Alteglofsheim, Auburg, Barbing, Sünching, Zaitzkofen (alle Lkr. Regensburg) und in weiteren Orten. Die Sünchinger Ministerialen waren Marschälle des Bistums.
Burgweinting (Lkr. Regensburg) gehörte wahrscheinlich schon vor 975 zum Verbundbesitz von Kloster St. Emmeran und dem Hochstift und wurde dann dem Hochstift überlassen. Mitte des 13. Jahrhunderts übte das Domkapitel die dortigen Vogteirechte aus, bevor es diese 1279 an den Bischof übertrug. Uraufnahme Burgweintings von 1811. (Bayerische Vermessungsverwaltung)
Nordgau
Nordwestlich von Regensburg finden sich im Besitz des Bistums der Schlossberg bei Laaber, Beratzhausen-Ehrenfels, Oberpfraundorf (alle Lkr. Regensburg), Lupburg, Herrnried (beide Lkr. Neumarkt i.d.Opf.) und vor allem Hohenburg (Lkr. Amberg-Sulzbach) auf dem Nordgau. Um 1010 wird im Zusammenhang mit Hohenburg ein nicht näher zuzuordnender Graf Ernst genannt, dessen Witwe Pilifried Adelsbesitz an St. Emmeram schenkte. Nach 1100 übergab ein Ernestus de Hohenburch Besitz an das Kloster Geisenfeld (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm). 1154 trugen die beiden Brüder Ernst und Friedrich den Titel comes. Sie hatten (wohl eine Fälschung) 1142 für den Fall ihres kinderlosen Todes ihre Herrschaft Hohenburg an Regensburg vermacht. 1257 kam Hohenburg an das Hochstift Regensburg.
Niederbayern
890 schenkte Aspert, der Kanzler König Arnulfs (reg. 887-899), die Kapelle von Velden (Lkr. Landshut) an das Kloster St. Emmeram. Und König Ludwig IV. das Kind (reg. 900-911) übertrug 903 den Königsgutbezirk an der Vils zusammen mit dem vilsabwärts gelegenen Eberspoint (Lkr. Landshut). Dingolfing war schon vor 833 an das Kloster St. Emmeram gelangt. Im benachbarten Teisbach (Lkr. Dingolfing-Landau) hatte Graf Heinrich von Frontenhausen (gest. um 1207) 1180 zur Sicherung der Isarbrücke eine Burg errichtet. Mit dem Aussterben der Frontenhausener – der letzte war Konrad IV. (reg. 1204-1226), Bischof von Regensburg – ging der gesamte Familienbesitz 1226 an das Hochstift. Dabei war auch Pilsting (Lkr. Dingolfing-Landau), wo der Regensburger Bischof bereits vor dem Frontenhausener Erbe eine Propstei hatte. Zu den niederbayerischen Besitzungen gehörten verkehrsbegleitend auch Güter und Rechte zwischen Regensburg und Landshut: Die Heilsberger/Eggmühler waren mit Eggmühl (Lkr. Regensburg) Doppelministerialen des Hochstifts und der Wittelsbacher, Ergoldsbach (Lkr. Lanshut) war seit 1295 regensburgisch, Essenbach (Lkr. Landshut) ebenfalls Regensburger Besitz. Schon vor der Gründung Landshuts besaß der Regensburger Bischof in Altdorf bei Landshut eine Burg am Isar-Übergang, die 1203 Herzog Ludwig I. der Kelheimer (reg. 1183-1231) einnahm und nach Landshut verlegte.
Streubesitz in Süddeutschland
Zu Regensburg gehörte u.a. auch Streubesitz im Raum Straubing (Perkam, Lkr. Straubing-Bogen), um Cham und Chammünster (Lkr. Cham), und Besitzungen in Spalt (Lkr. Roth), in Öhringen in Württemberg, sowie Wemding (Lkr. Donau-Ries), 798 angeblich von Karl dem Großen (reg. 768-814) an St. Emmeram geschenkt.
Das Inntal und Rosenheim
902 tauschten der Edle Radolt und seine Gemahlin Adalona Güter im Brixental gegen Lehen im Raum südlich von Regensburg. Die Grafschaft im Inntal erhielt das Bistum Regensburg zum ersten Mal wohl um 1017, als Graf Rapoto abgesetzt und verurteilt wurde. Sein Bruder Gebhard (reg. 994-1023) war damals Bischof von Regensburg. Die Verleihung selbst ist nicht überliefert, bot sich jedoch an. Unter Bischof Heinrich I. von Wolfratshausen (reg. 1132-1155) nahm Herzog Heinrich der Stolze (reg. 1126-1138 als Herzog von Bayern) 1133 die Grafschaft zu Lehen. 1205/1212 war Herzog Ludwig I. von Bayern weiterhin im Lehensbesitz, während die Burg Kufstein gemeinsames Eigentum von Bayern und dem Bistum war. Das Brixental mit Hopfgarten und der Engelsburg, vor 1226 errichtet, hatte sich mittlerweile zu einem eigenständigen Güterkomplex in Händen der Regensburger Kirche entwickelt.
