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== [[Lex Baiwariorum]] ==
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[[Autor:Grollmann,_Felix|Felix Grollmann]] <br> Die Lex Baiwariorum, erstmals bezeugt um die Mitte des 8. Jahrhunderts, ist das älteste Gesetzbuch der Bayern. Geregelt werden Angelegenheiten der Kirche, des Herzogs, des Gerichts- und Militärwesens, vor allem aber des Zusammenlebens und Wirtschaftens einer ländlichen Bevölkerung. Obwohl ihre Wirklichkeitsnähe im Einzelnen unsicher ist, vermitteln die Regelungen ein eindrückliches Bild frühmittelalterlicher Lebenswelten. Das Gesetzbuch richtete sich an alle Baiwarii/Baioarii und erwähnt keine Sondergruppen. Es führt eine rechtlich relativ stark gegliederte Gesellschaft vor Augen, die neben Bischof, Herzog und den „Ersten nach dem Herzog“ zwischen Freien, Freigelassenen und Unfreien unterscheidet. [[Lex Baiwariorum|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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Version vom 14. Januar 2022, 09:25 Uhr


Lex Baiwariorum

Erste Seite der wohl ältesten, vielleicht noch vor Ende des 8. Jahrhunderts entstandenen Handschrift der Lex Baiwariorum (Codex Ingolstadensis), geschrieben in früher karolingischer Minuskel und nur 17,5 x 9,5 cm groß. Zu sehen ist der Anfang des sog. Langen Prologs. (Universitätsbibliothek München, Cim. 7 (= 8° Cod. ms. 132)

Felix Grollmann
Die Lex Baiwariorum, erstmals bezeugt um die Mitte des 8. Jahrhunderts, ist das älteste Gesetzbuch der Bayern. Geregelt werden Angelegenheiten der Kirche, des Herzogs, des Gerichts- und Militärwesens, vor allem aber des Zusammenlebens und Wirtschaftens einer ländlichen Bevölkerung. Obwohl ihre Wirklichkeitsnähe im Einzelnen unsicher ist, vermitteln die Regelungen ein eindrückliches Bild frühmittelalterlicher Lebenswelten. Das Gesetzbuch richtete sich an alle Baiwarii/Baioarii und erwähnt keine Sondergruppen. Es führt eine rechtlich relativ stark gegliederte Gesellschaft vor Augen, die neben Bischof, Herzog und den „Ersten nach dem Herzog“ zwischen Freien, Freigelassenen und Unfreien unterscheidet. Weiterlesen

Schwabinger Boheme

Leo von König (1871-1944) im Bohème Café. Gemälde von 1909. Auf dem Bild sind der Maler John Höxter (1884-1938) und Chansonnette und Puppenbildnerin Spela Albrecht zu erkennen. Abb. aus: Jugend 17, 1912, Heft 1, S. 4. (Bayerische Staatsbibliothek, 4 Per. 11 i-17,1)

Waldemar Fromm
Die Schwabinger Boheme war eine künstlerisch-intellektuelle Bewegung in München um 1900, deren Künstler und Literaten mit neuen Formen experimentierten und gegen die bürgerliche Kultur des wilhelminischen Deutschland eingestellt waren. Diese Bewegung hatte ihre Ursprünge im Paris der 1830er Jahre und verbreitete sich von dort aus in ganz Europa. In München siedelten sich die jungen Künstler vor allem in den damals preiswerteren Stadtvierteln Schwabing und Maxvorstadt an, deren Gasthöfe und Cafés auch die bevorzugten Treffpunkte der Boheme wurden. Weiterlesen


Kriegerdenkmal beim Armeemuseum (München)

Denkmal des Unbekannten Soldaten im Kriegerdenkmal im Münchner Hofgarten. (Foto von Diego Delso, lizenziert durch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)
Mirjana Belik

