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Rhein-Main-Donau AG

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Logo der Rhein-Main-Donau AG. (aus: Bericht über das 1. Geschäftsjahr bis 31. Dezember 1922, München 1923)
Plan der Rhein-Main-Donau- Großschifffahrtsstraße und der dort zu errichtenden Kraftwerke. Die Planungen sehen noch einen Durchstich der Mainschleife vor. (aus: Werke der Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft München und der Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G.m.b.H., Nürnberg 1921-1925, Hintersatz)

von Manfred Pohl

1921 gegründete Aktiengesellschaft, deren Ziel der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals sowie die Errichtung von Elektrizitätswerken war. An der Gesellschaft waren unter anderem das Deutsche Reich, die Freistaaten Bayern und Thüringen sowie der Volksstaat Hessen beteiligt. Während der Bau der Wasserkraftwerke rasch erfolgte, entstand der Kanal erst von 1960 bis 1992. Der endgültige Ausbau der Schifffahrtsstraße ist bis heute nicht abgeschlossen. 1994 ging die Rhein-Main-Donau AG in das Eigentum des Bayernwerks über.

Gründung und Zielsetzung

Die Rhein-Main-Donau AG (RMD), München, wurde am 30. Dezember 1921 mit einem Grundkapital von 900 Millionen Mark (inflationsbedingt) vom Deutschen Reich, dem Staat Bayern, den Ländern Thüringen und Hessen sowie zahlreichen an Rhein und Main liegenden Städten gegründet. Ferner beteiligten sich mehrere Banken (Deutsche Bank, Bayerische Staatsbank, Bayerische Vereinsbank, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank) an ihrer Errichtung.

Die Rhein-Main-Donau AG sollte die Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau-Kanal und somit den Nordwesten mit dem Südosten Europas durch eine leistungsfähige Wasserstraße verbinden. Zudem sollte die Rhein-Main-Donau AG an den Strecken des Mains und der bayerischen Donau Elektrizitätswerke errichten.

Aktivitätsschwerpunkt in der Stromerzeugung

Letztere Aktivitäten lagen zunächst allerdings in weiter Ferne. Infolge der Inflation und knapper finanzieller Mittel sah der Vorstand der Rhein-Main-Donau AG im Bau von Kraftwerken eine gewinnbringende Anlage, um die eigentliche Aufgabe, den Bau des Kanalbau, voranzutreiben. Hierdurch geriet die Rhein-Main-Donau AG mit dem Bayernwerk in einen langwierigen Konflikt, den auch ein Schiedsgericht 1931 nicht endgültig lösen konnte. Erst 1934 kam es zu einer Einigung, die bis 1939 hielt.

Bereits 1923 hatten das Großkraftwerk Franken AG Nürnberg und die Rhein-Main-Donau AG eine Betriebsgemeinschaft gegründet, deren Gremien den Bau von Kraftwerken durchführten. Doch 1939 ergaben sich neue Auseinandersetzungen über die Stromlieferung an die Österreichische Kraftwerke AG (ÖKA). Am 1. Januar 1943 wurde die Betriebsgemeinschaft schließlich aufgelöst.

1945/46 übernahm das Bayernwerk vorübergehend die Leitung der Rhein-Main-Donau AG. Eine Übernahme scheiterte jedoch bei der Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Rhein-Main-Donau AG blieb selbständig. In einem Vertrag vom 9. September 1949 zwischen der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, dem Freistaat Bayern und der Rhein-Main-Donau AG wurde insbesondere die Finanzierung der Großschifffahrtsstraße neu geregelt. Die Kraftwerke Randersacker, Großmannsdorf, Wipfeld und Limbach wurden 1949/50 errichtet. Am 15. Februar 1952 gründeten die Rhein-Main-Donau AG und die Österreichische Elektrizitätswirtschafts AG, Wien, die Donaukraftwerk Jochenstein AG, Passau. Ende der 1950er Jahre besaß die Rhein-Main-Donau AG 30 eigene Wasserkraftwerke. In den nachfolgenden Jahren wurden weitere 27 Kraftwerke gebaut. Im Juli 1994 übernahm das Bayernwerk die Rhein-Main-Donau AG. Die Rhein-Main-Donau AG erzeugte zu diesem Zeitpunkt in 57 Wasserkraftwerken Strom mit einer installierten Leistung von fast 670 MW.

Ausbau der Großschifffahrtsstraße

Die eigentliche Aufgabe der Rhein-Main-Donau AG, der Ausbau der Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau, ist bis heute noch nicht abgeschlossen. In der Zwischenkriegszeit konnte nur der Ausbau der Flüsse Main und Donau begonnen werden. Erst nach Abschluss des Mainausbaus folgte zwischen 1960 und 1992 der Bau des Kanals zwischen Main und Donau. Der Donauausbau war dagegen bis 2007 noch nicht zum Abschluss gebracht.

Die fertig gestellten Streckenabschnitte gingen vertragsgemäß in das Eigentum des Bundes als Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs über, während die Rhein-Main-Donau AG noch bis 2050 die Konzession zur Nutzung der Wasserkräfte innehat.

Literatur

  • Wilhelm Doni, Überblick über die Geschichte des Main-Donau Kanals, in: Mitteilungsblätter. Deutscher Wasserstraßen- und Schiffahrtsverein Rhein-Main-Donau 106 (2002), 19-28.
  • Manfred Pohl, Das Bayernwerk 1921 bis 1996, München 1996.

Quellen

  • Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MF 19, 20 und 27

Weiterführende Recherche

Externe Links

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RMD

Empfohlene Zitierweise

Manfred Pohl, Rhein-Main-Donau AG, publiziert am 04.06.2007; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Rhein-Main-Donau_AG (12.10.2024)