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Hopfenanbau

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Ansicht der Stadt Altdorf (Lkr. Nürnberger Land) von Süden mit Hopfenanbauflächen, um 1830 (kolorierte Radierung). (Museen der Stadt Nürnberg, Grafische Sammlung, Inv.-Nr. Norica K. 4796)
Das Mühlreisighaus (Stadt Spalt) ist das wohl bedeutendste mittelfränkische Hopfenbauernhaus. Das steile Satteldach ist vierfach gebrochen und mit Trockenschlitzen für die Hopfenböden versehen. Um 1746. (Foto: Stadt Spalt)
Hopfengärten vor der Stadt Spalt. Ansicht von Süden vor dem Zweiten Weltkrieg. (Foto: Sammlung Robert Schlaug, Spalt)
Landschaft mit Hopfengerüsten bei Lohwinden (Gde. Wolnzach, Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm), vermutlich 1929. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Gruppenfoto von Hopfenpflückern. Hallertau, 1912. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Hopfenernte bei Reichertshausen (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm), 1930. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Eine der ersten Hopfenpflückmaschinen. Hersbruck, um 1920. (Foto: Hersbrucker Zeitung)
Hopfendarren in Siegenburg (Lkr. Kelheim), um 1940. Anfang des 20. Jahrhunderts war es kurzzeitig modern, zum Trocknen des Hofens turmartige Darrengebäude zu errichten, die mit bizarr wirkenden Abluftöffnungen versehen waren. Vorbild waren englische Darren; erhalten sind in der Hallertau nur wenige. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Die Hopfensiegelstelle in Pfaffenhofen a. d. Ilm (Rathaus), 1928. Mit der Siegelung wurde die Herkunft bestätigt. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Postkarte von Hohenwart (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm), um 1940. Abgebildet ist die "Hopfenpräparierhalle", in der der Hopfen zum Weiterverkauf vorbereitet wurde. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Hopfenmarkt in Nürnberg, um 1920. Seit 1872 am Kornmarkt angesiedelt, wo ein großes Lagergebäude stand. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)
Ankunft einer Eisenbahnladung mit belgischen Hopfenerntemaschinen (Allaeys Standard) in Wolnzach, 1957. (Foto: Kurt Obermeier, Schweitenkirchen)
Fahrbare Pflückmaschine im Einsatz bei Geisenfeld (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm), 1962. Gebaut von der in Geisenfeld ansässigen Firma Wolf. (Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach)

von Christoph Pinzl

Hopfen wurde zuerst als Heilpflanze verwendet, fand aber wegen seiner konservierenden Wirkung im Mittelalter Eingang in das Brauwesen. Die Beschränkung der Bierwürze auf Hopfen im bayerischen Reinheitsgebot von 1516 verlieh seinem Anbau einen ersten Schub, der nach dem Dreißigjährigen Krieg durch die Ideen des Merkantilismus nochmals gesteigert wurde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts weitete sich der Anbau im großen Stil aus. Die Hallertau entwickelte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zum größten Anbaugebiet Deutschlands, nach dem Zweiten Weltkrieg sogar zum weltgrößten. Bayern prägte technische Entwicklungen im Hopfenanbau mit.

Anfänge im Mittelalter

Der Gebrauch von Hopfen ist in Bayern seit dem 9. Jahrhundert in Urkunden des Hochstiftes Freising belegbar. Der angebliche Nachweis von Hopfenbau in Geisenfeld (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm) ab 736 entbehrte dagegen jeder historischen Grundlage. Archäologische Nachweise zum Hopfen aus dem bayerischen Raum finden sich, anders als andernorts, erst ab dem Hochmittelalter. Schon seit der Antike dürfte er als Heilpflanze Verwendung gefunden haben, beim Brauen von Bier kam er bis dahin jedoch wohl kaum zum Einsatz. Besondere Bedeutung bei der Entwicklung des Wissens um das Bierbrauen mit Hopfen dürfte in Bayern den Klöstern zuzuschreiben sein. Im Zentrum stand in dieser Zeit weniger die Frage nach einer Geschmacksverbesserung des Bieres als vielmehr die stark konservierende Wirkung, die der Hopfen entfaltete. Seine hohe antibakterielle Wirksamkeit dürfte sich aus dem tradierten Wissen der Volksmedizin auf das Brauwesen übertragen haben. Einen der wenigen Quellenbelege hierzu, der wohl auch im bayerischen Raum Gültigkeit besitzt, lieferte Hildegard von Bingen (gest. 1179) mit einem Hinweis in der "Physica" um 1160: "Mit seiner Bitterkeit hält er gewisse Fäulnisse von den Getränken fern, denen er beigegeben wird, so dass sie um so haltbarer sind."

