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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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== [[Lebensborn]] ==
== [[Pirckheimer, Familie]] ==
[[Datei:Heim Hochland Steinhoering 1942.jpg|left|250x250px|link=Lebensborn|In Steinhöring befand sich das erste vom Verein Lebensborn e. V. gegründete Entbindungsheim. Das Heim Hochland entstand 1936 und diente als Vorbild für alle weiteren Lebensborn-Heime. Bedeutend war es auch aufgrund seiner Nähe zu München und somit zur Vereinszentrale seit 1938. Foto 1942. (Lebensspuren e. V.)]]  
[[Datei:Duerer wappen willibald pirckheimer.jpg|left|250x250px|link=Pirckheimer, Familie|Wappen des Willibald Pirckheimer (1470-1530) von Albrecht Dürer (1471-1528). (Museen der Stadt Nürnberg, Grafische Sammlung; Dauerleihgabe im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg)]]
[[Autor:Christians-Bernsee,_Annemone|Annemone Christians-Bernsee]] <br> Der Verein Lebensborn e.V. war eine Körperschaft der Schutzstaffel (SS) mit Sitz in Berlin bzw. ab 1938 in München, die zwischen 1935 und 1945 europaweit über 20 Heime für unverheiratete schwangere Frauen, junge Mütter und deren Kinder betrieb. Diese mussten den Maßstäben der nationalsozialistischen „Erb- und Rassenlehre“ genügen und als „wertvoll“ gelten. Mit dem Lebensborn trug die SS in spezifischer Weise zu den pronatalistischen Elementen der NS-Bevölkerungspolitik bei. Bis 1939 wurden sechs Lebensborn-Heime auf dem Gebiet des Großdeutschen Reichs eingerichtet, das erste 1936 im oberbayerischen Steinhöring (Lkr. Ebersberg). [[Lebensborn|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Strack,_Georg|Georg Strack]] <br> Die Familie Pirckheimer war ein ursprünglich möglicherweise aus Lauingen (Lkr. Dillingen) stammendes Geschlecht, das sich um 1360 in Nürnberg niederließ. Durch den Textilhandel zu großem Vermögen gelangt, wurde Hans Pirckheimer (gest. 1400) 1386 ins Patriziat der Reichsstadt aufgenommen. Nach der Liquidation ihrer Handelsgesellschaft in den 1430er Jahren wandte sich die Familie intensiv humanistischen Studien zu. In der Folge brachte sie zahlreiche angesehene Gelehrte hervor, die eine umfangreiche Bibliothek aufbauten und der Stadt Nürnberg und verschiedenen Fürsten als Räte dienten. Auch eine Reihe gebildeter Frauen entstammte dem Geschlecht, von denen mehrere Äbtissinnen wurden. Barbara (Caritas) Pirckheimer (1467-1532) konnte als Vorsteherin des Nürnberger Klarissenklosters bei der Einführung der Reformation dessen Erhalt durchsetzen. Ihr Bruder Willibald (1470-1530), mit dem die männliche Linie erlosch, unterstützte in der Frühzeit Martin Luther (1483-1546), war eng mit Albrecht Dürer (1471-1528) befreundet und mit allen bedeutenden Humanisten seiner Zeit vernetzt. [[Pirckheimer, Familie|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Sachsen-Coburg (Herzogtum, 1572-1826)]] ==
== [[Beziehungen zu Italien (20. Jahrhundert)]] ==
[[Datei:Stadt Coburg Ansicht.jpg|left|250x250px|link=Sachsen-Coburg (Herzogtum, 1572-1826)|Stadtansicht von Coburg. Radierung, 17. Jahrhundert. (Staatsbibliothek Bamberg, V E 36a, lizenziert durch CC BY-SA 4.0)]] [[Autor:Nicklas,_Thomas|Thomas Nicklas]]
[[Datei:Markusbecken_Riva_degli_Schiavoni_1965.jpg|left|250x250px|link=Beziehungen zu Italien (20. Jahrhundert)|Venedig, Blick vom Markusbecken auf die Riva degli Schiavoni in Richtung des Dogenpalasts, 1965. Foto: Georg Fruhstorfer (1915-2003). ([https://bildarchiv.bsb-muenchen.de/search?id=fruh-17212&View=bildarchiv Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv fruh-1721])]]
