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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Mit dem aus Rottenbuch (Lkr. Weilheim-Schongau) stammenden Gründungskonvent gelangten 1101/02 erstmals Augustiner-Chorherren nach Berchtesgaden. Sie bildeten das in klösterlicher Gemeinschaft lebende Stiftskapitel, dessen Zahl 1581 mit zwölf festgelegt wurde. Adelige Abstammung und Adelsproben, ab dem 18. Jahrhundert auch ein Studienabschluss, waren wichtige Aufnahmebedingungen, wogegen die Priesterweihe nicht unbedingt gefordert wurde. Insbesondere während des Hoch- und Spätmittelalters hatten zahlreiche Kapitulare Würden und Ämter inne. Mit dem Mittel der sog. Wahlkapitulation bei der Propstwahl sicherte sich das Stiftskapitel politischen Einfluss sowie Rechte und Privilegien. Dazu gehörten neben den regelmäßigen Geldbezügen auch Deputate an Naturalien, die man sogar nach der Säkularisation 1803 weiter ausbezahlte, ehe 1807 das Stiftskapitel offiziell aufgelöst wurde. [[Berchtesgaden, Stiftskapitel|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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Version vom 10. Dezember 2021, 09:46 Uhr


Berchtesgaden, Stiftskapitel

Die Konventsbauten der Stiftskirche Berchtesgaden im Jahr 2021. (Foto von Franzi-45, lizensiert durch CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)
Johannes Lang

Mit dem aus Rottenbuch (Lkr. Weilheim-Schongau) stammenden Gründungskonvent gelangten 1101/02 erstmals Augustiner-Chorherren nach Berchtesgaden. Sie bildeten das in klösterlicher Gemeinschaft lebende Stiftskapitel, dessen Zahl 1581 mit zwölf festgelegt wurde. Adelige Abstammung und Adelsproben, ab dem 18. Jahrhundert auch ein Studienabschluss, waren wichtige Aufnahmebedingungen, wogegen die Priesterweihe nicht unbedingt gefordert wurde. Insbesondere während des Hoch- und Spätmittelalters hatten zahlreiche Kapitulare Würden und Ämter inne. Mit dem Mittel der sog. Wahlkapitulation bei der Propstwahl sicherte sich das Stiftskapitel politischen Einfluss sowie Rechte und Privilegien. Dazu gehörten neben den regelmäßigen Geldbezügen auch Deputate an Naturalien, die man sogar nach der Säkularisation 1803 weiter ausbezahlte, ehe 1807 das Stiftskapitel offiziell aufgelöst wurde. Weiterlesen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Unter dem bayerischen König Ludwig I. erhielt der akademische Senat am 18. Mai 1832 diesen genehmigten Entwurf für die Wiedereinführung des alten Universitätssiegels mit den Bildnissen der beiden Markgrafen Friedrich und Alexander. (Universitätsarchiv Erlangen-Nürnberg A1/1 Nr. 78)

Clemens Wachter
Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763, reg. 1735-1763) gründete 1743 in seiner Nebenresidenzstadt Erlangen eine eigene Universität für sein Fürstentum; benannt ist sie seit 1769 nach zwei regierenden Markgrafen, ihrem Gründer und ihrem späteren Förderer, Karl Alexander von Ansbach-Bayreuth (1736-1806, reg. Brandenburg-Ansbach 1757-1791, Brandenburg-Bayreuth 1769-1791). Mit dem Übergang Erlangens an Preußen 1792, Frankreich 1806 und schlussendlich Bayern 1810 begann die Entwicklung der kleinen markgräflichen Universität zu einer modernen Bildungseinrichtung. 1961 erfolgte die Angliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Handelshochschule); seitdem trägt die Universität die Ortsbezeichnung „Erlangen-Nürnberg“. 1966 wurde eine Technische Fakultät gegründet und 1972 die Nürnberger Pädagogische Hochschule eingegliedert. Weiterlesen

