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Entartete Kunst (Ausstellung)

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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von Ines Schlenker

Vom 19. Juli bis 30. November 1937 wurde in den Münchner Hofgartenarkaden die Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Als Höhepunkt der Kampagne des NS-Staates zur Diffamierung moderner Kunst aller Richtungen prangerte die Schau öffentlich über 600 Werke von rund 120 Künstlern an, die von nun an in Deutschland nicht mehr toleriert waren. Mit über zwei Millionen Besuchern war sie die meistbesuchte Propagandaausstellung der NS-Zeit und wurde zum Inbegriff der zerstörerischen Kulturpolitik des "Dritten Reichs".

Besucher vor dem Eingang zur Ausstellung "Entartete Kunst" in den Hofgartenarkaden in München, Juli 1937. Foto: Kurt Huhle. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00047)

Umgang mit "entarteter" Kunst nach der Machtergreifung

Plakat zur Münchner Station der Dresdner Ausstellung "Entartete Kunst" im Weißen Saal der Polizeidirektion, 1936. Künstler: Hans Vitus Vierthaler (1910-1942). (Stadtarchiv München, DE-1992-PL-16266)

Die nationalsozialistische Kampagne gegen moderne Kunst und die systematische Gleichschaltung der Kunstinstitute begann bald nach der sog. Machtergreifung. Durch das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 verloren noch im gleichen Monat deutschlandweit etwa 30 Museumsdirektoren, die sich für moderne Kunst eingesetzt hatten, ihr Amt. Die Sammlungen wurden von unerwünschten Kunstwerken "gesäubert", die nun in Sonderausstellungen, sog. "Schreckenskammern" oder "Schandausstellungen", auf diffamatorische Art als Degenerationserscheinungen der Weimarer Republik zur Schau gestellt wurden. Schon 1933 fand in Dresden eine Ausstellung mit dem Titel "Entartete Kunst" statt, die 1936 auch in München Station machte.

Ursprünglich der Biologie entstammend, dann von der Medizin und Psychologie aufgegriffen, fand der Begriff "Entartung" durch Max Nordaus (1849-1923) gleichnamiges Buch von 1892/93 erstmals Anwendung auf die Kunst. Wohl absichtlich definierten die Nationalsozialisten nie genau, was unter "entarteter" Kunst zu verstehen war – so blieben Handlungsspielräume offen. Allgemein gesprochen umfasste "entartete" Kunst die angeblich von einer jüdischen kulturellen Elite auf betrügerische Weise – auf Kosten einer vorbildlichen, auf akademischen Traditionen beruhenden, wahren "deutschen" Kunst – durchgesetzten Werke der künstlerischen Moderne. Diese waren mit der NS-Ideologie und -Propaganda nicht zu vereinbaren und wurden als rassisch unterlegene, "krankhafte" Produkte der dekadenten Weimarer Republik stigmatisiert. Diesem "Kunstverfall" galt es entgegenzusteuern.

In den ersten vier Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft bestand jedoch keine Einigkeit darüber, welche Kunst das neue Deutschland angemessen repräsentierte. Innerhalb des Regimes kam es zu wiederholten Auseinandersetzungen. Während der völkische "Kampfbund für Deutsche Kultur" unter Alfred Rosenberg (NSDAP, 1893-1946) gegen alle Richtungen moderner Kunst vorging, sympathisierte der Reichsminister für Propaganda und Volksaufklärung Joseph Goebbels (NSDAP, 1897-1945) mit Teilen der Moderne und setzte sich zunächst für die Anerkennung des Expressionismus als neue "deutsche" Kunst ein. Adolf Hitler (NSDAP, 1889-1945) blieb in dem Streit lange vage.

