• Versionsgeschichte

Grundig

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Altes Firmenlogo mit dem Kleeblatt des Fürther Stadtwappens. (Graphik von 666Korny666 lizensiert durch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

von Gerd Walther und Bernhard von Zech-Kleber

Max Grundig (1908–1989) vertrieb und reparierte ab dem 15. November 1930 in Fürth mit der Firma "Radio-Vertrieb Fürth, Grundig & Wurzer OHG" Radiogeräte und Kleintransformatoren. Er profitierte von Großaufträgen der Firmen AEG und Siemens sowie der Wehrmacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg bescherte ihm der Radiobaukasten "Heinzelmann" großen Erfolg. Das Unternehmen entwickelte sich in der Folge zum größten Radio- und Fernsehgerätehersteller Europas und zum weltweit bedeutendsten Tonbandgeräteproduzenten. Grundig gilt als typischer Unternehmer der Zeit des sog. Wirtschaftswunders, u. a. mit einer starken Ausrichtung des Unternehmens auf seine Person. Unternehmerische und personelle Fehlentscheidungen sowie der Konkurrenzdruck aus Fernost im Unterhaltungsgerätemarkt (sog. Braune Ware) sorgten ab den 1980er Jahren für einen Niedergang des Unternehmens. Nach dem Ausscheiden und dem Tod Grundigs musste das Unternehmen 2003 Insolvenz anmelden und wurde zerschlagen.

Biographischer Hintergrund zu Max Grundig

Max Grundig (1908–1989) kam am 7. Mai 1908 in der Denisstraße 3 im Nürnberger Stadtteil Gostenhof als Kind des Lagerarbeiters Max Emil Grundig (1879-1920) und seiner Frau Marie zur Welt. Bereits 1920 starb der Vater überraschend. Der ohnehin armen Familie Grundig ging es rapide schlechter. Max Grundig begann im April 1922 eine kaufmännische Lehre bei der Installationsfirma Jean Hilpert in Nürnberg. Sein Interesse galt dem Basteln von Radios, einem Hobby, das Anfang der 1920er Jahre viele technikbegeisterte Jugendliche hatten. Nach seiner Lehre wurde er 1927 Leiter einer neuen Filiale der Firma Hilpert in Fürth und betreute von kaufmännischer Seite die Installationsarbeiten an dem im Bau befindlichen Städtischen Klinikum Fürth.

Vom kleinen Radiohändler zum Hersteller von Transformatoren

Anzeige zur Eröffnung des ersten Radiogeschäfts am 15. November 1930. Max Grundig und Karl Wurzer eröffneten mit 3.000 Mark Eigenkapital ihr Geschäft in der Fürther Sternstraße. (Rundfunkmuseum Fürth)
Passanten verfolgen im Jahr 1942 eine Radioübertragung aus dem Fürherhauptquartier im Geschäft des Radio-Vertriebs Fürth an der Schwabacher Straße 1, Ecke Schirmstraße. Das Geschäft war 1934 von Max Grundig eröffnet worden. (Stadtarchiv Fürth A 0273)

Nach der Schließung der Fürther Filiale der Firma Hilpert machte sich Max Grundig mit seinem Teilhaber Karl Wurzer am 15. November 1930 als Radiohändler in Fürth, Sternstraße 4 (2018: Ludwig-Erhard-Straße), selbständig. Seit Mitte der 1920er Jahre stieg die Zahl der Rundfunkteilnehmer rasant von 476 im Jahr 1924 auf rd. 11 Mio. 1939.

Am 21. Juni 1934 zog der "Radio Vertrieb Fürth" in die Schwabacher Straße 1 und Grundig zahlte seinen Geschäftspartner Karl Wurzer aus. Neben dem Verkauf und der Reparatur von Radioapparaten begann Grundig mit der Reparatur und dem Bau von Transformatoren. Dieses Geschäft eröffnete sich, da das Nürnberger Stromnetz in weiten Teilen mit Wechselstrom, das Fürther hingegen mit Gleichstrom betrieben wurde. Radiogeräte, die etwa durch einen Umzug von Nürnberg nach Fürth gelangten, mussten umgerüstet oder repariert werden. Das Geschäft entwickelte sich exzellent. Daran änderte auch der 1939 beginnende Krieg nichts, während dem die Wehrmacht zum wichtigen Großkunden auf dem Gebiet der Reparatur von Transformatoren bei Grundig wurde. 1941 wurde Grundig zur Wehrmacht eingezogen. Die Bedeutung, die das Unternehmen mittlerweile für die Wehrmacht besaß, führte dazu, dass Max Grundig 1943 als "unabkömmlich" (U.K.) eingestuft wurde und vom Kriegsdienst befreit wurde.

