Süddeutscher Verlag
Aus Historisches Lexikon Bayerns
(Weitergeleitet von Süddeutscher Verlag)
Der Süddeutsche Verlag ist der Herausgeberverlag der Süddeutschen Zeitung. Er wurde am 25. Juli 1947 gegründet. Seine Gesellschafter waren August Schwingenstein (1881-1968), Edmund Goldschagg (1886-1971), Franz Josef Schöningh (1902-1960) und Werner Friedmann (1909-1969), ab 1953 auch Hans Dürrmeier (1899-1977). Der Zeitungsverlag wurde nach und nach zum florierenden Großunternehmen. Mit der 1993 auftretenden wirtschaftlichen Rezession aber brach das Anzeigengeschäft ein. Dies war jedoch nicht die alleinige Ursache der Krise des verschuldeten Verlags. Ein Hauptgrund war neben den Gewinnentnahmen zugunsten der sich ständig untereinander befehdenden Eigentümer der Expansionsdrang und Verkauf von Verlagsanteilen an die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH.
Die Anfänge des Verlags der Süddeutschen Zeitung
Schon im August 1945 hatte die Presseabteilung der amerikanischen Besatzungsmacht in Bayern den künftigen Lizenzträgern eröffnet, dass sie auch Verlagseigentümer werden sollten. Die neue Süddeutsche Zeitung (SZ) in München erschien ursprünglich in dem am 26. September 1945 gegründeten Verlag Süddeutsche Zeitung OHG August Schwingenstein & Co, im Dezember 1945 in Süddeutscher Verlag OHG August Schwingenstein & Co umgewandelt, der auch die Druckerei und die Verlagsrechte von Knorr & Hirth übernahm. Am 25. Juli 1947 wurde dann die Süddeutscher Verlag GmbH gegründet. Gesellschafter waren August Schwingenstein (1881-1968), Edmund Goldschagg (1886-1971), Franz Josef Schöningh (1902-1960) und Werner Friedmann (1909-1969). Erst am 1. Januar 1953 wurde auch der frühere Betriebsleiter des Verlags Knorr & Hirth, in dem die Münchner Neuesten Nachrichten erschienen waren, Hans Dürrmeier (1899-1977), Gesellschafter des Süddeutschen Verlags, den er schon seit 1949 als Verlagsdirektor und Prokurist gemeinsam mit August Schwingensteins Sohn Alfred (1919-1997) leitete. Vor 1949 konnte Dürrmeier keine leitende Funktion bekleiden, da er Sturmführer im NS-Fliegerkorps gewesen war.
Die Gebäude und Druckerei der vom NS-Parteiverlag Franz Eher Nachfolger GmbH kontrollierten Knorr & Hirth GmbH waren nach Kriegsende auf den bayerischen Staat übergegangen, der sie an die Lizenzträger zunächst verpachtete. 1950 stand der Verkauf an. Ein journalistisches Manöver Friedmanns erleichterte ihnen den günstigen Erwerb: Der als Kandidat für den Posten des Finanzministers ausersehene Richard Ringelmann (1889-1965), Ministerialdirektor im bayerischen Finanzministerium, hatte eine öffentliche Ausschreibung angekündigt. Friedmann befragte Ringelmann unter einem Vorwand über seine ehemalige Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), die dieser einräumte. Am 16. Januar 1950 erschien ein Artikel in der SZ, wodurch Ringelmann kompromittiert war und als Kandidat für das Amt ausschied. Eine Ausschreibung fand schließlich nicht mehr statt. Das Verlagsvermögen wurde schließlich mit Ausnahme des Buchverlags am 6. April 1951 für fünf Mio. DM an den Süddeutschen Verlag verkauft.
Ab 20. Dezember 1951 führte die SZ den Untertitel "Münchner Neueste Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport" und stellte sich damit in die Tradition der bis Kriegsende im Verlag Knorr & Hirth erscheinenden Tageszeitung.
Die Entwicklung 1993 bis 2006
Über die Entwicklung des Verlags von den 1950er bis zu Beginn der 1990er Jahre sind zugängliche Quellen kaum vorhanden.
Der Zeitungsverlag wurde zum florierenden Großunternehmen. Die Rezession von 1993 ließ das Anzeigengeschäft einbrechen, eine Krise des Verlags war die Folge. Weitere Gründe der Krise waren Gewinnentnahmen zugunsten der sich ständig untereinander befehdenden Eigentümer und der Expansionsdrang des Verlagsleiters Reiner Maria Gohlke (geb. 1934), der das Unternehmen zum Medienkonzern umwandeln wollte. Gohlke, von 1981-1990 Präsident der Deutschen Bundesbahn, war seit 1. April 1991 Sprecher der Geschäftsführung des Süddeutschen Verlags, seit 1. Januar 1993 deren Vorsitzender. Die von ihm zu verantwortende Beteiligung am privaten Fernsehsender Vox hatte 200 Mio. DM Verlust zur Folge. Auch das Engagement bei Fachzeitschriften war längere Zeit wenig erfolgreich. Verluste brachte überdies anfänglich das SZ-Magazin ein. Auch die Zeitungsengagements in Franken und Thüringen und die Investitionen in den Bereich Elektronische Medien waren kostspielig. Mehrfach wurden deshalb kurzfristige Kredite nötig, die für den Verlag ruinös zu werden drohten. Dennoch erwarb Gohlke neue Beteiligungen wie die beim Verlag Moderne Industrie in Höhe von 100 Mio. DM. Die Verluste wollte er in erster Linie durch Personalabbau verringern. Gleichzeitig visierte er den Verkauf des Verlagsgrundstücks in der Münchner Innenstadt an.