Das Herzogtum Sachsen-Coburg entstand durch den Erfurter Teilungsvertrag vom 6. November 1572, mit dem Johann Casimir (1564-1633, reg. 1572-1633) und Johann Ernst (1566-1638, reg. in Coburg 1572-1596 u. 1633-1638) gemeinsam ein eigenes Herrschaftsgebiet innerhalb des ernestinischen Länderkomplexes im heutigen Thüringen erhielten. Die Stadt Coburg bildete den Mittelpunkt mit residenzstädtischer Funktion. Einheits- und identitätsstiftend waren für das Herzogtum vor allem die von Johann Casimir geschaffenen Behörden und Institutionen, die trotz vieler Herrschaftswechsel und dynastischer Neuverteilungen fortbestanden (1573 Landesregierung, 1598 Obergericht; 1612 Verfassungsurkunde). Nach mehreren Landesteilungen gelangte 1735 die Linie Sachsen-Saalfeld endgültig in den Besitz von Sachsen-Coburg. Ende des 18. Jahrhunderts erlebte das Haus Sachsen-Coburg-Saalfeld einen dynastischen Aufstieg, u. a. durch die Einheirat von Juliane von Sachsen-Coburg (1781-1860) ins reiche und mächtige russische Kaiserhaus. [[Sachsen-Coburg (Herzogtum, 1572-1826)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Zedler,_Jörg|Jörg Zedler]] <br> Die Beziehungen Bayerns zu Italien im 20. Jahrhundert waren wechselhaft, die jeweilige Wahrnehmung von einer Ambivalenz zwischen Anziehung und Abneigung, Überlegenheit und Sehnsucht geprägt. Stand in der Weimarer Zeit die Staatsregierung dem Italien Benito Mussolinis (1883-1945, Ministerpräsident 1922-1943) vor allem wegen dessen Politik der Italianisierung Südtirols ablehnend gegenüber, so besuchte der „Duce“ München als Verbündeter NS-Deutschlands später mehrmals. Nach der Besetzung Italiens durch die Wehrmacht ab 1943 verübte diese dort zahlreiche Kriegsverbrechen, an denen Offiziere und Soldaten aus Bayern beteiligt waren, z.T. an herausragender Stelle. Nach 1945 zeugen gegenseitige Politikervisiten von einem verbesserten Verhältnis, wenngleich die Südtirolfrage bis 1971 Anlass für Friktionen bot. Der kulturelle Austausch wurde durch verschiedene Akteure und die Gründung von Kulturinstitutionen von beiden Seiten gefördert. Tourismus und Arbeitsmigration verhielten sich gegenläufig: während ersterer lange nahezu ausschließlich von Nord nach Süd verlief, so die Arbeitsmigration in der Gegenrichtung. Auf wirtschaftlicher Ebene hingegen herrschte ein reger wechselseitiger Austausch. [[Beziehungen zu Italien (20. Jahrhundert)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Dreifelderwirtschaft]] ==
== [[Königspfalz Salz]] ==
[[Datei:Dreifelderwirtschaft Grafik.jpg|left|250x250px|link=Dreifelderwirtschaft|Schematisch Darstellung der Parzellenverteilung zweier Höfe im Rahmen der Dreizelgenwirtschaft. (Gestaltung: Laura Niederhoff)]]
[[Datei:Modell_Struktur_Pfalz_Salz_Mitte_9.Jahrhundert.jpg|left|250x250px|link=Königspfalz Salz|Modell der Struktur der Pfalz Salz Mitte des 9. Jahrhunderts mit rekonstruierter Waldbedeckung. Die Linien repräsentieren vermutete grundherrschaftliche Organisationsstrukturen. (Lukas Werther, Basisdaten DGM ASTER (USGS), Gewässernetz umgezeichnet nach TK 25 der Bayerischen Vermessungsverwaltung)]]
