• Versionsgeschichte

Heimatroman (20./21. Jh.)

Aus Historisches Lexikon Bayerns

von Antonie Magen

Im 19. Jahrhundert entstandene Literaturgattung. Neben dem Gegensatz von Stadt und Land stellen autobiographische Elemente der Autoren maßgebliche Charakteristika des Heimatromans dar. In Bayern wird der Heimatroman praktisch mit dem oberbayerischen Berg-, Dorf und Bauernroman gleichgesetzt. Wegweisende Vertreter des Genres sind Ludwig Ganghofer (1855-1920) mit seinen Jagd- und Bergromanen sowie Ludwig Thoma (1867-1921) mit seinen Bauern- und Dorfromanen. Ihnen folgten Autoren wie Lena Christ (1881-1920) oder Oskar Maria Graf (1894-1967) nach, nicht ohne eigene Akzente zu setzen. Infolge seiner ideologischen Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus wurde der Heimatroman diskreditiert. Seit den 1970er Jahre konnte sich der bayerische Heimatroman wieder verstärkt etablieren.

Heimatliteratur – ein problematisches Genre

Heimatliteratur, die in Gedicht, Drama und Roman differenziert werden kann, ist eine Sammelbezeichnung für Texte, die ursprungsbezogen ausgerichtet, geographisch fixiert und oftmals in ländlichen Bereichen angesiedelt sind. Sie entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert als Reaktion auf Industrialisierung und Urbanisierung sowie auf deren künstlerische Verarbeitung im Naturalismus. Erste publizistische Foren erhielt sie um 1900 mit den Zeitschriften "Heimat" (1900-1904) und "Hochland" (1903-1941 und 1946-1974). Dabei konnte sich das Genre Heimatliteratur - und auch der Heimatroman als deren Hauptform - als bewusst volkstümliche Gegenbewegung zu komplexen Modernisierungsprozessen nie ganz vom Verdikt des Trivialen befreien. Zudem galt Heimatliteratur lange Zeit als ideologisch vorbelastet, vor allem durch ihre propagandistische Ausrichtung während des Nationalsozialismus. Der Versuch, den in Misskredit geratenen Begriff seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts durch andere Bezeichnungen wie Regional- und Provinzliteratur einerseits zu entlasten, andererseits zu schärfen, konnte zwar den weltanschaulichen Vorbehalt reduzieren, verstärkte aber den qualitativen.

Problematisch ist auch die inhaltliche Bestimmung von Heimatliteratur. Die auf den ersten Blick augenfällige Konzentration auf Heimat ist nur scheinbar eine Definitionshilfe. In Wirklichkeit ergibt sich gerade aus einem weitgefassten Heimatbegriff, dessen Spannbreite von einem realistisch-geographischen über ein symbolisch-emotionales Verständnis bis zu einem theoretischen Konzept reicht, eine überraschende Vieldeutigkeit des Genres. Selbst die vordergründige Bedeutung von Heimat, nach der sie Geburts- oder ständiger Wohnort ist, verallgemeinert die Gattung Heimatliteratur zunächst mehr als dass sie ihre Konturen schärft und wirft eine Reihe von Fragen auf: Ist Heimat als Herkunftsangabe des Autors zu verstehen? Oder ist sie literarischer Gegenstand? Liegt ihr ein regional-landschaftliches Verständnis zugrunde? Oder muss sie politisch-territorial verstanden werden?

Die Eingrenzung auf den bayerischen Heimatroman, dessen systematische Erforschung - wie die wissenschaftliche Untersuchung des Heimatromans überhaupt - noch aussteht, ist ebenfalls nicht unproblematisch. Eine Vielzahl von Autoren, teils mit regional begrenzter Rezeption, setzen sich mit Heimat auseinander, nicht nur im Roman, sondern auch in anderen Formen der Heimatkunst. Auch die vermeintlich eindeutige geographische Einschränkung ist deshalb differenziert zu betrachten.

