• Versionsgeschichte

Der Ewige Jude (Ausstellung, 1937)

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Das Plakat zur Ausstellung "Der ewige Jude" war im öffentlichen Raum der Stadt verteilt und in Form einer großen Schautafel an der Fassade des Ausstellungsgebäudes weithin sichtbar angebracht. Aufnahme vom November 1937 von Kurt Huhle. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00012)

von Rosemarie Burgstaller

Die am 8. November 1937 im Deutschen Museum in München eröffnete Feindbildausstellung "Der ewige Jude" zählte zu den meistbesuchten Propaganda-Ausstellungen in der NS-Zeit. Mit aufwendigen Mitteln gestaltet, diente sie der Diffamierung der jüdischen Bevölkerung und dem Schüren von Hass gegen Juden. Bis zum letzten Besuchstag am 31. Januar 1938 hatten über 400.000 Menschen die Ausstellung besucht, die im Anschluss in weiteren Städten präsentiert wurde.

Feindbildausstellungen im NS-Staat (bis 1937)

Nach den unzähligen Repressalien gegen die jüdische Minderheit seit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 und der Verabschiedung der "Nürnberger Rassengesetze" 1935 setzte im Herbst 1937 eine antisemitische Propagandawelle ein, die die systematische Beraubung und Verdrängung der jüdischen Bevölkerung vorbereitete. Mit den antisemitischen Verordnungen und Gesetzen, die in der ersten Hälfte des Jahres 1938 in Kraft traten, wurde die rechtliche Grundlage geschaffen, Juden endgültig aus dem Erwerbsleben zu verdrängen, Wirtschaftstreibende zu ruinieren und auf jüdisches Eigentum direkt zuzugreifen.

Nach bisheriger Forschung ist anzunehmen, dass rund die Hälfte der Propaganda-Ausstellungen des NS-Regimes 1937 antisemitisch und antisowjetisch ausgerichtet war. Die in München im Vorfeld der Gedenkfeierlichkeiten des Hitler-Putsches eröffnete Feindbild-Ausstellung "Der ewige Jude" bildete deren Kulminationspunkt sowohl im Hinblick auf ihren Umfang als auch im Ausmaß ihrer visuellen Gewalt. Von großem medialen Interesse begleitet, wurden hier sämtliche seit Jahren aufgebauten antisemitischen Feindbild-Konstrukte in nationalsozialistisch-megalomaner Manier für ein breites Publikum aufbereitet. Es handelte sich um eines der signifikantesten Beispiele antisemitischer NS-Propaganda.

Seit der "Machtergreifung" fand antisemitische NS-Ausstellungspropaganda nicht nur im Deutschen Reich, sondern auch in anderen Ländern, etwa in Großbritannien, Schweden und Spanien, statt. Neben den Feme-Schauen moderner Kunst sowie regionalen und nationalen Wirtschaftsschauen wurden in den ersten Jahren vor allem antisemitisch codierte Anti-Sowjet-Schauen organisiert, die sich im Besonderen gegen die sowjetische Religionspolitik und gegen die internationale Freidenkerbewegung richteten, sog. Antigottlosen-Ausstellungen (z. B. "Gottlosenbewegung: Religionshass – Seine Wirkung", Genf und weitere Städte ab 1934). Federführend bei der Gestaltung und Verbreitung war die Anti-Komintern, eine nach außen hin autonom auftretende Einrichtung des Antibolschewismus-Referates unter Eberhard Taubert (1907-1976) im Reichspropagandaministerium. Eine Verbindung antisowjetischer Diskreditierungen mit dem NS-Regime sollte aufgrund der offiziellen deutsch-sowjetischen Beziehungen durch Tarnorganisationen wie die Anti-Komintern und durch das Einbinden regionaler Akteure, von kirchlichen Einrichtungen bis hin zu politischen Organisationen, verschleiert werden. Vor dem Hintergrund des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939) und nach Beendigung der in Berlin ausgetragenen Olympischen Sommerspiele wurde ab Herbst 1936 diese Täuschungstaktik zumindest im Inland beendet. Die in LKW-Anhängern eingebaute mobile Wanderausstellung "Weltfeind Nr. 1 – Der Bolschewismus", präsentiert am Reichsparteitag 1936, stand am Beginn einer Reihe großangelegter Feindbild-Ausstellungen des NS-Regimes. Die "Große antibolschewistische Schau", im November desselben Jahres im Bibliotheksbau des Deutschen Museums in München eröffnet, fand unter der offiziellen Beteiligung von Italien und Ungarn statt. In diesem Herbst eröffnete auch in Berlin eine weitläufige Ausstellung mit dem Titel "Der Bolschewismus". "Weltfeind Nr. 1" wurde bis Ende 1937 an mehr als 60 Orten gezeigt; die Münchner "Große antibolschewistische Schau" in mindestens sechs weiteren deutschen Großstädten. Am Reichsparteitag 1937 folgte die "Große antibolschewistische Ausstellung", die später unter dem Titel "Bolschewismus ohne Maske" weitergeführt wurde. Diese Ausstellung stand bereits vollends im Zeichen des Hasses gegen Juden. Neben Großveranstaltungen wie den Anti-Sowjet-Wanderschauen und der massenhaft besuchten Münchner Femeausstellung "Entartete Kunst" verbreiteten unzählige weitere regionale Ausstellungen, unter anderem "Gauausstellungen" und sog. Deutschtums-Ausstellungen, antisemitische Feindbilder. Bis Ende 1937 wurde ein topografisches Netz an eng aufeinander bezogenen Feindbild-Ausstellungen in Deutschland geschaffen. Diese zählten neben Wirtschaftsschauen und Messen zu den besucherstärksten Veranstaltungen im "Dritten Reich" und erreichten mitunter Besucherzahlen in Millionenhöhe.