[[Autor:Grüninger,_Sebastian|Sebastian Grüninger]] <br> Die Dreifelderwirtschaft war ein v.a. nördlich der Alpen verbreitetes Fruchtfolgesystem für den Getreidebau. In einem dreijährigen Zyklus wechselten sich dabei Wintergetreide, Sommergetreide und Brache, also die einjährige Erholung des Bodens, ab. Dadurch konnten die gleichen Felder dauerhaft genutzt werden. Zunehmende Siedlungsverdichtung und Intensivierung der Landwirtschaft erforderten eine gleichzeitige Verrichtung der Feldarbeiten in benachbarten Feldern (Flurzwang) und damit eine Zusammenfassung des Ackerlandes einer Siedlung in große Feldeinheiten, sog. Zelgen oder Eschen (Verzelgung). Die Verbreitung dieser Dreizelgenwirtschaft bzw. Dreizelgenbrachwirtschaft als wichtigste Ausprägungsform der Dreifelderwirtschaft war ein Kernstück der agrarwirtschaftlichen Intensivierung des Mittelalters.
[[Autor:Wolters, Petra|Petra Wolters]] <br> Die Königspfalz Salz bei Neustadt an der Saale (Lkr. Rhön-Grabfeld), gelegen an der östlichen Peripherie des Karolingerreiches und verkehrstechnisch günstig positioniert zu den Krisenherden des späten 8. wie frühen 9. Jahrhunderts in Bayern, Thüringen und Sachsen, war bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts die einzige Königspfalz in ganz Nordbayern mit überregionaler Bedeutung. Unter Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen sind längere Herrscheraufenthalte und der Empfang hochrangiger Gesandtschaften belegt, wobei das repräsentative Zentrum auf dem Veitsberg lag. Schriftliche Überlieferung und archäologische Befunde erlauben es, die weiträumige Ausdehnung und zugehörigen Elemente (Höfe, Kirchen, (Gewerbe-)Siedlungen, Forste) des Pfalzkomplexes zu beschreiben, und nachzuvollziehen, wie sich dieser im 8. Jahrhundert aus dem Königsgut (fiscus) Salz entwickelte. Die veränderte politische Situation führte noch im 9. Jahrhundert zu einem Bedeutungsverlust der Pfalz, deren Bestandteile um die Jahrtausendwende sukzessive in Kirchenbesitz übergingen.  [[Königspfalz Salz|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Dreifelderwirtschaft|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Museum der Arbeit (München)]] ==
[[Datei:Maschinenhalle Arbeitermuseum 1906.jpg|left|250x250px|link=Museum der Arbeit (München)|Maschinenhalle des Arbeitermuseums, 1906. (Foto: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)]] [[Autor:Füßl,_Wilhelm|Wilhelm Füßl]]<br>
Das Museum wurde 1899 unter dem Namen "Museum für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen" von Karl Poellath (1857-1904) in München begründet und bestand unter wechselnden Namen bis 1945. Es war als Lernort konzipiert, wo anhand von Maschinenvorführungen, Schautafeln und Modellen Besuchern die Themen Arbeitsschutz und Hygiene nahegebracht werden sollten. Das Museum konnte trotz Wanderausstellungen, Vorträgen und Lehrfilmen nur eine regionale Bedeutung im Raum München erlangen. Seine Besucherzahl blieb insgesamt gering. Nach dem vollständigen Verlust der Museumsbestände im Zweiten Weltkrieg wurde die Einrichtung in ein Landesinstitut für Arbeitsschutz umgewandelt, das eine Fachausstellung für Vorführungszwecke betreibt.[[Museum der Arbeit (München)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Architektur (Weimarer Republik)]] ==
[[Datei:Paketzustellamt Muenchen 1927.jpg|left|250x250px|link=Architektur (Weimarer Republik)|Robert Vorhoelzer (1884-1954) und Walther Schmidt (1899-1993), Paketzustellamt München, 1925/26. (SZ Photo/Süddeutsche Zeitung Photo)]]