Der bayerische Heimatroman – Grenzen und Abgrenzungen

Während sich im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert die literarische Produktion in der Oberpfalz (Georg Britting), der Pfalz (Martin Greif), Niederbayern (Emerenz Meier) und Schwaben (Hans Erich Blaich) auf Ausnahmen beschränkt, die zudem nicht der epischen Großform zugerechnet werden können, sind Franken und vor allem Oberbayern Zentren des Heimatromans. In erster Linie wird der bayerische Heimatromans mit dem oberbayerischen Berg-, Dorf- und Bauernroman assoziiert, wenn nicht sogar als zum Klischee erstarrtes Synonym gebraucht. Das zeigt Karl Mays (1842-1912) Roman "Der Wurzelsepp", in dem trivialisierte oberbayerische landschaftliche Merkmale eingesetzt werden, um die Gattung Heimatroman zu bedienen. Auch der Heftchenroman (Kelter-Verlag, Bastei) arbeitet häufig mit ähnlichen Versatzstücken. Dabei ist seine Abgrenzung zu Romanen der alpinen Nachbarregionen nicht immer eindeutig. Stellvertretend sei auf die enge Beziehung des bayerischen Heimatroman zu den Romanen von Ludwig Anzengruber (1839-1889) und Peter Rosegger (1843-1918) für den "alten" und zu denjenigen von Thomas Bernhard (1931-1989) für den "neuen", kritischen Heimatroman oder Antiheimatroman verwiesen.

Ebenfalls beachtenswert ist das Verhältnis des Heimatromans zum München-Roman, der als eigene Unterart innerhalb des Genres angesehen werden kann. Bedeutende Vertreter entstanden während der Prinzregentenzeit (Michael Georg Conrad (1846-1927), "Was die Isar rauscht"), der Weimarer Republik (Lion Feuchtwanger, [1884-1958] "Erfolg"; Annette Kolb [1870-1967], "Die Schaukel") und in der Nachkriegszeit (Wolfgang Koeppen [1906-1996], "Tauben im Gras").

Aufgrund seines städtischen Zentrums wird der München-Roman allerdings nicht dem klassischen Heimatroman zugerechnet. Dafür ist die Konzentration auf ländliches Leben und bäuerliches Milieu ein zu zentrales Merkmal. In einer Vielzahl von Heimatromanen wird der Stadt-Land-Gegensatz sogar ausdrücklich thematisiert und zugunsten des Landes entschieden, das als idyllischer Gegenentwurf und Kritikmittel an der Zivilisation dient. Exemplarisch sei auf die Grundstruktur von Lena Christs (1881-1920) Roman "Madam Bäuerin" verwiesen, dessen Titel bereits die Konfrontation beider Lebenswelten und Sozialsysteme verdeutlicht.

Ursprünge im 19. Jahrhundert

Gleichzeitig berührt die Thematisierung des Stadt-Land-Gegensatzes die historischen Ursprünge der Heimatliteratur: Mit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert ist nicht nur eine Semantisierung und emotionale Aufladung des Heimatbegriffs zu verzeichnen; vielmehr entsteht mit der beginnenden Industrialisierung auch die moderne Stadt. Das mit ihr einhergehende Unbehagen an der neuartigen Urbanität findet seinen Niederschlag in literarischen Gegenwelten: Auskunft darüber geben der "Bauernspiegel" sowie weitere Romane und Erzählungen von Jeremias Gotthelf (1797-1854), vor allem aber die "Schwarzwälder Dorfgeschichten" von Berthold Auerbach (1812-1882), deren Titel für den Heimatroman programmatisch werden sollte. Für Bayern wird das durch die verschiedenen Dorf- und Bauerngeschichten des fränkischen Autors Hans Raithel (1864-1939) belegt, der, neben Maximilian Schmidt (1832-1919), zu den frühesten Vertretern bayerischer Heimatliteratur zählt.

Jahrhundertwende: Ganghofer und Thoma

Die Ursprünge des Heimatromans sind in Bayern aber hauptsächlich mit Ludwig Ganghofer (1855-1920) und Ludwig Thoma (1867-1921) verbunden. Sie führten die Gattung nicht nur vom 19. ins 20. Jahrhundert und verantworteten einen ersten Höhepunkt um die Jahrhundertwende, sondern beeinflussten auch maßgeblich ihre weitere Entwicklung. Spätere Heimatromane orientieren sich im Wesentlichen entweder an Ganghofer (Jagd- und Bergroman) oder an Thoma (Bauern- oder Dorfroman). Zu den prägenden Kennzeichen ihres literarischen Schaffens gehört, neben der Darstellung ländlicher Natur, vor allem die Literarisierung des Dialekts. Hierin sind sie dem zeitgenössischen Journalisten und Mundartdichter Georg Queri (1879-1919) verbunden. Außerdem findet sich sowohl bei Thoma als auch bei Ganghofer eine autobiographische Grundierung in verschiedenen Abstufungen. Auch dieses Merkmal prägte in der Folge den bayerischen Heimatroman, der sich in der Regel durch eine enge Verbindung von Herkunft des Autors und literarischem Ort auszeichnet; die Auseinandersetzung mit Heimat geht mit einer autobiographischen einher. Beides muss letztlich als intensivierte Beschäftigung mit Identität verstanden werden.

