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Passau, Hochstift: Territorium und Struktur

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Die Kartenskizze zeigt die Ausdehnung des 1010 angeblich an das Kloster Niedernburg geschenkten Nordwalds zwischen Ilz und Rodel. (Veit, Passau, 19)
Ausgangsbasis der Territorienbildung um 1200: Grundbesitz des Klosters Niedernburg und die Grafschaft im Ilzgau. (Veit, Passau, 49)
Grenzverhältnisse im Umfeld der Stadt Passau auf einer Karte des 18. Jahrhunderts. Nördlich von Passau liegt die zu Kurbayern gehörige Enklave Hals. Im Westen reicht das bayerische Territorium bis an die Stadtmauer und trennt das Rent- und Waldgütleramt vom übrigen Hochstiftsgebiet. (Veit, Passau, Abb. 8)
Das Hochstift Passau um 1720. Deutlich erkennbar ist, wie die damals noch zu Österreich gehörige Herrschaft Rannariedl das Landgericht Wegscheid vom übrigen Hochstiftsgebiet abtrennt. (Kartenbeilage 2 zu Veit, Passau. Das Hochstift)

von Marc von Knorring

Das weltliche Territorium der Passauer Bischöfe bildete sich im 12. und 13. Jahrhundert aus. Sein Kerngebiet nördlich von Passau war der Grundbesitz des Klosters Niedernburg, das 1161/1193 vom Bistum erworben wurde. 1217/20 sicherte sich der Bischof in dieser Region ("Ilzgau") Grafschaftrechte und einen Teil des Erbes der Herren von Griesbach-Waxenberg. Im Spätmittelalter gingen Teile des Territoriums an die Nachbarn verloren. Bereits 1262 mussten die Bischöfe hinnehmen, dass sich das bayerische Territorium bis unmittelbar an die Stadtmauer von Passau ausdehnte. Spätestens 1279 ging auch die Enklave Hals nördlich von Passau verloren. Im Osten dehnte sich seit 1289 der habsburgische Herrschaftsbereich immer weiter aus, bis 1506 nicht nur das gesamte ursprünglich passauische Mühlviertel, sondern auch Teile des Abteilandes (Herrschaft Rannariedl) an Österreich gefallen waren. Erst 1765 einigten sich Passau und Österreich auf einen neuen Grenzverlauf, der bis heute die bayerisch-österreichische Staatsgrenze nördlich des Inns bildet. Die Bischöfe betrieben sowohl im Spätmittelalter als auch im 17. und 18. Jahrhundert eine aktive Rodungspolitik. Die wenigen adeligen Herrschaften erwarben sie bis Anfang des 18. Jahrhunderts vollständig. Zentrum und einzige Stadt war Passau, welche die rund zehn Märkte des Hochstifts an Bedeutung weit übertraf. Zum Hochstift gehörten neben dem Abteiland auch eine Reihe von Enklaven im Inn-/Donauraum. Dazu traten Mediatherrschaften in Österreich und Bayern. 1803 wurde das Hochstift säkularisiert und fiel 1805/06 an Bayern.

Grundzüge der Entwicklung im Hochmittelalter

Seit dem Spätmittelalter herrschten die Passauer Bischöfe - unabhängig von ihrem geistlichen Amt als Diözesanvorstände - als Reichsfürsten auch über ein kleines Territorium. Ermöglicht wurde dies durch die "Confoederatio cum principibus ecclesiasticis" Kaiser Friedrichs II. (1194-1250, reg. 1215/20-1250) von 1220, auf deren Grundlage es den meisten deutschen Bischöfen und Erzbischöfen auf längere Sicht gelang, über ihren Grundbesitz reichsunmittelbare Herrschaft auszubilden. In diesen Gebieten, die spätestens seit Beginn der Frühen Neuzeit als "Hochstifte" bzw. "Erzstifte" bezeichnet werden, regierten sie als Landesherren wie ihre Pendants in den weltlichen Fürstentümern.

