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Aus Historisches Lexikon Bayerns

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== [[Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum]] ==
[[Datei:Staatswappen Sachsen-Coburg Gotha.jpg|left|250x250px|link=Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum|Großes Staatswappen Sachsen-Coburgs und Gothas. Druck von C. Hildebrandt, 1. Hälfe 19. Jahrhundert. (Coburg, Staatsarchiv, Bildersammlung 5407)]]
[[Autor:Nicklas,_Thomas|Thomas Nicklas]]<br>1826 entstand nach dem Teilungsvertrag von Hildburghausen aus Teilen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld das in Personalunion regierte Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Eine vollständige staatsrechtliche Vereinigung der beiden Herzogtümer fand bis 1918 nicht statt. Der herzogliche Hof wechselte zweimal im Jahr zwischen den Residenzstädten Coburg und Gotha. Während der Coburger Landesteil wirtschaftlich schwächer und agrarisch geprägt war, prosperierte im Gothaer Landesteil die Wirtschaft durch die frühe Industrialisierung. Die Bedeutung des Hauses Sachsen-Coburg resultierte auch aus den dynastischen Verbindungen des Herzoghauses nach Belgien, Großbritannien, Portugal und später Bulgarien. [[Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]] ==
 
[[Datei:Entwurf Siegel Bildnisse Markgrafen.jpg|left|250x250px|link=Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Unter dem bayerischen König Ludwig I. erhielt der akademische Senat am 18. Mai 1832 diesen genehmigten Entwurf für die Wiedereinführung des alten Universitätssiegels mit den Bildnissen der beiden Markgrafen Friedrich und Alexander. (Universitätsarchiv Erlangen-Nürnberg A1/1 Nr. 78)]]  
== [[Almwirtschaft]] ==
[[Autor:Wachter,_Clemens|Clemens Wachter]]<br>Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763, reg. 1735-1763) gründete 1743 in seiner Nebenresidenzstadt Erlangen eine eigene Universität für sein Fürstentum; benannt ist sie seit 1769 nach zwei regierenden Markgrafen, ihrem Gründer und ihrem späteren Förderer, Karl Alexander von Ansbach-Bayreuth (1736-1806, reg. Brandenburg-Ansbach 1757-1791, Brandenburg-Bayreuth 1769-1791). Mit dem Übergang Erlangens an Preußen 1792, Frankreich 1806 und schlussendlich Bayern 1810 begann die Entwicklung der kleinen markgräflichen Universität zu einer modernen Bildungseinrichtung. 1961 erfolgte die Angliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Handelshochschule); seitdem trägt die Universität die Ortsbezeichnung „Erlangen-Nürnberg“. 1966 wurde eine Technische Fakultät gegründet und 1972 die Nürnberger Pädagogische Hochschule eingegliedert. [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Datei:Alte Fetzenalm.jpg|left|250x250px|link=Almwirtschaft|Fetzenalm, wohl vor 1910, Almgebiet Grassauer Almen im Chiemgau. (Sammlung Olaf Gruß, Grassau)]][[Autor:Bachmann,_Christoph|Christoph Bachmann]]
Almen (Oberbayern) bzw. Alpen (Allgäu) sind zwischen Ende Mai und Anfang Oktober genutzte Weideflächen im Gebirge. Da die Grundfutterbasis für Nutztiere aufgrund des Vorrangs von Ackerbau in Tallagen begrenzt war, hatte die seit ca. 4000 Jahren nachweisbare Almwirtschaft in der vorindustriellen Zeit einen hohen ökonomischen Nutzen. Je nach Entwicklung der Grundherrschaft entstanden verschiedene Besitzformen. Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert führte die zunehmende Bevölkerungsdichte zu verstärkten Rodungen in den Gebirgswäldern, wodurch neue Almen entstanden. Die kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert hatte aufgrund der verkürzten Auftriebszeiten eine erste Krise der Almwirtschaft ("Almdepression") zur Folge, während der viele Hochalmen aufgegeben wurden. Nach der Säkularisation begann der Staat im 19. Jahrhundert, die immer noch ausgeprägte Almwirtschaft zu regulieren. Seitdem erlebte diese durch verschiedene wirtschaftliche Entwicklungen Höhen und Tiefen. Langfristig aber kam es insgesamt zu einem Rückgang der Almbetriebe und der Auftriebszahlen, dem Interessengruppen und die Staatsregierung durch Förder- und Schutzmaßnahmen entgegenwirkten. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich die Almwirtschaft vor allem auf die Jungviehälpung, während agrarromantische Vorstellungen das Bild in Gesellschaft und Populärkultur prägen. [[Almwirtschaft|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939]] ==