Die älteste Erwähnung Rosenheims bezieht sich auf eine Burganlage am benachbarten Schloßberg. Dort erbauten die Grafen von Wasserburg auf dem Besitz des Bischofs von Regensburg 1232 eine Burg. Die Wasserburger waren vielfältig mit Regensburg verbunden; 1247 wurden sie von den Wittelsbachern vertrieben. Länger währte Regensburgs Herrschaft über Alten- und Neubeuern (beide Lkr. Rosenheim). Das Gebiet mochte gegen Ende des 10. Jahrhunderts an das Bistum gekommen sein.
Zu nennen ist noch die Herrschaft Hohenburg am Inn (Lkr. Rosenheim). Die Grafschaft kam nach dem Aussterben der Hohenburger 1175 an die Grafen von Frontenhausen und ging als Teil dieses Erbes 1226 an das Hochstift Regensburg. Die Burg komplettierte die Regensburger Güter im Raum Rosenheim. Der Besitz im Inntal ist die Fortsetzung der Besitzreihe in Niederbayern und diente dem Schutz der wichtigen Handelsroute nach Italien.
Niederösterreich
In einem "loco Bersnicha", der unterschiedlich zugeordnet wird (wohl im Raum Tulln), vermachte 834 Graf Wilhelm Güter und Hörige. 837 übertrug Graf Ratpot seinen Besitz in Rust an St. Emmeram.
832 schenkte König Ludwig der Deutsche an Abtbischof Baturich (reg. 817-847) Gebiet an der Mündung der Erlauf; dies war Ursprung der regensburgischen Besitzungen um Pöchlarn (Niederösterreich).
Ein bedeutender Teil des Regensburger Kirchenbesitzes im Raum Wien ist wohl schon seit dem 10. Jahrhundert in der Herrschaft Orth organisiert. Ihr Einfluss erstreckte sich vom Tullnerfeld über Güter und Rechte nördlich von Wien bis in das Marchfeld, wo Hoch- und Niedergerichtsrechte und die Vogtei für eine ganze Reihe von Dörfern und festen Plätzen genannt werden.
Ansicht der Stadt Pöchlarn. Stich von Matthaeus Merian (1593-1650), hier ein Nachdruck nach 1736. Abb. aus: Martin Zeiller u. Matthaeus Merian, Topographia Provinciarum Austriacaru[m], Frankfurt, n. 1736, 19. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Bibl.Mont. 1046-1/2)
Der Niedergang im späten Mittelalter
Die Doppelwahl von 1340
Allgemein wird die Regensburger Doppelwahl von 1340 nach dem Tod von Bischof Nikolaus (reg. 1313-1340) als einschneidendes Ereignis genannt, bei dem es zu jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Heinrich von Stein (reg. 1340-1345) und Friedrich von Stauf (reg. 1340-1365) kam. Friedrich wurde unterstützt durch den Papst und den Rat der Stadt, hatte jedoch im Bistum im Vergleich mit Heinrich von Stein, dem Domherrn und Eichstätter Domdechanten, die schwächere Stellung; auf seiner Seite waren die Mehrheit der Hochstiftsministerialen und Kaiser Ludwig der Bayer (reg. 1314-1347 als röm.-dt. König, Kaiser ab 1328).
Die Forstgebiete
Beide Bischöfe versuchten ihre finanziellen Schwierigkeiten durch Verpfändungen zu beheben. Die Auseinandersetzung gewann 1347 Bischof Friedrich; er gab seine vier Burgen Donaustauf, Wörth sowie die beiden Hohenburg an Ludwig den Bayern. Nach dessen plötzlichem Tod kam Wörth an Markgraf Ludwig den Brandenburger (reg. 1323-1351, 1347-1361 als Herzog von [Ober-]Bayern), sodann an Herzog Wilhelm III. von Bayern-München (reg. 1397-1435), der auf dem Basler Konzil der Rückgabe der Herrschaft an das Hochstift 1433/34 zustimmen musste.
