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Bayerischer Christlicher Bauernverein, 1898-1933

Aus Historisches Lexikon Bayerns

(Weitergeleitet von Bayerischer Christlicher Bauernverein, 1898-1933)

von Oliver Braun

Dachorganisation der bayerischen Kreis-Bauernvereine, gegründet am 4./5. Oktober 1898 in Ingolstadt. Er verstand sich als agrarisch-mittelständische Interessenvertretung und trat, anders als der Bayerische Bauernbund, nicht als Partei auf. Dennoch spielte der Bauernverein eine bedeutende Rolle im politischen Katholizismus Bayerns, da er weltanschaulich und personell eng mit dem Zentrum bzw. ab 1918 mit der Bayerischen Volkspartei verbunden war. Der Christliche Bauernverein hatte in der Weimarer Zeit bis zu 150.000 Mitglieder, zentrale Führungspersönlichkeit war Georg Heim (1865-1938).

Traditionslinien und Vorläuferorganisationen

Als Anfangs- und Ausgangspunkt der Geschichte der Christlichen Bauernvereine wird zumeist die Gründung eines Bauernvereins durch Freiherr Burghard von Schorlemer-Alst (1825-1895) im westfälischen Wettringen (Kreis Steinfurt) im Jahre 1862 angeführt. Dieser Verein, eine Interessenorganisation vornehmlich der kleineren und mittleren Landwirtschaft und stark im Katholizismus verwurzelt, diente sehr bald als Vorbild für zahlreiche weitere Bauernvereinsgründungen vornehmlich im süd- und westdeutschen Raum.

Speziell in Bayern sind hier die Patriotischen Bauernvereine anzuführen, die im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Patriotenbewegung 1868/69 bei den Zollparlamentswahlen von 1868 und den Wahlen zur zweiten bayerischen Abgeordnetenkammer 1869 ins Leben gerufen wurden. Die Patriotenbewegung war als eine zunächst nur auf lokaler Ebene lose organisierte und wenig koordinierte, sozial heterogene politische Sammlungsbewegung entstanden, in der die Fundamentalopposition vornehmlich der altbayerischen Landbevölkerung, des ländlichen und kleinstädtischen Kleinbürgertums sowie des Klerus und Hochadels gegenüber der Politik der liberalen Mehrheitsfraktion (Fortschrittspartei) in der Bayerischen Abgeordnetenkammer sowie gegenüber dem seit 1867 amtierenden liberalen Kabinett unter Chlodwig Fürst Hohenlohe zum Ausdruck kam. Dezidiert katholisch, konservativ und großdeutsch ausgerichtet, opponierten die Patrioten insbesondere gegen die kleindeutsche Otrientierung sowie gegen die liberale Schul- und Sozialgesetzgebung des Ministerpräsidenten. Erst nach dem Erfolg der patriotischen Bewegung in den Wahlen von 1869 formierte sich eine "Patriotische Fraktion", aus der dann die "Patriotenpartei" hervorgehen sollte (ab 1887 "Bayerisches Zentrum").

Die im Vorfeld der Landtagswahl von 1869 in großer Zahl neu gegründeten bayerisch-patriotischen Bauernvereine sollten der Mobilisierung der ländlichen Wähler dienen; in dieser vornehmlich wahlkämpferischen Funktion der Bauernvereine lag dann allerdings auch zumeist deren politische Kurzlebigkeit begründet. Besonders hervorzuheben ist daher der am 19. September 1869 von Graf Ludwig von Arco-Zinneberg (1840-1882) und Balthasar Daller (1835-1911) gegründete Bayerisch-Patriotische Bauernverein Tuntenhausen, der als einziger Patriotischer Bauernverein bis 1933 fortbestand.

Zur Entstehung und Organisation des Bayerischen Christlichen Bauernvereins

Zwischen 1893 und 1897 – ungefähr zeitgleich mit den politisch konkurrierenden Bauernbünden – entstanden in Bayern zahlreiche Christliche Bauernvereine. Nach der Gründung eines ersten unterfränkischen Vereins in Würzburg (1893) folgten Niederbayern im selben Jahr, Oberfranken (1894), Schwaben (1895), die Oberpfalz (1895) und Mittelfranken (1895). In Oberbayern hatte seit 1893 nur ein "Christlicher Bauernverein Altmühldorf" existiert, der nach der relativ späten Gründung eines oberbayerischen Kreisvereins (1897) in diesem aufging.

