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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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== [[Salzburg, Erzstift: Territorium und Verwaltung]] ==
[[Datei:Homann Karte Salzburg Erzstift nach1715.jpg|left|250x250px|link=Salzburg, Erzstift: Territorium und Verwaltung|Karte des Erzstifts Salzburg von Johann Baptist Homann (1664-1724), nach 1715. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Mapp. 8-3,1) ]]
[[Autor:Lang,_Johannes|Johannes Lang]]<br>
Ausgehend von einer Waldschenkung zu Ende des 7. Jahrhunderts trieb die Salzburger Kirche um den Zentralort Bischofshofen eine erste Grundarrondierung voran. Mit dem Kauf der Grafschaft Pinzgau 1207 und dem Erwerb der Grafschaftsrechte im Lungau um die Mitte des 13. Jahrhunderts gelang der Aufbau eines größeren geschlossenen Besitztums, worüber die Kirche auch die Hoheitsrechte innehatte. Im Laufe eines bis zu zwei Jahrhunderte in Anspruch nehmenden Prozesses sicherten sich die Erzbischöfe seit dem 12. Jahrhundert im weiteren Umfeld ihrer Residenzstadt Salzburg vertraglich die Nachfolge in mehreren erledigten Grafschaften, so etwa im heutigen Rupertiwinkel. Nach der für Salzburg verlustreichen Schlacht bei Mühldorf 1322 setzte eine schrittweise Ablösung des Erzstifts Salzburg vom bayerischen Mutterland ein, die nach rund zwei Jahrzehnten zum Abschluss gelangte. Neben der Landwirtschaft bildete der Bergbau auf Salz, Gold und Silber das wirtschaftliche Rückgrat des Landes, das auf Grund seiner Lage am Alpenhauptkamm zudem vom Handel mit dem Mittelmeerraum profitierte. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich ein Hofbeamtentum, aus dem die wesentlichen Zentralbehörden hervorgingen. Mit dem zielgerichteten Aufbau von Städten und Märkten trug man entscheidend zur Herrschaftsdurchdringung in dem noch jungen Land bei, während mit Hilfe zahlreicher Pfleggerichte ab dem ausgehenden 13. Jahrhundert eine landesweite Behördenstruktur geschaffen wurde. Nach der Aufhebung des Fürsterzstifts im Zuge der Säkularisation 1803 wurde Salzburg (ohne das an Bayern abgetretene Mühldorf am Inn) zusammen mit der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden, dem Fürstbistum Eichstätt sowie Teilen des Fürstbistums Passau zum Kurfürstentum Salzburg erhoben. Ab 1805 gelangte es zum Kaisertum Österreich, ehe es 1810 von Bayern in Besitz genommen wurde. Durch den Vertrag von München kam es 1816 erneut zu Österreich. [[Salzburg, Erzstift: Territorium und Verwaltung|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Königshof Erding]] ==
== [[Königshof Erding]] ==
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== [[Abraxas-Skandal]] ==
[[Datei:Abraxas Plakat.jpg|left|250x250px|link=Abraxas-Skandal|]]
[[Autor:Natzer,_Ulirke|Ulrike Natzer]], [[Autor:Zech-Kleber,_Bernhard_von|Bernhard von Zech-Kleber]] und [[Autor:Rittenauer,_Daniel|Daniel Rittenauer]]<br>
Am 6. Juni 1948 wurde im Münchner Prinzregententheater das Ballett 'Abraxas' von Werner Egk uraufgeführt. Es war ein großer Publikumserfolg, wurde aber nach der Sommerpause nicht mehr aufgeführt, da Kultusminister Alois Hundhammer Vorbehalte gegen als unsittliche erachtete Elemente des Stücks hatte. Die Anfang 1949 in Medien und Landtag einsetzenden Debatten um Abraxas drehten sich um grundsätzliche Fragen der Freiheit der Kunst und staatlicher Zensur. [[Abraxas-Skandal|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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Version vom 2. Juni 2025, 08:47 Uhr


Salzburg, Erzstift: Territorium und Verwaltung

Karte des Erzstifts Salzburg von Johann Baptist Homann (1664-1724), nach 1715. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Mapp. 8-3,1)
Karte des Erzstifts Salzburg von Johann Baptist Homann (1664-1724), nach 1715. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Mapp. 8-3,1)