Für die SZ wurde 1998 eine eigene GmbH geschaffen, die dem Verlag untergeordnet war. Eine Klage der Familie Goldschagg konnte gütlich beigelegt werden.
Über die SZ wurde nach außen hin ständig eine angeblich günstige Lage beschworen, so dass 1994 die Auswirkungen der Rezession bereits überwunden schienen. Als dann aber ein starker Einbruch des Gewinns offenkundig war, räumte man nur ein, dass die Konsolidierung nicht so schnell voranging wie erhofft. Tatsächlich drohte nach Gohlkes Ausscheiden im Jahr 2000 der finanzielle Zusammenbruch des Verlags. 2001 betrug das Defizit 43,9 Mio. €, 2002 76,6 Mio. €, obwohl die SZ 2002 mit 439.852 verkauften Exemplaren eine Rekordauflage hatte und im Marktanteil vor ihrer überregionalen Hauptkonkurrentin, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, lag. Der Stellenmarkt im Anzeigenteil halbierte sich dagegen jeweils von 2000-2002. Die Einnahmen aus Anzeigen betrugen 2005 nur noch 53 %, der Rest stammte aus dem Vertrieb. Dennoch sprach man 2001 erneut von einer gefestigten Position. Im gleichen Jahr gab auch der Süddeutsche Verlag schließlich Umsatzrückgang und Verluste zu. Erklärt wurde die Lage allein mit der allgemeinem Branchenkrise.
Gohlkes Nachfolger Dirk Refäuter (geb. 1960) gab schon 2002 sein Amt wieder auf. Er kehrte zur Bertelsmann AG zurück, wo er seit 1997 Bereichsvorstand und nun Chef der Konzernentwicklung wurde. Vor ihm war im selben Jahr auch bereits Bernhard von Minckwitz (geb. 1945), der wesentlichen Anteil am Aufbau des Bereichs Fachinformationen hatte, wegen Differenzen über die Verlagspolitik aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Er war später für die "Softline-Gruppe" tätig.
Die Geschäftsführung wurde neu strukturiert. Fünf Bereiche waren ihr von nun an direkt zugeordnet: der Anzeigenbereich mit der Marktforschung, der neue Bereich Kundenmanagement, der Bereich Logistik mit Vertrieb und Druck, der Bereich Verlagsproduktion und Informationstechnologie und der Bereich Projekte und Controlling. Damit hoffte man, die Effizienz der Konzernführung zu erhöhen. Für die führenden Mitglieder der Geschäftsleitung waren jetzt die Bezeichnungen CEO (Chief Executive Officer, d. i. Vorsitzender), COO (Chief Operating Officer, Verlagsleiter) und CFO (Chief Financial Officer) üblich.
Der Einstieg der Südwestdeutschen Medienholding beim Süddeutschen Verlag
Die Rettung konnte schließlich nur durch den Verkauf von Verlagsanteilen ermöglicht werden. 1996 hatte Hanns-Jörg Dürrmeier (1938-2021) entsprechende Absichten der Gesellschafter noch energisch dementiert. Im November 2002 wurde schließlich die Übernahme von 18,75 % der Anteile durch die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH bekannt. Die Dachgesellschaft der Zeitungsgruppe Stuttgart mit zahlreichen Beteiligungen im Medienbereich ist neben der Axel Springer AG und der WAZ Mediengruppe (Funke Mediengruppe) eine der größten Unternehmensgruppen im Medienbereich in Deutschland. Die letzte Kontrolle über die Gruppe liegt beim Inhaber der Zeitung Rheinpfalz in Ludwigshafen, Dieter Schaub (geb. 1937). Branchenkenner schätzten den Preis für den Anteil am Süddeutschen Verlag auf 150 Mio. DM.
Die neuen Leitungsgremien im Süddeutschen Verlag
Als neues Gremium wurde nach dem Einstieg der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH ein Lenkungsausschuss als regulierende Instanz zwischen Gesellschaftern und Geschäftsführung des Süddeutschen Verlags eingesetzt. Vorsitzender wurde der Geschäftsführer der Medien-Union, Oliver Carsten Dubber (geb. 1955). Die Zusammensetzung bestimmte die sechsköpfige Gesellschafterversammlung, in der alle sechs Gesellschafter durch je eine Person vertreten waren. Deren Vorsitz hatte von 1982-2003 Hanns-Jörg Dürrmeier, ab 2004 Christian Goldschagg (geb. 1959). 2005 wurde der Lenkungsausschuss in einen Aufsichtsrat umfunktioniert. Vorsitzender war weiterhin Dubber.
Neben den Lenkungsausschuss und die Gesellschafterversammlung trat noch ein Herausgeberrat. Er bestand 2005 aus Werner Friedmanns Sohn, Johannes (geb. 1951), Hanns-Jörg Dürrmeier und Richard Rebmann (geb. 1958). Den Vorsitz hatte Friedmann. Rebmann schied im April 2007 aus; ihn ersetzte Schöninghs Enkelin Maria Theresia von Seidlein (geb. 1957), die als Unternehmerin die Firma S & L Medienproduktion betreibt. Friedmann kündigte im November 2007 an, austreten zu wollen, da der Herausgeberrat über die Verkaufstransaktionen nicht informiert wurde, blieb jedoch. Seit März 2008 bestand der Herausgeberrat weiter mit ihm als Vorsitzenden, ferner Eberhard Ebner (Württembergische Verlegergruppe), Thomas Schaub und Christoph Schwingenstein (geb. 1945). Ebner verließ das Gremium 2010. Seine Stelle nahm Albert Esslinger-Kiefer (geb. 1942) ein. Der Herausgeberrat des Süddeutschen Verlags bestimmt die grundsätzliche inhaltliche Ausrichtung und das Erscheinungsbild der SZ und trifft wichtige personelle Entscheidungen. Als oberster Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medienholding war Rebmann de facto der tonangebende Mann in der Geschäftsführung des Süddeutschen Verlags. Im Juli 2018 wurde Dr. Christian Wegner (geb. 1974) sein Nachfolger.