Franz Xaver Lang (aus: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. 2. Band, Berlin 1931, 1066)

Auf einer gemeinsamen Tagung der sieben bayerischen Kreisvereine am 4./5. Oktober 1898 in Ingolstadt vereinigten sich die einzelnen Christlichen Bauernvereine – unter Bewahrung ihrer regionalen organisatorischen Selbständigkeit – schließlich unter einer Dachorganisation, dem "Bayerischen Christlichen Bauernverein". Dieser besaß während der Weimarer Zeit – mit zum Teil erheblichen Schwankungen – rund 150.000 Mitglieder. Sein Hauptpresseorgan war das von 1907 bis 1933 in München erscheinende "Bayerische Bauernblatt". Zur zentralen, ja überragenden Führungspersönlichkeit des Bauernvereins avancierte der Zentrumspolitiker, Landtags- und Reichstagsabgeordnete Dr. Georg Heim (1865-1938, MdL 1897-1911, MdR 1897-1912). Am 24. November 1900 schloss sich der Bayerische Christliche Bauernverein auf einer gemeinsamen Konferenz mit den anderen deutschen Bauernvereinen in Frankfurt am Main zur reichsweiten "Vereinigung der deutschen christlichen Bauernvereine" zusammen.

Führungspersönlichkeiten und Funktionäre des Bayerischen Christlichen Bauernvereins
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender 3. Vorsitzender
bis 1910: jährliche Rotation zwischen den Kreisvereinen, kein festes Präsidium 1910-1913: Heinrich Freiherr von Aretin bis 1933 (Amtsantritt unbekannt): Michael Melchner
1910-1913: Georg Heim seit 1913 (Amtsende unbekannt): Martin Loibl
1913-1920: Franz Burger bis 1930 (Amtsantritt unbekannt): Fritz Saffer
1920-1932: Franz Xaver Lang 1931-1933: Franz Herbert
1932-1933: Fridolin Rothermel
1. Generalsekretär 1. Stellvertretender Generalsekretär 2. Generalsekretär
1898-1910: Liborius Gerstenberger 1927-1933: Alois Hundhammer 1929-1933: Joseph Baumgartner
1910-1913: Johann Sigl
1913-1933: Sebastian Schlittenbauer
1933: Alois Hundhammer
Geschäftsführer:
1898-1910 (bis zur Einrichtung eines festen Präsidiums): Georg Heim
Georg Heim (aus: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. 1. Band, Berlin 1931, 693)

Agrarwirtschaftliche und soziale Aktivitäten

Vor dem ökonomischen Hintergrund der tiefgehenden Agrarkrise seit den 1890er Jahren, später dann der Agrardepression der Weimarer Jahre vor allem ab 1927/28, besaßen die Christlichen Bauernvereine gegenüber den Patriotischen Bauernvereinen in weitaus höherem Maße den Charakter von wirtschaftlichen Organisationen und agrarisch-mittelständischen Interessenvertretungen. So wurden konkrete und durchaus nachhaltige genossenschaftliche landwirtschaftliche Selbsthilfeprogramme initiiert – etwa auf dem Gebiet des ländlichen Kreditwesens, des Rechtsschutzes oder im Jahre 1900 mit der Gründung der Ansbacher "Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft des bayerischen Bauernvereins" (seit 1907 mit Sitz in Regensburg) durch Georg Heim. Diese bäuerliche Handels-, Waren- und Kreditanstalt unterhielt auch zahlreiche eigene Wohlfahrtsinstitutionen (Waisenhäuser, Kliniken), ebenso Schulungs- und Fortbildungseinrichtungen (wie etwa die sog. Bauernuniversität in Regensburg als Bildungszentrum für den landwirtschaftlichen Nachwuchs), die teilweise landwirtschaftliche Fachschulungskurse, teilweise staatsbürgerkundlich-weltanschauliche Unterweisung anboten.