Ganghofer entwickelt einen Typus, der vor allem im trivialen Heimatroman aufgegriffen wird. Die Berge geben den wichtigsten Schauplatz seiner Romane ab, die meist im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet oder in Tirol spielen. Trotz der scheinbar geographisch genau definierten Handlungsorte sind alle diese Hochlandromane aber in einer schematischen, letztlich irrealen Welt angesiedelt, in der der Stadt-Land-Gegensatz schablonenhaft gestaltet und moralisch gewertet wird. Diese Elemente rücken Ganghofer in die Nähe von Anton Freiherr von Perfall (1853-1912), dessen Heimatromane ebenfalls vorwiegend Berg- und Jagdromane sind.

Thomas Romane sind hingegen deutlich realistischer. Ihr Schauplatz ist das Dorf und seine Gemeinschaft; dadurch wird ermöglicht, aktuelle soziale und ökonomische Probleme im ländlichen Milieu zu thematisieren. Mit dieser Ausprägung wurde er zum Vorbild für viele Schriftsteller der nächsten Generation. Sie verhalf dem anspruchsvollen Heimatroman in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, vor allem aber in den 1920er Jahren, zu einer Blüte. Etlichen jüngeren Autoren war er auch als persönlicher Förderer verbunden.

Der kritische Heimatroman des frühen 20. Jahrhunderts

Dies trifft vorzugsweise auf Lena Christ zu, die ihren literarischen Erfolg seit der Publikation ihres Erstlings 1912, des autobiographischen Romans "Erinnerungen einer Überflüssigen", nicht unwesentlich Thoma verdankte. Ihre "Lausdirndlgeschichten" lehnen sich erkennbar an Thomas "Lausbubengeschichten" an. In den Romanen "Mathias Bichler" und "Rumpelhanni" entwirft sie ein ähnlich gebrochenes Bild von Heimat wie Thoma.

Nachweislich mit ihm auseinandergesetzt hat sich auch Oskar Maria Graf (1894-1967). Aus seiner Feder sind verschiedene, durchaus ambivalente Äußerungen zu Thoma erhalten. Allerdings radikalisierte Graf den von Thoma übernommenen gesellschafts- und sozialkritischen Ansatz, indem er ihn mit konkreten, politisch links ausgerichteten Positionen verband. Vor allem aber war Graf als Verfasser von Bauernromanen schon von den Zeitgenossen als Nachfolger Thomas wahrgenommen worden. Dabei führte seine Bearbeitung bayerischer Themen auch zu ideologischen Missverständnissen. So verbrannten die Nationalsozialisten, die ihn für einen völkischen Heimatbegriff zu vereinnahmen suchten, seine Bücher zunächst nicht, wogegen sich Graf im Mai 1933 mit einem Protestschreiben wehrte.

Schließlich sei mit Joseph Maria Lutz (1893-1972) auf einen letzten Thoma-Erben der 1920er Jahre verwiesen. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1930 mit dem Roman "Der Zwischenfall. Ein Roman aus dem tiefsten Bayern". Dort wird volkstümliche Abneigung gegen intellektuelles Literatentum und die sogenannte Asphaltliteratur thematisiert, die - als fanatisierte Fortsetzung des traditionellen Stadt-Land-Gegensatzes - zum grundlegenden Merkmal der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Literatur wurde. Damit ist Lutz ein Beispiel für die literarische Verarbeitung von Heimat zu Beginn der 1930er Jahre, in denen die bayerische Heimatliteratur an Qualität verlor und zunehmend unter den Vorzeichen nationalsozialistischer Ideologie erschien.