Entwicklung des Süddeutschen Verlags seit dem Einstieg der Südwestdeutschen Medienholding
Insgesamt sollten nach dem Einstieg der neuen Mitbesitzer über 100 Mio. € eingespart werden. Es folgte ein Abbau von Arbeitsplätzen (2002-2004: 1.000 Arbeitsplätze) und die Einstellung verschiedener Angebote, darunter das Jugendmagazin jetzt (eingeführt 1993), die Berlin-Seite (1999-2002) und der Teil für Nordrhein-Westfalen (seit 1993). Das Jugendmagazin wurde später als online-Ausgabe, dann als eigene Seite der Zeitung wiederbelebt, in unregelmäßigen Abständen auch wieder als Beilage. Der Verlag konnte 2002 zudem einen Überbrückungskredit aufnehmen.
Der harte Sanierungskurs zeigte Wirkung. 2003 schrieb der Süddeutsche Verlag erstmals wieder schwarze Zahlen. Der Gewinn war von 54,8 Mio. € (2005) auf 78,1 Mio. € (2006) gestiegen. Neben dem Sanierungskurs hatte daran auch die bessere Konjunktur im Anzeigengeschäft ihren Anteil. Der Umsatz stieg 2006-2007 um 21,198 Mio. € auf 727,545 Mio. €. Die SZ war mit einer Auflage von 441.500 Exemplaren Marktführerin geblieben. Ein erneuter Konjunktureinbruch und eine Anzeigenkrise 2008 und 2009 konnten überwunden werden.
2004 wurde der Stammsitz an der Sendlinger Straße in München an die Immobilientochter der Landesbank Baden-Württemberg und das amerikanische Unternehmen Hines verkauft, anschließend bis zur Fertigstellung des neuen Verlagshochhauses im Osten Münchens angemietet. 2006 begann der Bau des neuen 140 Mio. € teuren Verlagszentrums. Im November 2008 war das Verlagshochhaus in München-Steinhausen bezugsfertig. Der neben der Druckerei gelegene, "SZ-Turm" genannte Neubau wurde Anfang 2009 bezogen. Der Süddeutsche Verlag hatte das neue Gebäude bereits Ende 2007 an die Prime Office AG verkauft und von ihr zurückgemietet. Die hohen Mietkosten erwiesen sich schließlich als zusätzliche große finanzielle Belastung für den Verlag.
Übernahme der Mehrheitsanteile durch die Südwestdeutsche Medienholding im Februar 2008
Im April 2007 wurde bekannt, dass eine Reihe der Erben der Lizenzträger ihre restlichen Anteile verkaufen wollten. Während in der zweiten Generation noch Alfred Schwingenstein (bis 1954 Prokurist für Personal, Finanzen und Technik) und Rolf Goldschagg (1930-2006, 1965 Prokurist, 1973 bis 1991 Leiter des Fachbereichs Verwaltung in der Geschäftsführung) aktiv im Verlag mitgearbeitet hatten, hatten deren Erben kein Interesse am Zeitungsgeschäft. Durch ihre beständige Uneinigkeit hatten sie die Lage des Unternehmens zusätzlich erschwert.
Bei der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH hegte man den Verdacht, dass man ihr Vorkaufsrecht umgehen wolle. Ebenso wie die Familie Friedmann, die als einzige aus der Gruppe der Alteigentümer weiter im Verlag engagiert bleiben wollte, argwöhnte sie überdies, die übrigen Eigentümer wollten an Finanzinvestoren verkaufen. Die beiden Vertreter Schaubs im Herausgeber- und Aufsichtsrat des Verlags, Richard Rebmann (Württemberger Verlegergruppe) und Oliver C. Dubber (geb. 1955) (Schaub) traten deshalb demonstrativ zurück. Überdies zog die Schaub-Gruppe vor Gericht und verbot der Geschäftsführung, die Bücher im Auftrag der verkaufswilligen Familien prüfen zu lassen. Diese wollten mit diesem Manöver den Verkaufspreis in die Höhe treiben. Die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH unterlag in erster Instanz beim Münchner Landgericht, ging aber in Revision. Bis zum Dezember 2007 konnte man sich schließlich einigen: Mit Ausnahme der Anteile der Erben von Friedmann gingen zum 29. Februar 2008 alle übrigen Anteile der Alteigentümer (insges. 65,5 %) an die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH über. Über den Kaufpreis herrschen nur Vermutungen. Es wurde von 626 Mio. € gesprochen. Der Gesamtwert des Verlags wurde auf rund eine Mrd. € veranschlagt.
Entwicklung bis 2011
Das Gesellschaftskapital wurde bis 2011 auf 50 Mio. € erhöht. Die als Nachfolger von Refäuter bestellten Geschäftsführer Hanswilli Jenke (geb. 1962) und Klaus Josef Lutz (geb. 1958) schieden unter der neuen Eigentümerkonstellation aus. An ihre Stelle traten zunächst Oliver C. Dubber und Richard Rebmann. Dubber übernahm bald den Aufsichtsratsvorsitz. Für ihn trat Karl Ulrich (geb. 1962) in die Geschäftsführung ein. 2009 kam noch Detlef Haaks (geb. 1961) hinzu. Sowohl Haaks als auch Ulrich hatten früher für die Unternehmensberatung von Roland Berger (geb. 1937) gearbeitet.
