Deutsches Theater, München
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Eröffnet am 26. September 1896, etablierte sich das privat betriebene Deutsche Theater mit Sitz in der Münchner Schwanthalerstraße in den nächsten Jahrzehnten als Varieté- und Revuetheater sowie als Faschingshochburg. Anders als das 1883 gegründete Deutsche Theater in Berlin, das ein Ensembletheater ist, war das Münchner Haus von Anfang an ein reines Gastspieltheater. Während der Revolutionszeit 1918/19 war es seit 7. Dezember 1918 vorübergehend Sitz des Münchner Arbeiterrates und Veranstaltungsort des am 13. Februar 1919 eröffneten ersten Bayerischen Rätekongresses. Auch die sog. Feierabende des Aktionsausschusses fanden dort statt. Vor allem seit 1920 war das Theater unter dem Direktor Hans Gruss (1883-1959) und dem musikalischen Leiter Peter Kreuder (1905-1981) sehr erfolgreich. Unter Gruß' Nachfolger seit 1935, Paul Wolz (1894-1965), wurde das Haus 1939 umgebaut und durch Luftangriffe im März 1943 zerstört. Nach der Wiedereröffnung am 21. Dezember 1951 blieb Wolz bis 1965 Leiter des Theater, ihm folgten Kurt Plapperer und nach der Totalrenovierung (1977-1982) von 1982 bis 2005 Heiko Plapperer-Lüthgarth (geb. 1943). Heute ist das Haus unter der Leitung von Andrea Friedrichs das größte Gastspieltheater Deutschlands mit 1.600 Plätzen und Vollbühne. Betreiberin ist seit der Renovierung die Stadt München.
Literatur
- Heiko Plapperer-Lüthgarth (Hg.), Palast des Lächelns. Hundert Jahre Deutsches Theater in München, München 1996.
- Deutsches Theater (Hg.), Festschrift. Wiedereröffnung 1982, München 1982.
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Empfohlene Zitierweise
Deutsches Theater, München, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Deutsches Theater, München> (7.10.2024)