Werbeplakat zur Ausstellung "Der ewige Jude" von Horst Schlüter (Kunst im Druck, KID) vom 8.11.1937. (Stadtarchiv München, DE-1992-PL-16265)
Werbung am Hauptbahnhof für die Ausstellung "Der ewige Jude". Aufnahme vom November 1937 von Georg Schödl. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00260)

Die Ausstellung 'Der ewige Jude'

Organisation und Beteiligte

Die Ausstellung "Der ewige Jude" wurde am 8. November 1937 mit Reden von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels (1897–1945) und dem berüchtigt militanten Antisemiten, Gauleiter Julius Streicher (1885–1946), im Kongresssaal des Deutschen Museums eröffnet. Sie soll monatelang vorbereitet worden sein und wurde schon Anfang 1937, nach Beendigung der "Großen antibolschewistischen Schau", in der Presse angekündigt. Zur geplanten Fortsetzung dieser Reihe mit einer dritten Großausstellung im Herbst 1938 kam es nicht. "Der ewige Jude" erstreckte sich über rund 20 Säle im gesamten Obergeschoss des Bibliotheksbaus des Deutschen Museums. Für Ausstellungstitel und Plakatsujet wurde das seit langer Zeit tradierte und ideologisch vereinnahmte Stereotyp des zum ruhelosen Wandern verdammten jüdischen Schusters Ahasver, einer Legendengestalt christlichen Ursprungs, gewählt. 

Als Veranstalter traten das Reichspropaganda-Amt München-Oberbayern, die Gauleitung München-Oberbayern und das Reichspropagandaministerium auf. Beteiligt waren die zentralen Einrichtungen der antisemitischen Propaganda und der sog. "Judenforschung", neben der Anti-Komintern das Institut zum Studium der Judenfrage, die Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands, das Hauptarchiv der NSDAP, das Sicherungshauptamt der Reichsführung SS, das Stürmer-Archiv, das Archiv für Zeitgeschichte, das Institut zum Studium von Judentum und Bolschewismus und der Zentralverlag der NSDAP. Die Anti-Komintern war als Mitveranstalterin maßgeblich an der Münchner "Großen antibolschewistischen Schau" von 1936 beteiligt gewesen. Auch die Hauptverantwortlichen für Aufbau und Gestaltung von "Der ewige Jude" blieben weitgehend identisch mit dieser Veranstaltung. Unter der Leitung des stellvertretenden Gaupropagandaleiters Walther Wüster (1901–1949) waren dies Fritz von Valtier (geb. 1902) vom Reichspropaganda-Amt München-Oberbayern sowie der Maler und Graphiker Horst Schlüter. Valtier leitete als späterer Mitarbeiter der Informationsabteilung der Deutschen Botschaft in Paris die Gestaltung des französischen Pendants zur Münchner Schau, "Le Juif et la France" im Jahr 1941.

Bis zu ihrer Schließung am 31. Januar 1938 sahen nach Zeitungsberichten 412.300 Personen die Ausstellung. "Der ewige Jude" erreichte damit um über ein Drittel mehr Besucher als die große Berliner Funkausstellung von 1937. Bis Sommer 1939 wurde sie in Wien, Berlin, Bremen, Dresden und Magdeburg gezeigt. Mit insgesamt mehr als 1,3 Mio. Besuchern zählte "Der ewige Jude" zu den meistbesuchten Propaganda-Ausstellungen des NS-Regimes. Mit der Organisation der Wanderausstellung wurde das Institut für Deutsche Kultur- und Wirtschaftspropaganda beauftragt. Diese Propagandaeinrichtung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) hatte 1937 in Nürnberg die "Große antibolschewistische Ausstellung" durchgeführt und war für deren Transfer in weitere Städte wie Berlin und Wien verantwortlich. Eine der Übereinstimmungen dieser, auch als Anti-Komintern-Ausstellung bezeichneten Exposition mit "Der ewige Jude" stellte die Einführung eines historisch-ideologischen Abrisses zur Geschichte des Judentums mit zum Teil identischen Abbildungen dar. In der Broschüre, die erst anlässlich der Ausstellung in Wien vom Institut herausgegeben wurde, finden sich entsprechende Abbildungen. Noch für die Münchner Veranstaltung erschien der vom Schriftleiter des Völkischen Beobachters, Hans Diebow (1896–1975), im Zentralverlag der NSDAP herausgegebene Bild/Text-Band "Der ewige Jude. 265 Bilddokumente".