Der seit Mitte 2000 vorgenommene Stellenabbau (über 100 Arbeitsplätze weniger) ging nach dem Verkauf weiter. 2008 wurden 90 Stellen gestrichen, je 30 sollten 2009 in Redaktion und im übrigen Verlag wegfallen. In der Redaktion waren in diesem Jahr noch 400 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Süddeutschen Verlag erscheinende Zeitungsbeilagen und Zeitschriften
Der Süddeutsche Verlag knüpfte mit der Neugründung der Wochenzeitung Süddeutsche Sonntagspost im Jahr 1949 und der Münchner Illustrierten an schon im Vorgängerverlag Knorr & Hirth GmbH erscheinende Publikationen an. Die Süddeutsche Sonntagspost war bereits damals ein Verlustposten. Sie wurde 1951 wieder eingestellt.
Die Münchner Illustrierte wurde 1950 von Hans Habe (1922-1977) in der Nachfolge der Münchner Illustrierten Presse ins Leben gerufen. Habe war in den letzten Jahren der Weimarer Republik Wiener Korrespondent der alten Süddeutschen Sonntagspost gewesen und kannte Werner Friedmann aus dieser Zeit. Habes Konzept, eine politische Illustrierte aufzuziehen, scheiterte. Er schied 1951 aus. Nach ihm war der vom Stern stammende Kurt Zentner (1903-1974) bis 1954 Chefredakteur. 1958 erreichte die Münchner Illustrierte eine Auflage von einer halben Million, konnte aber diesen Stand nicht halten. Der Süddeutsche Verlag verkaufte sie dann 1960 an Franz Burda (1903-1986), der sie mit seiner Bunten Deutschen Illustrierten zusammenlegte, die seit Mitte 1972 als Bunte erschien.
Kein Erfolg war auch die mit dem italienischen Verlag Arnoldo Mondadori (1907 gegründet von und benannt nach Arnoldo Mondadori [1889-1971]) seit 1963 gemeinsam herausgebrachte Kulturzeitschrift Epoca. Sie wurde 1970 bei einem geschätzten Schuldenstand von 20 Mio. DM aufgegeben.
Der Münchner Stadtanzeiger war erstmals am 15. September 1945 als Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt München herausgekommen. Gründer, Herausgeber und Chefredakteur war der Münchner Journalist Josef Ackermann (1896-1959). Am 1. August 1950 übernahm der Süddeutsche Verlag den Stadtanzeiger. Er erschien zuerst einmal, später zweimal wöchentlich als Zeitungsbeilage. Ackermann und Erich Hartstein (1924-2016) hatten ihn in ein Lokalblatt umgewandelt, das neben den amtlichen kommunalpolitischen Nachrichten auch den Kirchenanzeiger und einen Münchner Veranstaltungskalender sowie lokalgeschichtliche und kulturelle Beiträge enthielt. Nach Ackermanns Tod leitete Hartstein bis 1989 das Blatt. 1997 wurde es eingestellt.
Lokale Anzeigenblätter
1974 wurde die Münchner Wochenblatt Verlags- und Werbegesellschaft GmbH für lokale Anzeigenblätter gegründet, die das Münchner Wochenblatt herausgab. 1979 verbot das Bundeskartellamt den Erwerb der Blätter Schwabinger Anzeiger, Münchner Ost-Anzeiger und Süd-Ost Anzeiger. Das Münchner Wochenblatt wurde 2006 eingestellt, 2010 auch die Anzeigenblätter Münchner Samstagsblatt Süd-Ost und Ebersberger Samstagsblatt. Der Süddeutsche Verlag hält aber weiter die 1992 erworbenen 100 % der Parsberg Echo Verlags GmbH in Gilching(Lkr. Starnberg), die Anzeigenblätter in den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und Weilheim-Schongau herausgibt.
Beteiligung des Süddeutschen Verlags an Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen
1955 übernahm der Süddeutsche Verlag gemeinsam mit dem Verlag des Münchner Merkur, der Münchner Zeitungsverlag KG je zur Hälfte den Bayerischen Staatszeitungsverlag. Die Bayerische Staatszeitung (BSZ) und der mit ihr verbundene amtliche Bayerische Staatsanzeiger erscheinen wöchentlich. Da viele Kommunen ihre Anzeigen an den Staatsanzeiger geben, für den inzwischen der Verlag und nicht mehr die Staatsregierung verantwortlich ist, ist die Beteiligung immer noch ein lukratives Geschäft.
1965 kaufte der Süddeutsche Verlag den Anteil den Anteil des Lizenzträgers Otto Färber (1892-1993) an den Stuttgarter Nachrichten. Diese werden inzwischen ebenfalls von der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH kontrolliert.
1974 kam eine Beteiligung von 25 % am Ingolstädter Donaukurier hinzu, der neben der Stadt Ingolstadt auch großenteils die Landkreise Aichach-Friedberg, Eichstätt, Schrobenhausen-Neuburg, Pfaffenhofen und Roth abdeckt. Auf Druck des Bundeskartellamts musste die Beteiligung 2004 wieder an die Erben des Verlegers Wilhelm Reissmüller (1911-1993) zurückverkauft werden.
1982 konnte man auch beim Verlag des Münchner Merkur, der inzwischen zur Münchener Zeitungsverlag GmbH & Co umgewandelt worden war, mit 12,5 % Beteiligung einsteigen.
1986 engagierte sich der Verlag erstmals im fränkischen Raum. Er kaufte 70 % der Neuen Presse in Coburg und weitere 70 % der Frankenpost in Hof, die seit 1969 der damaligen Konzentration GmbH gehörte, die die Zeitungen, Verlage und Druckereien der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zusammenfasste. Nach der Wende expandierte der Verlag der Frankenpost in den Raum von Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik. Es bestanden Unterbeteiligungen am Thüringenpost Verlag GmbH, Schleiz (100 %), am Voigtländischen Verlagshaus GmbH, Plauen (100 %), an der Západôčeskč Noviny sop. sr. o. GmbH, Sokovlov (100 %), an der Westsachsen Verlag GmbH, Zwickau (33,3%) und an der dortigen Sachsenpost Verlag GmbH (66,7 %).