Das Geschäft mit der Reparatur und Konstruktion von Transformatoren wurde zum bedeutendsten Geschäftszweig. Neben der Wehrmacht waren nun auch AEG und Siemens Großkunden. Zur Erweiterung der Produktionsanlagen und aufgrund der drohenden Bombenangriffe wurde die Produktion weitestgehend von Fürth nach Vach (Gde. Fürth) verlegt. Mittlerweile produzierte Grundigs Unternehmen auch Steuerungsgeräte für die V1- und V2-Raketen. Bei Kriegsende arbeiteten für Grundig rd. 600 Personen in Vach, darunter auch 100 bis 200 Arbeiterinnen aus der Ukraine. In der Forschung konnte bislang noch nicht geklärt werden, ob es sich hier um Fremdarbeiterinnen oder Zwangsarbeiterinnen gehandelt hat.

Aufstieg zum Großkonzern

Max Grundig (1908-1989) stellte 1958 persönlich den "Mini-Boy" vor. Zum Vergleich wurde noch einmal das Radio Heinzelmann von 1946 mitpräsentiert. (Rundfunkmuseum Fürth)

Wenige Tage nach Kriegsende wurde Max Grundig am Firmenstandort in Vach von den US-Militärbehörden wegen seiner wirtschaftlichen Verbindungen zur Wehrmacht verhaftet, kam aber bereits nach drei Tagen wieder frei. Zwar hatte sich Grundig durch die Aufträge der Wehrmacht ein Millionenvermögen erarbeitet, galt nach seinem Entnazifizierungsverfahren aber als politisch nicht belastet. Stets hatte Grundig persönlich Distanz zum Regime gewahrt und war auch der NSDAP nicht beigetreten. Dennoch profitierte Grundig bei seinem Neustart nach Kriegsende einerseits von seinem auch im NS-Staat erarbeiteten Vermögen und andererseits davon, dass seine Produktionsmittel in Vach weder beschlagnahmt noch zerstört worden waren.

Im Juni 1945 mietete Max Grundig ein Fabrikgebäude in der Jakobinenstraße 24 in Fürth und begann dort mit der Fertigung von Transformatoren und Messgeräten (Produkte wie "Novatest" und "Tubatest"). Die Gewerbelizenz erhielt der "Radio Vertrieb Fürth (RVF)" am 7. November 1945. Im Dezember 1945 hatte Grundig 42 Beschäftigte. Am 10. April 1946 begann Max Grundig mit der Produktion von Radios. Das erste Gerät war der Radiobaukasten "Heinzelmann", dem zum Betrieb allerdings das Herzstück fehlte: die Röhren. Die Produktion von Radios wurde von den Behörden streng kontingentiert. Der Trick, das Radiogerät ohne Röhren und damit ohne Funktion zu verkaufen, führte dazu, dass die amerikanische Militärregierung keinerlei Stückzahlbegrenzung für Grundigs "Heinzelmann" vorgab. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt Röhren einerseits auf dem Schwarzmarkt überall erhältlich, andererseits konnte der "Heinzelmann" inoffiziell auch mit Röhren erworben werden.