Im Zuge der Ausbildung von Landesherrschaft vollzog sich auch der räumliche Ausbau der geistlichen Reichsterritorien. Grundlage dafür waren in Passau die seit dem Frühmittelalter durch Schenkungen, Erbfälle und Zukäufe erworbenen Besitzungen, aber auch lehnsweise erlangte Herrschafts- bzw. Gerichtsrechte der Bischöfe. Kern ihres Territoriums war bis zur Säkularisation das sogenannte Land der Abtei, also der Grundbesitz des in Passau gelegenen Klosters Niedernburg. Kaiser Heinrich VI. (reg. 1190-1198) schenkte die Abtei 1193 Bischof Wolfger von Erla (reg. 1191-1204). Durch kaiserliche Belehnung Bischof Ulrichs II. (reg. 1215-1221) mit der Grafschaft im Ilzgau kam ihr Grundbesitz 1217/20 endgültig unter die Herrschaft des Hochstifts; im Jahr 1235 übertrug der Kaiser schließlich Bischof Rüdiger von Bergheim (reg. 1233-1249/50) auch die Hochgerichtsbarkeit. Vorausgegangen war die schrittweise Ausschaltung des regionalen Hochadels als Herrschaftskonkurrenz, zuletzt der Griesbacher und der Falkensteiner im (Nord-)Osten sowie der Halser im Westen des Hochstifts, wobei letztere allerings eine nordwestlich der Stadt Passau gelegene kleine Grafschaft behaupten konnten, die später an Bayern ging (s.u.).

Mittel zum Zweck waren dabei für die Passauer Bischöfe nicht selten auch Urkundenfälschungen. Deren prominentestes Beispiel ist die in der Forschung höchst umstrittene sogenannte Nordwaldschenkung. Mit diesem angeblichen Diplom Kaiser Heinrichs II. (reg. 1002-1024) erhielt im Jahre 1010 die Abtei Niedernburg ein ungewöhnlich großes Gebiet im Bayerischen Wald zwischen Ilz und Rodel. Höchstwahrscheinlich handelt es sich aber um eine zu Beginn des 12. Jahrhunderts auf der Basis einer anderen Kaiserurkunde angefertigte Nachzeichnung bzw. Fälschung, in der die Grenzen der Schenkung weit umfangreicher bemessen wurden als dies ursprünglich wohl der Fall gewesen war.

Seit Mitte des 13. Jahrhunderts jedenfalls erstreckte sich das Abteiland in etwa von der Ilz im Westen bis zur Großen Mühl im Osten (heute Mühlviertel, Oberösterreich), in Nord-Süd-Richtung von der heutigen tschechischen Grenze bis zur Donau. Mit der kleinen Herrschaft Rathsmannsdorf (Lkr. Passau), einem schmalen Landstreifen unmittelbar nördlich der Donau, reichte es zudem in Richtung des Herzogtums Bayern ein kurzes Stück über die Ilz hinaus. Sie war ein Überrest der ehemaligen Grafschaft Windberg. Deren größerer Teil jenseits der Ilz war ebenso wie die südwestlich der Stadt Passau gelegene Hofmark St. Nikola bis 1248 von Passau an Bayern übergegangen. Integrale Bestandteile des Passauer Kernlandes stellten spätestens seit dem 14. Jahrhundert neben Rathsmannsdorf die Herrschaften Wolfstein (bei Freyung, Lkr. Freyung-Grafenau) an der böhmischen Grenze, Fürsteneck (Lkr. Freyung-Grafenau) und Leoprechting (Lkr. Passau) im Westen sowie Obernzell (Lkr. Passau), Rannariedl (Oberösterreich)/Jandelsbrunn (Lkr. Freyung-Grafenau) und Wegscheid (Lkr. Passau) im Osten dar. Darüber hinaus zählte von Beginn an das sogenannte Rent- oder Waldgütleramt, im Winkel zwischen Donau und Inn gelegen und dabei durch St. Nikola vom übrigen Hochstiftsgebiet getrennt, zum Passauer Territorium. Außerdem verfügten die Bischöfe über umfangreichen Streubesitz unterschiedlicher Rechtsstellung in Bayern sowie in Österreich ob und unter der Enns.

Gebietsverluste im Spätmittelalter

Durch das Expansionsstreben der mächtigen Nachbarn Bayern und Österreich dauerhaft in Bedrängnis, verlor das Hochstift Passau bis zum Beginn der Neuzeit insgesamt, vor allem aber im Osten deutlich an Umfang. Bereits 1289 kam die Herrschaft Falkenstein, gelegen zwischen den Flüssen Kleine Mühl und Ranna, durch Gewalt an Herzog Albrecht I. von Österreich (reg. 1282-1308), den späteren deutschen König.