2003 verkaufte der Verlag die Frankenpost-Beteiligung wieder an die SPD zurück, erwarb aber schon zwei Jahre später wieder einen Anteil von 65 % . Der Grund für den Verkauf waren kartellrechtliche Probleme, die sich aber durch den Verkauf des mit der Frankenpost verbundenen Vogtland Anzeigers an einen dritten Eigentümer erledigten. 2009 kam noch eine Unterbeteiligung am Selber Tagblatt hinzu.
1991 hatte der Süddeutsche Verlag auch die Zeitung Freies Wort in Suhl (Suhler Verlagsgesellschaft mbH) zu 70 % erworben, wozu ferner 1992 eine Unterbeteiligung an der Südthüringer Verlag GmbH, Barchfeld (100 %), kam.
Eine 1990 erworbene Beteiligung an den Dresdner Neuesten Nachrichten wurde nur bis 1992 gehalten, dann an den Axel Springer Verlag und die Madsack Gruppe in Hannover verkauft.
Das gesamte Engagement in den neuen Bundesländern kostete 1991 14 Mio. DM.
1992 wurde ein Anteil an der Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Hamburg, erworben und nach und nach auf 100 % aufgestockt. Der Verlag gibt das evangelische Kirchenmagazin Chrismon heraus, das diversen Tageszeitungen beigelegt wird.
Im österreichischen Raum hielt der Verlag in der ersten Hälfte der achtziger Jahre 100 % an der Kurier Zeitungsverlag & Druckerei GmbH & Co KG, Wien, gab sie aber bald wieder auf.
1998 beteiligte er sich an der Zeitung Der Standard in Wien, doch kaufte deren Verleger Oskar Bronner (geb. 1943) seinen Anteil zehn Jahre später wieder zurück.
Eigene Buchverlage
Der alte Buchverlag von Knorr & Hirth ging in andere Hände über. 1950 wurde der eigene Buchverlag des Süddeutschen Verlags gegründet. In den Anfängen erschienen dort vor allem populäre Bavarica, in den 1970er und 1980er Jahren gehörten zum Programm auch geschichts- und kunstwissenschaftliche Bücher für ein breiteres Publikum; inzwischen ist dieser Bereich völlig zugunsten populärer Sachbücher aufgegeben worden.
Am 20. März 2004 wurde die "Süddeutsche Zeitung Bibliothek" mit 100 preiswerten Bänden moderner Autoren gestartet. Es folgten weitere Editionen, u. a. Serien von Film-DVDs und Musik-CDs. Diese Initiative war erfolgreich und verbesserte die schwierige Finanzlage des Verlags.
1968 wurde der Süddeutsche Verlag zu 50 % Kommanditist der Paul List Verlags KG. Dort erschienen neben historischen Sachbüchern vor allem Schulbücher. Die Beteiligung wurde dann auf 75 % aufgestockt.
1972 kaufte man vom Zeitungsverlag J. Ebner in Ulm auch noch den Südwest-Verlag, der ein breit gemischtes Programm für ein allgemeines Publikum bot.
Als dritter Buchverlag kam dann noch die W. Ludwig Buchverlag GmbH dazu.
Alle drei Buchverlage standen unter einer gemeinsamen Leitung. Keiner von ihnen konnte aber ein eigenes Profil entwickeln. Sie wurden 1991 wieder weiterverkauft. Der Südwest Verlag und der Ludwig Verlag gehören inzwischen zu Random House (Bertelsmann-Konzern), der Paul List Verlag zum vom schwedischen Medienkonzern Bonnier beherrschten Ullstein-Buchverlag.
Während der Süddeutsche Verlag sich aus den stärker allgemein orientierten Buchverlagen zurückgezogen hat, ist sein Engagement in Verlagen für Fachinformation nach wie vor groß.
Beteiligung an Fachverlagen
Bereits 1960 gingen der Kartographische Verlag Karl Wenschow GmbH und die IRO Kartographische Verlagsgesellschaft mbH in den Besitz des Süddeutschen Verlags über. Der Verlag Karl Wenschow war schließlich nur noch wegen seiner Akzidenzdruckerei wichtig. 1996 wurde er wegen Unrentabilität ganz abgestoßen.
1974 übernahm man den Kommunalschriften-Verlag J. Jehle GmbH, 1988 die F. Rehm GmbH. Dazu kamen dann noch 1999 die Hüthig-Fachverlage, Heidelberg. Zusammen bilden sie seit 2004 die Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm. Die Holding Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen GmbH gehört dem Süddeutschen Verlag zu 86,5 %. Die Verlagsgruppe hat drei thematische Schwerpunkte: 1. Juristische Ausbildung und Wissenschaft sowie Rechts- und Steuerpraxis, 2. Öffentliche Verwaltung und Personalwirtschaft, 3. Sicherheit und Logistik.
1963 gründete man den Europa Fachpresse Verlag, wobei man sich auf einen Anteil von 50 % beschränkte. Bei ihm erscheint seitdem das Fachmagazin wsv – werben & verkaufen. Der Verlag Werben & Verkaufen GmbH ist das führende Medienhaus für Fachinformationen in den Bereichen Marketing, Medien und Kommunikation.
1993 erfolgte der Kauf der moderne industrie AG, Landsberg. Er bringt Fachzeitschriften in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Metallbe- und verarbeitung, Medizin und Medizintechnik und Werkzeug- und Formenbau heraus.