[[Autor:Hauner,_Franz|Franz Hauner]]<br>Die Architektur zur Zeit der Weimarer Republik ist charakterisiert durch die Auseinandersetzung mit der Moderne. Während Stuttgart, Frankfurt am Main oder Berlin mit modernen Wohnsiedlungen Furore machten, galt Bayern als rückständig. Dennoch avancierten auch dort "Licht, Luft und Sonne" zu allgegenwärtigen Schlagworten. Erkenntnisse auf dem Gebiet der Hygiene revolutionierten nicht nur den Wohnungsbau, sondern wurden nach dem Ersten Weltkrieg in vielen Bereichen in Bezug auf "Volksgesundheit" und "Volkserziehung" umgesetzt. Gegen Ende der Weimarer Republik bot sich im Freistaat ein breites Spektrum des sog. Neuen Bauens. [[Architektur (Weimarer Republik)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Hexenverfolgung]] ==
[[Datei:Verbrennung Pfeifer Niklashausen.jpg|left|250x250px|link=Hexenverfolgung|Rechts im Bild wird die Verbrennung Hans Böhms, des sogenannten Pfeifers von Niklashausen dargestellt. Der charismatische Laienprediger wurde 1476 wegen Hexerei verurteilt und verbrannt. Abb aus: Lorenz Fries, Chronik der Bischöfe von Würzburg, fol. 511r. (Universitätsbibliothek Würzburg, M.ch.f.760)]]
[[Autor:Flurschütz_Da_Cruz,_Andreas|Andreas Flurschütz da Cruz]]<br>Der Glaube an Hexerei entsprang dem Volksglauben und entwickelte sich verstärkt seit dem Ende des Spätmittelalters zu einem Strafdelikt. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Spannungen um 1600 führten zu einer signifikanten Hexenverfolgung in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, wobei monetäre Interessen der Verfolger ein nicht unwesentliches Element der Anklage bildeten. Besonders in den geistlichen Territorien Frankens und in territorialen Grenzregionen kam es zu einer Vielzahl von Hexenprozessen. Die Opfer entstammten allen Berufs-, Standes- und Altersgruppen und waren nicht nur Frauen, sondern auch Kinder und Männer.  [[Hexenverfolgung|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Lex Baiwariorum]] ==
== [[Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum]] ==
[[Datei:Lex Baiuvariorum Handschrift Fol 1v.jpg|left|250x250px|link=Lex Baiwariorum|Erste Seite der wohl ältesten, vielleicht noch vor Ende des 8. Jahrhunderts entstandenen Handschrift der Lex Baiwariorum (Codex Ingolstadensis), geschrieben in früher karolingischer Minuskel und nur 17,5 x 9,5 cm groß. Zu sehen ist der Anfang des sog. Langen Prologs. (Universitätsbibliothek München, Cim. 7 (= 8° Cod. ms. 132)]]
[[Datei:Staatswappen Sachsen-Coburg Gotha.jpg|left|250x250px|link=Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum|Großes Staatswappen Sachsen-Coburgs und Gothas. Druck von C. Hildebrandt, 1. Hälfe 19. Jahrhundert. (Coburg, Staatsarchiv, Bildersammlung 5407)]]  
[[Autor:Grollmann,_Felix|Felix Grollmann]] <br> Die Lex Baiwariorum, erstmals bezeugt um die Mitte des 8. Jahrhunderts, ist das älteste Gesetzbuch der Bayern. Geregelt werden Angelegenheiten der Kirche, des Herzogs, des Gerichts- und Militärwesens, vor allem aber des Zusammenlebens und Wirtschaftens einer ländlichen Bevölkerung. Obwohl ihre Wirklichkeitsnähe im Einzelnen unsicher ist, vermitteln die Regelungen ein eindrückliches Bild frühmittelalterlicher Lebenswelten. Das Gesetzbuch richtete sich an alle Baiwarii/Baioarii und erwähnt keine Sondergruppen. Es führt eine rechtlich relativ stark gegliederte Gesellschaft vor Augen, die neben Bischof, Herzog und den „Ersten nach dem Herzog“ zwischen Freien, Freigelassenen und Unfreien unterscheidet. [[Lex Baiwariorum|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Nicklas,_Thomas|Thomas