== [[Hungerkosterlass (30. November 1942)]] ==
[[Datei:Buergerbraeukeller nach Attentat 1939.jpg|left|250x250px|link=Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939|Der zerstörte Saal des Bürgerbräukellers nach der Explosion. Foto: Heinrich Hoffmann. ([https://bildarchiv.bsb-muenchen.de/search?id=hoff-28766&View=bildarchiv Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-28766])]][[Autor:Benz,_Wolfgang|Wolfgang Benz]]
[[Datei:Filmplakat Nebel im August.jpg|left|250x250px|link=Hungerkosterlass (30. November 1942)|Filmplakat des 2015 produzierten Films "Nebel im August", in dem die Thematik des Hungerkosterlasses von 1942 behandelt wird. Aufhänger der Handlung ist die Geschichte des Ernst Lossa (1929-1944) aus Augsburg, der am 5. Mai 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee eingewiesen und dort am 9. August 1944 ermordet wurde. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Domes (geb. 1961). (Studiocanal GmbH)]]
Unter den mehr als 40 Attentatsversuchen auf Adolf Hitler ragt der von Georg Elser am 8. November 1939 verübte Bombenanschlag hervor. Die gegen 21:20 Uhr im Münchner Bürgerbräukeller detonierte Bombe brachte die Decke des Saals zum Einsturz, tötete sieben Menschen auf der Stelle und verletzte 63 weitere. Hitler selbst entging dem Attentat knapp, da er den Bürgerbräukeller unvorhersehbar früh verließ. Trotz seines Scheiterns übertraf die technische Perfektion der Planung und Ausführung alle späteren Attentatsversuche, einschließlich des Attentats am 20. Juli 1944. Elser wurde noch am Tag des Attentats beim Versuch die deutsch-schweizerische Grenze zu überqueren festgenommen und kurz vor Ende des "Dritten Reichs" hingerichtet. [[Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Siemen,_Hans-Ludwig|Hans-Ludwig Siemen]] <br> In Folge des Hungerkosterlasses des Bayerischen Innenministeriums vom 30. November 1942 wurden in bayerischen psychiatrischen Anstalten spezielle Stationen und Abteilungen eingerichtet, auf denen ausgewählte Bewohner absichtlich durch Hungerkost (mangelnde Ernährung) und häufig durch zusätzliche Medikamentengabe getötet wurden. Dieses Vorgehen war Teil der nationalsozialistischen Vernichtungsaktionen von psychisch kranken Menschen, denen in Bayern mindestens 15.000 Menschen zum Opfer fielen. Die führende und legitimierende Rolle eines Ministeriums in den regionalen Vernichtungsmaßnahmen ist eine bayerische Besonderheit. [[Hungerkosterlass (30. November 1942)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Oktoberfest-Attentat (26. September 1980)]] ==
== [[Starkbieranstich auf dem Nockherberg]] ==
[[Datei:Artikel 46229 bilder value 5 oktoberfestattentat5.jpg|left|250x250px|link=Oktoberfest-Attentat (26. September 1980)|Das umgestaltete Mahnmal, eingeweiht 2008. (Foto: 2014, privat)]][[Autor:Chaussy,_Ulrich|Ulrich Chaussy]] <br>
[[Datei:Salvatorkeller 1863 Ille.jpg|left|250x250px|link=Starkbieranstich auf dem Nockherberg|Zeichnung des Salvatorkellers 1863 von Eduard Ille. (Bayerisches Wirtschaftsarchiv F145, 4569)]][[Autor:Winkler,_Richard|Richard Winkler]]
Am 26. September 1980 auf dem Münchner Oktoberfest verübter terroristischer Anschlag, bei dem 13 Menschen starben und 211 verletzt wurden. Die Hintergründe des Attentats sind bis heute nicht vollständig geklärt; das auf das Attentat folgende Ermittlungsverfahren wurde am 6. November 1982 eingestellt. Die Ermittlungen der zur Aufklärung des Anschlages gebildeten "Sonderkommission Theresienwiese" ließen auf einen Einzeltäter schließen, den rechtsextremen Geologiestudenten Gundolf Köhler (1959-1980), der beim Attentat ums Leben gekommen war. Bis heute bestehen Zweifel an der Einzeltätertheorie. Spätere Versuche, das Attentat vollständig aufzuklären, scheiterten. [[Oktoberfest-Attentat (26. September 1980)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
