Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW)
Aus Historisches Lexikon Bayerns
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Vorgänger der Bayerischen Motorenwerke (BMW), gegründet 1916 in München. Nach der Umbenennung des Unternehmens in BMW 1922 wurde der Name "Bayerische Flugzeugwerke" ab 1926 erneut für die ehemalige Udet-Flugzeugbau GmbH verwendet, die 1938 in der Messerschmitt AG aufging.
Gründung 1916
Die Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW AG) ging mit bayerischer staatlicher Unterstützung aus den unwirtschaftlich arbeitenden Gustav Otto Flugmaschinenwerken in München hervor, deren Firmensitz am Oberwiesenfeld lag. Der Handelsregistereintrag mit einem Grundkapital von einer Million RM datiert vom 7. März 1916. Das Kapital trug ein Konsortium, bestehend aus der Bank für Handel und Industrie, Berlin, mit 36%, der MAN AG mit 30% und der Firma Hermann Bachstein, Berlin, mit 34%. Die Anlagen der Otto-Werke am Münchner Firmensitz wurden übernommen, der Eigentümer Gustav Otto (1883-1926) ausbezahlt. Die BFW AG hatte 1917 eine Belegschaft von 2.400 Personen und baute monatlich 200 Flugzeuge.
Umbenennung in BMW 1922
Das Verbot der Flugzeugproduktion nach Kriegsende in Deutschland führte auch bei der BFW zu Umstrukturierungen. In der Nachkriegszeit startete das Unternehmen zunächst eine Notproduktion im Bereich der Holzbearbeitung. Erst 1921 begab man sich mit dem Beginn des Motorradbaus wieder in die Verkehrstechnik.
Der Finanzier Camillo Castiglioni (1879-1957) erwarb zwischenzeitlich die Mehrheit an der BFW AG. Durch seine Initiative wurden im Sommer 1922 die Anlagen der Bayerischen Motoren Werke AG (BMW) im Bereich des Motorenbaus und der Aluminiumgießerei in die Gesellschaft eingebracht, die alte Geschäftsführung abgelöst und die Geschäfte unter dem neuen Namen BMW weiter geführt. Die bisherigen Bayerischen Motoren Werke AG nahmen den Firmennamen Süddeutsche Bremsen AG an (heute Knorr Bremse AG).
Erneute Verwendung des Namens BFW ab 1926 in Augsburg
Durch Umwandlung der Udet-Flugzeugbau GmbH in eine Aktiengesellschaft wurde der Name Bayerische Flugzeugwerke AG im Jahr 1926 mit Sitz in Augsburg wieder belebt. 1927 schloss das Unternehmen mit der Messerschmitt Flugzeugbau GmbH einen Interessenvertrag. Wilhelm Emil Messerschmitt (1898-1978) wurde 1928 Vorstandsmitglied und Chefkonstrukteur. Nach Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens ging die BFW AG 1938 in der Messerschmitt AG auf.
Literatur
- Kurt W. Streit [John W. R. Taylor und Kenneth Munson], Geschichte der Luftfahrt, Künzelsau 1999.
Weiterführende Recherche
Externe Links
Empfohlene Zitierweise
Jürgen Seidl, Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW), publiziert am 04.09.2007; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerische_Flugzeugwerke_AG_(BFW)> (6.12.2024)