Der Erfolg des "Heinzelmann" war die Basis für Grundigs unternehmerischen Erfolg nach 1945. Seit 1. August 1946 firmierte das Unternehmen unter dem Namen "RVF – Elektrotechnische Fabrik", seit 7. Juli 1948 als "Grundig Radio-Werk GmbH". Im gleichen Jahr brachte Grundig das Superheterodyn-Radio "Weltklang" auf den Markt. 1949 lief bei Grundig der 100.000. Radioapparat vom Band. Der Erfolg bedingte nicht nur eine Erweiterung der Produktionsanlagen, sondern schlug sich auch in der gestiegenen Mitarbeiterzahl nieder. Ende 1949 arbeiteten bei Grundig 1.600 Menschen (1960: 16.485; 1970: rd. 25.000). Im gleichen Jahr errichtete Grundig einen UKW-Radioversuchssender zur Vorbereitung auf die Einführung der Ultrakurzwelle am 15. März 1950. 1951 übernahm das Unternehmen den Konkurrenten "Lumophon-Werke" in Nürnberg und Georgensgmünd. Mit einem eigens errichteten Fernsehsender im Direktionsgebäude zeigte Grundig die ersten öffentlichen Fernsehübertragungen in Süddeutschland. Mittlerweile wurden bei Grundig auch Fernsehgeräte produziert und es begann die Fertigung von Tonbandgeräten. Das war der Startschuss für eine weitere Diversifikation der Produktpalette. Ab 1954 wurde das Diktiergerät "Stenorette" gebaut, 1957 wurde der Büromaschinenhersteller "Triumph-Adler" in Nürnberg und "Adler" in Frankfurt übernommen. Die Produktlinien beider Unternehmen wurden nun stark aufeinander abgestimmt, so dass beispielsweise Grundigs Diktiergeräte an die Büroschreibmaschinen von Triumph-Adler angeschlossen werden konnten. Dies bescherte Grundig einen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten im Büromaschinenmarkt, wodurch das Unternehmen weiter wuchs. 1958 gründete Max Grundig die "Grundig-Bank" in Fürth. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde die Röhrentechnik von der 1947 entwickelten Transistortechnik abgelöst. Nach einer Übergangsphase mit sog. Hybridradios, die sowohl Röhren wie auch Transistoren enthielten, wurde das Röhrenradio vollständig vom Transistorradio abgelöst. Mit der neuen Technik tauchten neue Konkurrenten auf dem europäischen Markt auf, neben vereinzelten US-amerikanischen Firmen insbesondere japanische Firmen wie Sony. Sie bedienten zunächst nur das Niedrigpreissegment.

Expansion und Gipfel des unternehmerischen Wirkens

Ab 1963 entstand im Nürnberger Stadteil Langwasser zunächst das Werk 11, in dem Tonband- und Diktiergeräte gefertigt wurden. Auch die in der Herstellung sehr komplizierten Farbfernsehgeräte liefen hier vom Band - rund 600 Geräte täglich. Bis Ende 1970 wurde die sog. Grundig-Stadt auf über 600.000 Quadratmeter erweitert. Neben den Produktionsstätten lebten rund 1.000 Mitarbeiter in zwei eigens dafür errichteten sechzehngeschoßigen Hochhäusern. (Foto: Bavaria Luftbild, Stadtarchiv Fürth A 11401 b)

Die 1960er Jahre waren geprägt von der weiteren Expansion: Grundig wurde zum größten Radiogerätehersteller in Europa, erwarb 1961 ein großes Gelände in Nürnberg-Langwasser, auf dem ab 1963 zunächst Tonbandgeräte produziert wurden. Auch in anderen Teilen Deutschlands sowie in Österreich und Italien wurden Firmen gekauft oder neue Produktionsstandorte aufgebaut. 1964 führte die holländische Firma Philips bei Tonbandgeräten die Compact-Cassette (CC) und den Kassettenrekorder ein, auch dies zunächst in der unteren Preisklasse. Der europäische Marktführer Grundig konterte 1965 mit dem Kassettensystem DC-International, konnte sich aber nicht durchsetzen. Nach 1967 bewirkte der Beginn des Farbfernsehens zunächst einen starken Boom bei der Fertigung von Farbfernsehgeräten. Ab 1970 wurde die Fernsehgeräte-Produktion nach Nürnberg-Langwasser verlegt. Die Erwartungen bezüglich der Geräteverkaufszahlen wegen der Olympischen Spiele 1972 in München erfüllten sich. Mit den "Super-Color"-Fernsehern wurde eine neue Produktreihe in Modulbauweise vorgestellt. In Langwasser erreichte die Tagesproduktion 1.200 Farbfernseher. Langfristig entstanden dadurch allerdings bei Grundig Überkapazitäten. Auch die japanische Konkurrenz fasste mit preisgünstigen Geräten aufgrund geringerer Lohn- und Fertigungskosten immer besser Fuß auf dem europäischen und deutschen Markt. Gemeinsam brachten die Firmen Philips und Grundig 1969 den ersten Heim-Videorekorder mit dem analogen schwarz-weiß Videoformat LDL auf den Markt. Zwei Jahre später folgte das Video Cassette Recording-System (VCR). Erstmals konnte zuhause im Zweikanalton und in Farbe Filmmaterial mit 65 min. Länge aufgezeichnet werden. Fast gleichzeitig begann ein langjähriger Kampf (sog. Formatkrieg) um die Durchsetzung eines weltweiten Videostandards, bei dem sich das 1976 des japanischen Herstellers JVC auf den Markt gebrachte Video-Home-System (VHS) aus verschiedenen Gründen durchsetzte.