Begleitprogramm

Am Abend des 8. November 1937 fanden im Residenztheater unter dem Titel "Der ewige Jude" eine Aufführung des Bayerischen Staatsschauspiels von Szenen aus Shakespeares "Kaufmann von Venedig" sowie Rezitationen von Texten statt, deren Autorenschaft von Martin Luther (1483–1546) über Heinrich von Treitschke (1834–1896) und Otto von Bismarck (1815-1898) bis hin zum verfemten Schriftsteller Heinrich Heine (1797–1856) reichte. Als einer der Hauptprotagonisten wurde der Schauspieler Alexander Golling (1905–1989) genannt. Verhöhnung und Bezichtigungen sollten in dieser "Festvorführung" anhand judenfeindlicher Schmähschriften und aus dem Zusammenhang gerissener Passagen im Vordergrund stehen.

Wie weit zu diesem Zeitpunkt vom Regime noch auf die Wahrnehmung der ausländischen Medien reagiert wurde, belegt die begleitende Vortragsreihe an der Universität München, die erst aufgrund der internationalen Berichterstattung nachträglich konzipiert wurde. "Als Antwort auf die Auslandshetze" (Münchner Neueste Nachrichten, 13.1.1938) organisierte die Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands eine Ringvorlesung ab Dezember 1937 mit Vorträgen unter anderem des Präsidenten des Reichsinstituts Walter Frank (1905–1945), des Leiters der "Forschungsabteilung Judenfrage" Wilhelm Grau (1910–2000), des Leiters des Instituts zum Studium der Judenfrage Wilhelm Ziegler (1891–1962) und des evangelischen Theologen Gerhard Kittel (1888–1948). Eine Legitimationsveranstaltung wurde im Rahmen der nächsten Ausstellungspräsentation im annektierten Österreich nicht mehr in Erwägung gezogen.

Ausstellungsinhalte und -gestaltung

Installation im ersten Raum der Ausstellung. Der tschechoslowakische Journalist Eugen V. Erdely beschreibt diese in seinem Bericht vom Dezember 1937: „Wir bleiben stehen und besichtigen die drei Wachsköpfe der lebenden Zeitgenossen. Der eine von ihnen zeigt ein Gesicht, erfüllt von unterdrücktem, fast unmenschlichem Zorn, der zweite stellt einen friedlichen Burschen mit unendlich schmerzvollem Gesichtsausdruck dar, der dritte ist die Verzweiflung in Person. Wer sind sie? Das können keine Verbrecher sein, auch nicht im Sinne des heutigen deutschen Gesetzes, sonst wären sie im Zuchthaus und nicht im Konzentrationslager.“ Aufnahme vom November 1937 von Kurt Huhle.(Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00111)
Wiedergabe antisemitischer Geschichtskonstrukte im zweiten Raum der Ausstellung. Die "Mitteilungen über die Judenfrage" ließen in einem Beitrag zur Ausstellung wissen, in diesem Abschnitt sei "zum Ausdruck gebracht, daß Talmud und Schulchan Aruch mit den Tausenden von Gesetzesparagraphen, die Haß und Verachtung gegen die Nichtjuden atmen, für die Juden das sind, was anderen Völkern Religion bedeutet." Diffuse Angstbilder schürend wurde so vermittelt, dass seit jeher eine bedrohliche Feindschaft von Juden gegen Nicht-Juden bestanden habe. Aufnahme vom November 1937 von Kurt Huhle. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00354)

Charakteristisch für Ausstellungen totalitärer Regime waren manipulativ eingesetzte Gestaltungskonzepte, um bestimmte, dem herrschenden System zuspielende Emotionen wie Angst, Irritation und Erleichterung bei den Besuchern auszulösen. Über "Der ewige Jude" schrieb der Völkische Beobachter am 16. Januar 1938: "Eine politische Ausstellung, die den Besucher aufrütteln und ihm Erkenntnisse einbrennen will, muß Dissonanzen enthalten, mit grellen Klängen muß sie die erschlaffende Aufmerksamkeit immer wieder anstacheln und in einem ständigen Krescendo den Betrachter durch ihre Räume führen." Unter dieser Maxime durchwanderte das Publikum einen Parcours der mit großer Akribie und pervertiertem Einfallsreichtum aufbereiteten, visuell inszenierten Feindbilder und Stereotype. Sämtliche zur Verfügung stehenden Gestaltungsmittel, etwa harte Licht- und Farbeffekte, bedrückend wirkende niedrige Decken, wellenförmige Wandzüge, scheinbar nach vorne kippende Wände, Einbauten von Originalräumen, Filmpräsentationen sowie Fotomontagen und Wandtafeln in überdimensionaler Größe, sollten bei den Besuchern bleibende Eindrücke hinterlassen. Der inhaltliche Aufbau solcher Schauen sollte leicht zugänglich sein, die Diffamierungen eindeutig. Propagandaminister Goebbels ließ noch unmittelbar vor der Eröffnung Änderungen vornehmen, wie er am 9. November 1937 in sein Tagebuch notierte: "Sie ist in den Argumenten vorzüglich. Aber zu akademisch und wissenschaftlich. Zuviel Material. Ich lasse kürzen und besser ordnen."

