Hochschule für Philosophie, München
Aus Historisches Lexikon Bayerns
Hochschule der Jesuiten in München, hervorgegangen aus dem 1925 gegründeten "Berchmanskolleg" in Pullach bei München. Dieses übersiedelte 1971 nach München, wobei es den heutigen Namen erhielt und sich für ordensexterne Studenten aller Konfessionen öffnete. Die Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München ging aus dem Berchmanskolleg in Pullach i. Isartal hervor. Sie wurde am 13. November 1971 in der Kaulbachstraße eröffnet und steht allen offen, die die Hochschulreife besitzen. Ziel der Ordenshochschule ist es, Philosophie zu lehren, Grundfragen des gläubigen Daseins zu reflektieren und die Beziehungen zwischen Philosophie und Theologie zu durchdringen. Die Erkenntnisse der übrigen Wissenschaften möchte sie philosophisch aufarbeiten und die Ergebnisse ihrer theoretischen Bemühungen praktisch anwendbar machen. Wie die staatlichen Universitäten hat sie das Recht, akademische Grade in Philosophie zu verleihen.
Das Professorenkollegium und sein Lehrangebot
Neben Jesuiten lehren an der Hochschule Professoren, die nicht zum Orden gehören. Sie dozieren Erkenntnistheorie, Ethik und Metaphysik sowie Natürliche Gotteslehre, Naturphilosophie, Philosophische Anthropologie und Geschichte der Philosophie. Das Grundstudium dauert vier Semester und wird mit dem Bakkalaureat abgeschlossen. Im Aufbaustudium kann nach acht Semestern der Magister Artium und danach das Doktorat erworben werden. Als Zusatzstudien bietet die Hochschule seit 1972 "Erwachsenenpädagogik" und seit 2004 "Grundlagen der Sozialwissenschaften" an.
Entwicklung der Studentenzahlen
Nach der Eröffnung in München immatrikulierten sich an der Hochschule 85 Studenten. Ihre Zahl erhöhte sich bis 1981/1982 auf 312 und stieg bis 1991/1992 auf 360. Deshalb wurde ein Erweiterungsbau mit einem großen Hörsaal errichtet und am 6. Februar 1993 eingeweiht. Im Wintersemester 2004/2005 inskribierten sich 456 Studenten.
Wissenschaftliche Einrichtungen
Um das Studienangebot zu erweitern, wurde der Hochschule 1971 das Institut für Gesellschaftspolitik angegliedert. Dazu kamen 1975 das Institut für Naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie und das Institut für Fragen der Religionskritik, das seit 1997 Institut für Religionsphilosophie heißt. Das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienarbeit wurde 1976 eröffnet und 2001 in Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachsenenpädagogik umbenannt. Eine umfangreiche Spezialbibliothek, die seit 1925 aufgebaut wurde, dient der Lehre und Forschung.
Literatur
- Julius Oswald (Hg.), Schule des Denkens. 75 Jahre Philosophische Fakultät der Jesuiten in Pullach und München, Stuttgart 2000.
Weiterführende Recherche
Externe Links
Verwandte Artikel
Berchmans-Kolleg, Pullach (1925-1971)
Empfohlene Zitierweise
Julius Oswald SJ, Hochschule für Philosophie, München, publiziert am 11.05.2006; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hochschule für Philosophie, München> (1.12.2024)