Anlass und Vorbereitung

Im Sommer 1937 trat der Kampf der Nationalsozialisten gegen moderne Kunst in eine entscheidende Phase. Im neuerrichteten Haus der Deutschen Kunst in München sollte die Große Deutsche Kunstausstellung die offizielle nationalsozialistische Kunst präsentieren. An die Malerei und Bildhauerei des 19. Jahrhunderts angelehnt, sollte diese ästhetisch und thematisch den Idealen des NS-Staates und seinem "arischen Volk" entsprechen. Bei einer Vorbesichtigung verwarf Hitler die Auswahl der Kunstwerke durch die Jury jedoch als unangemessen und zu modern und kündigte weitere, drastische Maßnahmen an. Ein Erlass von Goebbels vom 30. Juni autorisierte die Konfiszierung von Werken "deutscher Verfallskunst [in öffentlichen Museen] seit 1910 auf dem Gebiet der Malerei und der Bildhauerei zum Zwecke einer Ausstellung". Als direktes Gegenstück zur Großen Deutschen Kunstausstellung, in der "gesunde", "artgemäße" "deutsche" Kunst gezeigt wurde, sollte die Ausstellung dem Publikum Werke präsentieren, die von nun an als "entartet" und "undeutsch" galten. Eine Kommission unter der Leitung von Adolf Ziegler (1892-1959), dem Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste, besuchte unter höchstem Zeitdruck innerhalb weniger Tage die 32 wichtigsten Sammlungen moderner Kunst in Deutschland (u. a. das Folkwang Museum in Essen, das Wallraf-Richartz-Museum in Köln, die Städtische Kunsthalle in Mannheim und die Städtische Galerie in München) und beschlagnahmte nach flüchtiger Durchsicht und oft willkürlich hunderte Kunstwerke. Da der Kommission keine eindeutigen Kriterien vorlagen, was unter "entarteter" Kunst zu verstehen war, fielen auch Werke, die vor 1910 entstanden waren oder von ausländischen Künstlern stammten, der Beschlagnahmungsaktion zum Opfer.

Eröffnung der Ausstellung "Entartete Kunst" durch Adolf Ziegler am 19. Juli 1937. (Stadtarchiv München, DE-1992-FS-NS-00172)

In seiner Eröffnungsrede zur ersten Großen Deutschen Kunstausstellung am 18. Juli 1937 kündigte Hitler an, "von jetzt ab einen unerbittlichen Säuberungskrieg ... gegen die letzten Elemente unserer Kulturzersetzung" führen zu wollen.

Inszenierung

Am 19. Juli 1937 eröffnete Adolf Ziegler in der Gipsabgußsammlung des Archäologischen Instituts in den Hofgartenarkaden in der Galeriestraße, unweit des Hauses der Deutschen Kunst, die Ausstellung "Entartete Kunst". Er ließ keinen Zweifel daran, wie die versammelten Werke zu interpretieren waren: "Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtskönnertums und der Entartung. Uns allen verursacht das, was diese Schau bietet, Erschütterung und Ekel."

Aufbauend auf den "Schreckenskammern" und "Schandausstellungen" und ideologisch untermauert durch Wolfgang Willrichs (1897-1948) Kampfschrift "Säuberung des Kunsttempels", die im Frühjahr 1937 erschienen war, präsentierte sich die hastig zusammengestellte Schau als Abrechnung mit der "jüdisch-bolschewistischen" Kunst der Moderne und deren Vertretern, denen jegliches Können abgesprochen wurde. Unter den über 600 versammelten Gemälden, Skulpturen, Graphiken, Photographien und Büchern befanden sich viele herausragende Werke. Alle Richtungen moderner Kunst seit 1905 waren zu sehen: deutscher Impressionismus, Expressionismus, Dada, Konstruktivismus, Kunst des Bauhauses, Abstraktion, Neue Sachlichkeit, Surrealismus, Kubismus, Fauvismus und Futurismus – wobei der Expressionismus besonderes Ziel der Angriffe war. Zu den etwa 120 Künstlern zählten viele bekannte Repräsentanten der klassischen Moderne, die bis vor kurzem Deutschland auf internationalen Ausstellungen vertreten hatten, wie zum Beispiel Ernst Barlach (1870-1938), Max Beckmann (1884-1950), Lovis Corinth (1858-1925), Otto Dix (1891-1969), Max Ernst (1891-1976), George Grosz (1893-1959), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Oskar Kokoschka (1886-1980), August Macke (1887-1914), Emil Nolde (1867-1956), Max Pechstein (1881-1955) und Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976), aber auch ausländische Künstler wie Marc Chagall (1887-1985), Alexej von Jawlensky (1864-1941), Wassily Kandinsky (1866-1944), Paul Klee (1879-1940), El Lissitzky (1890-1941), Laszlo Moholy-Nagy (1895-1946) und Piet Mondrian (1872-1944). Bildhauer bildeten mit ca. 18 Vertretern und etwa 28 ausgestellten Skulpturen eine Minderheit, ebenso Frauen, von denen lediglich eine Handvoll (u. a. Maria Caspar-Filser (1878-1968), Jacoba van Heemskerck (1876-1923), Margarete Moll (1884-1977) und Emy Roeder (1890-1971)) mit jeweils einem Werk beteiligt war. Nur sehr wenige Künstler – ein halbes Dutzend – waren tatsächlich jüdisch.