Schon die Gestaltung des ersten Raumes, in der NS-Presse als ein "Pantheon der unbestechlichen wissenschaftlichen Sachlichkeit und Klarheit" (Völkischer Beobachter, 16.1.1938) angepriesen, lässt keinen Zweifel daran, worum es in der Ausstellung ging: Schüren von Feindschaft gegen Juden anhand manipulativer Darstellungen, die auf ein destruktives Potenzial in den Betrachtern abzielten. Exponate mit Eigenschaften, die die Schau- und Sensationslust der Menschen stimulierten, bildeten die Leitobjekte der Hass-Schau. Die zentrale Sequenz des ersten Raumes, wo eine rassenideologische Typisierung versucht wurde, zeigte einzelne Portraitfotos unter anderem des ehemaligen Reichsfinanzministers Rudolf Hilferding (1877–1941), der Schauspielerin Elisabeth Bergner (1897–1986) oder des kommunistischen Journalisten und Politikers Karl Radek (1885–1939). Direkt unterhalb dieser Fotoreihe befanden sich in Wandvitrinen stark vergrößerte physiognomische Nachbildungen von Gesichtspartien, etwa Nase und Mund, sowie Wachsmoulagen dreier männlicher Köpfe.

Zwischen Fotoleiste und Wachsmoulagen stellte eine Textzeile Bezug her: "Sie haben typische äußere Merkmale". Die Unmöglichkeit aber, jene Gesichter den körperlichen, vermeintlich jüdischen Charakteristika zuzuordnen, wurde in anderen Wandtexten erklärt mit einer jüdischen Strategie, bei der es darum gehe, die wahre Herkunft zu verschleiern. Hier wie an weiteren Stellen des Rundganges folgten Verweise auf Juden in Konzentrationslagern (KZ). Die Wachsmoulagen seien nach KZ-Häftlingen modelliert, hieß es in den Führungen. Die inhaltliche Unschlüssigkeit zwischen den Bildern, Objekten und Textbausteinen dieses Raumes wurde durch eine Dominanz suggerierende Gestaltung überspielt. Die Wandkonstruktion war derart hoch gebaut, dass die Exponate aus der Untersicht zu betrachten waren.

Es folgte ein langgestreckter Saal, dessen linke, in Wellenlinie konstruierte Schauwand "den Beschauer mit suggestiver Gewalt in die Tiefe des Raumes hineinlocken" sollte. Dieser Raum zeigte einen Überblick über tradierte Feindbilder zur Geschichte und Kultur des Judentums von der Antike bis in das frühe 20. Jahrhundert. Die antisemitischen Geschichtskonstrukte und Stereotype, unter anderem mit Darstellungen zur Judenfeindschaft im Mittelalter und zur jüdischen Emanzipation im 18. und 19. Jahrhundert, wurden aufgebaut mit historischen Objekten, religiösen und kulturellen Gegenständen sowie mit Bild- und Schriftdokumenten, begleitet von einschlägigen Wandtexten und verzerrend wiedergegebenen Zitaten. Vermutlich am Beginn dieser etwa 40 Meter langen Passage war die Filmsequenz einer rituellen Schlachtung als Rückprojektion auf eine satinierte Glasscheibe in Endlosschleife zu sehen. Diese eindrücklichen Bilder einer für Filmzwecke mit außergewöhnlicher Brutalität durchgeführten Schächtung sollte in den Köpfen der Betrachter nachwirken und deren weitere Wahrnehmung der Ausstellung prägen. Zwei Mal werden in einem der überlieferten Ausstellungsberichte ausländischer Besucher die Emotionen des Publikums an dieser Stelle erwähnt. Für die tschechoslowakische Zeitung Přítomnost hielt der Journalist Eugen V. Erdely im Dezember 1937 fest: "Die Besucher entsetzen sich über das grausame Verblutenlassen des gefesselten Tieres" und "Sie brachen in Rufen des Abscheus aus, als sie den ungarischen Film aus den jüdischen Schlachthäusern sahen". Mit dem Ziel solche Aversionen noch zu bestärken, wurde bei Führungen eine Gedankenlinie zum antijüdischen Stereotyp des Ritualmordes gezogen, wie Erdely den Ausstellungsführer zitierte: "Dass die Juden auch Menschen nach den Anleitungen ihrer Religion schlachten müssen, darüber haben wir nur Vermutungen, aber völlig begründete Vermutungen!" (Erdely, Přítomnost, 22.12.1937)

Einer der nächsten Räume behandelte Österreich. In Form von großen Dioramen, begleitet von einschlägig erläuterten Dokumenten und fragwürdigen Statistiken, wurde hier das Feindbild einer jüdischen Belagerung Wiens konstruiert. Gegen die Darstellungen im "österreichischen Zimmer" unter der Überschrift "Wenn Israel König ist" protestierte die Österreichische Gesandtschaft in Berlin vehement. Wie im Zusammenhang anderer NS-Ausstellungen zu beobachten, ging es aber nicht darum die diffamierten Juden zu schützen, sondern im Gegenteil, sich von diesen zu distanzieren.