Mit der fortschreitenden Entwicklung des klösterlichen und städtischen Brauwesens entwickelte sich im Hochmittelalter auch die Hopfenkultur. Allerdings konnte sich Hopfen erst allmählich gegen eine Vielzahl anderer Bierzutaten behaupten. Wesentliche Bedeutung erhielten hierbei die Bestimmungen des so genannten Reinheitsgebotes, die auf dem Landtag von 1516 in Ingolstadt erlassen wurden und unter anderem die Verwendung von Hopfen als alleiniger Bierwürze herausstellten.

Typisch bis zum 19. Jahrhundert war ein kleinflächiger Anbau von Hopfen für den lokalen Bedarf. Vor allem Flurnamen zeugen heute noch von der einstmals weiträumigen Verbreitung des Hopfenanbaus in Bayern. So sind beispielsweise auch auf kartographischen Darstellungen Münchens vom Anfang des 17. Jahrhunderts Hopfengärten dargestellt. Schwerpunktregionen in Bayern gab es in dieser Zeit nur im fränkischen Raum, südlich und östlich von Nürnberg, um die Städte Spalt (Lkr. Roth), Hersbruck und Altdorf (beide Lkr. Nürnberger Land). Für Spalt ist beispielsweise die Siegelung von Hopfen bereits für das Jahr 1538 belegt.

Von der Förderung zum Anbauboom

Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlagerte sich der überregional bedeutende Anbau allmählich aus dem nord- und ostdeutschen Raum nach Süddeutschland. Ihren ständig zunehmenden Bedarf deckten die Brauereien des damaligen bayerischen Herrschaftsraumes verstärkt mit der Einfuhr von böhmischem Hopfen, was den merkantilistischen Ideen des 17. und 18. Jahrhunderts widerstreben musste. Schon Kurfürst Ferdinand Maria (reg. 1651-1679) versuchte 1657 mit einer Verordnung zur "Erziehung Hopfens", den Hopfenbau zu fördern. Besonders im Umfeld der "Kurbaierischen Landesökonmiegesellschaft Burghausen" und später des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern prägte sich dieser Fördergedanke stark aus. Mit Preisverleihungen und Anbauanleitungen versuchte man, der Landbevölkerung den Hopfenbau nahezubringen.

Aufgrund fehlender Reformen traditioneller dörflicher und agrarischer Strukturen blieben diese Bestrebungen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch von wenig Erfolg gekrönt. Erst ab etwa 1850 weitete sich der Anbau von Hopfen in großem Stil in Bayern aus und erreichte ab 1860 bisweilen goldrauschhafte Züge. Ausschlaggebend war hierbei insbesondere die starke Entwicklung des Brauwesens. Auch die Entwicklung der Eisenbahn - als Transportmöglichkeit für Hopfenballen, landwirtschaftliche Geräte und Erntehelfer - unterstützte den Konzentrationsprozess im Hopfenbau. Neben den traditionellen fränkischen Gebieten entstanden in dieser Zeit viele neue bayerische Anbauschwerpunkte, beispielsweise in und um Wasserburg (Lkr. Rosenheim), bei Neustadt a. d. Aisch (Lkr. Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim), rund um Bamberg oder in der westlichen Oberpfalz. Im bayerischen Schwaben erlangte insbesondere der Anbau im Allgäuer Raum und um Memmingen Bedeutung.

Hervorzuheben ist die Entwicklung im Gebiet der Hallertau, zwischen München, Ingolstadt und Landshut. Bis Ende des 19. Jahrhunderts weitete sich der Hopfenanbau hier in großem Stil aus und ließ den Landstrich zum Inbegriff einer "Hopfenregion" aufsteigen. Auch nach der weltweiten Vermarktungskrise für Hopfen seit 1890 konnte sich der Anbau hier weiterentwickeln, so dass die Hallertau schließlich 1912 erstmals als größtes Hopfenanbaugebiet Deutschlands firmierte - ein Titel, den sie seither nicht mehr verlor.

