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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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US-Militärregierung

Offiziere der US-Militärregierung vor dem Neuen Rathaus in Regensburg, 28.11.1947. Foto: Christoph Lang. (Stadt Regensburg, Bilddokumentation, Christoph Lang)

Herbert Schott
Bayern wurde 1945 von US-amerikanischen Truppen besetzt. Die Amerikaner errichteten Militärregierungen auf unterschiedlichen Ebenen (Stadt-/Landkreis, Regierungsbezirk, gesamte Landesebene). Der Einfluss der Besatzungsmacht wurde kontinuierlich geringer, lokale und regionale Behörden übernahmen viele Befugnisse. Die Zahl der Offiziere und Mannschaften wurde schnell deutlich verringert. Seit 1949 bis zum Deutschlandvertrag 1952 begnügten sich die Amerikaner mit Zivilisten ohne wirklichen Einfluss auf die deutsche Politik. Weiterlesen


Arco-Prozess, 1920

Anton Graf von Arco auf Valley (1897-1945), vor 1923. (gemeinfrei via Wikimedia Commons)

Arnd Koch
Der Prozess gegen den Mörder von Ministerpräsident Kurt Eisner fand am 15. Januar 1920 vor dem Volksgericht München statt. Am Folgetag verkündete das Gericht gegen den Angeklagten, den 22-jährigen Leutnant Anton Graf Arco auf Valley, das Todesurteil. Am 17. Januar begnadigte der Bayerische Ministerrat Arco-Valley zu einer lebenslangen Festungshaft, aus der er bereits 1924 entlassen wurde. 1927 wurde Arco-Valley endgültig begnadigt. Weiterlesen

DP-Lager Föhrenwald

Außenansicht des ORT (Organization for Rehabilitation through Training)-Versorgungs- und Transportgebäudes im DP-Lager Föhrenwald, 1953. Foto: David Rosenstein (1895-1963). (United States Holocaust Memorial Museum, Collections: 2003.441.1, courtesy of Elinor Rosenstein Gabriel)

Rhiannon Moutafis
Das Lager Föhrenwald war das am längsten bestehende Lager für jüdische Displaced Persons in Europa. Von Oktober 1945 bis Februar 1957 lebten jüdische Holocaust-Überlebende in einer kleinen Enklave mit dem Charakter eines osteuropäischen Shtetls. Zwar waren die United Nations Relief and Rehabilitation Administration, später die International Refugee Organisation und ab 1951 die bayerischen Behörden für das Lager verantwortlich, doch verwalteten die Bewohner das Lager zu einem großen Teil selbst. Weiterlesen

Die kleine Freiheit

Außenansicht der Kleinen Freiheit in der Maximilianstraße 31 neben dem Café Roma, 1991. Foto: Erika Kiechle-Klemt. (Stadtarchiv München, FS-STB-7667)

Raphael Landstorfer
Die Kleine Freiheit war eine Bühne in München, die sich 1951 als Kabarettkollektiv um Trude Kolman, Erich Kästner und Oliver Hassencamp gründete. Ihren Schwerpunkt im politischen Kabarett gab sie 1957 zugunsten unterhaltsamer Revuen von Friedrich Hollaender auf. Ab 1961 wurde die Kleine Freiheit sukzessive zu einem reinen Boulevardtheater und zeigte fast ausschließlich ins Private zielende Komödien. Sie bestand bis 1996. Weiterlesen

Kabinettssekretariat

Bernhard von Grandauer (1776-183). Druckgrafik von Gottlieb Bodmer (1804-1837) , 1834. (gemeinfrei via Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums

Maximilian Vissers
Das Kabinettssekretariat war im Königreich Bayern eine Behörde zur Führung der Korrespondenz des Monarchen und zur Kommunikation zwischen dem Regenten und den Ministern. Je nach Monarch konnte die Rolle des häufig als Juristen ausgebildeten Kabinettssekretärs zwischen einem einflussreichen politischen Berater, der einen exklusiven Zugang zum Monarchen hatte, und einem einfachen Sekretär, der die aufgetragenen Schriftstücke ausfertigte, wechseln. Immer wieder stand die Behörde daher in der Kritik der Öffentlichkeit und des Landtages, dessen Kontrolle sie weitgehend entzogen war. Sie wurde mehrmals umbenannt, ohne jedoch ihre Rolle einschneidend zu ändern. Mit dem Ende der Monarchie wurde die Behörde abgeschafft. Weiterlesen

Königswürde (1806)

Proklamation zur Annahme der Königswürde für Bayern am 1. Januar 1806. Gedruckte Fassung als Beilage zum offiziellen Protokoll. (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Landtag 10189)

Ferdinand Kramer
Am 1. Januar 1806 verkündete der bisherige pfalzbayerische Kurfürst Max IV. Joseph in der Residenz in München, dass er sich entschlossen habe, den Titel eines "Königs von Baiern" anzunehmen und öffentlich proklamieren zu lassen. Die Königswürde war ein lange verfolgtes Ziel des bayerischen Herrscherhauses der Wittelsbacher, das zu diesem Zeitpunkt mit der Unterstützung des Kaisers der Franzosen, Napoleon I., und mit der Billigung Kaiser Franz II. realisiert werden konnte. Parallel zur Königswürde erhielt Bayern die volle Souveränität und Gebietserweiterungen. Die Königswürde verlor mit dem Ende der Monarchie 1918 und der folgenden Entbindung der Staatsbediensteten vom Eid auf den König ihre staatsrechtliche Bedeutung. Einen formellen Thronverzicht in Bayern hat das Haus Wittelsbach nicht erklärt. Weiterlesen

Kurpräcipuum

Die Ordnung von 1368. (BayHStA, Geheimes Hausarchiv, HU 2460)
Benjamin Müsegades
Als Kurpräcipuum (auch Kurpräzipuum) werden in der Forschung jene Städte und Burgen der Pfalzgrafen bei Rhein bezeichnet, die nach den Festlegungen mehrerer hausrechtlicher Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts unveräußerlicher Bestandteil ihrer rheinischen und oberpfälzischen Besitzungen sein sollten. Der Begriff (lat. praecipuus = herausragend, besonders) stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern wurde erst von Juristen der Neuzeit geprägt. Wann er erstmals auftaucht, ist allerdings unbekannt. Weiterlesen