Ein weiterer Ausstellungsteil samt Kinosaal befasste sich mit Kultur und Unterhaltung bzw. mit jüdischem Filmschaffen in der Weimarer Republik. Neben Anschlägen und Programmen von Veranstaltungen und Konzerten waren hier Filmplakate zu sehen, deren Titel wie "Mädchenhandel", "Falsche Scham" und "§182 Minderjährig" im Hinblick auf ihren Gehalt an potenzieller Anstößigkeit ausgewählt worden waren. Die im bisherigen Rundgang vorgebrachten Verleumdungen sollten im Kino auf emotionaler Ebene verankert werden. Spätestens ab Ende Dezember 1937 lief mit dem Titel "Juden ohne Maske" ein ca. 36-minütiger Zusammenschnitt von Szenen aus zahlreichen Filmproduktionen, unter anderem aus "M – eine Stadt sucht einen Mörder", "Skandal in der Parkstrasse" und "Der Mörder Dimitri Karamasoff". Der Kompilationsstreifen wurde vom Gaufilmstellen-Leiter der NSDAP-Reichspropagandaleitung Walter Böttcher zusammengestellt. Er konnte später in ergänzter Form, ausgezeichnet als "staatspolitisch wertvoll", über den Verleih der Gaufilmstelle für Veranstaltungen der NSDAP ausgeliehen werden. Die Filmszenen mussten aus ihrem Zusammenhang gerissen verstörend wirken. Im Medium Film, für das Generieren von Emotionen geradezu prädestiniert, erzeugten montierte Schock-Bilder begleitet von unheimlich anmutender Musik eine bedrohlich beklemmende Stimmung. Dieser Film gilt als Prototyp des Hass-Propagandastreifens "Der ewige Jude" von 1940.

Diffamierende Foto-/Textmontagen über jüdische Persönlichkeiten während der Weimarer Republik. "Es ist dies eine Galerie, die Achtung verdient. Eine Reihe unretuschierter, kluger Männerköpfe blickt von den Wänden herab: das waren einst die führenden praktischen Ärzte Deutschlands und die wissenschaftlichen Forscher, die Universitätsprofessoren, die Primarärzte, die Chirurgen, die Regierungsreferenten im Ressort des Gesundheitswesens, die Chefs des Sanitätsdienstes der großen Städte – aber Juden." Eugen V. Erdely, Přítomnost, 22.12.1937. Aufnahme vom November 1937 von Wilhelm Nortz. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00469)

Einen signifikanten Bereich bildete der langgezogene Gang einer Geschäftsstraßenkulisse mit Schaufenstern und Vitrinen, unter anderem für Mode und Textilien, Musikträger, Literatur und bildende Kunst. Hier kam der NS-Topos von einem jüdisch geschuldeten gesellschaftlichen Verfall in der Zeit der Weimarer Republik zur Anschauung. In mindestens zwei Vitrinen waren Werke verfolgter Kunst zu sehen. Wie bei den ausgestellten Büchern und Zeitschriften wurde auch hier bei Auswahl und Arrangement auf sexistische Anspielungen geachtet.

In diesem Abschnitt, der das vielfältige Kulturleben der 1920er-Jahre als "Sodom und Gomorra" (Erdely) jüdischen Ursprungs schmähte, waren unter anderem verhöhnt zu finden: Arthur Schnitzler (1862–1931), Franz Werfel (1890–1945), Arnold Zweig (1887–1968), Max Liebermann (1847–1935), Jacob Epstein (1880–1959), Alfred Flechtheim (1878–1937), Yehudi Menuhin (1916–1999), Richard Tauber (1891–1948), Gitta Alpár (1903–1991), Max Reinhardt (1873–1943) und Josephine Baker (1906–1975). Es folgte ein Bereich, der von Eugen V. Erdely als "Kern der großen politischen Schau" bezeichnet wurde und wandfüllend "im Zeichen der Photomontagen" stand.

Zur diffamierenden Darstellung kamen auch jüdische Persönlichkeiten der Weimarer Republik, die in Presse, Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft, Justiz und Politik Bedeutung hatten. Darunter befanden sich der Publizist und Begründer der Exilzeitung "Pariser Tageblatt", Georg Bernhard (1875–1944), der Politiker Walther Rathenau (1867–1922), der Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868–1935) sowie der Psychologe Sigmund Freud (1856–1939). Die Gestaltung dieser Abteilung, die sich nach Erdely über sieben bis acht Räume erstreckte, prägten unter anderem Wandsegmente, die einen nach vorne kippenden Eindruck hervorriefen sowie großflächig angebrachte Fotomontagen. Im Völkischen Beobachter vom 16. Januar 1938 wurde dieser Abschnitt als besonders beeindruckend hervorgehoben: "Der Alp, der sich einem beim Durchschreiten dieses Infernos auf die Brust legt, wird noch beklemmender in den folgenden Räumen, deren Wände mit grinsenden Judenfratzen bedeckt auf einen zustürzen. Diese stürzenden Wände sind ein psychologisches Beeinflussungsmittel, das in dieser Ausstellung zum ersten Male angewandt wird und von ungeheurer Wirkung ist." Ein Bereich widmete sich dem Topos des sog. "Jüdischen Bolschewismus". In der Manier der Antisowjet-Ausstellungen setzten die Gestalter hier insbesondere auf Horrorbilder von devastierten Städten und Landstrichen, Straßenkämpfen und grausam Ermordeten.