Bei der Präsentation der Werke setzten die Organisatoren auf Diffamierung und Hohn. Für die Ausstellung waren neun Räume auf zwei Stockwerken der Gipsabgußsammlung weitgehend leergeräumt worden. Stellwände verdeckten Skulpturen, die aufgrund ihrer Größe nicht hatten entfernt werden können, und blockierten Fenster, so dass wenig Licht in die engen Räume fiel. Die Gemälde wurden dicht gedrängt und chaotisch gehängt, oft zweireihig und teils ohne Rahmen. Skulpturen platzierte man in manchen Fällen ohne Sockel direkt auf dem Boden. Die Wände, teilweise beschmiert, waren bedeckt mit aggressiven Texten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten der Künstler, die den "kranken", minderwertigen Charakter der Werke betonen, antisemitische und antikommunistische Ängste schüren und generell die Empörung des Publikums herausfordern sollten. Ihnen gegenüber standen "Urteile" von Hitler, Goebbels und Rosenberg als "Stimmen der Vernunft" und Rechtfertigung für die Ausstellung. Manche Werke waren dem falschen Künstler zugeordnet, mit einem inkorrekten Entstehungsjahr versehen oder hatten einen neuen, verfälschenden Titel erhalten. So war Otto Freundlichs (1878-1943) Gipsplastik "Großer Kopf" in "Der neue Mensch" umbenannt worden. Rote Zettel mit dem Slogan "Bezahlt von den Steuergroschen des arbeitenden deutschen Volkes" wiesen auf vermeintlich überhöhte Ankaufspreise, die durch Inflation entstanden waren, hin und unterstellten eine Verschwendung öffentlicher Gelder durch Museumsdirektoren.

Die ersten beiden Säle waren thematisch geordnet und zeigten Arbeiten, die sich vorgeblich über das Christentum lustig machten, und Werke jüdischer Künstler, die als fundamentaler Gegensatz zum Christentum präsentiert wurden. Darauf folgten Räume, die in einer Mischung aus Stilen weitere Themen, wie die "Verhöhnung der deutschen Frau", Antimilitarismus, abstrakte Kunst und Kunst, die von sog. Geisteskranken stammte oder ihr stilistisch ähnelte, anprangerten.

Rezeption

Ausstellungsbesucher, Raum 3 im Obergeschoss, Juli 1937. (Münchner Stadtarchiv, DE-1992-FS-NS-00174)

Laut Völkischem Beobachter vom 1. Dezember 1937 zählte die Ausstellung mehr als zwei Millionen Besucher – eine vermutlich übertriebene Zahl, die in den engen Räumen der Gipsabgußsammlung unmöglich zu erreichen war. "Entartete Kunst" war jedoch sicherlich die meistbesuchte Schau des "Dritten Reichs", wozu freier Eintritt und organisierte Massenbesuche beitrugen. Werkauswahl und Präsentation bedienten zudem geschickt die Vorurteile jener Besucher, die moderner Kunst mit Ablehnung begegneten und ihre antisemitischen und antikommunistischen Einstellungen bestätigt fanden. Gleichzeitig kam ein Teil des Publikums wohl auch, um von liebgewonnenen und hochgeschätzten Künstlern Abschied zu nehmen.