Der Süddeutsche Verlag ist im Fachliteraturgebiet auch in Österreich, der Schweiz, Tschechien, Polen und Ungarn aktiv.
2014 kaufte der 1997 von Christian Jund (geb. 1968) gegründete FinanzBuch Verlag die drei Wirtschaftsverlage mvg, Redline und mi-Wirtschaftsbuch. Der Süddeutsche Verlag beteiligte sich seinerseits mit 15 % an Junds Verlag.
Weitere Verlagsunternehmungen
1978 wurde die Süd-DATA Verlagsrechenzentrum GmbH ins Leben gerufen, ein Großrechenzentrum, das heute unter dem Namen Süd-DATA Systemhaus GmbH firmiert.
1998 schuf der Verlag das Dokumentations- und Informationszentrum München GmbH. Es besteht aus den Bereichen "Süddeutsche Zeitung Content", "Süddeutsche Zeitung Archiv" und "Süddeutsche Zeitung Photo". Die "Süddeutsche Zeitung Content" liefert spezielle Analysen und Hintergrundinformationen, die Abteilung Photo ist einer der größten deutschen Bildagenturen.
Während der Süddeutsche Verlag sich aus den reinen Buchverlagen zurückgezogen hat, ist sein Engagement in Verlagen für Fachinformation nach wie vor groß.
Süddeutscher Verlag und neue Medien
Seit 1995 erscheint eine online-Ausgabe der SZ.
Über die 1990 gegründete SV Teleradio Produktions- und Beteiligungsgesellschaft für elektronische Medien mbH hält der Verlag direkte und indirekte Beteiligungen an Fernseh- und Radiofirmen, darunter an Radio Gong München, TOP FM (Regionalsender in München und Augsburg), Antenne Bayern, Studio Gong, Sat 1 Regional. Am ersten lokalen privaten TV-Programm, Kanal 4, war der Verlag nur indirekt über die Mediengesellschaft der bayerischen Tageszeitungen (mbt) beteiligt, an der er rund 20 % hielt. Die 1992 erfolgte 20 % Beteiligung am Kölner Fernsehsender Vox brachte dem Süddeutschen Verlag hohe Verluste, so dass er 1994 dort wieder ausstieg. In der Firma Süddeutsche TV GmbH wird Süddeutsche Zeitung – Das TV Magazin produziert, das ursprünglich bei Vox lief. Die Zeitungsverlage in Oberfranken und Thüringen sind teilweise bei lokalen Radiosendern engagiert.
Die Entwicklung der Druckerei
Bereits 1950 verfügte der Verlag über die damals modernste Hochleistungs-Rotationsmaschine (von MAN in Augsburg gebaut). Die Entwicklung in der Drucktechnik erforderte ein größeres und v. a. modernes Druckereigebäude. 1981 und 1983 kaufte der Verlag Grundstücke in München-Steinhausen, auf denen das 1985 eröffnete neue Druckzentrum entstand (Baukosten rund 250 Mio. DM). Die Druckerei zog aus der Münchner Innenstadt weg. Architekt des neuen Gebäudes war Peter C. von Seidlein (1925-2014), Ehemann von Karen von Seidlein(1930-2013), einer Tochter des Lizenzträgers Schöningh. Peter C. von Seidlein vertrat seine Frau auch im Kreis der Gesellschafter. Die Druckerei war mit ihren Offset-Maschinen eine der modernsten Druckereien Europas. Etwa 70 % der Auflage der SZ werden dort gedruckt, der Rest in Essen-Kettwig (Druckzentrum der Axel Springer AG) und in Berlin.
1985 wurde ein rechnergestütztes Textsystem eingeführt. Die Verlagsleitung wollte danach in großem Umfang technisches Personal abbauen, was am heftigen Widerstand des Betriebsrats scheiterte. Allerdings erfasste später die in Folge der Krise von 2001 umgesetzte Reduzierung von Personal auch die Druckerei.
Schon 1975 war die erste Fotosetzmaschine eingeführt worden. 1987 erschien die letzte im Bleisatz hergestellte Ausgabe. Seit 1988 druckte man auf neuen Offset-Rotationsmaschinen. Der erste große Druckauftrag kam von der "Abendzeitung", die dort bis 2001 gedruckt wurde. Ab 1994 wurde auch ein Teil von Bild und Bild am Sonntag in Steinhausen gedruckt.
1993 wurde die Druckerei ausgebaut und war nach eigenen Angaben dabei, sich zur größten Druckerei Deutschlands zu entwickeln. Zwischen 2000-2003 wurden über 100 Mio. € in den Ausbau investiert. Das Unternehmen ist zu 100 % im Besitz der Süddeutscher Verlag GmbH.