Seit 1751 schenkten die Mönche des Paulanerklosters in der Münchner Au anlässlich des Namensfests des Francesco di Paola am 2. April mit kurfürstlicher Erlaubnis ein stärker eingebrautes Braunbier aus. Nachdem das Kloster säkularisiert worden war, übernahm der Münchner Brauer Franz Xaver Zacherl Ausschank und Produktion des Starkbiers und nannte es "Salvator". Seit 1861 fand das achttägige Fest im brauereieigenen Sommerbierkeller (Salvatorkeller) auf dem Nockherberg statt. Als "Starkbierprobe" entwickelte es sich zu einem Gesellschaftsereignis, bei dem das Publikum auch humoristisch unterhalten wurde. Nachdem es aufgrund von Rechtsstreitigkeiten seit Ende des 19. Jahrhunderts nur unregelmäßig stattgefunden hatte, wurde das Fest nach dem Zweiten Weltkrieg von der Paulaner Brauerei als Marketinginstrument wiederbelebt. Seit den 1960er Jahren etablierte sich dieser Festablauf: Die eingeladene Prominenz aus Politik und Gesellschaft wohnt zunächst der Überreichung der ersten Maß Bier an den bayerischen Ministerpräsidenten bei. Dann folgt das sog. "Derblecken" der Politiker, bei dem zuerst eine "Fastenpredigt" gehalten und anschließend ein Singspiel aufgeführt wird. Vor allem wegen der Fernsehübertragungen, die seit 2009 live erfolgen, erhielt der Starkbieranstich eine große mediale Wirkung. [[Starkbieranstich auf dem Nockherberg|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Bekennende Kirche]] ==
== [[Handelshochschule, Nürnberg]] ==
[[Datei:Zeitungsartikel Meiser.jpg|left|250x250px|link=Bekennende Kirche|Zeitungsartikel: „Fort mit Landesbischof D. Meiser“, in: Fränkische Tageszeitung, 15.09.1934. (Prof. Dr. Gerhard Meiser/Dr. Hans Christian Meiser)]] [[Autor:Schneider,_Thomas_Martin|Thomas Martin Schneider]]
[[Datei:Siegel Handelshochschule Nuernberg 1925.jpg|left|250x250px|link=Handelshochschule, Nürnberg|Das Siegel der Hochschule in der graphisch modern gehaltenen Fassung von 1925. (Universitätsarchiv Erlangen-Nürnberg E10/1 Nr. 22)]]
Die evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern unter ihrem Bischof Hans Meiser (1881–1956, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 1933–1955) widersetzte sich hartnäckig den Gleichschaltungsbestrebungen der Nationalsozialisten im kirchlichen Bereich. Sie war ein bedeutsamer Teil der Bekennenden Kirche (BK) auf Reichsebene und repräsentierte insbesondere deren gemäßigteren lutherischen Flügel, aus dem 1948 die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche (VELKD) Deutschlands hervorging. In der NS-Diktatur vollzog sie eine schon damals auch in den eigenen Reihen teilweise kritisierte Gratwanderung zwischen grundsätzlicher Staatsloyalität, Protest in Bereichen, in denen kirchliche Interessen berührt waren, und Hilfestellung für Opfer des nationalsozialistischen Unrechts. [[Bekennende Kirche|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Wachter, Clemens|Clemens Wachter]] <br> Die Handelshochschule Nürnberg nahm am 15. Oktober 1919 ihren Lehrbetrieb auf. Sie stand in kommunaler Trägerschaft und bot Diplomstudiengänge für Kaufleute und Handelslehrer. Seit 1929 firmierte sie als "Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg", von 1933 bis 1945 als "Hindenburg-Hochschule". 1961 wurde sie als Fakultät in die Erlanger Friedrich-Alexander-Universität (FAU) integriert. [[Handelshochschule, Nürnberg|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Röhm-Putsch (30. Juni 1934)]] ==
== [[Treueid (Frühmittelalter)]] ==
[[Datei:Ernst_Roehm_1933.jpg|left|250x250px|link=Röhm-Putsch (30. Juni 1934)|Ernst Röhm (1887-1934). Foto Heinrich Hoffmann, Dezember 1933. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv Hoffmann, hoff-3250)]]  
[[Datei:Schwur Sachsenspiegel.jpg|left|250x250px|link=Treueid (Frühmittelalter)|Schwurszene mit Reliquiar aus dem sog. Heidelberger Sachsenspiegel. Ostmitteldeutschland, Anfang 14. Jahrhundert. ([https://doi.org/10.11588/diglit.85#0019 Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 164, fol.3r (Detail)], gemeinfrei)]]
[[Autor:Sauer,_Bernhard|Bernhard Sauer]] <br> Der "Röhm-Putsch" am 30. Juni 1934 zählt zu den wichtigen Zäsuren in der inneren Entwicklung der NS-Diktatur. Von Adolf Hitler (NSDAP, 1889-1945, Reichskanzler 1933–1945) direkt initiiert, verhafteten Einheiten von Schutzstaffel (SS), Sicherheitsdienst (SD) des Reichsführers SS und Geheimer Staatspolizei (Gestapo) die Führung der SA um deren Chef Ernst Röhm (NSDAP, 1887–1934, Stabschef der SA 1931–1934). Im Zuge dieser „Säuberungsmaßnahme“ wurden im Deutschen Reich rund 100 Personen von SS, SD und Gestapo ermordet, im Wesentlichen die Führungsriege der SA, aber auch andere, bei Hitler in Ungnade gefallene