Vereinzelt erhob sich sogar Kritik an der Ächtung bestimmter Künstler. So schrieb der Deutsche Offiziersbund kurz nach der Ausstellungseröffnung einen Brief an die Reichskammer der bildenden Künste, um gegen die Einbeziehung Franz Marcs (1880-1916), der im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden und bald darauf gefallen war, zu protestieren. Der "Turm der blauen Pferde" wurde daraufhin aus der Ausstellung entfernt, während vier andere Gemälde Marcs weiterhin gezeigt wurden.

Beobachter im Ausland verfolgten die nationalsozialistische Kunstpolitik mit Sorge. Einige Museen und Galerien – etwa das Stedelijk Museum in Amsterdam mit der Ausstellung "Abstracte Kunst" (April 1938) oder die New Burlington Galleries in London mit der "Exhibition of Twentieth Century German Art" (Juli 1938) – reagierten direkt auf die Verfemung moderner Kunst und zeigten damit Solidarität mit den betroffenen Künstlern.

Wanderausstellung "Entartete Kunst"

Ausstellungsführer "Entartete 'Kunst'", 1937. Foto: Heinrich Hoffmann (1885-1957). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv, hoff-15769)

Ursprünglich bis Ende September geplant, wurde die Ausstellung bis 30. November verlängert. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda schickte sie anschließend von 1938 bis 1941 in reduzierter Form auf eine Tournee durch das Deutsche Reich, wo sie eine weitere Million Besucher verzeichnete. Stationen waren Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Salzburg, Hamburg, Stettin, Weimar, Wien, Frankfurt am Main, Chemnitz, Waldenburg (Schlesien), Görlitz und Halle an der Saale. Dabei veränderte sich die Zusammensetzung stets: potentiell an ausländische Interessenten verkäufliche Werke wurden entfernt, regional bekannte Künstler oder Kunstwerke, die sich noch besser für die nationalsozialistische Propaganda verwenden ließen, hinzugefügt. Ein Ausstellungsführer, der erst gegen Ende der Münchner Schau fertig geworden war und dessen Inhalt von Auflage zu Auflage variierte, begleitete die Wanderausstellung. Sein Umschlag zeigt Otto Freundlichs "Der neue Mensch" und sprach durch die Anführungszeichen im Titel – "Entartete 'Kunst'" – den abgebildeten Objekten ihren Kunst-Charakter ab.

Verwertung "entarteter" Kunst

Adolf Hitler besichtigt als "entartet" diffamierte, beschlagnahmte Kunstwerke im Viktoriaspeicher in der Köpenicker Straße 24a in Berlin, 13. Januar 1938. Foto: Heinrich Hoffmann (1885-1957). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv, hoff-16565)

Wie von Ziegler in seiner Münchner Eröffnungsrede angekündigt, fand von August bis November 1937 eine zweite, umfangreichere Beschlagnahmungsaktion statt, in der systematisch alle öffentlichen Sammlungen Deutschlands durchkämmt wurden. In über 100 Museen wurden mehr als 20.000 Kunstwerke – darunter viel Graphik – konfisziert, was einer Liquidierung der modernen Kunst gleichkam. Erst am 31. Mai 1938 erhielten die Beschlagnahmungen nachträglich eine rechtliche Grundlage durch das "Gesetz über Einziehung von Erzeugnissen entarteter Kunst". Es sah eine entschädigungslose Enteignung zugunsten des Deutschen Reichs vor und bildete die Voraussetzung für die Kampagne zur "Verwertung entarteter Kunst", mit der, unter Goebbels’ Vorsitz, finanzieller Nutzen aus der verhassten Kunst gezogen werden sollte. Die konfiszierten Objekte kamen zunächst in einen Speicher in der Köpenicker Straße in Berlin, wo sie auch inventarisiert wurden. Ab August 1938 schaffte man "international verwertbare" Werke, die gegen Devisen ins Ausland verkauft werden sollten, in ein Depot im Schloss Schönhausen in Berlin. Vier Kunsthändler - Bernhard A. Böhmer (1892-1945), Karl Buchholz (1901-1992), Hildebrand Gurlitt (1895-1956) und Ferdinand Möller (1882-1956) - erhielten den Auftrag zum Verkauf dieser Objekte. 125 Spitzenwerke der Moderne, darunter Arbeiten von Marc Chagall und Vincent van Gogh (1853-1890), wurden am 30. Juni 1939 auf einer Auktion der Galerie Theodor Fischer in Luzern an internationale Käufer zu oft günstigen Preisen versteigert. Der "unverwertbare Rest" der Beschlagnahmungen, um die 5.000 Werke, war schon am 20. März 1939 im Hof der Berliner Hauptfeuerwache verbrannt worden.

