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[[Autor:Weiß,_Dieter J.|Dieter J. Weiß]]<br> | |||
Aus seiner teilsouveränen Stellung und dem Recht der Mitwirkung am Abschluss von Friedensverträgen nach einem Bundeskrieg leitete Bayern die Möglichkeit ab, sich während des Ersten Weltkriegs an der Kriegszieldebatte zu beteiligen. Besonders König Ludwig III. ging mit weitreichenden Forderungen in die Öffentlichkeit, während sich seine Regierung um eine diplomatischere Sprache bemühte. Sein Sohn Kronprinz Rupprecht teilte die Annexionspläne, bis er sich ab Herbst 1915 zum Vertreter eines Verständigungsfriedens wandelte. Die Diskussion im Königshaus war von der Vorstellung einer Stärkung Bayerns und der Angst vor einer wachsenden preußischen Übermacht geprägt. Völlig unabhängig von diesen war der auch in Bayern vertretene 'Alldeutsche Verband' mit seinen weitgreifenden Annexionsabsichten, die besonders in Intellektuellenkreisen Resonanz fanden. [[Kriegszielpolitik Bayerns (Erster Weltkrieg)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | |||
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[[Datei:Bauernhaufen_Bundesordnung_1525.jpg|left|250x250px|link=Bauernkrieg, 1524-1526|Zeitgenössische Darstellung eines Bauernhaufens. Abbildung des Titelblatts der „Bundesordnung“, beschlossen bei der Bauernversammlung in der Kramerzunftstube, 1525. ([https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103415-7 Bayerische Staatsbibliothek, Res/4 Eur. 332,33])]] | [[Datei:Bauernhaufen_Bundesordnung_1525.jpg|left|250x250px|link=Bauernkrieg, 1524-1526|Zeitgenössische Darstellung eines Bauernhaufens. Abbildung des Titelblatts der „Bundesordnung“, beschlossen bei der Bauernversammlung in der Kramerzunftstube, 1525. ([https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103415-7 Bayerische Staatsbibliothek, Res/4 Eur. 332,33])]] | ||
[[Autor:Schratzenstaller,_Barbara|Barbara Schratzenstaller]]<br> Als Bauernkrieg werden überregionale Aufstände in Teilen des Heiligen Römischen Reichs bezeichnet, die nach erstem Aufflammen 1524 im Jahr 1525 voll ausbrachen. Sie wurden maßgeblich getragen von der ländlichen Bevölkerung und hatten in erster Linie eine Verbesserung ihrer Rechtsstellung gegenüber der Obrigkeit sowie der wirtschaftlichen Lebensbedingungen zum Ziel. Unter dem Eindruck der Reformation sollte die Gesellschaftsordnung nach einem aus der Bibel abgeleiteten "Göttlichen Recht" ausgerichtet werden. Trotz anfänglicher Versuche gütlicher Verhandlungen leiteten Landesherren betroffener Gebiete, maßgeblich der Schwäbische Bund als Zusammenschluss süddeutscher Reichsstände, gegen die vielerorts in Haufen zusammengeschlossenen Aufständischen militärische Maßnahmen in die Wege. Binnen weniger Monate wurden die Erhebungen niedergeschlagen, Tausende der daran Beteiligten kamen dabei ums Leben. [[Bauernkrieg, 1524-1526|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | [[Autor:Schratzenstaller,_Barbara|Barbara Schratzenstaller]]<br> Als Bauernkrieg werden überregionale Aufstände in Teilen des Heiligen Römischen Reichs bezeichnet, die nach erstem Aufflammen 1524 im Jahr 1525 voll ausbrachen. Sie wurden maßgeblich getragen von der ländlichen Bevölkerung und hatten in erster Linie eine Verbesserung ihrer Rechtsstellung gegenüber der Obrigkeit sowie der wirtschaftlichen Lebensbedingungen zum Ziel. Unter dem Eindruck der Reformation sollte die Gesellschaftsordnung nach einem aus der Bibel abgeleiteten "Göttlichen Recht" ausgerichtet werden. Trotz anfänglicher Versuche gütlicher Verhandlungen leiteten Landesherren betroffener Gebiete, maßgeblich der Schwäbische Bund als Zusammenschluss süddeutscher Reichsstände, gegen die vielerorts in Haufen zusammengeschlossenen Aufständischen militärische Maßnahmen in die Wege. Binnen weniger Monate wurden die Erhebungen niedergeschlagen, Tausende der daran Beteiligten kamen dabei ums Leben. [[Bauernkrieg, 1524-1526|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | ||
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Version vom 5. Juni 2025, 10:24 Uhr
Kriegszielpolitik Bayerns (Erster Weltkrieg)

Dieter J. Weiß
Aus seiner teilsouveränen Stellung und dem Recht der Mitwirkung am Abschluss von Friedensverträgen nach einem Bundeskrieg leitete Bayern die Möglichkeit ab, sich während des Ersten Weltkriegs an der Kriegszieldebatte zu beteiligen. Besonders König Ludwig III. ging mit weitreichenden Forderungen in die Öffentlichkeit, während sich seine Regierung um eine diplomatischere Sprache bemühte. Sein Sohn Kronprinz Rupprecht teilte die Annexionspläne, bis er sich ab Herbst 1915 zum Vertreter eines Verständigungsfriedens wandelte. Die Diskussion im Königshaus war von der Vorstellung einer Stärkung Bayerns und der Angst vor einer wachsenden preußischen Übermacht geprägt. Völlig unabhängig von diesen war der auch in Bayern vertretene 'Alldeutsche Verband' mit seinen weitgreifenden Annexionsabsichten, die besonders in Intellektuellenkreisen Resonanz fanden. Weiterlesen
Julikrise (1914)