Auch Donaustauf entglitt dem Hochstift. 1355 wollte Kaiser Karl IV. (reg. 1346-1378, ab 1355 Kaiser) beide Orte erwerben. Er suchte einen Brückenkopf an der Donau. Das Geschäft kam jedoch nicht zustande – Wörth wurde nicht ausgelöst, Donaustauf verblieb nur pfandweise bei Karl IV. Dieser lieh dem Bischof bereitwillig weiter Geld, bis das Domkapitel dies unterband, denn die Absicht des Kaisers, durch praktische Unlösbarkeit in den Besitz der Herrschaft zu gelangen, war unübersehbar. Danach kam Donaustauf auf dem Tauschweg 1372 in den Besitz der bayerischen Herzöge.
Nun ließen die sich die Bischöfe formal jahrhundertelang vom Reich mit Donaustauf belehnen, bis es 1715 doch noch zu einer Rücklösung durch das Hochstift kam, wo die Herrschaft trotz dauernde Konflikte mit Bayern bis zum Ende des Alten Reiches verblieb.
Die Burgen rund um die Forste verlor das Hochstift in der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts. Es handelte sich um Schönberg, Lichtenberg/Lichtenwald, Falkenstein, Brennberg, Wiesent-Heilsberg und Siegenstein.
Machtverluste im Raum Regensburg
Mit dem beginnenden 14. Jahrhundert lockerten sich die Bindungen des Hochstifts zu seinen Rittern und Dienstleuten. So in Alteglofsheim (Verkauf 1387), Sanding (Lkr. Regensburg; Verkauf 1391) sowie Sarching (Lkr. Regensburg; Verkauf 1407). Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde entfremdet: Sünching vor 1327 durch das Aussterben der Sünchinger Ministerialen. Nach Köfering (Lkr. Regensburg) nannten sich seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die Haidauer, die engsten wittelsbachischen Gefolgsleute. In Langenerling (Lkr. Regensburg) sind bis 1380 hochstiftische Beamte belegt, ab 1400 siegelte Heinrich der Nothaft von Wernberg. Zu schleichender Entfremdung kam es auch in Niedertraubling, Riekofen, Zaitzkofen (alle Lkr. Regensburg) und Weichs (Stadt Regensburg).
Dem Hochstift blieben nur die Hofmarken Eitting (Lkr. Straubing-Bogen), Geisling (Lkr. Regensburg), (Burg-)Weinting (Lkr. Regensburg) und Dechbetten (Stadt Regensburg). Es versuchte vergeblich, für sie die Reichsunmittelbarkeit zu erreichen.
Verluste auf dem Nordgau
Als Grafschaft hatte Hohenburg den Rang einer Reichsherrschaft. Sie geriet am Ende des 14. Jahrhunderts in den Strudel der Verpfändungen, 1392 ging sie erst in die Hand von Regensburger Bürgern über, dann gelangte sie an Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (reg. 1450-1479). Nach längeren Querelen kam es 1418 zu einer Rückführung von Hohenburg in die hochstiftische Zugehörigkeit.
Ansonsten verlor das Hochstift auf dem Nordgau im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert den größten Teil seiner Besitzungen, darunter auch Lupburg, das bis 1381 verschiedentlich verpfändet war und durch Bischof Johann von Moosburg (reg. 1384-1409) 1387 an Bayern-Landshut, 1392 an Bayern-München kam.
Verluste in Niederbayern
1265 hatte der Regensburger Bischof auf seine Rechte in Dingolfing verzichtet, die nahe Festung Teisbach war geschleift worden. Aber erst 1386 gelangte Teisbach endgültig an Bayern und wurde Sitz eines wittelsbachischen Pfleggerichts. Gleichzeitig kamen auch die zu Teisbach gehörenden Orte Ergoldsbach und Essenbach an Bayern, so dass die gesamte Fernstraße von Regensburg nach Landshut und große Besitzungen im Isartal wittelsbachisch wurden. Lediglich die Herrschaft Velden-Eberspoint blieb regensburgisch.
Verluste im Inntal
Im Inntal war, wie an der Isar, der Druck der wittelsbachischen Expansion stark zu spüren. Da war nicht nur das Interesse an landwirtschaftlichen Abgaben und am Gewerbe, sondern vor allem die Verkehrswege mit den daraus hervorgehenden Einnahmen und die Kontrolle darüber. Im Inntal blieb nur die Herrschaft Hohenburg am Inn regensburgisch, alle anderen Besitzungen gingen dem Hochstift verloren. 1364 bzw. 1388 verkaufte Bischof Johann I. (reg. 1384-1409) Alten- und Neubeuern, die seitdem Hofmarken im Landgericht Rosenheim waren. 1380/84 wurde das Brixental an das Erzbistum Salzburg verkauft.