Propagandaroman des frühen 20. Jahrhunderts

Vorbereitet hatte sich diese Entwicklung freilich schon in den 1920er Jahren. Bereits zu dieser Zeit waren - parallel zum kritischen Heimatroman - auch entsprechend ideologisch gefärbte Bayern-Romane erschienen, die kaum Gemeinsamkeiten mit den Romanen von Christ oder Graf hatten. Genannt sei exemplarisch der Roman "Kreuzweg" des aus Sachsen stammenden Hanns Johst (1890-1978), der seit Ende des Ersten Weltkrieges in Bayern ansässig war.

Blut-und-Boden-Literatur der NS-Zeit

Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Jahrzehnten war der bayerische Heimatroman seit den 1930er Jahren nicht mehr mit international erfolgreichen Namen verbunden. Vielmehr wurde er nach 1933 durch Schriftsteller vertreten, die zwar schon früher mit Werken auf sich aufmerksam gemacht hatten, in denen bäuerliches Milieu, Natur, Kindheit und Heimat thematisiert wurden, die aber nur vergleichsweise eingeschränkt erfolgreich waren. Nun profitierten sie von nationalsozialistischer Förderung. Genannt seien Josef Martin Bauer (1901-1970), Richard Billinger (1890-1965), Friedrich Deml (1901-1994) und Peter Dörfler (1878-1955). Welche tendenziöse Entwicklung der bayerische Heimatroman in den 1930er Jahren nehmen konnte, zeigt exemplarisch das Werk der fränkischen Schriftstellerin Kuni Tremel-Eggert (1889-1957). Sie legte seit 1921 eine Reihe von Romanen vor, die die bäuerliche Alltagswelt im Frankenjura und Obermaintal beschreiben. In diesen Romanen wird die ursprünglich relativ nuancierte Heimatdarstellung mehr und mehr zu einem propagandistischen Blut-und-Boden-Gedanken mit antiurbaner und antiintellektueller Ausprägung.

Heimatroman der Nachkriegszeit

Nicht zuletzt durch diese Art der Propaganda war "Heimat" in der Nachkriegszeit zu einem problematischen Begriff geworden. Das machte auch die Gattung Heimatroman prekär. Hinzu kamen Heimatverluste, die durch den Zweiten Weltkrieg verursacht worden waren. Viele der sogenannten Heimatvertriebenen siedelten sich nach 1945 gerade in Bayern an und gestalteten ihre neue Heimat literarisch. Es entstanden in der Folge zu Beginn der 1950er Jahre vor allem eine Vielzahl von München-Romanen. Aber auch dem traditionellen oberbayerischen Bauernroman widmeten sich nun nicht-bayerische Autoren. Ein Beispiel hierfür ist der 1968 erschienene Roman "Die Leute im Tal" der ursprünglich aus Siegburg bei Bonn stammenden Autorin Ruth Rehmann (1922-2016). Inhaltlich zeichnet sich der bayerische Heimatroman der Nachkriegszeit hauptsächlich durch die Vermeidung nationalsozialistischer Stammes- und Heimatideologie aus. So entstand eine Vielzahl unpolitischer Regional- und Dialektromane. Der prominenteste Vertreter dieser Richtung war Arthur Maximilian Miller (1901-1992). Schon während der NS-Zeit hatte er in seinen Romanen politische und gesellschaftskritische Gegenstände weitgehend ausgeblendet. Auch in der Nachkriegszeit war das große Thema seiner Romane die Sprachheimat, die er in diversen autobiographisch gefärbten Dialektromanen gestaltete.

Heimat- und Antiheimatroman

Auch die weitere Entwicklung des Heimatromans ist vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit der Gattung während der NS-Zeit zu sehen. In der 68er-Bewegung waren Heimat und Heimatroman bestenfalls negativ konnotiert, in der Regel aber einfach kein Diskussionsgegenstand. Das änderte sich erst mit dem in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre einsetzenden Heimatboom. Das prominenteste Beispiel für ihn waren im bayerischen Raum die Lebenserinnerungen der Bäuerin Anna Wimschneider (1919-1993, "Herbstmilch"). Das Modethema Heimat erlaubte es nun auch, dass im Heimatroman eine Auseinandersetzung mit dem belasteten Heimatkonzept stattfinden konnte. Exemplarisch für den kritisch anklagenden "Antiheimatroman" (Jürgen Koppensteiner) ist Franz Xaver Kroetz (geb. 1946) zu nennen. Seit dieser Aufarbeitung von Heimat innerhalb der Gattung hat der Heimatroman Selbstverständlichkeit zurückgewonnen.

