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== [[Salzburger Verbrüderungsbuch]] == | |||
[[Datei:Liste verstorbene moenche salzburger verbruederungsbuch p.14.jpg|left|250x250px|link=Salzburger Verbrüderungsbuch|Liste der verstorbenen Mönche im älteren Salzburger Verbrüderungsbuch von 784, ASP, Hs. A 1, p. 14. (© Salzburg, Erzabtei St. Peter, Benediktinerstift, Archiv via [https://manuscripta.at/diglit/AT7290-HsA1/0022 Manuscripta.at])]] | |||
[[Autor:Hirtner,_Gerald|Gerald Hirtner]]<br> | |||
Das Salzburger Verbrüderungsbuch, dessen ältester Teil im Jahr 784 unter Bischof Virgil (gest. 784) angelegt wurde und das im 11. Jahrhundert eine Fortsetzung erfuhr, ist ein zentrales Dokument des bayerisch-österreichischen Früh- und Hochmittelalters. Es enthält die Namen von geistlichen Gemeinschaften und Einzelpersonen, mit denen die Salzburger Kirche bzw. das Kloster St. Peter in Gebetsverbrüderung stand. Eingeteilt in Lebende und Tote und nach Ständen gegliedert, ist es u.a. die wichtigste Quelle für die Genealogie der agilolfingischen Herzöge des 8. Jahrhunderts und deren Verhältnis zu anderen Mächten. Es dokumentiert aber nicht weniger das Selbstverständnis sowie die geistlichen, politischen und wirtschaftlichen Außenbeziehungen der Salzburger Kirche bzw. des Klosters St. Peter in Salzburg. Die Pergamenthandschrift, in ihrem älteren Teil in karolingischer Minuskel geschrieben, wird auch unter der Bezeichnung "Verbrüderungsbuch von St. Peter" geführt, jenem Ort, an dem sich das Objekt seit 1.340 Jahren in situ befindet und damit die ununterbrochene Gebetstradition im ältesten durchgängig bestehenden Männerkloster im deutschen Sprachraum bezeugt. [[Salzburger Verbrüderungsbuch|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | |||
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[[Autor:Kock,_Peter_Jakob|Peter Jakob Kock]]<br>Der 1946 eingerichtete Bayerische Senat war bis zu seiner Aufhebung per Volksentscheid zum 31. Dezember 1999 die zweite parlamentarische Kammer im Freistaat. Er war ein Verfassungskompromiss zwischen Christlich-Sozialer Union und Sozialdemokratischer Partei Deutschland. Die konservative Mehrheit wünschte ein Korrektiv zum parteipolitisch zusammengesetzten Landtag, während die übrigen Parteien, vor allem die Sozialdemokraten, eine ständische Korporation ablehnten. Geschaffen wurde schließlich eine Vertretung der sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gemeindlichen Körperschaften des Landes mit der Hauptaufgabe, die Gesetzentwürfe der Staatsregierung zu begutachten. Über Einwendungen des Senats konnte der Landtag mit einfacher Mehrheit hinweggehen. Bayern war das einzige Bundesland, das eine Zweite Kammer in der Verfassung verankerte und verwirklichte. Der Sitz des Bayerischen Senats war das Maximilianeum. [[Bayerischer Senat|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | [[Autor:Kock,_Peter_Jakob|Peter Jakob Kock]]<br>Der 1946 eingerichtete Bayerische Senat war bis zu seiner Aufhebung per Volksentscheid zum 31. Dezember 1999 die zweite parlamentarische Kammer im Freistaat. Er war ein Verfassungskompromiss zwischen Christlich-Sozialer Union und Sozialdemokratischer Partei Deutschland. Die konservative Mehrheit wünschte ein Korrektiv zum parteipolitisch zusammengesetzten Landtag, während die übrigen Parteien, vor allem die Sozialdemokraten, eine ständische Korporation ablehnten. Geschaffen wurde schließlich eine Vertretung der sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gemeindlichen Körperschaften des Landes mit der Hauptaufgabe, die Gesetzentwürfe der Staatsregierung zu begutachten. Über Einwendungen des Senats konnte der Landtag mit einfacher Mehrheit hinweggehen. Bayern war das einzige Bundesland, das eine Zweite Kammer in der Verfassung verankerte und verwirklichte. Der Sitz des Bayerischen Senats war das Maximilianeum. [[Bayerischer Senat|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]] | ||
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Version vom 11. Juli 2024, 15:22 Uhr
Salzburger Verbrüderungsbuch

Gerald Hirtner
Das Salzburger Verbrüderungsbuch, dessen ältester Teil im Jahr 784 unter Bischof Virgil (gest. 784) angelegt wurde und das im 11. Jahrhundert eine Fortsetzung erfuhr, ist ein zentrales Dokument des bayerisch-österreichischen Früh- und Hochmittelalters. Es enthält die Namen von geistlichen Gemeinschaften und Einzelpersonen, mit denen die Salzburger Kirche bzw. das Kloster St. Peter in Gebetsverbrüderung stand. Eingeteilt in Lebende und Tote und nach Ständen gegliedert, ist es u.a. die wichtigste Quelle für die Genealogie der agilolfingischen Herzöge des 8. Jahrhunderts und deren Verhältnis zu anderen Mächten. Es dokumentiert aber nicht weniger das Selbstverständnis sowie die geistlichen, politischen und wirtschaftlichen Außenbeziehungen der Salzburger Kirche bzw. des Klosters St. Peter in Salzburg. Die Pergamenthandschrift, in ihrem älteren Teil in karolingischer Minuskel geschrieben, wird auch unter der Bezeichnung "Verbrüderungsbuch von St. Peter" geführt, jenem Ort, an dem sich das Objekt seit 1.340 Jahren in situ befindet und damit die ununterbrochene Gebetstradition im ältesten durchgängig bestehenden Männerkloster im deutschen Sprachraum bezeugt. Weiterlesen
Schloss Linderhof