1970 erfolgte ein grundlegender Konzernumbau. Die Geschäfte wurden am 22. Februar 1970 unter dem Dach der Holding "Max Grundig-Stiftung" zusammengefasst. In die Stiftung wurde das gesamte Firmenvermögen übertragen. Der Stiftungsvorstand mit Max Grundig an der Spitze leitete nun die Geschäfte.

1977 wurde abermals ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Mit "Grundig-Hotels" stieg man in das Tourismusgeschäft ein und erwarb das "Hotel Forsthaus" in Fürth, das "Hotel Vistaéro" in Roquebrune (Frankreich) sowie die beiden Hotels "Schloß Fuschl" und "Jagdhof" am Fuschlsee bei Salzburg (Österreich). 1978 erfolgten die Gründung der "Grundig Akademie für Wirtschaft und Technik e. V.", die der Fortbildung von Fach- und Führungskräften dienen sollte.

Niedergang

Der Firmenpatriarch war zunehmend durch Krankheit geschwächt. Die europäische Unterhaltungselektronik-Industrie bemühte sich um Strategien gegen vorhandene Überkapazitäten und den seit Ende der 1970er Jahre spürbar werdenden Druck fernöstlicher Firmen wie Sony. In Europa waren dies neben Grundig vor allem der französische Staatskonzern "Thomson-Brandt" und der holländische Konzern Philips. Die Zusammenarbeit mit der niederländischen Firma Philips verdichtete sich in der Videorekorder-Produktion. 1979 erfolgte ein Aktientausch. Philips übernahm 24,5 % der Aktien an der Grundig AG, Grundig 6 % an Philips. Er wurde dadurch größter Einzelaktionär. 1979 erreichte die Grundig AG mit 38.460 Beschäftigten weltweit ihren personellen Höchststand. Die Firma hatte zu diesem Zeitpunkt 31 Werke, neun Niederlassungen mit 20 Filialen und drei Werksvertretungen, acht Vertriebsgesellschaften und weltweit 200 Exportvertretungen. Bei steigendem Umsatz schrumpften die Gewinne. 1981 schrieb die Grundig AG erstmals Verluste.

1982 stellte Max Grundig vor der Europäischen Kommission sein sog. EURO-Konzept vor. Nach seinen Vorstellungen sollte eine Einheitsfront der europäischen Unterhaltungselektronik gegen die japanischen Firmen gebildet werden. Er konnte sich damit nicht durchsetzen. Zu sehr belauerte und misstraute man sich in der europäischen Rundfunkwirtschaft auch gegenseitig. Eine für 1982 geplante Kooperation zwischen Grundig und Thomson-Brandt scheiterte am Widerstand des Bundeskartellamts und an der Beteiligung von Philips an Grundig.