Heimatliteratur spätes 20. Jahrhundert / frühes 21. Jahrhundert

Als einer der letzten Ausläufer dieser Heimatkonjunktur muss der Roman "Cherubim" von Werner Fritsch (geb. 1960) angesehen werden, in dem der Autor traditionelle Inhaltselemente mit einer experimentellen Form verbindet. Dieser Dualismus von Form und Inhalt etablierte sich als Merkmal für den literarisch anspruchsvollen Heimatroman. Zu beobachten ist er beispielsweise auch im Werk von Harald Grill (geb. 1951).

In der populären Variante hat sich der Heimatroman zum Regionalkrimi entwickelt. Dieser erlebt seit der Jahrtausendwende einen Aufschwung und ist hauptsächlich mit dem Programm einzelner Verlage (Gmeiner, Emons) verbunden, die mit dieser Ausrichtung einen Trend einleiteten, den auch andere Häuser übernommen haben.

Bayerische Heimatromane - Auswahl
Gattung Autor Werk Erscheinungsdatum Region
Berg-/Hochland- bzw. Jagdroman Ludwig Ganghofer Der Jäger von Fall 1883 Oberbayern
Das Schweigen im Walde 1899 Tirol
Berg-/Hochland- bzw. Jagdroman Anton von Perfall Jägerblut 1907 (2. Aufl.) Oberbayern
Jagdteufel 1899 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman Maximilian Schmidt,
genannt Waldschmidt
Die Fischerrosl von St. Heinrich 1884 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman Wilhelm Weigand (1862-1949) Die Frankenthaler 1889 Franken
Die ewige Scholle 1927 Franken
Dorf- bzw. Bauernroman Ludwig Thoma Andreas Vöst 1905 Oberbayern
Der Wittiber 1911 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman Hans Raithel Annamaig 1909 Franken
Dorfgeschichten 1924 Franken
Dorf- bzw. Bauernroman Lena Christ Rumpelhanni 1916 Oberbayern

München

Madame Bäuerin 1919 Oberbayern

München

Dorf- bzw. Bauernroman Johann Georg Seeger (1867-1921) Kilian Kötzler 1919 Franken
Dorf- bzw. Bauernroman Josef Martin Bauer Achtsiedel 1930 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman Ruth Rehmann Die Leute im Tal 1968 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman

Kritischer Heimatroman

Oskar Maria Graf Die Chronik von Flechting 1925 Oberbayern
Unruhe um einen Friedfertigen 1947 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman

Kritischer Heimatroman

Franz Xaver Kroetz Der Mondscheinknecht 1981 Oberbayern
Dorf- bzw. Bauernroman

Kritischer Heimatroman

Werner Fritsch Cherubim 1987 Oberpfalz
Autobiographischer Heimatroman

Kritischer Heimatroman

Lena Christ Erinnerungen einer Überflüssigen 1912 Oberbayern

München

Autobiographischer Heimatroman

Kritischer Heimatroman

Oskar Maria Graf Wir sind Gefangene 1927 Oberbayern
Das Leben meiner Mutter 1940 Oberbayern
Autobiographischer Heimatroman

Kritischer Heimatroman

Arthur Maximilian Miller (1901-1992) Die Glückshaube 1955 Allgäu
Autobiographischer Heimatroman Hans Carossa (1878-1956) Eine Kindheit 1922 Niederbayern
Autobiographischer Heimatroman Anna Wimschneider Herbstmilch 1985 Niederbayern
Autobiographischer Heimatroman Harald Grill Gehen lernen 2010 Oberpfalz
Dialektroman Anton von Perfall Wurmstich 1907 Oberbayern
Dialektroman Georg Queri Die Schnurren des Rochus Mang 1910 Oberbayern
Von kleinen Leuten und hohen Obrigkeiten 1914 Oberbayern
Frankenroman Jakob Wassermann (1873-1934) Die Juden von Zirndorf 1897 Franken
Gänsemännchen 1915 Franken
Frankenroman Leonhard Frank (1882-1961) Die Räuberbande 1914 Franken
Die Ursache 1915 Franken
Das Ochsenfurter Männerquartett
1927 Franken
Von drei Millionen drei 1932 Franken
Blut- und Boden-Literatur Hanns Johst Kreuzweg 1922 Oberbayern
Blut- und Boden-Literatur Joseph Maria Lutz Der Zwischenfall. Ein Roman aus dem tiefsten Bayern 1930 Oberbayern
NS-Propagandaroman