Nicklas]]<br>1826 entstand nach dem Teilungsvertrag von Hildburghausen aus Teilen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld das in Personalunion regierte Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Eine vollständige staatsrechtliche Vereinigung der beiden Herzogtümer fand bis 1918 nicht statt. Der herzogliche Hof wechselte zweimal im Jahr zwischen den Residenzstädten Coburg und Gotha. Während der Coburger Landesteil wirtschaftlich schwächer und agrarisch geprägt war, prosperierte im Gothaer Landesteil die Wirtschaft durch die frühe Industrialisierung. Die Bedeutung des Hauses Sachsen-Coburg resultierte auch aus den dynastischen Verbindungen des Herzoghauses nach Belgien, Großbritannien, Portugal und später Bulgarien. [[Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Schwabinger Boheme]] ==
== [[Almwirtschaft]] ==
[[Datei:Leo Koenig Boheme Cafe.jpg|left|250x250px|link=Schwabinger Boheme|Leo von König (1871-1944) im Bohème Café. Gemälde von 1909. Auf dem Bild sind der Maler John Höxter (1884-1938) und Chansonnette und Puppenbildnerin Spela Albrecht zu erkennen. Abb. aus: Jugend 17, 1912, Heft 1, S. 4. (Bayerische Staatsbibliothek, 4 Per. 11 i-17,1)]]
[[Datei:Alte Fetzenalm.jpg|left|250x250px|link=Almwirtschaft|Fetzenalm, wohl vor 1910, Almgebiet Grassauer Almen im Chiemgau. (Sammlung Olaf Gruß, Grassau)]][[Autor:Bachmann,_Christoph|Christoph Bachmann]]
[[Autor:Fromm,_Waldemar|Waldemar Fromm]] <br> Die Schwabinger Boheme war eine künstlerisch-intellektuelle Bewegung in München um 1900, deren Künstler und Literaten mit neuen Formen experimentierten und gegen die bürgerliche Kultur des wilhelminischen Deutschland eingestellt waren. Diese Bewegung hatte ihre Ursprünge im Paris der 1830er Jahre und verbreitete sich von dort aus in ganz Europa. In München siedelten sich die jungen Künstler vor allem in den damals preiswerteren Stadtvierteln Schwabing und Maxvorstadt an, deren Gasthöfe und Cafés auch die bevorzugten Treffpunkte der Boheme wurden. [[Schwabinger Boheme|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
Almen (Oberbayern) bzw. Alpen (Allgäu) sind zwischen Ende Mai und Anfang Oktober genutzte Weideflächen im Gebirge. Da die Grundfutterbasis für Nutztiere aufgrund des Vorrangs von Ackerbau in Tallagen begrenzt war, hatte die seit ca. 4000 Jahren nachweisbare Almwirtschaft in der vorindustriellen Zeit einen hohen ökonomischen Nutzen. Je nach Entwicklung der Grundherrschaft entstanden verschiedene Besitzformen. Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert führte die zunehmende Bevölkerungsdichte zu verstärkten Rodungen in den Gebirgswäldern, wodurch neue Almen entstanden. Die kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert hatte aufgrund der verkürzten Auftriebszeiten eine erste Krise der Almwirtschaft ("Almdepression") zur Folge, während der viele Hochalmen aufgegeben wurden. Nach der Säkularisation begann der Staat im 19. Jahrhundert, die immer noch ausgeprägte Almwirtschaft zu regulieren. Seitdem erlebte diese durch verschiedene wirtschaftliche Entwicklungen Höhen und Tiefen. Langfristig aber kam es insgesamt zu einem Rückgang der Almbetriebe und der Auftriebszahlen, dem Interessengruppen und die Staatsregierung durch Förder- und Schutzmaßnahmen entgegenwirkten. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich die Almwirtschaft vor allem auf die Jungviehälpung, während agrarromantische Vorstellungen das Bild in Gesellschaft und Populärkultur prägen. [[Almwirtschaft|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939]] ==