Johannes Lang
Ausgehend von einer Waldschenkung zu Ende des 7. Jahrhunderts trieb die Salzburger Kirche um den Zentralort Bischofshofen eine erste Grundarrondierung voran. Mit dem Kauf der Grafschaft Pinzgau 1207 und dem Erwerb der Grafschaftsrechte im Lungau um die Mitte des 13. Jahrhunderts gelang der Aufbau eines größeren geschlossenen Besitztums, worüber die Kirche auch die Hoheitsrechte innehatte. Im Laufe eines bis zu zwei Jahrhunderte in Anspruch nehmenden Prozesses sicherten sich die Erzbischöfe seit dem 12. Jahrhundert im weiteren Umfeld ihrer Residenzstadt Salzburg vertraglich die Nachfolge in mehreren erledigten Grafschaften, so etwa im heutigen Rupertiwinkel. Nach der für Salzburg verlustreichen Schlacht bei Mühldorf 1322 setzte eine schrittweise Ablösung des Erzstifts Salzburg vom bayerischen Mutterland ein, die nach rund zwei Jahrzehnten zum Abschluss gelangte. Neben der Landwirtschaft bildete der Bergbau auf Salz, Gold und Silber das wirtschaftliche Rückgrat des Landes, das auf Grund seiner Lage am Alpenhauptkamm zudem vom Handel mit dem Mittelmeerraum profitierte. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich ein Hofbeamtentum, aus dem die wesentlichen Zentralbehörden hervorgingen. Mit dem zielgerichteten Aufbau von Städten und Märkten trug man entscheidend zur Herrschaftsdurchdringung in dem noch jungen Land bei, während mit Hilfe zahlreicher Pfleggerichte ab dem ausgehenden 13. Jahrhundert eine landesweite Behördenstruktur geschaffen wurde. Nach der Aufhebung des Fürsterzstifts im Zuge der Säkularisation 1803 wurde Salzburg (ohne das an Bayern abgetretene Mühldorf am Inn) zusammen mit der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden, dem Fürstbistum Eichstätt sowie Teilen des Fürstbistums Passau zum Kurfürstentum Salzburg erhoben. Ab 1805 gelangte es zum Kaisertum Österreich, ehe es 1810 von Bayern in Besitz genommen wurde. Durch den Vertrag von München kam es 1816 erneut zu Österreich. Weiterlesen

Königshof Erding

3D-Rekonstruktionsvorschlag für Phase 2 des Herrenhofs Altenerding. (Miltz)
3D-Rekonstruktionsvorschlag für Phase 2 des Herrenhofs Altenerding. (Miltz)

Marc Miltz
Der in wenigen Schriftquellen ab dem ausgehenden 8. Jahrhundert belegte karolingische Königs- und vermutlich bereits agilolfingische Herzogshof Ardeoingas/Erding lag im Erdinger Stadtteil Altenerding und ist räumlich von der gleichnamigen wittelsbachischen Gründungsstadt zu unterscheiden. Bei archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2010 bis 2018 konnten Überreste des zentralen Hofes aufgedeckt werden. Dabei gelang in exemplarischer Weise die Dokumentation der baulichen Struktur eines karolingerzeitlichen Herren- und Königshofs, dessen Anfänge mindestens bis in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts zurückreichen. Um 660/70 erhielt er eine außergewöhnliche Befestigungsanlage, mit der wohl eine militärische Funktion einherging. Weiterlesen

Bundesversammlung (Deutscher Bund)

"Deutschlands Hoffnung oder der Bundestag in Frankfurt", Allegorische Darstellung des Bundestags von Friedrich Campe (1777-1846), 1816/17. (Historisches Museum Frankfurt, Foto: Horst Ziegenfusz lizenziert durch CC-BY-SA 4.0)
"Deutschlands Hoffnung oder der Bundestag in Frankfurt", Allegorische Darstellung des Bundestags von Friedrich Campe (1777-1846), 1816/17. (Historisches Museum Frankfurt, Foto: Horst Ziegenfusz lizenziert durch CC-BY-SA 4.0)
Marko Kreutzmann
Die Bundesversammlung, auch Bundestag genannt, war das zentrale Beratungs- und Beschlussfassungsorgan des 1815 gegründeten und 1866 aufgelösten Deutschen Bundes. Der Deutsche Bund war ein Staatenbund aus 41 Mitgliedern (Stand vom 1. September 1815). Nach Österreich und Preußen war Bayern der drittgrößte Mitgliedstaat im Deutschen Bund. Zweck des Bundes war es, die äußere und innere Sicherheit Deutschlands sowie die Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten zu wahren. Die Bundesversammlung bestand aus Bevollmächtigten der Bundesstaaten, die an die Instruktionen ihrer Regierungen gebunden waren und in erster Linie deren Interessen vertreten sollten. Weiterlesen

Königtum Ottos von Griechenland

Staatsportät König Otto (1815-1867), Gemälde von Carl Rahl (1812-1865), 1859, Neue Residenz Bamberg. (© Bayerische Schlösserverwaltung, Lucinde Weiss, München)
Staatsportät König Otto (1815-1867), Gemälde von Carl Rahl (1812-1865), 1859, Neue Residenz Bamberg. (© Bayerische Schlösserverwaltung, Lucinde Weiss, München)