Installation in der Abteilung über die Freimaurerei. Judentum und Freimaurerei waren in der NS-Propaganda identisch: "Und wir sehen schließlich, wie sich das Judentum auch in der Freimaurerei ein Instrument zur Verwirklichung seiner Weltherrschaftspläne geschaffen hat. Ein Saal zeigt die Ausstattung einer Freimauerloge. Sinnbilder und Gebräuche sind hier jüdisch bestimmt." Völkischer Beobachter, 7.11.1937. Aufnahme vom November 1937 von Wilhelm Nortz. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00268)

Ein weiterer Abschnitt, der direkt auf das Erzeugen von Angstgefühlen und körperlich spürbarer Beklemmung abzielte, war jener zur Freimaurerei. Es dürfte sich dabei um zwei Räume gehandelt haben: In einem befand sich der Einbau eines Zeremoniensaals, dessen Objekte möglicherweise, wie in der Ausstellung "Schicksalskampf im Osten" des NS-Ideologen Alfred Rosenberg (1893–1946), aus dem Logenmuseum Heinrich Himmlers (1900–1945) in Berlin-Wilmersdorf stammten. Die entstandene Szenerie beschreibt der Journalist Eugen V. Erdely sarkastisch: "Der Schrecken und die Furcht der Besucher vor dem leibhaftigen Teufel = Juden steigert sich bis zum Paroxismus in einem halbdunklen Zimmer, das der Freimaurerei gewidmet ist – eine allerdings rein jüdische Angelegenheit. Hier ist angeblich der Zeremoniensaal einer Loge nachgebildet, mit einer Gruft und wirklichen Särgen, mit einigen Skeletten und einigen Schädeln, die gegen den dunkelgrauen, marmorierten Hintergrund bläulich schimmern." Solche Inszenierungen wurden während des Krieges zu großen und erfolgreichen Antifreimauer-Ausstellungen ausgebaut.

An mehreren Stellen dieser Ausstellung wurde der Nationalsozialismus als heroisches Gegenbild inszeniert. Zu nennen sind neben raumhoch affichierten Plakaten aus der "Kampfzeit" der NSDAP und einer "Völkischen Buchhandlung", die den Rundgang abschließende "Ehrenhalle", ein Saal mit marmornen Texttafeln der Nürnberger Gesetze. In einem der letzten Räume wurde auf die gegenwärtige reale Situation der Juden in Deutschland angespielt. Zur Darstellung kamen unter anderem KZ. Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung wurden hier als Lösung der "Judenfrage" propagiert.

Rezeption

In der gleichgeschalteten deutschen Presse wurde der Ausstellung große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Berichte schwankten zwischen Behauptungen wissenschaftlicher Seriosität und reißerischem Sensationalismus. So wurde von "einwandfreie[s][m] Material" (Völkischer Beobachter, 4.11.1937) geschrieben, das "hieb- und stichfest in jeder Richtung" (Völkischer Beobachter, 7.11.1937) sei, von einer "unerschütterlichen Beweiskette" (Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 302). Jeglicher Einsatz von "billigen Effekte[n]" (Völkischer Beobachter, 7.11.1937) wurde verneint. Gleichzeitig wurden verstörende Ausstellungsdetails angekündigt, etwa das Filmmaterial einer Schächtung, worüber selbst die New York Times berichtete. Goebbels’ in seiner Eröffnungsrede geheuchelter Anflug von Grauen wurde bereitwillig zitiert: "Was dort zu sehen ist, ist so grauenvoll, daß es mit Worten gar nicht mehr geschildert werden kann." (Münchner Neueste Nachrichten, 9.11.1937) Auf die kritische ausländische Berichterstattung wurde in der deutschen Presse mehrmals Bezug genommen, so im Völkischen Beobachter am 29. Dezember 1937 unter dem Zwischentitel "Tobende Auslandspresse".

Die Propagandaschau wurde international wahrgenommen. Ihren Ursprung verorteten einige Zeitungen bei Julius Streicher, "the high priest of anti-Semitism" (New York Times, 9.11.1937). Amerikanische, britische, niederländische, vor allem aber österreichische und tschechische Zeitungen äußerten sich kritisch. "Jews who have contributed to Germany’s fame and prestige and to the service of humanity are pilloried, among them Heine, Mendelssohn, Börne, Einstein, Walther Rathenau, and Albert Ballin. In the Press Section the British Press is represented as being exclusively under Jewish influence" (London Times, 9. November 1937). Die österreichische Neue Freie Presse sah unter dem Titel "Eine überflüssige Ausstellung", "alte, unbegründete Anklagen als 'Material'’ aneinander gereiht", womit "keine sachliche Widerlegung erreicht, sondern nur der Hetze gedient" war (9.11.1937). Das Neue Wiener Tagblatt vom 12. November 1937 definierte die Veranstaltung als "einzige Aufforderung zum Pogrom" von oben. Die vom zionistischen Landesverband für Österreich herausgegebene Zeitung Die Stimme verwies am 17. November 1937 auf das über alles hinausgehende Groteske dieser Schandausstellung: "Im Wiener Wurstelprater ist es das Geisterschloß, das mit Ankündigung entsetzlicher und schauerlicher Erlebnisse eine riesige Anziehungskraft ausübt, in München pries der Propagandaminister die von ihm eröffnete Ausstellung als eine Schau des Grauens an." Die tschechoslowakische Wochenzeitschrift Přítomnost brachte am 22. Dezember 1937 den ausführlichen, kritischen Bericht von Eugen V. Erdely, der einen präzise beobachteten und erschütternden Einblick von außen gewährt.