Parteigänger, politische Gegner, Juden und vollkommen Unbeteiligte. [[Röhm-Putsch (30. Juni 1934)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Becher,_Matthias|Matthias Becher]] <br> Der Treueid des frühen Mittelalters war ein allgemeiner Untertaneneid und diente der Loyalitätsversicherung in einem hierarchischen Verhältnis zwischen dem Herrscher und seinen Untertanen. Soweit erkennbar liegen seine Ursprünge in der Antike. Allgemeine Vereidigungen sind in den Nachfolgereichen des Römischen Reichs, bei Ost- und Westgoten, bei Langobarden und insbesondere im Frankenreich belegt. Neue Bedeutung gewann der Treueid unter den Karolingern im Zuge der Unterwerfung der Randregionen des Frankenreichs, wozu im späten 8. Jahrhundert auch Bayern zählte. Die postulierte Treueidleistung des letzten Agilolfingerherzogs Tassilos III. und sein angeblicher Eidbruch wurden nachträglich zum Majestätsverbrechen stilisiert, das dessen Sturz ermöglichte. Waren die allgemeinen Untertanenvereidigungen für Karl den Großen von 789, 802, 805 und vor seinem Tod ein unverzichtbares Machtinstrument, dem sein Sohn, Ludwig der Fromme, noch folgte, verlor der allgemeine Treueid Ende des 9. Jahrhunderts an Bedeutung und machte einer neuen Ordnung Platz, die die Macht des Adels stärkte.   [[Treueid (Frühmittelalter)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus]] ==
== [[Königskrise (1885/86)]] ==
[[Datei:Bekanntmachnung bekaempfung 1936.jpg|left|250x250px|link=Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus|Bekanntmachung zur "Bekämpfung des Zigeunerunwesens". Aus: Bayerisches Polizeiblatt Nr. 174, 20. November 1936. (Bayerische Staatsbibliothek, 4 Bavar. 408-1936)]]
[[Datei:Karikatur Kikeriki.jpg|left|250x250px|link=Königskrise (1885/86)|Karikatur Ludwigs II. und seines Hofes in der Satirezeitschrift Kikeriki 1886. Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MA 99838)]] [[Autor:Immler,_Gerhard|Gerhard Immler]]
[[Autor:Bellaire,_Felix|Felix Bellaire]] <br> Sinti und Roma waren in Bayern ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert einer besonders repressiven Politik ausgesetzt. Die Polizeidirektion München nahm deutschlandweit eine Führungsrolle bei der Durchführung  antiziganistischer Maßnahmen ein. Aufbauend auf vorangegangenen Diskriminierungen wurden Sinti und Roma in der NS-Zeit zunächst entrechtet und vor allem ab 1938 in Konzentrationslager deportiert. Bis zum Ende der NS-Herrschaft wurden hunderttausende Sinti und Roma aus ganz Europa ermordet, unter ihnen auch solche aus Bayern. [[Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
Als "Königskrise" wird die politische und Verfassungskrise bezeichnet, die sich seit dem Herbst 1885 aus der Verschuldung der Königlichen Kabinettskasse aufgrund der hohen Ausgaben für die persönlichen Passionen Ludwigs II. (1845-1886, König 1864-1886), insbesondere seine Schlossbauten, ergab. Die Krise brachte das System der anti-parlamentarischen Regierung durch Minister, die aus den Reihen der hohen Beamtenschaft kamen und allein vom Vertrauen und in den Augen der Öffentlichkeit damit auch vom Prestige der Krone abhingen, in erhebliche Bedrängnis. Die Probleme wurden schließlich im Juni 1886 durch ein Zusammenwirken dieser "Ministeroligarchie" mit dem wissenschaftlichen Experten Bernhard von Gudden (1824-1886), der den König für geisteskrank erklärte, gelöst. Prinz Luitpold von Bayern (1821-1912, Prinzregent 1886-1912) nahm widerstrebend die ihm zugedachte Rolle als Regent an und sicherte damit das Überleben des bestehenden politischen Systems. [[Königskrise (1885/86)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Erzbergbau im Früh- und Hochmittelalter]] ==
== [[Walchenseekraftwerk]] ==
[[Datei:Abb 8 Trichtergruben Pruegelleite.jpg|left|250x250px|link=Erzbergbau im Früh- und Hochmittelalter|Verbrochene Schächte (Trichtergruben) mit Halden auf der Prügelleite bei Wehringen-Straßberg. (Foto M. Straßburger)]]
[[Datei:Bau Walchenseekraftwerk 1923.jpg|left|250x250px|link=Walchenseekraftwerk|Bau des Walchenseekraftwerks mit dem Wasserschloss (rechts oben), Teilen der Rohrbahn und dem Generatorenhaus (unten links), 1923. (Uniper Kraftwerke)]]