DM | Anteil in % | |
---|---|---|
Werner Friedmann | 67.500 | 22,5 |
Franz Josef Schöningh | 67.500 | 22,5 |
Edmund Goldschagg | 67.500 | 22,5 |
Hans Dürrmeier | 30.000 | 10,0 |
August Schwingenstein | 60.000 | 20,0 |
Süddeutscher Verlag GmbH | 7.500 | 2,5 |
Gesamtkapital | 300.000 | 100,00 |
Umsatz in Mio. DM | |
---|---|
1969 | 150 |
1971 | 175 |
1989 | rund 650 |
1992 | 937,3 (davon 577,1 SZ) |
1967 | 2.800 |
1977 | 1.889 |
1987 | 3.339 |
1992 | 4.449 |
Süddeutscher Verlag (SV) | SZ | |
---|---|---|
2000 | 873,5 | 409,5 |
2001 | 808 | 348,1 |
2002 | 719,9 | 297,2 |
2003 | 625,0 | 276,5 |
2004 | 664,8 | |
2005 | 704 | 328,4 |
2006 | 709,4 | 340,7 |
Anteil in % | |
Bruchteilsgemeinschaft Friedmann, vertreten durch Johannes Friedmann, München | 23,08 |
Familiengesellschaft Goldschagg, vertreten durch Rolf Goldschagg, München | 23,08 |
Eheleute Karen und Prof. Peter C. von Seidlein, München | 23,08 |
Familiengesellschaft August Schwingenstein, Gesellschaft des bürgerlichen Rechts | 20,51 |
Bruchteilsgemeinschaft Dürrmeier, vertreten durch Hanns-Jörg Dürrmeier, München | 10,26 |
Kapital in € | Anteil in % | ||
---|---|---|---|
Südwestdeutsche Medienholding GmbH, Stuttgart | 9.028.500,00 | ||
Friedmann-Erben | A & A Friedmann Holding GmbH, Grünwald | 5.080.036,00 | 10,55 |
Johannes Friedmann GmbH & Co KG | 3.948.46400 | 8,20 | |
Goldschagg-Erben | Familie Goldschagg, GmbH & Co KG, Garmisch-Partenkirchen | 5.0174.38,40 | 10,42 |
Christian und Gisela Goldschagg GmbH, Garmisch-Partenkirchen | 4.011061,60 | 8,33 | |
Schöningh-Erben | von Seidlein Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH &Co KG | 9.028.500,00 | 18,75 |
Schwingenstein-Erben | Schwingenstein-Patzina Verwaltungs GmbH, München | 4.011061,60 | 8,33 |
Schwingenstein-Patzina Beteiligungs GmbH & Co KG, München | 4.011061,60 | 8,33 | |
Dürrmeier-Erben | Hanns-Jörg Dürrmeier GmbH & Co KG, Aßling | 3.413976,80 | 7,09 |
Günter Dürrmeier GmbH & Co KG, Aßling | 601.900,00 | 1,25 | |
Gesamtkapital | 48.152.000,00 |
Anteil in % | |
Südwestdeutsche Medienholding GmbH | 81,25 |
Friedmann-Erben | 18,75 |
August Schwingenstein | Oktober 1945 bis November 1951 |
Franz Josef Schöningh | November 1951 bis Dezember 1960 |
Hans Dürrmeier | Dezember 1960 bis Februar 1973 |
Lebensdaten | Geschäftsführung | |
---|---|---|
Klaus Wagner | 1930-2000 | Februar 1973 bis Dezember 1989 |
Günther Viertler | geb. 1935 | Februar 1973 bis Februar 1990 |
Manfred Winterbach | geb. 1937 | Januar 1983 bis Dezember 1992 (Leiter des Bereichs Technik); Nachfolger Januar 1993 Reinhard Lorch, geb. 1950, der Geschäftsführung unterstellt |
Jörn Könke | Juli 1983 bis Juli 1988 | |
Gunther Braun | geb. 1938 | Oktober 1987 (Personalwesen) bis Juli 2001; Nachfolger August 2001 Rolf Dieter Schulz, geb. 1949, der Geschäftsleitung unterstellt |
Martin Stahel | Juli 1988 bis März 1991 später bei Gruner + Jahr tätig | |
Bernd M. Baldzuhn | geb. 1943 | Oktober 1990 bis Oktober 2002 (Finanzen und Controlling), Mitglied der Geschäftsführung |
Reiner Maria Gohlke | geb. 1934 | April 1991 bis Januar 1993 Geschäftsführer dann Vorsitzender der Geschäftsführung bis 2000 |
Bernhard von Minckwitz | geb. 1945 | April 1999 bis Juli 2002 Mitglied der Geschäftsführung (Bereich Fachinformationen) später bei der Softline-Gruppe tätig |
Dirk Refäuter | geb. 1960 | September 2000 bis Dezember 2002 (seit Oktober 2002 neben Jenke und Lutz als Chief Executive Officer) später bei Bertelsmann tätig |
Hanswilli Jenke | geb. 1962 | Oktober 2002 (Finanzen und Controlling) bis Februar 2008 |
Klaus Josef Lutz | geb. 1958 | Oktober 2002 bis Februar 2008 (Chief Operating Officer), inzwischen Geschäftsführer der BayWa |
Richard Rebmann | geb. 1958 | Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medienholding ab März 2008 zusätzlich Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags |
Oliver C. Dubber | geb. 1955 | Geschäftsführer der Medien Union, Ludwigshafen; ab März 2008 übergangsweise bis Mai 2008 Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags, inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestdeutschen Medienholding GmbH |
Karl Ulrich | geb. 1962 | Mai 2008 zusammen mit Rebmann Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags für den Bereich SV-Fachinformationen zuständig |
Detlef Haaks | geb. 1961 | Ab Juli 2009 Geschäftsführer neben Rebmann und Ulrich für den Bereich der SZ zuständig |
Münchner Illustrierte | 1950 bis 1960, dann Verkauf an Franz Burda (1903-1986) für 26 Mio. DM |
Süddeutsche Sonntagspost | 1949 bis 1951 |
Epoca | 1963 bis 1970, dann Einstellung mit vermutlich 20 Mio. DM Schulden |
wsv – werben & verkaufen | Im 1963 gegründeten Europa-Fach-Presse-Verlag GmbH |
Münchner Stadtanzeiger | bis 1. August 1950 selbständig, dann im Süddeutschen Verlag, 1997 eingestellt |