Das Denkmal im östlichen Teil des Münchner Hofgartens, direkt vor dem ehemaligen Bayerischen Armeemuseum (heute: Staatskanzlei), ist eine aus mehreren Wettbewerben hervorgegangene architektonische Anlage, die von den Architekten Eberhard Finsterwalder (1893–1972) und Thomas Wechs (1893–1970) entworfen wurde. Die Figur eines toten Soldaten stammt im Entwurf von Bernhard Bleeker (1881–1968) und ist aus Rotmarmor gearbeitet. 1972 wurde das Original durch einen Bronzeabguss ersetzt. Initiiert wurde das Denkmal vom Deutschen Kriegerbund (DKB) zum Gedächtnis an 13.000 im Ersten Weltkrieg gefallene Münchener Soldaten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 4. November 1923, die Enthüllung und Einweihung des Denkmals am 14. Dezember 1924. Im Zweiten Weltkrieg teilweise stark zerstört, beließ man das Denkmal an seinem bisherigen Standort und setzte es instand. Weiterlesen

Bamberger Dichterkreis (1936-1943)

Heinrich Zerkaulen, (1892-1954). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv habe-000211)
Wulf Segebrecht

Der Bamberger Dichterkreis war eine kameradschaftliche Vereinigung deutscher Dichter aus allen Gauen Deutschlands, die in den Jahren 1936 bis 1942 in Bamberg zu gemeinsamen Tagungen zusammenkamen und durch Veranstaltungen und Publikationen Zeugnis ablegten von ihrem Bekenntnis zum NS-Staat. Weiterlesen

Bayern (Raum)

Bayern im 10. Jahrhundert. (Gestaltung: Stefan Schnupp; Vorlage: Spindler u. Diepolder, Bayer. Geschichtsatlas, München 1969, 15)

Dieter J. Weiß
Seit den Anfängen Bayerns als politischer Einheit im 6. Jahrhundert bis zum modernen Freistaat veränderte sich der Raum, auf den sich der Name Bayern bezog, beträchtlich. Vom Kerngebiet des frühmittelalterlichen Herzogtums im Land zwischen der Donau und den Alpen, zwischen Iller/Lech und Enns dehnte sich der Herrschaftsraum der Herzöge einerseits nach Norden über die Donau in den Nordgau (Oberpfalz), andererseits in den Alpenraum bis ins heutige Südtirol, Kärnten und in die Steiermark aus. Nach dem Verlust Österreichs und der inneralpinen Gebiete im Hochmittelalter begannen die Wittelsbacher nach 1180 mit dem Ausbau des deutlich verkleinerten Gebietes zum Territorialstaat. Weiterlesen

Sittlichkeitsprozesse (NS-Zeit)

Pater Rupert Mayer SJ (1876-1945) bei einer Fronleichnamsprozession vor dem Münchner "Ratscafé" im Peterhof, ca. Mitte der 1930er Jahre. Der am 3. November 1987 seliggesprochene Pater Rupert Mayer SJ kritisierte das NS-Regime öffentlich. (SJ-Bild)
Thomas Forstner

Unter der nationalsozialistischen Herrschaft fand eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Strafprozesse statt, in die katholische Welt- und Ordensgeistliche sowie Laienbrüder in besonderer Weise involviert waren. Den Beschuldigten wurden Vergehen gegen die Sittlichkeit (v. a. homosexuelle Handlungen) und der Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Die Mehrzahl der Täter war geständig und wurde entsprechend der geltenden Strafrechtsbestimmungen verurteilt. Die Sittlichkeitsprozesse dienten der NS-Propaganda als probates Mittel, Geistliche als Staats- und Volksfeinde und Klöster als Horte des Sittenverfalls und der moralischen Verderbtheit anprangern zu können. Dahinter stand das Bestreben, das Verhältnis von Kirchenvolk und Klerus nachhaltig zu beschädigen und dadurch den Einfluss der Kirche auf die katholische Bevölkerung zu unterminieren. Weiterlesen

Europapolitik der bayerischen Staatsregierungen

Besuch von Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU, geb. 1941, Ministerpräsident 1993–2007; links) bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso (geb. 1956, EU-Kommissionspräsident 2004-2014) am 21.3.2006 in Brüssel. Foto: Georges Boulougouris. (European Communities, 2006)