Blut- und Boden-Literatur

Kuni Tremel-Eggert Barb 1933 Franken
Münchenroman Michael Georg Conrad Was die Isar rauscht 1888 München
Münchenroman Lion Feuchtwanger Erfolg 1930 München
Münchenroman Annette Kolb Die Schaukel 1934 München
Münchenroman Wolfgang Koeppen Tauben im Gras 1951 München
Münchenroman Heinz Piontek (1925-2003) Die mittleren Jahre 1967 München
Dichterleben 1976 München
Juttas Neffe 1979 München
Münchenroman Manfred Bieler (1934-2002) Der Kanal 1978 München
Münchenroman

Bayernkrimi

Friedrich Ani (geb. 1959) Der namenlose Tag 2015 München
Bayernkrimi Volker Klüpfer (geb. 1971)

Michael Kobr (geb. 1973)

Kluftinger-Romane 2003-2021 Allgäu
Bayernkrimi Rita Falk (geb. 1964) Eberhofer-Krimis ab 2011 Niederbayern


Literatur

  • Jürgen Bolten, Heimat und Aufwind. Anmerkungen zur Sozialgeschichte eines Bedeutungswandels, in: Hans Georg Pott (Hg.), Literatur und Provinz. Das Konzept 'Heimat' in der neueren Literatur, Paderborn 1986, 23-38.
  • Rémy Charbon, Heimatliteratur, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. 2. Band, Berlin/New York 2000, 19-21.
  • Martin Greiner, Heimatkunst, in: Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. 1. Band, Berlin 2. Auflage 1958, 629-631.
  • Walter Hink, Heimatliteratur und Weltbürgertum. Die Abkehr von Ressentiment im neuen Heimatroman, in: Horst Bienek (Hg.), Heimat. Neue Erkundungen eines alten Themas, München 1985, 42-56.
  • Jürgen Koppensteiner, Das Leben auf dem Lande. Zu den Anti-Heimatromanen österreichischer Gegenwartsautoren, in: Heinz Rupp/Hans-Gert Roloff (Hg.), Akten des VI. Internationalen Germanisten-Kongresses Basel 1980. 4. Teil, Bern u. a. 1980, 545-549.
  • Thomas Kraft, Reaktionär oder Träumer. Ludwig Ganghofer und die Heimatkunst-Bewegung, in: Literatur in Bayern 4 (1986), 34-37.
  • Norbert Mecklenburg, Regionalismus und Literatur. Kritische Fragmente, in: Basis. Jahrbuch für deutsche Gegenwartsliteratur 9 (1979), 9-23.
  • Ludwig Merkle, Bayerische Heimatromane, in: Literatur in Bayern 11 (1988), 45-49.
  • Peter Mettenleiter, Destruktion der Heimatdichtung. Typologische Untersuchungen zu Gotthelf – Auerbach – Ganghofer (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Institutes der Universität Tübingen 34), Tübingen 1974.
  • Hans-Georg Pott, Der 'neue Heimatroman'? Zum Konzept 'Heimat' in der neueren Literatur, in: Ders. (Hg.), Literatur und Provinz. Das Konzept 'Heimat' in der neueren Literatur, Paderborn 1986, 7-21.
  • Gertrud Maria Rösch, Ludwig Thoma. Der zornige Literat, Regensburg 2012.
  • Karlheinz Rossbacher, Heimatkunstbewegung und Heimatroman. Zu einer Literatursoziologie der Jahrhundertwende (Literaturwissenschaft – Gesellschaftswissenschaft 13), Stuttgart 1975.
  • Albrecht Weber (Hg.), Handbuch der Literatur in Bayern. Vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Geschichte und Interpretationen, Regensburg 1987.
  • Michael Wegener, Die Heimat und die Dichtkunst. Zum Heimatroman, in: Gerhard Schmidt-Henkel (Hg.), Trivialliteratur. Aufsätze, Berlin 1964, 53-64.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Empfohlene Zitierweise

Antonie Magen, Heimatroman (20./21. Jh.), publiziert am 18.04.2016; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Heimatroman (20./21. Jh.)> (19.03.2024)