Münchner Wochenblatt (bis 2006) Münchner Samstagsblatt Süd-Ost (bis 2010) Ebersberger Samstagsblatt (bis 2010) Münchner Samstagsblatt (bis 2010) | Herausgegeben von der 1974 gegründeten Münchner Wochenblatt Verlags- und Werbegesellschaft GmbH |
SZ Magazin | seit 1990 |
BSZ | 1955 50 % Anteil am Verlag der Bayerischen Staatszeitung GmbH |
Stuttgarter Nachrichten | 1965 Kauf des Anteils des Lizenzträgers Otto Färber (1892-1993) |
Donaukurier, Ingolstadt | 1974/75 Kauf eines Anteils von 24,5 %, 2004/2005 Wiederverkauf nach Einspruch des Kartellamts |
Münchner Merkur | 1982 Erwerb von 12,5 % an der Münchener Zeitungsverlag GmbH & Co |
Frankenpost, Hof | 1986 Beteiligung an der Frankenpost GmbH, 70% mit Unterbeteiligungen an Thürigenpost Verlag GmbH, Schleiz, 100% 1990 Voigtländisches Verlagshaus GmbH, Plauen, 100 % 1992 Západôčeskč Noviny sop. sr. o. GmbH, Sokovlov, 100 % 1990 Westsachsen Verlag GmbH, Zwickau, 33,3% 1990 Sachsenpost Verlag GmbH, Zwickau, 66,7 % 2003 Verkauf der Frankenpost an die SPD 2005 wieder Beteiligung von 65 % 2009 Unterbeteiligung am Selber Tagblatt |
Neue Presse, Coburg | Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg, 70 % |
Freies Wort, Suhl | 1991 Suhler Verlagsgesellschaft mbH, 70 % mit Unterbeteiligung 1992 an Südthüringer Verlag GmbH, Barchfeld, 100 % |
1991 Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Hamburg, 50 %, später 100 % | |
Dresdner Neueste Nachrichten | 1990 Beteiligung, 1992 Aufgabe der Beteiligung |
Der Standard, Wien | 1998 Beteiligung, 2008 Rückkauf des Anteils durch Verleger Oskar Bronner (geb. 1943) |
Kartographischer Verlag Karl Wenschow GmbH | Kauf 1960, später durch die Druckerei von Bedeutung |
IRO Kartographische Verlagsgesellschaft mbH | |
Paul List Verlag | Kauf 1964, Verkauf 1991 |
Südwest-Verlag GmbH & Co KG | Kauf 1972, Verkauf 1991 |
Kommunalschriften-Verlag J. Jehle GmbH | Kauf 1974 |
F. Rehm GmbH | Kauf 1988 |
moderne industrie AG, Landsberg | Kauf 1993, zu dieser Gruppe gehört u. a. die Günter Olzog Verlag GmbH. |
Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH | 1999 aus der Fusion von SV-Fachinformationen GmbH und Hüthig GmbH, Heidelberg entstanden 2004 Bildung der Verlagsgruppe Hüthig-Jehle-Rehm |
2000 | 820 |
2001 | 760 |
2002 | 830 |
2003 | 640 |
2004 | 575 |
2006 | 502 |
2007 | 470 |
2001 | 75 |
2003 | 70 |
2004 | 72 |
2005 | 67,06 |
2006 | 66,2 |
Literatur
- Abschied und Aufbruch. Der Süddeutsche Verlag zieht um, Beilage der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2008.
- Frank Böckelmann, Wem gehören die Zeitungen? (AKM-Studien, Bd. 44), Konstanz 2000.
- Frank Böckelmann, Wirtschaftliche Verflechtungen und Wettbewerb der Medien in Bayern. Dokumentation und Analyse. Eine Studie der Arbeitsgruppe Kommunikationsforschung München (AKM), durchgeführt im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM), München, Februar 2006 (BLM-Schriftenreihe, Bd. 83), München 2006.
- Druckzentrum München-Steinhausen. Die neue Zeitungsdruckerei des Süddeutschen Verlages, Verlagsbeilage der Süddeutschen Zeitung Nr. 75 vom 29. März 1985.
- Walter Flemmer, Verlage in Bayern. Geschichte und Geschichten, München 1974.
- Edmund Goldschagg 1886-1971. Das Leben des Journalisten, Sozialdemokraten und Mitbegründers der "Süddeutschen Zeitung" nacherzählt von Hans Dollinger, München 1986.
- Handbuch der Grossunternehmen 1953, 3. Aufl., Darmstadt 1953; 1956/57, 5. Aufl. bis 14. Aufl. (jeweils Bd. 2), Darmstadt 1956-1966;18. Aufl. bis 20. Aufl., (jeweils Bd. 3), Darmstadt 1971-1973, 22. Aufl. 1975 bis 61. Aufl. 2014 (jeweils Bd. 2), Darmstadt 1975-2014.
- Handbuch des Süddeutschen Verlages, München 1950.
- Knud von Harbou, Wege und Abwege. Franz Josef Schöningh, Mitbegründer der Süddeutschen Zeitung. Eine Biographie, München 2013.
- Paul Hoser, Die "New York Times von Bayern". Die Anfänge der Süddeutschen Zeitung, in: Lutz Hachmeister/Friedemann Siering (Hg.), Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945 (Beck’sche Reihe 1457), München 2002, S. 121-145, 289-303.
- Kurt Prizkoleit, Wem gehört Deutschland. Eine Chronik von Besitz und Macht, München u. a. 1957.
- Jörg Reiser, August Schwingenstein (1881–1968). Förster, Publizist, Politiker, Mitbegründer und Verlagsleiter der Süddeutschen Zeitung (Dissertationen der LMU München, Bd. 28), München 2018.
- Hans-Günter Richardi, Am Anfang war das Ende. Das Wirken von August und Alfred Schwingenstein beim Wiederaufbau der freien Presse in Bayern, München 2001.
Weiterführende Recherche
Empfohlene Zitierweise
Paul Hoser, Süddeutscher Verlag, publiziert am 30.03.2016 (aktualisierte Version 04.02.2020); in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Süddeutscher_Verlag> (11.10.2024)