Politisches Profil

Allerdings setzte der Bayerische Christliche Bauernverein insofern eine Traditionslinie der Patriotischen Bauernvereine fort, als auch er innerhalb der ländlichen Gesellschaftsschichten eine eindeutige politische Rekrutierungs- und Mobilisierungsfunktion für das Zentrum, später für die Bayerische Volkspartei (BVP) erfüllte: "den eigentlichen Integrationsfaktor bildete für ihn der politische Katholizismus" (Bergmann, Bauernbund, 31). Die von bayerischen Zentrumspolitikern, hier vor allem von Georg Heim, forcierte Gründung des gesamtbayerischen Christlichen Bauernvereins im Jahre 1898 etwa sollte unter anderem auch eine politische Hinwendung der Landbevölkerung zum Bayerischen Bauernbund verhindern helfen. Auch die ausschließlich von Bauernvereinsfunktionären besuchte Gründungsversammlung der BVP am 12. November 1918 in Regensburg – mit der die Trennung von der Gesamtzentrumspartei vollzogen wurde – war ohne Wissen der bayerischen Zentrumsführung vom agrarischen Flügel der Partei um Heim und den Bauernvereins-Generalsekretär Sebastian Schlittenbauer (1874-1936, MdL 1912-1933) initiiert worden. Wenn der Bauernverein sich auch als eine vom Zentrum, dann von der BVP unabhängige Organisation verstand und im Gegensatz zum Bauernbund nicht als Partei auftrat, so bestanden doch eine weitestgehende politische und weltanschauliche Deckungsgleichheit mit der BVP, sowie – etwa durch Heim, Schlittenbauer und später den Stellvertretenden Generalsekretär und BVP-Landtagsabgeordneten Dr. Alois Hundhammer (1900-1974) – eine hochgradige personelle Veflechtung. Hierdurch erhielt der Bauernverein sowohl auf Reichs- wie auf Landesebene eine starke Lobby und weitgehende Möglichkeiten parlamentarischer Einflussnahme.

Der politische Kurs in den Krisenjahren der Weimarer Republik

Bereits beginnend ab Mitte der 1920er Jahre, dann deutlich verstärkt seit der Agrar- und der Weltwirtschaftskrise von 1928/29, gewannen in der Bauernvereinspolitik weltanschauliche Grundsatzfragen, das katholische Weltbild und die Prinzipien der katholischen Staats- und Soziallehre erheblich an Bedeutung. Die konfessionelle Identität rückte nun vor allem zunächst in der ideologischen Auseinandersetzung mit dem Kommunismus und dem Sozialismus, schließlich auch im Kampf gegen den Nationalsozialismus in den Vordergrund. Hier entwickelte der Christliche Bauernverein ein spürbar konservativeres Profil als die Bayerische Volkspartei, was streckenweise zu erheblichen Friktionen zwischen den beiden Organisationen führte.

Es waren vor allem prominente Vertreter des Bauernvereins, die nunmehr das organische Staatsdenken, den nach christlichen und ständestaatlichen Prinzipien geordneten Staatsaufbau und eine Revision der Weimarer Verfassung im konservativen Sinne propagierten. So brachten Georg Heim und Alois Hundhammer im Sommer 1932 beispielsweise die Monarchiefrage wieder auf die politische Agenda. Heim unternahm im Herbst 1932 einen Vorstoß zu einer Reichsverfassungsreform, indem er unter anderem die Einrichtung einer zweiten berufsständischen Kammer und eine Abkehr vom allgemeinen und gleichen Wahlrecht forderte. Bemerkenswert war auch die zum Teil unverhohlene Sympathie, zumindest jedoch sehr distanz- und kritiklose Bewunderung des Bauernvereins für das faschistisch regierte Königreich Italien, hier vor allem für Benito Mussolinis (1883-1945) Kirchen- und Agrarpolitik.

Der Christliche Bauernverein stand in der Endphase der Weimarer Republik vor einem politischen Dilemma: Unter den äußeren Voraussetzungen der Agrar- und Weltwirtschaftskrise, sodann unter den Vorzeichen des politischen Extremismus in Deutschland und dem Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) galt es, eine Radikalisierung und Abwanderung der eigenen Anhängerschaft nach rechts abzufangen. Dabei nahm man gleichzeitig jedoch eine schrittweise Aufweichung der ideologischen und weltanschaulichen Abgrenzungen zu den Rechtsparteien in Kauf.

Der Bauernverein in der "Grünen Front", Gleichschaltung und Auflösung 1933

Ein wiederholt als erster Schritt zu einer politischen Annäherung an die Rechte kritisierter Vorgang war dabei die Gründung der "Grünen Front" im Februar 1929: Unter der Führung des konservativ-großagrarischen Reichs-Landbundes und unter Einbeziehung des Deutschen Landwirtschaftsrates, der Vereinigung der deutschen christlichen Bauernvereine und der Deutschen Bauernschaft entstand ein reichsweiter landwirtschaftlicher Spitzenverband mit strikt agrarprotektionistischer Ausrichtung.