Am 26. März 1984 stockte Philips seinen Anteil an der Grundig AG um 7,1 % auf 31,6 % auf. Im April desselben Jahres genehmigte das Bundeskartellamt den Zusammenschluss von Grundig AG und Philips unter der Bedingung, dass der Diktiergerätebereich verkauft würde. Neuer Vorstandsvorsitzender der Grundig AG wurde am 1. April 1984 der Holländer Hermanus Koning (1924–1998). Von 1984 bis 1998 hatten die Niederländer die Unternehmensleitung. Max Grundig erhielt für sein Ausscheiden aus der Firma unter anderem eine auf 20 Jahre garantierte ertragsunabhängige Rente von 50 Mio. Mark jährlich. 1985 musste er auch seinen Chefposten bei der Grundig-Bank aufgeben, die an ein Schweizer Institut verkauft wurde. Nicht ganz freiwillig verließ Grundig die Firma, die er aufgebaut hatte und die seinen Namen trug. Der Firmenpatriarch hatte versäumt, einen geeigneten Nachfolger aus dem Unternehmen aufzubauen. Ein Grund dafür lag wohl auch in dem autoritären Führungsstil, mit dem Grundig sein Unternehmen führte.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Konzern betätigte sich Grundig weiter im Hotelbereich. 1986 erwarb er das "Hotel Bühler Höhe" im Schwarzwald bei Baden-Baden (Baden-Württemberg) und sanierte es mit großem Kostenaufwand. Am 8. Dezember 1989 starb Grundig in Baden-Baden. Er wurde unter großer öffentlicher Anteilnahme dort beerdigt.

Die Ära nach dem Tod von Max Grundig

Nach einer kurzen wirtschaftlichen Erholung des Konzerns bis 1991 infolge der deutsch-deutschen Wiedervereinigung folgte ein rapider Niedergang aufgrund zu hoher Produktionskosten. Zwischen 1992 und 1996 machte Grundig fast 2 Mrd. Mark Verlust, zahlreiche Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz (Mitarbeiterstand: 1992: 16.250; 1996: 8.580). Die Grundig-Geräte waren gegenüber denjenigen der vor allem japanischen Konkurrenz (u. a. Sony) technisch und vor allem finanziell nicht mehr konkurrenzfähig. Philips verkaufte seine Anteile 1998. Ein Konsortium aus Banken und Versicherungen unter Führung des Antennenbauers Anton Kathrein (1951-2012), dem persönlich haftenden Gesellschafter der Kathrein Werke KG mit Stammsitz in Rosenheim, übernahm am 18. Dezember 1998 die Grundig AG. In den Jahren 2000 und 2001 wurde die Firmenzentrale mit den verbliebenen Abteilungen von Fürth nach Nürnberg verlegt. Am 1. April 2003 meldete die Grundig AG Insolvenz an.

2004 übernahm das türkische Unternehmen "Beko-Elektronik" in Istanbul (Türkei), zur türkischen "Koç Holding" gehörend, zusammen mit der britischen Firma Alba Radio Ltd. die Sparte Unterhaltungselektronik. Diese Firma hieß nun "Grundig Intermedia". Der Autoradiobereich wurde von der "Delphi Corporation" übernommen, die Tätigkeiten des ehemaligen Grundig-Bereichs Satelliten wurde zur "Grundig SAT Systems GmbH". 2006 starteten Fertigungslinien für LED-Fernseher mit dem Markennamen "Grundig" bei Beko in Instanbul (Türkei). Am 18. Dezember 2007 übernahm die Koç-Holding die alleinige unternehmerische Leitung der "Grundig Intermedia". Im April 2008 wurde die Firma umbenannt in "Grundig Elektronik AS". Der Entwicklungsbereich in Nürnberg schloss Ende 2008. Seit 2009 hält der türkische Hausgerätehersteller "Arçelik" (ebenfalls zur "Koç Holding" gehörig) mit Sitz der "Grundig Intermedia GmbH" in Neu-Isenburg (Hessen) die Markenrechte an Grundig und vertreibt darüber verschiedene elektronische Geräte.

Literatur

  • Christl Bronnenmeyer, Max Grundig, Berlin 1999.
  • Karin Falkenberg, Happy Birthday, Max Grundig * 7. Mai 1908: ...einige Fakten und Geschichten, in: Rundfunk und Museum 65 (2008), 4-17.
  • Egon Fein, Sieben Tage im Leben des Max Grundig, München 1983.
  • Alexander Mayer, Grundig und das Wirtschaftswunder, Erfurt 2008.
  • Kurz Pritzkoleit, Der Mirakelmann. Max Grundigs wundersamer Aufstieg, in: ders., Auf einer Woge von Gold. Der Triumph der Wirtschaft, Wien/München/Basel 1961, 245- 260.
  • Hans Woller (Hg.), Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 25), München 1986.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Grundig Intermedia GmbH

Empfohlene Zitierweise

Gerd Walther/Bernhard von Zech-Kleber, Grundig, publiziert am 26.11.2018; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Grundig> (19.03.2024)