Daneben war der Verlust einer ansehnlichen Reihe kleinerer Besitzungen in Österreich sowie im bayerischen Landgericht Vilshofen spürbar, die während des 14. und 15. Jahrhunderts vor allem an lokale Adelsfamilien, aber auch an die Landesherren selbst gingen (in den Habsburger Territorien unter anderem die Herrschaften Mattsee, Schönbühel, Gleiß und Riedegg sowie die Städte Eferding und St. Pölten). Die Passauer Herrschaften im Mühlviertel gerieten 1506 unter habsburgische Hoheit; die Herrschaft Rannariedl kam 1506 vollständig zu Österreich und trennte nun die Herrschaft Wegscheid fast vollständig vom Rest des Passauer Kernlandes ab, wobei ihre territoriale Zugehörigkeit umstritten blieb. Die äußerste Ostgrenze des Hochstifts verlief mit der Linie Ranna-Osterwasser weiterhin in etwa wie die heutige deutsch-österreichische Grenze.

Während den Bischöfen der Ausgriff über die Ilz misslang und die Westgrenze des Hochstifts in einem im Jahr 1262 mit Bayern geschlossenen Vertrag dauerhaft fixiert wurde, verbuchten sie im Innviertel Zugewinne auf Kosten des benachbarten Herzogtums. 1218/54 kam die Herrschaft Vichtenstein (Bez. Schärding, Oberösterreich) südöstlich der Stadt Passau an das Hochstift, 1407 bzw. 1436/38 folgten die weiter südlich direkt am Inn gelegenen Herrschaften Obernberg (Bez. Ried i. Innkreis, Oberösterreich) und Riedenburg (Lkr. Passau). Bei diesen Gebieten handelte es sich jedoch um Exklaven innerhalb des Herzogtums Bayern in teilweise deutlicher Entfernung vom Passauer Kernland. Ihr Erwerb brachte vor allem Konfliktstoff mit sich, da ihre Zugehörigkeit bis weit in die Neuzeit hinein umstritten blieb. Um die einzige bayerische Enklave innerhalb des Herrschaftsgebietes der Passauer Fürstbischöfe, die 1517 nach längerem Verwirrspiel endgültig an Bayern gekommene Grafschaft Hals (Stadt Passau) nordwestlich der Stadt Passau, gab es dagegen keine nennenswerten Auseinandersetzungen.

Das Hochstift in der Neuzeit - Rahmendaten 1500-1800

Das reichsunmittelbare Gebiet des Hochstifts Passau - Abteiland, Waldgütleramt, Exklaven im bayerischen Innviertel - umfasste im frühen 16. Jahrhundert knapp 900 qkm Fläche, die im Verlauf der an Besitzwechseln ärmeren Neuzeit in etwa konstant blieb (mit ca. 24.000 Bewohnern im 18. Jahrhundert). Größter Grundbesitzer war der Fürstbischof als Landesherr. Mit deutlichem Abstand folgten das Passauer Domkapitel und das Kloster Niedernburg als Repräsentanten des Prälatenstandes. Die Bedeutung des zahlenmäßig ohnehin geringen grundbesitzenden Adels sank bis zum Aufkauf der letzten Hofmarken durch Bischof Kardinal Johann Philipp Graf von Lamberg (reg. 1689-1712) stetig.

Einzige Kommune mit Stadtrecht im Hochstift war und blieb die Residenz Passau mit ca. 5.000 Einwohnern im 16. Jahrhundert, knapp 10.000 um 1800. Daneben bildeten mit den bereits (spät-)mittelalterlichen Gründungen Windorf (Lkr. Passau), Perlesreut, Freyung/Kreuzberg, Röhrnbach, Waldkirchen (alle Lkr. Freyung-Grafenau), Hutthurm, Wegscheid, Untergriesbach, Obernzell und Hauzenberg (alle Lkr. Passau) im Abteiland sowie Obernberg in der gleichnamigen Exklave am Inn gut zehn Märkte die Siedlungs- und Wirtschaftszentren. Für die ökonomische Entwicklung von enormer Wichtigkeit war dabei der sogenannte Goldene Steig, ein mehrfach verzweigter Handelsweg, der von der Residenzstadt Passau aus nach Böhmen führte und in erster Linie dem Salzhandel diente, freilich mit der Übernahme des Salzmonopols durch Bayern am Ende des 16. Jahrhunderts stark an Bedeutung verlor. Um die Verluste an Zolleinnahmen auszugleichen, entwickelten die Passauer Bischöfe - wie schon im Spätmittelalter - gerade im nördlichen Bayerischen Wald nach 1618 eine eindrucksvolle Rodungstätigkeit, mit der die Gründung zahlreicher neuer Siedlungen einherging, die ihren Ursprung noch heute im Namen tragen (z. B. Bischofsreut, Leopoldsreut, Philippsreut, alle Lkr. Freyung-Grafenau).