Institutionalisierung und Reglementierung im 19. und 20. Jahrhundert

1874 gründete sich mit dem "Deutschen Hopfenbau-Verein" mit Sitz in Nürnberg ein zentraler Dachverband der deutschen Hopfenpflanzer, der seit 1949 als "Verband deutscher Hopfenpflanzer" seinen Sitz in Wolnzach (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm) in der Hallertau hat.

Bestrebungen der Brau- und Hopfenwirtschaft, die deutschen Anbauflächen klarer zu kategorisieren und die Hopfenvermarktung kontrollierbarer zu gestalten, mündeten 1930 in das "Gesetz über die Herkunftsbezeichnung des Hopfens", das die Grenzen der bayerischen Anbaugebiete, insbesondere auch der Hallertau, erstmals klar definierte.

Nach 1945

Während des Nationalsozialismus stand der bayerische Hopfenbau unter einer staatlich reglementierten Anbauflächenkontrolle, die noch bis 1958 Gültigkeit behielt. Nach diesem System war jeder Hopfenpflanzer nur zur Bewirtschaftung einer bestimmten Fläche berechtigt, was in nationalsozialistischer Zeit zu rigiden Kontrollmaßnahmen mit einer Offenlegung der Flächen bis hin zum Abschneiden ausgewachsener Hopfenreben führen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Hallertau zum wichtigsten und größten Hopfenanbaugebiet der Welt, mit einer Produktionsmenge von bis zu einem Drittel des Gesamtweltbedarfes an Hopfen. Die letzten verbliebenen Konkurrenzgebiete in Bayern verschwanden entweder ganz (Neustadt), versanken in der Bedeutungslosigkeit (Spalt, Hersbruck) oder begannen, ihre Produktion gemeinsam mit der Hallertau zu vermarkten (Jura).

Hopfenhandel

Seit Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in Bayern ein überregional tätiger Hopfenhandel, dessen räumliche Schwerpunkte im Raum Nürnberg/Fürth und in Bamberg lagen. Nürnberg stieg bis Ende des 19. Jahrhunderts sogar zum Welthandelszentrum für Hopfen auf. Mehr als 400 Firmen beschäftigten sich hier zeitweise mit dem Verkauf und Vertrieb von Hopfen. Der Großteil des Handels lag in den Händen jüdischer Kaufleute. Überregionale Bekanntheit erlangten beispielsweise der in Thalmässing (Lkr. Roth) geborene Josef Schülein (1854-1938), ab 1885 auch Besitzer des Münchner Unionsbräu (später Löwenbräu), die Brüder Wilhelm (1843-1928) und Ludwig Gerngros (1839-1916) - spätere Ehrenbürger ihrer Heimatstadt Nürnberg - oder die Bamberger Familie Lessing, die neben einem umfangreichen Hopfenhandel seit 1885 auch die erste Großbrauerei Bambergs, den Frankenbräu, betrieb. Nicht selten mündete das Engagement von Hopfenhändlern in die Gründung privater Bankhäuser (z. B. Bankhaus Cohn in Nürnberg). Markant ist auch die Lebensgeschichte des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Nürnberg, Johannes Scharrer (1785-1844), der neben seiner langjährigen Tätigkeit als Hopfenhändler auch als einer der Initiatoren der ersten Eisenbahnverbindung 1835 von Nürnberg nach Fürth auftrat und zudem als Begründer der bayerischen Sparkassenidee gilt.

Auch im Hopfenhandel erfolgte nach dem Krieg ein starker Wandlungs- und Konzentrationsprozess. Die wenigen heute noch verbliebenen Handelshäuser mit Weltbedeutung haben ihren Sitz alle weiterhin in Bayern.