Emanuel Lechenmayr
Prinz Otto von Bayern (1815-1867, reg. 1832-1862), der zweitgeborene Sohn König Ludwigs I. (1786-1868, reg. 1825-1848), wurde 1832 auf Wunsch der griechischen Nationalversammlung und der europäischen Großmächte der erste König des nach dem griechischen Befreiungskampf gegründeten Staates Griechenland. In der ersten Dekade der Regierung Ottos hatten die von König Ludwig I. zur Unterstützung gesendeten bayerischen Regierungsbeamten beachtlichen Einfluss auf den Aufbau des griechischen Staatswesens. Ottos Königtum scheiterte letztlich an seiner außenpolitischen Machtlosigkeit bzw. der faktischen Abhängigkeit Griechenlands von den Interessen der Großmächte, aber auch an persönlichen Aspekten, wie dem Fehlen eines Thronfolgers orthodoxer Konfession. Weiterlesen

Bauernkrieg, 1524-1526

Zeitgenössische Darstellung eines Bauernhaufens. Abbildung des Titelblatts der „Bundesordnung“, beschlossen bei der Bauernversammlung in der Kramerzunftstube, 1525. (Bayerische Staatsbibliothek, Res/4 Eur. 332,33)
Zeitgenössische Darstellung eines Bauernhaufens. Abbildung des Titelblatts der „Bundesordnung“, beschlossen bei der Bauernversammlung in der Kramerzunftstube, 1525. (Bayerische Staatsbibliothek, Res/4 Eur. 332,33)

Barbara Schratzenstaller
Als Bauernkrieg werden überregionale Aufstände in Teilen des Heiligen Römischen Reichs bezeichnet, die nach erstem Aufflammen 1524 im Jahr 1525 voll ausbrachen. Sie wurden maßgeblich getragen von der ländlichen Bevölkerung und hatten in erster Linie eine Verbesserung ihrer Rechtsstellung gegenüber der Obrigkeit sowie der wirtschaftlichen Lebensbedingungen zum Ziel. Unter dem Eindruck der Reformation sollte die Gesellschaftsordnung nach einem aus der Bibel abgeleiteten "Göttlichen Recht" ausgerichtet werden. Trotz anfänglicher Versuche gütlicher Verhandlungen leiteten Landesherren betroffener Gebiete, maßgeblich der Schwäbische Bund als Zusammenschluss süddeutscher Reichsstände, gegen die vielerorts in Haufen zusammengeschlossenen Aufständischen militärische Maßnahmen in die Wege. Binnen weniger Monate wurden die Erhebungen niedergeschlagen, Tausende der daran Beteiligten kamen dabei ums Leben. Weiterlesen

Kriegsende (1945)

Siegesfeierlichkeiten von US-Soldaten auf der Zeppelintribüne auf dem Reichsparteitagsgelände, April 1945. (gemeinfrei via Wikimedia Commons)
Siegesfeierlichkeiten von US-Soldaten auf der Zeppelintribüne auf dem Reichsparteitagsgelände, April 1945. (gemeinfrei via Wikimedia Commons)

Daniel Rittenauer
Ab Ende März 1945 besetzten die Alliierten das rechtsrheinische Bayern. In Unterfranken kam es in Zuge dessen noch zu teilweise schweren Gefechten, im Verlauf des Vormarsches US-amerikanischer Truppen von Nord nach Süd nahm die Intensivität der Kampfhandlungen aber stetig ab. Die letzte größere Schlacht um eine bayerische Stadt fand Mitte April um Nürnberg statt. In den Landesteilen südlich der Donau, die am 22. April erstmals überschritten wurde, ereigneten sich nur noch wenige nennenswerte Kämpfe. Mit der Kapitulation der Heeresgruppe G am 5. Mai endete der Zweite Weltkrieg in Bayern. Weiterlesen


Dorfkirchen (Gotik)

Sandra Münzel
Dorfkirchen sind Kultbauten auf dem Land, die von der dörflichen Gemeinde, aber auch von Kirchenstiftungen oder Kirchenfabriken errichtet wurden. Es gibt sie bereits seit der Romanik, im engeren Sinne aber erst seit der Entstehung einer städtischen Kultur im 13. Jahrhundert. Als zeitlicher Abschluss lässt sich die Reformation im 16. Jahrhundert angeben. Dorfkirchen waren der häufigste sakrale Bautypus zur Zeit der Gotik. Ihre Hauptelemente sind Gemeinderaum, Altarhaus, Turm und Sakristei, die in verschiedenen Raumtypen ausgeprägt sein können. Zur typischen Ausstattung einer gotischen Dorfkirche gehörten der Hauptaltar, ein oder mehrere Nebenaltäre, ein Sakramentshäuschen, eine Sitznische und Heiligenfiguren. Weiterlesen