Die einzige bisher belegte Widerstandsaktion gegen diese Ausstellung wurde von der österreichischen Autorin, Herausgeberin der antinazistischen Zeitschrift "Gerechtigkeit" und Begründerin der "Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot", Irene Harand (1900–1975), geleistet. Mit ihrer in Reaktion auf die Münchner Hass-Ausstellung entstandenen "Markenaktion", der Herausgabe von Briefmarkenserien bis zum März 1938, wurden die Verdienste jüdischer Persönlichkeiten – die ob ihrer Leistung wahrlich ewigen Juden – in Erinnerung gerufen. Ausgeführt wurden unter anderem Briefmarken mit Portraits des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (1854–1915), des Schriftstellers Heinrich Heine und des Komponisten Giacomo Meyerbeer (1791–1864). Die Briefmarken sollten über den Postweg international verbreitet werden. Briefe, die mit diesen Marken frankiert waren, wurden in Deutschland nicht zugestellt.

Ausstellungsbesucher

Eröffnung der Ausstellung "Der ewige Jude" am 8. November 1937. Aufnahme vom November 1937 von Kurt Huhle. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00106)

Das Publikum der Ausstellung "Der ewige Jude" bildete alle Teile der Bevölkerung ab, von Mitgliedern der NSDAP und ihren Gliederungen, Wehrmachtsangehörigen, Betriebsbelegschaften bis hin zu Schulklassen höherer Jahrgänge und Einzelbesuchern aller Schichten, Alters- und Berufsgruppen. Viele reisten mit Bussen oder Sonderzügen nach München an. Selbst politische Gegner und sogar Betroffene beschauten die wohl unfassbare Hetze.

NS-Organisationen besuchten Ausstellungen wie "Der ewige Jude" zu ideologischen Schulungszwecken. Es existierten aber auch Motive abseits von Verpflichtung, Opportunismus, Zustimmung und Ablehnung. Wie sich aus Beobachtungen in der Presse und aus den dokumentierten Publikumsreaktionen schließen lässt, hatten Feindbild-Ausstellungen vor allem deshalb besondere Anziehungskraft für Besucher aus der breiten Bevölkerung, da diese die Schaulust der Menschen am Grotesken bedienten und den Nervenkitzel eines berechenbaren Bedrohungsszenarios bereithielten. Anhand visuell möglichst eindrücklicher Bilder und Installationen konnten Ekel, Ablehnung, Schadenfreude und Neid evoziert werden. Solche Emotionen im Zusammenhang der gegen die jüdische Minderheit gerichteten, als "sachliche Argumente" ausgeschilderten Diffamierungen beförderten auch unabhängig der NS-Ideologie vorhandene antisemitische Vorurteile und Ressentiments. Der amerikanische Ausstellungsbesucher Roy E. B. Bower notierte: "Wenn es den Versuch gab, den Juden der Lächerlichkeit und Verachtung preiszugeben, dann ist dieser ziemlich misslungen, denn die Ausstellung liefert (oft ganz unerwartet) Beweise für die jüdische Kraft, für die kulturellen Errungenschaften der Juden, ihre Originalität, Vorherrschaft und intellektuelle Überlegenheit; [...] Die Ausstellung könnte Ängste vor der jüdischen Konkurrenz schüren oder verstärken, und die einen oder anderen zuvor gleichgültigen Deutschen mögen danach glauben, dass der Jude ein Fremder und ein sehr fähiger Feind in ihrer Mitte ist." Solche Ängste konnten an jenen Stellen der Ausstellung gemildert werden, die auf die Internierung von Juden in den deutschen KZ verwiesen. So in jenem erwähnten Raum am Ende des Rundganges, wo die unmittelbare Gegenwart der strukturellen und physischen Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung mit ausdrücklicher Genugtuung visualisiert wurde.

Wie die Berliner Großschau "Gebt mir vier Jahre Zeit" desselben Jahres als "Rechenschaftsbericht" der ersten vier Jahre NS-Herrschaft ausgewiesen wurde, wurde diese Hass-Ausstellung als herrschaftssicherndes Instrument und zur Legitimation der rassistischen Politik seit 1933 eingesetzt. Mit den reichsweit ausgerichteten Expositionen, die seit dem Herbst 1936 auffallend zahlreich und in rascher Abfolge stattfanden, kam es zu einer nahezu permanenten Mobilisierung der Bevölkerung, der Millionen folgten. Eingeschärft wurden hier die Optionen der NS-"Volksgemeinschaft": Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Vorbereitet durch jahrelange Hass-Propaganda und begleitet von einer in allen Medien laufenden antisemitischen Offensive sollte mit der Wanderausstellung "Der ewige Jude" die nächste Phase der Verfolgung der jüdischen Deutschen einsetzen.