Anbautechnik, Sozialgeschichte und Volkskultur

Die prägendsten Erinnerungen an den Hopfenbau früherer Tage hinterließ sicherlich die Hopfenernte, die jährlich zwischen Ende August und Mitte September durchgeführt wird. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts erledigte die Ernte aufgrund der bis dahin meist noch sehr geringen Betriebsgrößen allein die Bauernfamilie mit Gesinde oder Nachbarn in abendlicher Nebentätigkeit am Hof. Etwa zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem Ende der 1960er Jahre strömten zur Erntezeit dann Erntehelfer, die "Hopfenzupfer", zu Tausenden in die bayerischen Hopfengebiete. Die Ernte verlagerte sich ab dieser Zeit zunehmend in die Hopfengärten. Der regionale und soziale Hintergrund der Hopfenpflücker veränderte sich im Verlauf dieser Periode mehrmals. So kamen bis zum Ersten Weltkrieg hauptsächlich Arbeitskräfte aus Böhmen und dem Bayerischen Wald nach Bayern. In der Zwischenkriegszeit reiste dann verstärkt auch Arbeiterschaft und Industrieproletariat aus den nahe liegenden Städten an. Während des Zweiten Weltkrieges rekrutierte man häufig Schüler und Mitglieder der Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Mädchen aus ganz Deutschland, während in der Nachkriegszeit die Hopfenbauern häufig auf Flüchtlinge aus Osteuropa als Erntehelfer zurückgriffen.

Durch die hohe Bedeutung der bayerischen Anbaugebiete wird die Technik des Hopfenanbaus auf der ganzen Welt seit langem von Entwicklungen aus Bayern mitgeprägt. So gingen zum Beispiel um 1900 wesentliche Impulse bei der Einführung von heißluftbetriebenen Hopfendarren und Drahtgerüsten von Praktikern aus dem Hallertauer Hopfenbau aus. In Hüll (Markt Wolnzach, Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm) gründete 1926 ein Verbund von Brauern, Hopfenhändlern und staatlichen Institutionen ein Hopfenforschungszentrum, das bis heute in allen Fragen des Anbaus, insbesondere bei der Sortenzüchtung und beim Pflanzenschutz, maßgeblich wirkt. Seit Anfang der 1960er Jahre liefern Unternehmen aus der Hallertau weltweit Maschinen für den Hopfenbau und besitzen inzwischen fast in allen Bereichen Marktführerschaft. Auch die großen Verarbeitungswerke für Hopfenprodukte (Pellets, Extrakt) sind seit langem in Bayern beheimatet. Im Jahr 2005 wurde in Wolnzach das Deutsche Hopfenmuseum eröffnet, das sich der Dokumentation der Jahrhunderte langen Geschichte der bayerischen und deutschen Hopfenkultur widmet.

In der Volkskultur der Hallertau schlug sich diese Bedeutung weniger deutlich nieder als man vermuten möchte, was sicherlich am relativ kurzen Entwicklungszeitraum liegen mag. Die Hallertauer Tracht beispielsweise lässt sich kaum mit Aspekten des Hopfenbaus in Verbindung bringen. Volksmusik aus der Hallertau, soweit sie den Hopfen thematisch aufgreift, ist fast ausschließlich mit der Hallertauer Familie Eberwein und den Dellnhauser Musikanten verbunden - eine Wirkung, die allerdings auch erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einsetzt und somit Hopfenbautraditionen eher aus einer bewahrenden Rückschau aufgriff. Auch Bräuche oder Feste rund um den Hopfen haben sich nur wenig entwickelt oder erhalten. Spezifisches Hopfenerntebrauchtum entstammte größtenteils der Anregung der per definitionem ortsfremden Hopfenzupfer und wurde folgerichtig mit der Einführung der Hopfenpflückmaschinen in den 1960er Jahren bald wieder aufgegeben. Eine gewisse Bedeutung hat sich einzig die Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin bewahrt, die seit Ende der 1950er Jahre in einem öffentlichen Verfahren ausgetragen wird.

Forschungsstand

Der Hopfenbau Bayerns liefert zwar seit langem eine ergiebige Quelle für historische Publikationen aller Art, sehr häufig handelt es sich hierbei allerdings um eher heimatkundliches Schrifttum, das freilich nicht immer die gebotene wissenschaftliche Tiefe erreichen kann. Akademisch orientierte Arbeiten zum Hopfenbau setzen ihren Schwerpunkt traditionell eher bei wirtschaftshistorischen Fragestellungen. Sozialhistorische oder volkskundliche Sichtweisen sind selten.