== [[Kriegerdenkmal beim Armeemuseum (München)]] ==
[[Datei:Buergerbraeukeller nach Attentat 1939.jpg|left|250x250px|link=Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939|Der zerstörte Saal des Bürgerbräukellers nach der Explosion. Foto: Heinrich Hoffmann. ([https://bildarchiv.bsb-muenchen.de/search?id=hoff-28766&View=bildarchiv Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-28766])]][[Autor:Benz,_Wolfgang|Wolfgang Benz]]
[[Datei:Hofgarten Muenchen Kriegerdenkmal.jpg|left|250x250px|link=Kriegerdenkmal beim Armeemuseum (München)|Denkmal des Unbekannten Soldaten im Kriegerdenkmal im Münchner Hofgarten. (Foto von Diego Delso, lizenziert durch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)]][[Autor:Belik,_Mirjana|Mirjana Belik]] <br>
Unter den mehr als 40 Attentatsversuchen auf Adolf Hitler ragt der von Georg Elser am 8. November 1939 verübte Bombenanschlag hervor. Die gegen 21:20 Uhr im Münchner Bürgerbräukeller detonierte Bombe brachte die Decke des Saals zum Einsturz, tötete sieben Menschen auf der Stelle und verletzte 63 weitere. Hitler selbst entging dem Attentat knapp, da er den Bürgerbräukeller unvorhersehbar früh verließ. Trotz seines Scheiterns übertraf die technische Perfektion der Planung und Ausführung alle späteren Attentatsversuche, einschließlich des Attentats am 20. Juli 1944. Elser wurde noch am Tag des Attentats beim Versuch die deutsch-schweizerische Grenze zu überqueren festgenommen und kurz vor Ende des "Dritten Reichs" hingerichtet. [[Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
Das Denkmal im östlichen Teil des Münchner Hofgartens, direkt vor dem ehemaligen Bayerischen Armeemuseum (heute: Staatskanzlei), ist eine aus mehreren Wettbewerben hervorgegangene architektonische Anlage, die von den Architekten Eberhard Finsterwalder (1893–1972) und Thomas Wechs (1893–1970) entworfen wurde. Die Figur eines toten Soldaten stammt im Entwurf von Bernhard Bleeker (1881–1968) und ist aus Rotmarmor gearbeitet. 1972 wurde das Original durch einen Bronzeabguss ersetzt. Initiiert wurde das Denkmal vom Deutschen Kriegerbund (DKB) zum Gedächtnis an 13.000 im Ersten Weltkrieg gefallene Münchener Soldaten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 4. November 1923, die Enthüllung und Einweihung des Denkmals am 14. Dezember 1924. Im Zweiten Weltkrieg teilweise stark zerstört, beließ man das Denkmal an seinem bisherigen Standort und setzte es instand. [[Kriegerdenkmal beim Armeemuseum (München)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Bamberger Dichterkreis (1936-1943)]] ==
[[Datei:Heinrich Zerkaulen.jpg|left|250x250px|link=Bamberger Dichterkreis (1936-1943)|Heinrich Zerkaulen, (1892-1954). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv habe-000211)]] [[Autor:Segebrecht,_Wulf|Wulf Segebrecht]]
Der Bamberger Dichterkreis war eine kameradschaftliche Vereinigung deutscher Dichter aus allen Gauen Deutschlands, die in den Jahren 1936 bis 1942 in Bamberg zu gemeinsamen Tagungen zusammenkamen und durch Veranstaltungen und Publikationen Zeugnis ablegten von ihrem Bekenntnis zum NS-Staat. [[Bamberger Dichterkreis (1936-1943)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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Aktuelle Version vom 16. Mai 2024, 11:50 Uhr