[[Autor:Straßburger,_Martin|Martin Straßburger]] <br> Montanarchäologische Befunde belegen mittelalterlichen Bergbau in Bayern, insbesondere auf Eisenerze, bereits ab dem 7. Jahrhundert. In einzelnen Regionen wie Amberg-Sulzbach ist er seitdem bis in die Neuzeit nachgewiesen. In der Karolingerzeit treten Oberfranken und die Oberpfalz als wichtige Gebiete für Waffenproduktion und -handel hervor, was entsprechende Rohstoffgewinnung voraussetzt. Doch waren im Mittelalter verschiedene Lagerstätten auch in anderen Regionen Bayerns abbauwürdig. Erzgewinnung wie -verarbeitung erfolgte dabei lange im Rahmen grundherrschaftlicher Organisationsstrukturen, wobei auch über den lokalen Bedarf für Handwerk und Gewerbe hinaus produziert wurde. Bereits beim jetzigen Forschungsstand lassen die Fundstellen wie die technischen Befunde darauf schließen, dass dem Bergbau im früh- und hochmittelalterlichen Bayern eine wesentlich größere Bedeutung zukam, als die kaum vorhandene Schriftüberlieferung erkennen lässt.  
[[Autor:Füßl,_Wilhelm|Wilhelm Füßl]] <br> Nach langen Diskussionen wurde zwischen 1918 und 1924 am Walchensee ein Hochdruckspeicherkraftwerk errichtet, das den natürlichen Höhenunterschied zwischen dem Walchensee und dem Kochelsee von rund 200 Metern energietechnisch nutzt. Mit dem "Walchenseekraftwerk" wurde die Grundlage für ein bayernweites Stromnetz gelegt, das Bayernwerk. Technisch wurde das Walchenseekraftwerk weltweit zum Vorbild und ökonomisch ein Erfolg für die Betreiber. Jedoch formierte sich erstmals in der jüngeren bayerischen Geschichte ein breiter Protest gegen ein technisches Großprojekt.  [[Walchenseekraftwerk|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Erzbergbau im Früh- und Hochmittelalter|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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== [[Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)]] ==
== [[Beisetzung Ludwigs II. (München, 19. Juni 1886)]] ==
[[Datei:BRK Kinowerbung 1950.jpg|left|250x250px|link=Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)|Ihr Gebt – wir helfen. Kino-Reklame des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) um 1950. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-62198)]] [[Autor:Khan,_Daniel-Erasmus|Daniel-Erasmus Khan]] und [[Autor:Riznik,_Donald|Donald Riznik]]
[[Datei:Aufbahrung_Ludwig_II_Hofkapelle_Residenz_Albrecht.jpg|left|250x250px|link=Beisetzung Ludwigs II. (München, 19. Juni 1886)|Aufbahrung König Ludwigs II. in der Hofkapelle der Residenz München, 1886 nach einer Zeichnung von [[Person:116279710|Henry Albrecht]]{{#set:PND=116279710}} (1857-1909). ([http://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=770101 Stadtarchiv München, DE-1992-GS-A-1050])]]
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist mit 24.500 hauptamtlichen Mitarbeitern, 180.000 aktiven ehrenamtlichen Mitgliedern und über 750.000 Fördermitgliedern (Zahlenbasis 2020) der größte Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und damit auch Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Entstehung und Entwicklung des BRK sind untrennbar mit dieser weltweiten humanitären Bewegung verknüpft, deren Ursprünge bis in die 1860er Jahre zurückreichen. [[Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
[[Autor:Zedler, Jörg|Jörg Zedler]] <br> Die Beisetzung König Ludwigs II. erfolgte sechs Tage nach seinem Tod im Starnberger See am 19. Juni 1886 in München. Aufgrund der bis heute nicht vollständig geklärten Todesumstände vom 13. Juni und der bereits am 10. Juni erfolgten Entmündigung des Königs, fand die Trauerfeier unter großem medialen und öffentlichen Interesse statt. Erstmals nahmen an der Beisetzung eines bayerischen Königs auch Vertreter fremder Häuser in offizieller Funktion sowie solche auswärtiger Regierungen teil, darunter der deutsche Kronprinz Friedrich und der österreichische Erzherzog Rudolf. Nach Überführung und öffentlicher Aufbahrung in der Hofkapelle der Münchner Residenz wurde der Sarg in einem Leichenzug über die Brienner Straße, den Königsplatz und den Karlsplatz in die Kirche St. Michael überführt und dort beigesetzt. Das Herz Ludwigs II. wurde der Haustradition folgend zwei Monate später in der Gnadenkapelle in Altötting bestattet. [[Beisetzung Ludwigs II. (München, 19. Juni 1886)|Weiterlesen <i class="fi-play"></i>]]
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Aktuelle Version vom 27. März 2024, 17:18 Uhr


Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogtum

Großes Staatswappen Sachsen-Coburgs und Gothas. Druck von C. Hildebrandt, 1. Hälfe 19. Jahrhundert. (Coburg, Staatsarchiv, Bildersammlung 5407)

Thomas Nicklas
1826 entstand nach dem Teilungsvertrag von Hildburghausen aus Teilen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld das in Personalunion regierte Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Eine vollständige staatsrechtliche Vereinigung der beiden Herzogtümer fand bis 1918 nicht statt. Der herzogliche Hof wechselte zweimal im Jahr zwischen den Residenzstädten Coburg und Gotha. Während der Coburger Landesteil wirtschaftlich schwächer und agrarisch geprägt war, prosperierte im Gothaer Landesteil die Wirtschaft durch die frühe Industrialisierung. Die Bedeutung des Hauses Sachsen-Coburg resultierte auch aus den dynastischen Verbindungen des Herzoghauses nach Belgien, Großbritannien, Portugal und später Bulgarien. Weiterlesen

Almwirtschaft

Fetzenalm, wohl vor 1910, Almgebiet Grassauer Almen im Chiemgau. (Sammlung Olaf Gruß, Grassau)
Christoph Bachmann

Almen (Oberbayern) bzw. Alpen (Allgäu) sind zwischen Ende Mai und Anfang Oktober genutzte Weideflächen im Gebirge. Da die Grundfutterbasis für Nutztiere aufgrund des Vorrangs von Ackerbau in Tallagen begrenzt war, hatte die seit ca. 4000 Jahren nachweisbare Almwirtschaft in der vorindustriellen Zeit einen hohen ökonomischen Nutzen. Je nach Entwicklung der Grundherrschaft entstanden verschiedene Besitzformen. Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert führte die zunehmende Bevölkerungsdichte zu verstärkten Rodungen in den Gebirgswäldern, wodurch neue Almen entstanden. Die kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert hatte aufgrund der verkürzten Auftriebszeiten eine erste Krise der Almwirtschaft ("Almdepression") zur Folge, während der viele Hochalmen aufgegeben wurden. Nach der Säkularisation begann der Staat im 19. Jahrhundert, die immer noch ausgeprägte Almwirtschaft zu regulieren. Seitdem erlebte diese durch verschiedene wirtschaftliche Entwicklungen Höhen und Tiefen. Langfristig aber kam es insgesamt zu einem Rückgang der Almbetriebe und der Auftriebszahlen, dem Interessengruppen und die Staatsregierung durch Förder- und Schutzmaßnahmen entgegenwirkten. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentriert sich die Almwirtschaft vor allem auf die Jungviehälpung, während agrarromantische Vorstellungen das Bild in Gesellschaft und Populärkultur prägen. Weiterlesen