Die eigentliche Gleichschaltung und die zwangsweise Überführung des Bauernvereins in den "Reichsnährstand" vollzog sich im April 1933: Ebenfalls auf Initiative des bereits seit ungefähr 1930 stark nationalsozialistisch infiltrierten Reichs-Landbundes wurde am 4. April 1933 in Berlin auf einer "Tagung des deutschen Bauernstandes" die "Reichsführergemeinschaft des deutschen Bauernstandes", bestehend aus Reichs-Landbund, der Vereinigung der deutschen Bauernvereine und den NS-Bauernorganisationen, gegründet; korrespondierend hierzu wurde der Christliche Bauernverein in Bayern am 21. April 1933 in eine "Landesführergemeinschaft" eingebunden.

Zwei Monate später erreichte der "braune Terror" auch die Elite der Bauernvereinsführung: Alois Schlögl (1893-1957), Direktor des Niederbayerischen Bauernvereins, wurde am 13. Juni von der SA überfallen, der Stellvertretende Generalsekretär Hundhammer und das Bauernvereins-Gesamtvorstandsmitglied Michael Horlacher (1888-1957) wurden am 21. Juni im Zuge einer bayernweiten Polizeiaktion gegen die BVP verhaftet. Am 27. Juni fasste der Oberbayerische Bauernverein seinen Selbstauflösungsbeschluss. Die letzte Nummer des "Bayerischen Bauernblattes" vom 11. Juli gab rückwirkend die Auflösung des Bayerischen Christlichen Bauernvereins und der Regensburger Zentralstelle am 1. Juli sowie des Tuntenhausener Bauernvereins zum 2. Juli bekannt.

Das Erbe des Bayerischen Christlichen Bauernvereins nach 1945

Es gab nach 1945 zumindest unter den ehemaligen führenden Vertretern des Christlichen Bauernvereins keinerlei nachweisbare konkrete Überlegungen, das Konzept der Christlichen Bauernvereine wieder zum Leben zu erwecken. Nicht nur erschien die Idee einer strikt konfessionellen und eng parteipolitisch gebundenen bäuerlichen Standesorganisation nunmehr auch der ehemaligen christlichen Bauernfunktionärselite als obsolet, sondern vor allem wollte man eine politische Zersplitterung der bayerischen Bauern, wie sie in der Weimarer Zeit geherrscht hatte, unter allen Umständen vermeiden.

Mit dem Bayerischen Bauernverband (BBV), der am 7. September 1945 in München gegründet wurde und dem am 29. November 1945 von der Bayerischen Staatsregierung der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, am 21. Dezember 1945 von der US-Militärregierung schließlich auch die Arbeitslizenz erteilt wurde, entstand nun ein gänzlich neuer agrarischer Interessenverband. Dieser stand allerdings, obwohl seinem Eigenanspruch nach zwar streng überparteilich und überkonfessionell, zumindest in seiner Frühphase in einer deutlichen personellen und politisch-weltanschaulichen Traditionslinie zum Christlichen Bauernverein: Seine wichtigsten Gründungsmitglieder und späteren Funktionäre waren sämtlich Persönlichkeiten, deren Karrieren im Christlichen Bauernverein ihren Anfang genommen hatten. Vornehmlich anzuführen sind hier die prominentesten Repräsentanten des "Bauernflügels" der CSU - der ehemalige Direktor der bayerischen Landesbauernkammer und spätere Raiffeisenpräsident (1949-1957) Michael Horlacher (CSU, 1888-1957), der ehemalige Direktor des niederbayerischen Bauernvereins und nunmehrige Generalsekretär der Bauernverbandes (1945-1948) Alois Schlögl (CSU, 1893-1957) sowie der neue Bayerische Landwirtschaftsminister (1946-1947) Joseph Baumgartner (1904-1964, CSU, ab 1948 Bayernpartei). Auch scheint das weltanschauliche Erbe der Bauernvereine in dem auffällig nachhaltigen Bekenntnis des Bauernverbandes zur christlichen Werteordnung auf. Als ein bayerisches Spezifikum ist zuletzt anzuführen die auf Initiative des ehemaligen 1. Stellvertretenden Generalsekretärs des Bayerischen Christlichen Bauernvereins und späteren Bayerischen Kultusministers (1946-1951) Alois Hundhammer (CSU, 1900-1974) erfolgte Gründung des Katholischen Männervereins Tuntenhausen am 15. November 1945: Mit diesem als religiös-weltanschauliche Vereinigung konzipierten Verein, der bis heute fortbesteht, sollte ganz bewusst an die Tradition des Bayerisch-Patriotischen Bauernvereins Tuntenhausen angeknüpft werden.