Pirckheimer, Familie

Wappen des Willibald Pirckheimer (1470-1530) von Albrecht Dürer (1471-1528). (Museen der Stadt Nürnberg, Grafische Sammlung; Dauerleihgabe im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg)

Georg Strack
Die Familie Pirckheimer war ein ursprünglich möglicherweise aus Lauingen (Lkr. Dillingen) stammendes Geschlecht, das sich um 1360 in Nürnberg niederließ. Durch den Textilhandel zu großem Vermögen gelangt, wurde Hans Pirckheimer (gest. 1400) 1386 ins Patriziat der Reichsstadt aufgenommen. Nach der Liquidation ihrer Handelsgesellschaft in den 1430er Jahren wandte sich die Familie intensiv humanistischen Studien zu. In der Folge brachte sie zahlreiche angesehene Gelehrte hervor, die eine umfangreiche Bibliothek aufbauten und der Stadt Nürnberg und verschiedenen Fürsten als Räte dienten. Auch eine Reihe gebildeter Frauen entstammte dem Geschlecht, von denen mehrere Äbtissinnen wurden. Barbara (Caritas) Pirckheimer (1467-1532) konnte als Vorsteherin des Nürnberger Klarissenklosters bei der Einführung der Reformation dessen Erhalt durchsetzen. Ihr Bruder Willibald (1470-1530), mit dem die männliche Linie erlosch, unterstützte in der Frühzeit Martin Luther (1483-1546), war eng mit Albrecht Dürer (1471-1528) befreundet und mit allen bedeutenden Humanisten seiner Zeit vernetzt. Weiterlesen

Beziehungen zu Italien (20. Jahrhundert)

Venedig, Blick vom Markusbecken auf die Riva degli Schiavoni in Richtung des Dogenpalasts, 1965. Foto: Georg Fruhstorfer (1915-2003). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv fruh-1721)

Jörg Zedler
Die Beziehungen Bayerns zu Italien im 20. Jahrhundert waren wechselhaft, die jeweilige Wahrnehmung von einer Ambivalenz zwischen Anziehung und Abneigung, Überlegenheit und Sehnsucht geprägt. Stand in der Weimarer Zeit die Staatsregierung dem Italien Benito Mussolinis (1883-1945, Ministerpräsident 1922-1943) vor allem wegen dessen Politik der Italianisierung Südtirols ablehnend gegenüber, so besuchte der „Duce“ München als Verbündeter NS-Deutschlands später mehrmals. Nach der Besetzung Italiens durch die Wehrmacht ab 1943 verübte diese dort zahlreiche Kriegsverbrechen, an denen Offiziere und Soldaten aus Bayern beteiligt waren, z.T. an herausragender Stelle. Nach 1945 zeugen gegenseitige Politikervisiten von einem verbesserten Verhältnis, wenngleich die Südtirolfrage bis 1971 Anlass für Friktionen bot. Der kulturelle Austausch wurde durch verschiedene Akteure und die Gründung von Kulturinstitutionen von beiden Seiten gefördert. Tourismus und Arbeitsmigration verhielten sich gegenläufig: während ersterer lange nahezu ausschließlich von Nord nach Süd verlief, so die Arbeitsmigration in der Gegenrichtung. Auf wirtschaftlicher Ebene hingegen herrschte ein reger wechselseitiger Austausch. Weiterlesen

Königspfalz Salz

Modell der Struktur der Pfalz Salz Mitte des 9. Jahrhunderts mit rekonstruierter Waldbedeckung. Die Linien repräsentieren vermutete grundherrschaftliche Organisationsstrukturen. (Lukas Werther, Basisdaten DGM ASTER (USGS), Gewässernetz umgezeichnet nach TK 25 der Bayerischen Vermessungsverwaltung)

Petra Wolters
Die Königspfalz Salz bei Neustadt an der Saale (Lkr. Rhön-Grabfeld), gelegen an der östlichen Peripherie des Karolingerreiches und verkehrstechnisch günstig positioniert zu den Krisenherden des späten 8. wie frühen 9. Jahrhunderts in Bayern, Thüringen und Sachsen, war bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts die einzige Königspfalz in ganz Nordbayern mit überregionaler Bedeutung. Unter Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen sind längere Herrscheraufenthalte und der Empfang hochrangiger Gesandtschaften belegt, wobei das repräsentative Zentrum auf dem Veitsberg lag. Schriftliche Überlieferung und archäologische Befunde erlauben es, die weiträumige Ausdehnung und zugehörigen Elemente (Höfe, Kirchen, (Gewerbe-)Siedlungen, Forste) des Pfalzkomplexes zu beschreiben, und nachzuvollziehen, wie sich dieser im 8. Jahrhundert aus dem Königsgut (fiscus) Salz entwickelte. Die veränderte politische Situation führte noch im 9. Jahrhundert zu einem Bedeutungsverlust der Pfalz, deren Bestandteile um die Jahrtausendwende sukzessive in Kirchenbesitz übergingen. Weiterlesen

Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum

Großes Staatswappen Sachsen-Coburgs und Gothas. Druck von C. Hildebrandt, 1. Hälfe 19. Jahrhundert. (Coburg, Staatsarchiv, Bildersammlung 5407)

Thomas Nicklas
1826 entstand nach dem Teilungsvertrag von Hildburghausen aus Teilen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld das in Personalunion regierte Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Eine vollständige staatsrechtliche Vereinigung der beiden Herzogtümer fand bis 1918 nicht statt. Der herzogliche Hof wechselte zweimal im Jahr zwischen den Residenzstädten Coburg und Gotha. Während der Coburger Landesteil wirtschaftlich schwächer und agrarisch geprägt war, prosperierte im Gothaer Landesteil die Wirtschaft durch die frühe Industrialisierung. Die Bedeutung des Hauses Sachsen-Coburg resultierte auch aus den dynastischen Verbindungen des Herzoghauses nach Belgien, Großbritannien, Portugal und später Bulgarien. Weiterlesen

Almwirtschaft

Fetzenalm, wohl vor 1910, Almgebiet Grassauer Almen im Chiemgau. (Sammlung Olaf Gruß, Grassau)
Christoph Bachmann

Almen (Oberbayern) bzw. Alpen (Allgäu) sind zwischen Ende Mai und Anfang Oktober genutzte Weideflächen im Gebirge. Da die Grundfutterbasis für Nutztiere aufgrund des Vorrangs von Ackerbau in Tallagen begrenzt war, hatte die seit ca. 4000 Jahren nachweisbare Almwirtschaft in der vorindustriellen Zeit einen hohen ökonomischen Nutzen. Je nach Entwicklung der Grundherrschaft entstanden verschiedene Besitzformen. Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert führte die zunehmende Bevölkerungsdichte zu verstärkten Rodungen in den Gebirgswäldern, wodurch neue Almen entstanden. Die kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert hatte aufgrund der verkürzten Auftriebszeiten eine erste Krise der Almwirtschaft ("Almdepression") zur Folge, während der viele Hochalmen aufgegeben wurden. Nach der Säkularisation begann der Staat im 19. Jahrhundert, die immer noch ausgeprägte Almwirtschaft zu regulieren. Seitdem erlebte diese durch verschiedene wirtschaftliche Entwicklungen Höhen und Tiefen. Langfristig aber kam es insgesamt zu einem Rückgang der Almbetriebe und der Auftriebszahlen, dem Interessengruppen und die Staatsregierung durch Förder- und Schutzmaßnahmen entgegenwirkten. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich die Almwirtschaft vor allem auf die Jungviehälpung, während agrarromantische Vorstellungen das Bild in Gesellschaft und Populärkultur prägen. Weiterlesen

Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939

Der zerstörte Saal des Bürgerbräukellers nach der Explosion. Foto: Heinrich Hoffmann. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-28766)
Wolfgang Benz

Unter den mehr als 40 Attentatsversuchen auf Adolf Hitler ragt der von Georg Elser am 8. November 1939 verübte Bombenanschlag hervor. Die gegen 21:20 Uhr im Münchner Bürgerbräukeller detonierte Bombe brachte die Decke des Saals zum Einsturz, tötete sieben Menschen auf der Stelle und verletzte 63 weitere. Hitler selbst entging dem Attentat knapp, da er den Bürgerbräukeller unvorhersehbar früh verließ. Trotz seines Scheiterns übertraf die technische Perfektion der Planung und Ausführung alle späteren Attentatsversuche, einschließlich des Attentats am 20. Juli 1944. Elser wurde noch am Tag des Attentats beim Versuch die deutsch-schweizerische Grenze zu überqueren festgenommen und kurz vor Ende des "Dritten Reichs" hingerichtet. Weiterlesen