Bürgerbräu-Attentat, 8. November 1939

Der zerstörte Saal des Bürgerbräukellers nach der Explosion. Foto: Heinrich Hoffmann. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-28766)
Wolfgang Benz

Unter den mehr als 40 Attentatsversuchen auf Adolf Hitler ragt der von Georg Elser am 8. November 1939 verübte Bombenanschlag hervor. Die gegen 21:20 Uhr im Münchner Bürgerbräukeller detonierte Bombe brachte die Decke des Saals zum Einsturz, tötete sieben Menschen auf der Stelle und verletzte 63 weitere. Hitler selbst entging dem Attentat knapp, da er den Bürgerbräukeller unvorhersehbar früh verließ. Trotz seines Scheiterns übertraf die technische Perfektion der Planung und Ausführung alle späteren Attentatsversuche, einschließlich des Attentats am 20. Juli 1944. Elser wurde noch am Tag des Attentats beim Versuch die deutsch-schweizerische Grenze zu überqueren festgenommen und kurz vor Ende des "Dritten Reichs" hingerichtet. Weiterlesen

Starkbieranstich auf dem Nockherberg

Zeichnung des Salvatorkellers 1863 von Eduard Ille. (Bayerisches Wirtschaftsarchiv F145, 4569)
Richard Winkler

Seit 1751 schenkten die Mönche des Paulanerklosters in der Münchner Au anlässlich des Namensfests des Francesco di Paola am 2. April mit kurfürstlicher Erlaubnis ein stärker eingebrautes Braunbier aus. Nachdem das Kloster säkularisiert worden war, übernahm der Münchner Brauer Franz Xaver Zacherl Ausschank und Produktion des Starkbiers und nannte es "Salvator". Seit 1861 fand das achttägige Fest im brauereieigenen Sommerbierkeller (Salvatorkeller) auf dem Nockherberg statt. Als "Starkbierprobe" entwickelte es sich zu einem Gesellschaftsereignis, bei dem das Publikum auch humoristisch unterhalten wurde. Nachdem es aufgrund von Rechtsstreitigkeiten seit Ende des 19. Jahrhunderts nur unregelmäßig stattgefunden hatte, wurde das Fest nach dem Zweiten Weltkrieg von der Paulaner Brauerei als Marketinginstrument wiederbelebt. Seit den 1960er Jahren etablierte sich dieser Festablauf: Die eingeladene Prominenz aus Politik und Gesellschaft wohnt zunächst der Überreichung der ersten Maß Bier an den bayerischen Ministerpräsidenten bei. Dann folgt das sog. "Derblecken" der Politiker, bei dem zuerst eine "Fastenpredigt" gehalten und anschließend ein Singspiel aufgeführt wird. Vor allem wegen der Fernsehübertragungen, die seit 2009 live erfolgen, erhielt der Starkbieranstich eine große mediale Wirkung. Weiterlesen

Handelshochschule, Nürnberg

Das Siegel der Hochschule in der graphisch modern gehaltenen Fassung von 1925. (Universitätsarchiv Erlangen-Nürnberg E10/1 Nr. 22)

Clemens Wachter
Die Handelshochschule Nürnberg nahm am 15. Oktober 1919 ihren Lehrbetrieb auf. Sie stand in kommunaler Trägerschaft und bot Diplomstudiengänge für Kaufleute und Handelslehrer. Seit 1929 firmierte sie als "Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg", von 1933 bis 1945 als "Hindenburg-Hochschule". 1961 wurde sie als Fakultät in die Erlanger Friedrich-Alexander-Universität (FAU) integriert. Weiterlesen

Treueid (Frühmittelalter)

Schwurszene mit Reliquiar aus dem sog. Heidelberger Sachsenspiegel. Ostmitteldeutschland, Anfang 14. Jahrhundert. (Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 164, fol.3r (Detail), gemeinfrei)