Die niederösterreichischen Besitzungen
Der Großteil der österreichischen Besitzungen war vom Hochstift als Lehen vergeben. Lediglich Pöchlarn wurde bis 1810 durch hochstiftische Pfleger verwaltet.
Entwicklung in der Neuzeit
Die vor allem im 15. Jahrhundert entstandene Situation, dass zwei wichtige Territorien des Hochstifts in fremden Händen waren – Donaustauf und Wörth – brachte für den Bischof einen Wegfall der regelmäßigen Einnahmen. Dies wirkte sich langfristig dahingehend aus, dass die Bischöfe immer wieder Objekte verpfändeten oder verkauften. Dadurch geriet das Hochstift in einen Abwärtssog.
Das Domkapitel setzte 1437 durch, dass jeder gewählte Bischof auf Wahlkapitulationen verpflichtet wurde, die seine Regierung auf Sparsamkeit festlegten. Dennoch kamen neben profilierten Bischöfen wie Konrad von Soest (reg. 1428-1437) immer wieder Persönlichkeiten auf den Regensburger Bischofsstuhl, die ihre kirchlichen Aufgaben vernachlässigten und sich für die weltlichen Interessen der Regensburger Kirche ebenfalls nicht engagierten. Bestes Beispiel ist der nie zum Bischof geweihte Administrator Johann III. von der Pfalz (1507-1538). Das Hochstift Regensburg geriet in der Neuzeit in das Schlepptau der wittelsbachischen Politik, in den Konflikt zwischen päpstlichen und bayerischen Interessen, gepaart mit einer ständig wachsenden Schuldenlast. In diesem Zusammenhang kam es zur Wahl des erst dreijährigen Prinzen Philipp Wilhelm von Bayern (1579-1598) zum Bischof, den ein Administrator vertrat.
Das 17. Jahrhundert brachte Belastungen durch den dreißigjährigen Krieg und das Hin und Her der Konfessionszugehörigkeiten samt der Rekatholisierung der Oberpfalz durch Maximilian I. von Bayern (reg. 1597-1651, ab 1623 als Kurfürst), die vor allem das Gebiet der Regensburger Diözese betraf. Schon im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts begann für das Hochstift das Säkulum der wittelsbachischen Fürstbischöfe, die zumeist in Personalunion mehrere geistliche Ämter innehatten; an Regensburg hatten sie kein Interesse.
Das Fürstentum Regensburg
Der Reichsdeputations-Hauptschluss vom 25. Februar 1803 schuf für den Kurfürst/Erzbischof von Mainz, Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), den Kurerzkanzlerstaat. Er bestand aus dem Fürstentum Aschaffenburg, dem Fürstentum Regensburg und der Grafschaft Wetzlar und existierte bis 1810; dann wurde er dem Königreich Bayern einverleibt.
Quellenlage und Forschungsstand
Die Quellenlage für das mittelalterliche Bistum und Hochstift ist verglichen mit benachbarten Territorien eher schlecht. Die Traditionen des Hochstifts Regensburg wurden von Josef Widemann (1870-1962) ediert. Allerdings sind in den letzten Jahren im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München erhebliche Fortschritte bei der Regestierung der Urkundenbestände gemacht worden, so dass nunmehr deutlich mehr Quellen auch aufbereitet zur Verfügung stehen. Auch in Regensburg selbst sind z. B. beim Historischen Verein und im Archiv des Katharinenspitals umfängliche Editionsarbeiten erfolgt. Zusätzlich liegen nunmehr für das in Altbayern gelegene Territorium des Hochstifts alle einschlägigen Bände des Historischen Atlas von Bayern vor.
Die Zeitschriftenreihen der "Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg" (VHVO) und die "Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg" (BGBR) enthalten wichtige Forschungsergebnisse, ebenso wie die Reihe der "Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs", die vom Stadtarchiv Regensburg herausgegeben wird.
Selbstverständlich hat sich auch die Universität Regensburg ganz außerordentlich fruchtbringend auf die Forschungslage ausgewirkt und Regensburg insgesamt als Forschungsobjekt in vielfältiger Weise bearbeitet.
Literatur
- Dieter Albrecht, Hochstift Regensburg, in: Andreas Kraus (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, 3. Band / 3. Teil: Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 1995, 246-252.
- Andreas Boos, Burgen im Süden der Oberpfalz. Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regensburger Umlandes (Regensburger Studien und Quellen zur Kulturgeschichte 5), Regensburg 1998.
- Werner Chrobak, Die Säkularisation der Klöster im Bereich der heutigen Stadt Regensburg, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 37 (2003), 129-168.