Literatur

  • Götz Aly, Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus, Frankfurt am Main 2005.
  • Wolfgang Benz, "Der ewige Jude". Metaphern und Methoden nationalsozialistischer Propaganda, Berlin 2010.
  • Rosemarie Burgstaller, Verhöhnung als inszeniertes Spektakel im Nationalsozialismus. Die Propaganda-Ausstellung "Der ewige Jude", in: Lucile Dreidemy/Richard Hufschmied/Agnes Meisinger u. a. (Hg.), Bananen, Cola, Zeitgeschichte: Oliver Rathkolb und das lange 20. Jahrhundert, Bd. 1, Wien/Köln/Weimar 2015, 346–356.
  • Rosemarie Burgstaller, NS-Feindbild-Ausstellungen 1933–1945. Propaganda, "Volksgemeinschaft" und visuelle Gewalt, Univ.-Diss., Universität Wien 2012.
  • Evelyn Hampicke, Hanno Loewy, Juden ohne Maske. Vorläufige Bemerkungen zur Geschichte eines Kompilationsfilmes, in: Fritz Bauer Institut (Hg.), Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt am Main/New York 1999.
  • Ian Kershaw, How Effective Was Nazi Propaganda? in: David Welch (Hg.), Nazi Propaganda. The Power and the Limitations, London 1983, 180–205.
  • Christoph Kivelitz, Die Propagandaausstellung in europäischen Diktaturen. Konfrontation und Vergleich. Nationalsozialismus in Deutschland, Faschismus in Italien und die UdSSR der Stalinzeit, Bochum 1999.
  • Christian Klösch/Kurt Scharr,/Erika Weinzierl, "Gegen Rassenhass und Menschennot". Irene Harand – Leben und Werk einer ungewöhnlichen Widerstandskämpferin, Innsbruck 2004.
  • Peter Longerich, "Davon haben wir nichts gewusst!" Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933–1945, München 2006.
  • David Welch, Nazi Propaganda and the Volksgemeinschaft. Constructing a People’s Community, in: Journal of Contemporary History 39, 2 (2004), 213–238.
  • Christoph Zuschlag, "Entartete Kunst". Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995.

Quellen

  • Bericht von Roy E. B. Bower, 11.12.1937, US National Archives, Washington D. C., State Dep. 862, 4016/1696, abgedruckt in: Wolfgang Benz, "Der ewige Jude". Metaphern und Methoden nationalsozialistischer Propaganda, Berlin 2010.
  • Hans Diebow, Der ewige Jude, München 1938.
  • Elke Fröhlich (Hg.), Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil I (Aufzeichnungen 1929–1941), Bd. 3, 9. November 1937, München 2001, 329.
  • Institut für deutsche Kultur- und Wirtschaftspropaganda (Hg.), Der "ewige" Jude, Wien o. J. [1938].
  • Julius Streicher, Ruf zur Tat. Aufsätze aus den Kampfjahren 1920–1922, Nürnberg 1937.

Berichterstattung in Zeitungen und Zeitschriften

  • Ausstellung "Der ewige Jude" ein Welterfolg, Völkischer Beobachter, 4.2.1938.
  • Der ewige Jude, Völkischer Beobachter, 4.11.1937.
  • "Der ewige Jude" und der ewige Jude, Gerechtigkeit, 19.11.1937.
  • Der Weg des Juden durch die Jahrtausende, Völkischer Beobachter, 7.11.1937.
  • Eine überflüssige Ausstellung, Neue Freie Presse, 9.11.1937, 2.
  • "Der ewige Jude", Neues Wiener Tagblatt, 12. November 1937, TS.
  • Den "Talmud" aufs Visier! Münchner Neueste Nachrichten, 13.1.1938.
  • Symbole des Unheils: Stürzende Wände, Völkischer Beobachter, 16.1.1938.
  • "Der ewige Jude", Mitteilungen über die Judenfrage, 6. November 1937.
  • Der ewige Jude, Völkischer Beobachter, 29.12.1937.
  • Die Antibolschewistische Schau zieht von München aus ins Reich, Völkischer Beobachter, 1.2.1937.
  • Die Dame ohne Unterleib, Die Stimme, 17.11.1937.
  • Die Münchner Judenhetze, Neues Wiener Abendblatt, 10.11.1937.
  • Dr. Goebbels eröffnet Ausstellung "Der ewige Jude", Münchner Neueste Nachrichten, 9.11.1937.
  • E. V. E., Der ewige Jude. Quer durch die Münchner Ausstellung, übersetzte Abschrift, Pritomnost, 22.12.1937 [Bundesarchiv Berlin, R 153/214].
  • Es war ein Welterfolg, Münchner Neueste Nachrichten, 4.2.1938.
  • Plan Anti-Jewish Exhibit, The New York Times, 19.10.1937.
  • Streicher Opens Anti-Semitic Fair, The New York Times, 9.11.1937.
  • "The Wandering Jew", The Times, 9.11.1937.

Weiterführende Recherche

Hier alternative Titel für die Suchfunktion eintragen!

Empfohlene Zitierweise

Rosemarie Burgstaller, Der Ewige Jude (Ausstellung, 1937), publiziert am 30.7.2020; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Der_Ewige_Jude_(Ausstellung,_1937)> (19.03.2024)