Hungerkosterlass (30. November 1942)

Filmplakat des 2015 produzierten Films "Nebel im August", in dem die Thematik des Hungerkosterlasses von 1942 behandelt wird. Aufhänger der Handlung ist die Geschichte des Ernst Lossa (1929-1944) aus Augsburg, der am 5. Mai 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee eingewiesen und dort am 9. August 1944 ermordet wurde. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Domes (geb. 1961). (Studiocanal GmbH)

Hans-Ludwig Siemen
In Folge des Hungerkosterlasses des Bayerischen Innenministeriums vom 30. November 1942 wurden in bayerischen psychiatrischen Anstalten spezielle Stationen und Abteilungen eingerichtet, auf denen ausgewählte Bewohner absichtlich durch Hungerkost (mangelnde Ernährung) und häufig durch zusätzliche Medikamentengabe getötet wurden. Dieses Vorgehen war Teil der nationalsozialistischen Vernichtungsaktionen von psychisch kranken Menschen, denen in Bayern mindestens 15.000 Menschen zum Opfer fielen. Die führende und legitimierende Rolle eines Ministeriums in den regionalen Vernichtungsmaßnahmen ist eine bayerische Besonderheit. Weiterlesen

Oktoberfest-Attentat (26. September 1980)

Das umgestaltete Mahnmal, eingeweiht 2008. (Foto: 2014, privat)
Ulrich Chaussy

Am 26. September 1980 auf dem Münchner Oktoberfest verübter terroristischer Anschlag, bei dem 13 Menschen starben und 211 verletzt wurden. Die Hintergründe des Attentats sind bis heute nicht vollständig geklärt; das auf das Attentat folgende Ermittlungsverfahren wurde am 6. November 1982 eingestellt. Die Ermittlungen der zur Aufklärung des Anschlages gebildeten "Sonderkommission Theresienwiese" ließen auf einen Einzeltäter schließen, den rechtsextremen Geologiestudenten Gundolf Köhler (1959-1980), der beim Attentat ums Leben gekommen war. Bis heute bestehen Zweifel an der Einzeltätertheorie. Spätere Versuche, das Attentat vollständig aufzuklären, scheiterten. Weiterlesen


Bekennende Kirche

Zeitungsartikel: „Fort mit Landesbischof D. Meiser“, in: Fränkische Tageszeitung, 15.09.1934. (Prof. Dr. Gerhard Meiser/Dr. Hans Christian Meiser)
Thomas Martin Schneider

Die evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern unter ihrem Bischof Hans Meiser (1881–1956, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 1933–1955) widersetzte sich hartnäckig den Gleichschaltungsbestrebungen der Nationalsozialisten im kirchlichen Bereich. Sie war ein bedeutsamer Teil der Bekennenden Kirche (BK) auf Reichsebene und repräsentierte insbesondere deren gemäßigteren lutherischen Flügel, aus dem 1948 die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche (VELKD) Deutschlands hervorging. In der NS-Diktatur vollzog sie eine schon damals auch in den eigenen Reihen teilweise kritisierte Gratwanderung zwischen grundsätzlicher Staatsloyalität, Protest in Bereichen, in denen kirchliche Interessen berührt waren, und Hilfestellung für Opfer des nationalsozialistischen Unrechts. Weiterlesen


Röhm-Putsch (30. Juni 1934)

Ernst Röhm (1887-1934). Foto Heinrich Hoffmann, Dezember 1933. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv Hoffmann, hoff-3250)