- Silvia Codreanu-Windauer/Heinrich Wanderwitz, Die frühe Kirche in der Diözese Regensburg. Betrachtungen zu den archäologischen und schriftlichen Quellen bis zum Ende des 8. Jahrhunderts, in: 1250 Jahre Kunst und Kultur im Bistum Regensburg (Kataloge und Schriften / Kunstsammlungen des Bistums Regensburg: Diözesanmuseum Regensburg 7), München-Zürich 1989, 9-45.
- Konrad Maria Färber, Kaiser und Erzkanzler. Carl von Dalberg und Napoleon am Ende des Alten Reiches (Studien und Quellen zu Geschichte Regensburgs 5), Regensburg 1988.
- Karl Hausberger, Das Bistum Regensburg. Seine Geschichte, Regensburg 2004.
- Karl Hausberger, Geschichte des Bistum Regensburg, 2 Bände, Regensburg 1989.
- Wilhelm Hausenstein, Die Wiedervereinigung Regensburgs mit Bayern im Jahre 1810 (Zur Beurteilung Karls von Dalberg), München 1905.
- Erbert Junker, Der niederösterreichische Besitz des Hochstifts Regensburg (Beiträge zur Geschichte der Eigengüter und Lehensobjekte), Diss. Masch., Wien 1955.
- Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich, Bd. 1, Donauländer und Burgenland, Stuttgart 1985.
- Matthias Mayer, Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg, 2. Heft: Westendorf, Hopfgarten, Kelchsau, Itter, Selbstverlag 1940.
- Peter Morsbach (Red.), Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter. Ausstellung anläßlich des 1250jährigen Jubiläums der kanonischen Errichtung des Bistums Regensburg durch Bonifatius 739-1989, München/Zürich 1989.
- Carl Plank, Die Regensburger Grafschaft im Unterinntal und die Rapotonen, in: Festschrift Otto Stolz (Veröffentlichung des Museum Ferdinande 31), Innsbruck 1951, 561-565.
- Erwin Probst, Regensburgs Weg von der Reichsstadt zum bayerischen Staat, in: Die Oberpfalz (1960), 269-281, 302-307.
- Alois Schmid, Regensburg. Reichsstadt – Fürstbischof – Reichsstifte - Herzogshof (Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern 60), München 1995.
- Diethard Schmid, Die Herren von Lengenbach als Domvögte von Regensburg, in: Ferdinand Kramer/Wilhelm Störmer (Hg.), Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben (Studien zur Bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte XX), München 2005, 341-372.
- Diethard Schmid, Die niederbayerischen Besitzungen des Hochstifts Regensburg (12.-14. Jahrhundert), in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 156 (2016), 17-25.
- Diethard Schmid, Regensburg II. Das Landgericht Haidau-Pfatter und die pfalz-neuburgische Herrschaft Heilsberg-Wiesent (Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern 66), München 2014.
- Peter Schmid (Hg.), Geschichte der Stadt Regensburg, 2 Bände, Regensburg 2000.
- Peter Schmid, Die Herrschaftsträger und ihre Einflußsphären im früh- und hochmittelalterlichen Regensburg, in: Martin Angerer/Heinrich Wanderwitz (Hg.), Regensburg im Mittelalter, Bd. 1: Beiträge zur Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit, Regensburg 1995, 45-56.
- Peter Schmid, Die Reichsstadt Regensburg, in: Andreas Kraus (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, 3. Band / 3. Teil: Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 1995, 302-326.
Quellen
- Franz Bastian/Josef Widemann, Regensburger Urkundenbuch. 2. Band: Urkunden der Stadt 1351-1378 (Monumenta Boica 54, NF 8), München 1956.
- Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg: Archivrepertorien. 1. Teil (H.1 ): Manuskripte Oberpfalz. Unter Mitwirkung von G. Köglmeier bearb. v. W. Volkert, Regensburg 1992. II. Teil (H. 1): Urkundenregesten von 1180 bis 1680, bearb. v. W. Volkert, Regensburg 1996.
- Josef Widemann, Regensburger Urkundenbuch. 1. Band: Urkunden der Stadt bis zum Jahr 1350 (Monumenta Boica 53), München 1912.
- Josef Widemann, Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, NF 8), München 1942/43.
Weiterführende Recherche
Verwandte Artikel
- Regensburg, Bistum: Politische Geschichte (Spätmittelalter)
- Regensburg, Bistum: Sprengel und Verwaltung
- Regensburg, Hochstift: Verwaltung
Empfohlene Zitierweise
Diethard Schmid, Regensburg, Hochstift: Territorium und Struktur, publiziert am 14.05.2019, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Regensburg,_Hochstift:_Territorium_und_Struktur (2.06.2024)