Literatur

  • Hannsjörg Bergmann, Der Bayerische Bauernbund und der Bayerische Christliche Bauernverein 1919-1928 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 81), München 1986. (grundlegende monographische Darstellung für die Weimarer Zeit)
  • Hannsjörg Bergmann, Georg Heim – der „Bauerndoktor“ (1865-1938), in: Karlheinz Dietz/Gerhard H. Waldherr (Hg.), Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrhunderten, Regensburg 1997, 289-298.
  • Jürgen Bergmann/Klaus Megerle, Protest und Aufruhr der deutschen Landwirtschaft in der Weimarer Republik (1924-1933). Formen und Typen der politischen Agrarbewegung im regionalen Vergleich, in: Jürgen Bergmann u. a. (Hg.), Regionen im historischen Vergleich. Studien zu Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert (Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin 55), Opladen 1989, 200-287, insb. 267-284. (hier: Darstellung der agrarpolitischen und politischen Rolle der süd- und westdeutschen Bauernvereine in der Weimarer Republik)
  • Dieter Fricke u. a. (Hg.), Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945). 4 Bände, Köln 1983-1986, hier 4. Band, 344-357. (streng marxistisch inspirierter Handbuchartikel, nur brauchbar als Daten- und Faktengerüst)
  • Dieter Gessner, Agrarverbände in der Weimarer Republik. Wirtschaftliche und soziale Voraussetzungen agrarkonservativer Politik vor 1933, Düsseldorf 1976, hier vor allem 251-258. (mongraphische Abhandlung der Geschichte der Weimarer Agrarverbände mit Focus auf den Reichs-Landbund sowie auf die Jahre 1927-1933; einige kursorische Informationen zur Beteiligung der Bauernvereine an der „Grünen Front“ und zur Gleichschaltung der Agrarverbände 1933)
  • Friedrich Hartmannsgruber, Die bayerische Patriotenpartei. 1868-1887 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 82), München 1986, bes. 59-71. (grundlegend zur Geschichte der Patriotenpartei und der frühen Patriotischen Bauernvereine)
  • Alois Hundhammer, Die landwirtschaftliche Berufsvertretung in Bayern, München 1926, bes. 34-56. (zeitgenössische Darstellung, aus der Eigenperspektive des Bauernvereins heraus verfasst)
  • Ferdinand Jacobs, Von Schorlemer zur Grünen Front. Zur Abwertung des berufsständischen und politischen Denkens, Düsseldorf 1957. (knappe, aus Eigenperspektive der Bauernvereine heraus verfasste Überblicksdarstellung der Bauernvereinsgeschichte bis 1933)
  • Johann Kirchinger, Die Bauern, ihre Verbände und der Staat. Eine Untersuchung zum Verhältnis von Partizipation und Administration (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 186), Düsseldorf 2023
  • Stephanie Merkenich, Grüne Front gegen Weimar. Reichs-Landbund und agrarischer Lobbyismus 1918-1933 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 113), Düsseldorf 1998. (monographische Darstellung der Geschichte des Reichs-Landbundes mit einzelnen Verweisen auf die Rolle der Bauernvereine in der „Grünen Front“ und in der Gleichschaltungspolitik)

Quellen

  • 25 Jahre oberbayerischer christlicher Bauernverein. Eine Jubiläumsschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens des Oberbayerischen christl. Bauernvereins verfaßt im Auftrage der Direktion von Franz Augustin, Sekretär des oberbayerischen christlichen Bauernvereins, München 1922.
  • Bayerisch-Patriotischer Bauernverein (Hg.), 60 Jahre Bayerischer patriotischer Bauernverein Tuntenhausen, Rosenheim 1929.
  • Christliches Bauernprogramm. Programm der Vereinigung der deutschen christlichen Bauernvereine, erläutert von Ferdinand Jacobs (Deutsches Bauerntum 10), Berlin 1932.

Weiterführende Recherche

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Empfohlene Zitierweise

Oliver Braun, Bayerischer Christlicher Bauernverein, 1898-1933, publiziert am 04.09.2006; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerischer_Christlicher_Bauernverein,_1898-1933> (19.03.2024)