Bernhard Sauer
Der "Röhm-Putsch" am 30. Juni 1934 zählt zu den wichtigen Zäsuren in der inneren Entwicklung der NS-Diktatur. Von Adolf Hitler (NSDAP, 1889-1945, Reichskanzler 1933–1945) direkt initiiert, verhafteten Einheiten von Schutzstaffel (SS), Sicherheitsdienst (SD) des Reichsführers SS und Geheimer Staatspolizei (Gestapo) die Führung der SA um deren Chef Ernst Röhm (NSDAP, 1887–1934, Stabschef der SA 1931–1934). Im Zuge dieser „Säuberungsmaßnahme“ wurden im Deutschen Reich rund 100 Personen von SS, SD und Gestapo ermordet, im Wesentlichen die Führungsriege der SA, aber auch andere, bei Hitler in Ungnade gefallene Parteigänger, politische Gegner, Juden und vollkommen Unbeteiligte. Weiterlesen

Königskrise (1885/86)

Karikatur Ludwigs II. und seines Hofes in der Satirezeitschrift Kikeriki 1886. Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MA 99838)
Gerhard Immler

Als "Königskrise" wird die politische und Verfassungskrise bezeichnet, die sich seit dem Herbst 1885 aus der Verschuldung der Königlichen Kabinettskasse aufgrund der hohen Ausgaben für die persönlichen Passionen Ludwigs II. (1845-1886, König 1864-1886), insbesondere seine Schlossbauten, ergab. Die Krise brachte das System der anti-parlamentarischen Regierung durch Minister, die aus den Reihen der hohen Beamtenschaft kamen und allein vom Vertrauen und in den Augen der Öffentlichkeit damit auch vom Prestige der Krone abhingen, in erhebliche Bedrängnis. Die Probleme wurden schließlich im Juni 1886 durch ein Zusammenwirken dieser "Ministeroligarchie" mit dem wissenschaftlichen Experten Bernhard von Gudden (1824-1886), der den König für geisteskrank erklärte, gelöst. Prinz Luitpold von Bayern (1821-1912, Prinzregent 1886-1912) nahm widerstrebend die ihm zugedachte Rolle als Regent an und sicherte damit das Überleben des bestehenden politischen Systems. Weiterlesen

Erzbergbau im Früh- und Hochmittelalter

Verbrochene Schächte (Trichtergruben) mit Halden auf der Prügelleite bei Wehringen-Straßberg. (Foto M. Straßburger)

Martin Straßburger
Montanarchäologische Befunde belegen mittelalterlichen Bergbau in Bayern, insbesondere auf Eisenerze, bereits ab dem 7. Jahrhundert. In einzelnen Regionen wie Amberg-Sulzbach ist er seitdem bis in die Neuzeit nachgewiesen. In der Karolingerzeit treten Oberfranken und die Oberpfalz als wichtige Gebiete für Waffenproduktion und -handel hervor, was entsprechende Rohstoffgewinnung voraussetzt. Doch waren im Mittelalter verschiedene Lagerstätten auch in anderen Regionen Bayerns abbauwürdig. Erzgewinnung wie -verarbeitung erfolgte dabei lange im Rahmen grundherrschaftlicher Organisationsstrukturen, wobei auch über den lokalen Bedarf für Handwerk und Gewerbe hinaus produziert wurde. Bereits beim jetzigen Forschungsstand lassen die Fundstellen wie die technischen Befunde darauf schließen, dass dem Bergbau im früh- und hochmittelalterlichen Bayern eine wesentlich größere Bedeutung zukam, als die kaum vorhandene Schriftüberlieferung erkennen lässt. Weiterlesen

Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)

Ihr Gebt – wir helfen. Kino-Reklame des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) um 1950. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-62198)
Daniel-Erasmus Khan und Donald Riznik

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist mit 24.500 hauptamtlichen Mitarbeitern, 180.000 aktiven ehrenamtlichen Mitgliedern und über 750.000 Fördermitgliedern (Zahlenbasis 2020) der größte Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und damit auch Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Entstehung und Entwicklung des BRK sind untrennbar mit dieser weltweiten humanitären Bewegung verknüpft, deren Ursprünge bis in die 1860er Jahre zurückreichen. Weiterlesen