Eine Reihe verstreut liegender Exklaven in Österreich ob und unter der Enns - Überreste der mittelalterlichen Besitzungen - gehörten auch in der Neuzeit als reichsmittelbare Gebiete zum Hochstift, allen voran die Herrschaften Marsbach, Velden (Neufelden), Tannberg, Partenstein, Haichenbach (alle Bez. Rohrbach, Oberösterreich), Wesen (Bez. Schärding, Oberösterreich), Peilstein, Pürnstein (beide Bez. Rohrbach, Oberösterreich), Starhemberg (Bez. Eferding, Oberösterreich), Ebelsberg (Stadt Linz, Oberösterreich), Schwadorf (Bez. Wien-Umgebung, Niederösterreich), Steyreck (Steyregg, Bez. Urfahr-Umgebung, Oberösterreich), Amstetten (Niederösterreich), Königstetten (Bez. Tulln, Niederösterreich) und Mautern (Bez. Krems-Land, Niederösterreich). Mit knapp 1.000 qkm eine größere Fläche als das Kerngebiet des Fürstentums Passau umfassend (mit ca. 28.000 Bewohnern im 18. Jahrhundert), standen sie zwar unter habsburgischer Landes- und Lehnshoheit, doch hatten die Passauer Fürstbischöfe hier den Blutbann inne, da österreichische Herrschaften anderem Recht unterlagen als bayerische Hofmarken.

Gebietsveränderungen in der Frühen Neuzeit

Schon früh machte Bayern Passau die Landeshoheit über die Herrschaften Vichtenstein, Riedenburg und Obernberg samt den dazugehörigen, ihrerseits verstreut im Innviertel gelegenen kleineren Besitzungen streitig. Konfliktfall waren darüber hinaus die Grenzverläufe zwischen dem Hochstift und der bayerischen Hofmark St. Nikola sowie dem Landgericht Vilshofen im Westen. Auch die Ausdehnung des Burgfrieds der Residenzstadt Passau nach Süden hin wurde von den bayerischen Herzögen - rechtswidrig - nicht anerkannt. Das Gebiet um das Kloster St. Nikola war dabei insofern von besonderer Bedeutung, als Bayern über diese "Landbrücke" in der Lage war, den Passauer Zoll zu umgehen - ein Vorteil, der vor allem nach der Übernahme des Handels mit Halleiner Salz durch die Herzöge Ende des 16. Jahrhunderts voll zum Tragen kam.

Im Jahr 1549 einigten sich Bischof Wolfgang I. Graf von Salm (reg. 1541-1555) und Herzog Wilhelm IV. von Bayern (reg. 1508/11-1550) darauf, dass Passau die Landeshoheit über die Herrschaft Vichtenstein ausüben sollte (mit Ausnahme der kleinen Hofmark Pyrawang inklusive Schloss Krempelstein). Gleichzeitig verständigte man sich über die Passauer Stadtgrenze. Unklar blieben der Status Riedenburgs und Obernbergs sowie bis 1691 auch der Grenzverlauf im Westen des Passauer Territoriums.

Obernberg und Vichtenstein kamen schließlich 1782 an Österreich, das zuvor bereits die Herrschaften Mautern und Steyreck sowie den Markt Amstetten (1710/34) vom Hochstift an sich gebracht hatte. Im Gegenzug erwarb Passau 1730 die Grafschaft Neuburg am Inn, die im Südwesten an das Rent- bzw. Waldgütleramt grenzte, allerdings bis 1803 unter österreichischer Landeshoheit verblieb. 1765 erreichte Bischof Kardinal Leopold Ernst Graf von Firmian (reg. 1763-1783) auch den Rückerwerb der Herrschaft Rannariedl/Jandelsbrunn mitsamt der Landeshoheit über den westlichen Teil. Das Vichtensteiner Amt Niederkessla, das man 1367 von den Schaunberger Grafen übernommen hatte, ging freilich im gleichen Atemzug mit der Landeshoheit an Österreich. Der damit erreichte Grenzverlauf stimmt mit der heutigen bayerisch-österreichischen Staatsgrenze nördlich der Donau überein. Langwierig, doch nicht gravierend war schließlich der Streit um die genaue Grenze zu Böhmen, der erst im 18. Jahrhundert beigelegt werden konnte.