Uwe Gerd Schatz
Das in den Ammergauer Alpen gelegene Schloss Linderhof ist eines der vielfältigsten und kunstvollsten Ensembles des 19. Jahrhunderts. König Ludwig II. von Bayern (1845–1886, reg. 1864-1886) ließ es nach seinen Vorstellungen und mit neuester technischer Ausstattung von 1869 bis 1880 durch den Architekten Georg von Dollmann (1830-1895) erbauen. Die Anlage ist das einzige Bauprojekt, welches zu Ludwigs Lebzeiten fertiggestellt werden konnte. Im Schloss entfaltet sich Neo-Rokoko, aber in einer phantasmagorischen Fülle, die alle Vorbilder des 18. Jahrhunderts weit übertrifft. Der Schlosspark vereinigt Motive des Barockgartens mit prächtigen Wasserparterres und des englischen Landschaftsgartens mit romantischen Bauten: Marokkanisches Haus, Maurischer Kiosk, Hundinghütte, Einsiedelei des Gurnemanz und die Venusgrotte. Weiterlesen
Kommunalwahlen (nach 1945)

Martin Gross
Kommunalwahlen werden häufig als nach- oder zweitrangige Wahlen angesehen. Jedoch zeichnen sich gerade die Kommunalwahlen in Bayern durch Besonderheiten aus, die ihren Stellenwert für einzelne Politiker deutlich erhöhen. Spätestens seit den 1990er Jahren schälten sich zunehmend stärkere Wettbewerbssituationen zwischen den politischen Parteien, freien Wählergemeinschaften und unabhängigen Listen heraus. Die Muster des Parteienwettbewerbs und der Koalitionsbildung im Anschluss an Kommunalwahlen ähneln dabei immer mehr denjenigen auf Bundes- und Landesebene. Weiterlesen
Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg

Matthias Klaus Braun
Nachdem Adolf Hitler als dauerhaften Veranstaltungsort der nationalsozialistischen Reichsparteitage 1933 Nürnberg festgelegt hatte, kamen auf die dortige Stadtverwaltung große finanzielle und bauliche Aufgaben zu. Der 1935 gegründete Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg (ZRN) sollte die Kommune organisatorisch und vor allem finanziell entlasten. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts gehörten dem ZRN das Deutsche Reich, das Land Bayern, die Stadt Nürnberg und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei als Gesellschafter an. Der ZRN verantwortete die Finanzierung, die Errichtung und den Unterhalt der Bauwerke auf dem Reichsparteitagsgelände, aber auch weitere Eingriffe in das Nürnberger Stadtbild. Die Organisation war Teil des nationalsozialistischen Herrschaftssystems und bediente sich der geschaffenen Repressionsstrukturen. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der ZRN durch den Alliierten Kontrollrat 1945 aufgelöst. Die Abwicklung seiner Vermögenswerte erfolgte im Auftrag des Freistaats Bayern durch den Kämmerer der Stadt Nürnberg bis 1976. Weiterlesen
Christlich-Soziale Union (CSU)

Roman Deininger
Die Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU), 1945/46 als überkonfessionelle bürgerliche Sammlungsbewegung gegründet, ist eine auf Bayern beschränkte Partei und dort die dominante politische Kraft in der Landespolitik nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit Ausnahme von vier Jahren (1945-46 und 1954-57) stellte sie immer den Bayerischen Ministerpräsidenten. Von 1962 bis 2008 und von 2008 bis 2013 hatte sie die absolute Mehrheit der Mandate im Bayerischen Landtag. Eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Parteienlandschaft ist die CSU aufgrund ihrer Doppelrolle als Regionalpartei mit Bundesanspruch. Die CSU ist die Schwesterpartei der Christlich-Demokratischen Union (CDU), mit der sie eine Fraktionsgemeinschaft im Deutschen Bundestag bildet. Sie verzichtet auf ein Antreten bei Wahlen außerhalb Bayerns, im Gegenzug tritt die CDU nicht im Freistaat an. Dieser Wettbewerbsvorteil hat es der CSU stets erlaubt, auf Bundesebene als Anwalt bayerischer Interessen aufzutreten. Ihr indirektes Veto-Recht in Unions-geführten Bundesregierungen bescherte ihr eine oft überproportionale Beachtung in ganz Deutschland. Inzwischen hat die Erosion der Volksparteien aber auch die CSU erfasst. Weiterlesen
Bayerischer Senat

Peter Jakob Kock
Der 1946 eingerichtete Bayerische Senat war bis zu seiner Aufhebung per Volksentscheid zum 31. Dezember 1999 die zweite parlamentarische Kammer im Freistaat. Er war ein Verfassungskompromiss zwischen Christlich-Sozialer Union und Sozialdemokratischer Partei Deutschland. Die konservative Mehrheit wünschte ein Korrektiv zum parteipolitisch zusammengesetzten Landtag, während die übrigen Parteien, vor allem die Sozialdemokraten, eine ständische Korporation ablehnten. Geschaffen wurde schließlich eine Vertretung der sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gemeindlichen Körperschaften des Landes mit der Hauptaufgabe, die Gesetzentwürfe der Staatsregierung zu begutachten. Über Einwendungen des Senats konnte der Landtag mit einfacher Mehrheit hinweggehen. Bayern war das einzige Bundesland, das eine Zweite Kammer in der Verfassung verankerte und verwirklichte. Der Sitz des Bayerischen Senats war das Maximilianeum. Weiterlesen