Alexander Wegmaier
Die bayerische Europapolitik unterstützte die europäische Integration seit den späten 1940er Jahren, auch wenn der Kompetenztransfer auf die neuen europäischen Institutionen den autonomen Handlungsspielraum der Länder beeinträchtigte. Die bayerischen Staatsregierungen wollten diese Machtverschiebung ausgleichen und den Ländern auf Bundes- und europäischer Ebene Mitwirkungsinstrumente in der Europapolitik erschließen. Zusätzlich knüpften die Staatsregierungen seit den 1960er Jahren eigene Kontakte zu den europäischen Institutionen. Mit dieser Politik trug Bayern entscheidend zur Ausbildung des heutigen europäischen Mehrebenensystems bei. Weiterlesen


Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf

Aufruf der Oberpfälzer Bürgerinitativen zum Engagement gegen die WAA, ca. 1986. Fotos: Beate Seitz-Weinzierl, Ernst Betz. (Wolfgang Herzer, Herbert Schreg)
Oskar Duschinger und Bernhard von Zech-Kleber

Die Wiederaufbereitungsanlage (WAA) Wackersdorf (Lkr. Schwandorf) sollte ab Ende der 1980er Jahre Kernbrennstäbe aus Atomkraftwerken in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) aufbereiten. Im Zuge der Planungen zur Errichtung der WAA kam es zu massiven Protesten der lokalen Bevölkerung, denen sich aus dem gesamten Bundesgebiet Atomkraftgegner anschlossen. Dennoch trieb die Staatsregierung unter Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU, 1915–1988, Ministerpräsident 1978–1988) das Projekt vehement voran. Teilweise eskalierten die Proteste am geplanten Betriebsgelände, 1986 kam es zu drei Todesfällen. Das heftig umstrittene Projekt musste schließlich Ende der 1980er Jahre aufgrund der Widerstände aus der Bevölkerung, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen, eingestellt werden. Weiterlesen

Berchtesgaden, Stiftskapitel

Die Konventsbauten der Stiftskirche Berchtesgaden im Jahr 2021. (Foto von Franzi-45, lizensiert durch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)
Johannes Lang

Mit dem aus Rottenbuch (Lkr. Weilheim-Schongau) stammenden Gründungskonvent gelangten 1101/02 erstmals Augustiner-Chorherren nach Berchtesgaden. Sie bildeten das in klösterlicher Gemeinschaft lebende Stiftskapitel, dessen Zahl 1581 mit zwölf festgelegt wurde. Adelige Abstammung und Adelsproben, ab dem 18. Jahrhundert auch ein Studienabschluss, waren wichtige Aufnahmebedingungen, wogegen die Priesterweihe nicht unbedingt gefordert wurde. Insbesondere während des Hoch- und Spätmittelalters hatten zahlreiche Kapitulare Würden und Ämter inne. Mit dem Mittel der sog. Wahlkapitulation bei der Propstwahl sicherte sich das Stiftskapitel politischen Einfluss sowie Rechte und Privilegien. Dazu gehörten neben den regelmäßigen Geldbezügen auch Deputate an Naturalien, die man sogar nach der Säkularisation 1803 weiter ausbezahlte, ehe 1807 das Stiftskapitel offiziell aufgelöst wurde. Weiterlesen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Unter dem bayerischen König Ludwig I. erhielt der akademische Senat am 18. Mai 1832 diesen genehmigten Entwurf für die Wiedereinführung des alten Universitätssiegels mit den Bildnissen der beiden Markgrafen Friedrich und Alexander. (Universitätsarchiv Erlangen-Nürnberg A1/1 Nr. 78)

Clemens Wachter
Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763, reg. 1735-1763) gründete 1743 in seiner Nebenresidenzstadt Erlangen eine eigene Universität für sein Fürstentum; benannt ist sie seit 1769 nach zwei regierenden Markgrafen, ihrem Gründer und ihrem späteren Förderer, Karl Alexander von Ansbach-Bayreuth (1736-1806, reg. Brandenburg-Ansbach 1757-1791, Brandenburg-Bayreuth 1769-1791). Mit dem Übergang Erlangens an Preußen 1792, Frankreich 1806 und schlussendlich Bayern 1810 begann die Entwicklung der kleinen markgräflichen Universität zu einer modernen Bildungseinrichtung. 1961 erfolgte die Angliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Handelshochschule); seitdem trägt die Universität die Ortsbezeichnung „Erlangen-Nürnberg“. 1966 wurde eine Technische Fakultät gegründet und 1972 die Nürnberger Pädagogische Hochschule eingegliedert. Weiterlesen