Matthias Becher
Der Treueid des frühen Mittelalters war ein allgemeiner Untertaneneid und diente der Loyalitätsversicherung in einem hierarchischen Verhältnis zwischen dem Herrscher und seinen Untertanen. Soweit erkennbar liegen seine Ursprünge in der Antike. Allgemeine Vereidigungen sind in den Nachfolgereichen des Römischen Reichs, bei Ost- und Westgoten, bei Langobarden und insbesondere im Frankenreich belegt. Neue Bedeutung gewann der Treueid unter den Karolingern im Zuge der Unterwerfung der Randregionen des Frankenreichs, wozu im späten 8. Jahrhundert auch Bayern zählte. Die postulierte Treueidleistung des letzten Agilolfingerherzogs Tassilos III. und sein angeblicher Eidbruch wurden nachträglich zum Majestätsverbrechen stilisiert, das dessen Sturz ermöglichte. Waren die allgemeinen Untertanenvereidigungen für Karl den Großen von 789, 802, 805 und vor seinem Tod ein unverzichtbares Machtinstrument, dem sein Sohn, Ludwig der Fromme, noch folgte, verlor der allgemeine Treueid Ende des 9. Jahrhunderts an Bedeutung und machte einer neuen Ordnung Platz, die die Macht des Adels stärkte. Weiterlesen

Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus

Bekanntmachung zur "Bekämpfung des Zigeunerunwesens". Aus: Bayerisches Polizeiblatt Nr. 174, 20. November 1936. (Bayerische Staatsbibliothek, 4 Bavar. 408-1936)

Felix Bellaire
Sinti und Roma waren in Bayern ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert einer besonders repressiven Politik ausgesetzt. Die Polizeidirektion München nahm deutschlandweit eine Führungsrolle bei der Durchführung antiziganistischer Maßnahmen ein. Aufbauend auf vorangegangenen Diskriminierungen wurden Sinti und Roma in der NS-Zeit zunächst entrechtet und vor allem ab 1938 in Konzentrationslager deportiert. Bis zum Ende der NS-Herrschaft wurden hunderttausende Sinti und Roma aus ganz Europa ermordet, unter ihnen auch solche aus Bayern. Weiterlesen

Walchenseekraftwerk

Bau des Walchenseekraftwerks mit dem Wasserschloss (rechts oben), Teilen der Rohrbahn und dem Generatorenhaus (unten links), 1923. (Uniper Kraftwerke)

Wilhelm Füßl
Nach langen Diskussionen wurde zwischen 1918 und 1924 am Walchensee ein Hochdruckspeicherkraftwerk errichtet, das den natürlichen Höhenunterschied zwischen dem Walchensee und dem Kochelsee von rund 200 Metern energietechnisch nutzt. Mit dem "Walchenseekraftwerk" wurde die Grundlage für ein bayernweites Stromnetz gelegt, das Bayernwerk. Technisch wurde das Walchenseekraftwerk weltweit zum Vorbild und ökonomisch ein Erfolg für die Betreiber. Jedoch formierte sich erstmals in der jüngeren bayerischen Geschichte ein breiter Protest gegen ein technisches Großprojekt. Weiterlesen

Beisetzung Ludwigs II. (München, 19. Juni 1886)

Aufbahrung König Ludwigs II. in der Hofkapelle der Residenz München, 1886 nach einer Zeichnung von Henry Albrecht (1857-1909). (Stadtarchiv München, DE-1992-GS-A-1050)

Jörg Zedler
Die Beisetzung König Ludwigs II. erfolgte sechs Tage nach seinem Tod im Starnberger See am 19. Juni 1886 in München. Aufgrund der bis heute nicht vollständig geklärten Todesumstände vom 13. Juni und der bereits am 10. Juni erfolgten Entmündigung des Königs, fand die Trauerfeier unter großem medialen und öffentlichen Interesse statt. Erstmals nahmen an der Beisetzung eines bayerischen Königs auch Vertreter fremder Häuser in offizieller Funktion sowie solche auswärtiger Regierungen teil, darunter der deutsche Kronprinz Friedrich und der österreichische Erzherzog Rudolf. Nach Überführung und öffentlicher Aufbahrung in der Hofkapelle der Münchner Residenz wurde der Sarg in einem Leichenzug über die Brienner Straße, den Königsplatz und den Karlsplatz in die Kirche St. Michael überführt und dort beigesetzt. Das Herz Ludwigs II. wurde der Haustradition folgend zwei Monate später in der Gnadenkapelle in Altötting bestattet. Weiterlesen