Säkularisation 1803

Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Hochstift Passau ebenso wie die anderen geistlichen Reichsfürstentümer aufgehoben und säkularisiert; sein Gebiet kam nach einigen Wirren um die Besitzverteilung 1805/06 komplett an Bayern.

Bemerkungen zur Quellenlage und zum Forschungsstand

Wichtig für die Erforschung der territorialen Entwicklung des Hochstifts Passau sind die Bestände "Hochstift Passau, Urkunden" (neben einer Reihe kleinerer Urkundenbestände und gedruckten Sammlungen wie den Monumenta Boica), "-Blechkastenarchiv" und "-Literalien" im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München. Die ehemals im Staatsarchiv Landshut befindliche Überlieferung des Hochstifts wurde im Zuge der Beständebereinigung Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre nach München verlagert. Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Hochstiftsgeschichte ist die Gebietsentwicklung vergleichsweise gut erforscht, auch wenn nach wie vor Forschungskontroversen etwa im Bereich der (spät-)mittelalterlichen Entwicklung fortbestehen (Stichwort "Nordwaldschenkung"). Im Bereich der frühneuzeitlichen Passauer Geschichte sind im Einzelnen Korrekturen und Ergänzungen nach wie vor wünschenswert und auch möglich sind, da die Quellenlage trotz der Dezimierung der Bestände durch die Stadtbrände des 17. Jahrhunderts und den Brand im Staatsarchiv Landshut (Burg Trausnitz) im Jahr 1961 zwar schwierig, doch immer noch günstig ist. Grundlage und Ausgangspunkt für alle Forschungen ist nach wie vor der von Ludwig Veit (1920-1999) bearbeitete Band des Historischen Atlasses von Bayern zum Hochstift Passau.

Literatur

  • Dieter Albrecht, Die Hochstifte, in: Max Spindler (Begr.)/Andreas Kraus (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte. 3. Band, 3. Teil: Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 3. Auflage 1995, 236-270.
  • Konrad Amann, Die landesherrliche Residenzstadt Passau im spätmittelalterlichen deutschen Reich (Residenzenforschung 3), Sigmaringen 1992.
  • Peter Claus Hartmann, Das Hochstift Passau als Glied des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Neuzeit, in: Egon Boshof/Max Brunner/Elisabeth Vavra (Hg.), Grenzenlos. Geschichte der Menschen am Inn. Katalog zur ersten Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2004. Asbach-Passau-Reichersberg-Schärding, Regensburg 2004, 144-151.
  • Peter Claus Hartmann, Der Bayerische Reichskreis (1500 bis 1803). Strukturen und Bedeutung im Rahmen der Kreisverfassung und der allgemeinen institutionellen Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches (Schriften zur Verfassungsgeschichte 52), Berlin 1997.
  • Marc von Knorring, Die Hochstiftspolitik des Passauer Bischofs Wolfgang von Salm (1541-1555) (Neue Veröffentlichungen des Instituts für Ostbairische Heimatforschung 57), Passau 2006.
  • Maximilian Lanzinner, Passau, in: Anton Schindling/Walter Ziegler (Hg.), Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Land und Konfession 1550-1650. 6. Band: Nachträge, Münster 1996, 58–76.
  • Rudolf Weiß, Das Bistum Passau unter Kardinal Joseph Dominikus von Lamberg (1723-1761) (Münchener Theologische Studien. I: Historische Abteilung 21), Sankt Ottilien 1979.

Quellen

  • Adam Maidhof (Bearb.), Die Passauer Urbare. 3 Bände (Veröffentlichungen des Instituts für Ostbairische Heimatforschung 1, 17, 19), Passau 1933-1939.
  • Johann-Bernhard Haversath/Ernst Struck, Passau und das Land der Abtei in historischen Karten und Plänen. Eine annotierte Zusammenstellung (Passauer Schriften zur Geographie 3), Passau 1986.

Weiterführende Recherche

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Abteiland, Ilzgau

Empfohlene Zitierweise

Marc von Knorring, Passau, Hochstift: Territorium und Struktur, publiziert am 01.06.2010; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Passau,_Hochstift:_Territorium_und_Struktur> (19.03.2024)