Die weiterhin grundlegende Arbeit zur Wirtschaftsgeschichte des Hallertauer Hopfenbaus stammt von Lorenz Kettner aus dem Jahr 1975. Aus der volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Warte untersucht die Dissertation des Verfassers dieses Beitrags von 2002 dieses Thema. Den Hersbrucker Hopfenbau stellt die Magisterarbeit von Christiane Klinke von 1996 dar. Am Deutschen Hopfenmuseum Wolnzach wurden seit Mitte der 1990er Jahre mehrere Themenbereiche der Hopfengeschichte mit umfassenden Veröffentlichungen und begleitenden Sonderausstellungen aufgearbeitet.

Das Museum betrachtet die fundierte Darstellung der Hopfengeschichte auch in Zukunft als eine seiner zentralen Aufgaben. Wichtige Desiderate wären zum Beispiel eine grundlegende Dokumentation zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des (insbesondere jüdischen) Hopfenhandels. Zum Spalter Anbaugebiet stammen die letzten wichtigen Arbeiten aus den 1950er Jahren. Auch das Thema Erntehelfer würde noch eine tiefer gehende Untersuchung verdienen. Ebenso harren wichtige Aspekte der Technikgeschichte des Hopfenbaus noch ihrer Aufarbeitung.

Literatur

  • Christine Ankermüller, Hopfenbau in Altbayern. Studien zur herrschaftlich-staatlichen und privaten, praktischen und theoretischen Einflußnahme auf den Hopfenbau in Altbayern von Kurfürst Max III. Joseph bis zum Tode von König Max I. (1745-1825), München 1996.
  • Robert Ehrenbacher, Die Geschichte des fränkischen Hopfenbaues nebst einer Betrachtung der Entwicklung und Organisation des Nürnberger Hopfenmarktes, Nürnberg 1915.
  • Lorenz Kettner, Die Entwicklung der Hallertau zum größten Hopfenanbaugebiet der Welt im 19. und 20. Jahrhundert (Bayerisches Landwirtschaftliches Jahrbuch 52/1975. Sonderheft 3), München 1975.
  • Christiane Klinke, Hopfenbau in Franken. Als der Hopfen noch an Stangen wuchs (Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums 25), Bad Windsheim 1996.
  • Christoph Pinzl, Die Hopfenregion. Hopfenanbau in der Hallertau - eine Kulturgeschichte (Schriftenreihe des deutschen Hopfenmuseums 3), Wolnzach 2002.
  • Karl Ruppert, Spalt. Ein methodischer Beitrag zum Studium der Agrarlandschaft mit Hilfe der kleinräumlichen Nutzflächen- und Sozialkartierung und zur Geographie des Hopfenbaues, Kallmünz/Regensburg 1958.
  • Josef Stauber, Die Geschichte des Hopfenbaues in der Oberpfalz, in: Die Oberpfalz 87 (1999), 196-211, 257-272.
  • Wolfgang Wüst, Ein aufgeklärter Ökonom im "verfinsterten" Hochstift. Eichstätt, Spalt und der Hopfen. Festvortrag, gehalten anlässlich der 75-Jahr-Feier des Heimatvereins Spalter Land e. V. am 9. Oktober 2004 im Saal des Trachtenvereins in Spalt, Spalt 2005.

Quellen

  • Martin Biendl/Christoph Pinzl, Arzneipflanze Hopfen. Anwendungen, Wirkungen, Geschichte, Wolnzach 2007.
  • Julius Bock, Der Werdegang des Hopfens. Ein Bildbericht mit 66 Original-Photos. Von der Anpflanzung und Bearbeitung bis zum Verbraucher (Spalter Heimat 34), Spalt 1997.
  • Hans Kohlmann/Alfred Kastner, Der Hopfen, Wolnzach 2. erweiterte Auflage 1975.
  • Christoph Pinzl/Peter Mayer-Diener, Eiserne Pflücker. Das Buch der Hopfenpflückmaschine - Geschichte und Katalog, Wolnzach 2002.
  • Christoph Pinzl, Hopfenzeichen. Fotografische Blicke auf die Hallertau 1900-1950 (Schriftenreihe des Deutschen Hopfenmuseums Wolnzach 2), Wolnzach 1993.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Empfohlene Zitierweise

Christoph Pinzl, Hopfenanbau, publiziert am 21.06.2011; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hopfenanbau (28.03.2024)