Marc von Knorring
Die Ermordung des habsburgischen Thronfolgerpaares in Sarajevo am 28. Juni 1914 löste die Julikrise in Europa aus, die einen Monat später im Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündete. Bayern als teilsouveräner Gliedstaat des mit Österreich verbündeten Deutschen Reichs entfaltete während dieser Krise keine größeren diplomatischen Aktivitäten und blieb weitgehend passiv. Weiterlesen
Salzburg, Erzstift: Territorium und Verwaltung

Johannes Lang
Ausgehend von einer Waldschenkung zu Ende des 7. Jahrhunderts trieb die Salzburger Kirche um den Zentralort Bischofshofen eine erste Grundarrondierung voran. Im Laufe eines bis zu zwei Jahrhunderte in Anspruch nehmenden Prozesses sicherten sich die Erzbischöfe seit dem 12. Jahrhundert im weiteren Umfeld ihrer Residenzstadt Salzburg vertraglich die Nachfolge in mehreren erledigten Grafschaften, so etwa im heutigen Rupertiwinkel. Nach der für Salzburg verlustreichen Schlacht bei Mühldorf 1322 setzte eine schrittweise Ablösung des Erzstifts Salzburg vom bayerischen Mutterland ein, die nach rund zwei Jahrzehnten zum Abschluss gelangte. Nach der Aufhebung des Fürsterzstifts im Zuge der Säkularisation 1803 wurde Salzburg zusammen mit der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden, dem Fürstbistum Eichstätt sowie Teilen des Fürstbistums Passau zum Kurfürstentum Salzburg erhoben. Ab 1805 gelangte es zum Kaisertum Österreich, ehe es 1810 von Bayern in Besitz genommen wurde. Durch den Vertrag von München kam es 1816 erneut zu Österreich. Weiterlesen
Königshof Erding

Marc Miltz
Der in wenigen Schriftquellen ab dem ausgehenden 8. Jahrhundert belegte karolingische Königs- und vermutlich bereits agilolfingische Herzogshof Ardeoingas/Erding lag im Erdinger Stadtteil Altenerding und ist räumlich von der gleichnamigen wittelsbachischen Gründungsstadt zu unterscheiden. Bei archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2010 bis 2018 konnten Überreste des zentralen Hofes aufgedeckt werden. Dabei gelang in exemplarischer Weise die Dokumentation der baulichen Struktur eines karolingerzeitlichen Herren- und Königshofs, dessen Anfänge mindestens bis in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts zurückreichen. Um 660/70 erhielt er eine außergewöhnliche Befestigungsanlage, mit der wohl eine militärische Funktion einherging. Weiterlesen
Bundesversammlung (Deutscher Bund)

Die Bundesversammlung, auch Bundestag genannt, war das zentrale Beratungs- und Beschlussfassungsorgan des 1815 gegründeten und 1866 aufgelösten Deutschen Bundes. Der Deutsche Bund war ein Staatenbund aus 41 Mitgliedern (Stand vom 1. September 1815). Nach Österreich und Preußen war Bayern der drittgrößte Mitgliedstaat im Deutschen Bund. Zweck des Bundes war es, die äußere und innere Sicherheit Deutschlands sowie die Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten zu wahren. Die Bundesversammlung bestand aus Bevollmächtigten der Bundesstaaten, die an die Instruktionen ihrer Regierungen gebunden waren und in erster Linie deren Interessen vertreten sollten. Weiterlesen
Königtum Ottos von Griechenland

Emanuel Lechenmayr
Prinz Otto von Bayern (1815-1867, reg. 1832-1862), der zweitgeborene Sohn König Ludwigs I. (1786-1868, reg. 1825-1848), wurde 1832 auf Wunsch der griechischen Nationalversammlung und der europäischen Großmächte der erste König des nach dem griechischen Befreiungskampf gegründeten Staates Griechenland. In der ersten Dekade der Regierung Ottos hatten die von König Ludwig I. zur Unterstützung gesendeten bayerischen Regierungsbeamten beachtlichen Einfluss auf den Aufbau des griechischen Staatswesens. Ottos Königtum scheiterte letztlich an seiner außenpolitischen Machtlosigkeit bzw. der faktischen Abhängigkeit Griechenlands von den Interessen der Großmächte, aber auch an persönlichen Aspekten, wie dem Fehlen eines Thronfolgers orthodoxer Konfession. Weiterlesen
Bauernkrieg, 1524-1526

Barbara Schratzenstaller
Als Bauernkrieg werden überregionale Aufstände in Teilen des Heiligen Römischen Reichs bezeichnet, die nach erstem Aufflammen 1524 im Jahr 1525 voll ausbrachen. Sie wurden maßgeblich getragen von der ländlichen Bevölkerung und hatten in erster Linie eine Verbesserung ihrer Rechtsstellung gegenüber der Obrigkeit sowie der wirtschaftlichen Lebensbedingungen zum Ziel. Unter dem Eindruck der Reformation sollte die Gesellschaftsordnung nach einem aus der Bibel abgeleiteten "Göttlichen Recht" ausgerichtet werden. Trotz anfänglicher Versuche gütlicher Verhandlungen leiteten Landesherren betroffener Gebiete, maßgeblich der Schwäbische Bund als Zusammenschluss süddeutscher Reichsstände, gegen die vielerorts in Haufen zusammengeschlossenen Aufständischen militärische Maßnahmen in die Wege. Binnen weniger Monate wurden die Erhebungen niedergeschlagen, Tausende der daran Beteiligten kamen dabei ums Leben. Weiterlesen