Die Verwertungsaktion fand offiziell im Sommer 1941 ihren Abschluss, zahlreiche Werke gelangten jedoch weiterhin in den Kunsthandel. Andere fielen der Zerstörung oder Plünderung anheim, so dass das Schicksal vieler Objekte, zum Beispiel von Franz Marcs Gemälde "Turm der blauen Pferde", das Hermann Göring (1893-1946) an sich nahm, bis heute ungeklärt ist.

Bewertung

Die Ausstellung "Entartete Kunst" war der öffentlichkeitswirksamste Teil der nationalsozialistischen Aktion "Entartete Kunst", einer einzigartigen staatsgelenkten Kampagne zur Vernichtung der gesamten modernen Kunst. Sie zeitigte Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Die großangelegte Beschlagnahmung, Enteignung und Vernichtung öffentlichen Kunstbesitzes riss nicht zu schließende Lücken in deutsche Museumssammlungen und gibt noch heute Anlass zu Restitutions- und Entschädigungdebatten. Die unversöhnliche Gegnerschaft zum Nationalsozialismus trug jedoch maßgeblich zum Siegeszug der modernen Kunst in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg bei.

Das vom nationalsozialistischen Staat diktierte Ende der künstlerischen Freiheit hatte auch verheerende Auswirkungen auf die Biographien der betroffenen Künstler. Einige zogen sich in die sog. "innere Emigration" zurück (wie Otto Dix), andere flüchteten ins Ausland (wie Max Beckmann, Oskar Kokoschka und Ludwig Meidner (1884-1966)), begingen Selbstmord (wie Ernst Ludwig Kirchner im Schweizer Exil 1938) oder wurden ermordet (wie Otto Freundlich im Konzentrationslager Majdanek 1943).

Literatur

  • Stephanie Barron (Hg.), "Entartete Kunst". Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland, Ausstellungskatalog, Deutsches Historisches Museum, Berlin 1992.
  • Hildegard Brenner, Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus, Hamburg 1963.
  • Uwe Fleckner (Hg.), Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin 2007.
  • Uwe Fleckner (Hg.), Das verfemte Meisterwerk. Schicksalswege moderner Kunst im "Dritten Reich", Berlin 2009.
  • Meike Hoffmann/Dieter Scholz (Hg.), Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalsozialismus. Kunst, Kunsthandel, Ausstellungspraxis, Berlin 2020.
  • Andreas Hüneke, Verhöhnt – verkauft – vernichtet. Die "Entartete Kunst" und die Radikalisierung der NS-Kunstpolitik, in: Osteuropa 56/1-2 (2006), 223-234.
  • Olaf Peters (Hg.), Degenerate Art. The Attack on Modern Art in Nazi Germany, 1937, Ausstellungskatalog, Neue Galerie, New York 2014.
  • Paul Ortwin Rave, Kunstdiktatur im Dritten Reich, Hamburg 1949.
  • Eberhard Roters (Hg.), Stationen der Moderne. Die bedeutenden Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Berlin 1988.
  • Peter-Klaus Schuster (Hg.), Dokumentation zum nationalsozialistischen Bildersturm am Bestand der Staatsgalerie moderner Kunst in München, München 1987.
  • Peter-Klaus Schuster (Hg.), Die "Kunststadt" München 1937. Nationalsozialismus und "Entartete Kunst", München 3. Auflage 1988.
  • Christoph Zuschlag, "Entartete Kunst". Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms 1995.

Quellen

  • Fritz Kaiser, Führer durch die Ausstellung Entartete Kunst, Berlin 1937.

Weiterführende Recherche

Externe Links

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Empfohlene Zitierweise

Ines Schlenker, Entartete Kunst (Ausstellung), publiziert am 13.07.2023; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Entartete_Kunst_(Ausstellung)> (10.12.2024)