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Haus der Kunst (München): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Das Haus der Kunst in München zählt zu den profiliertesten internationalen Orten für zeitgenössische Kunst. Zugleich erinnert das 1933 bis 1937 an der Prinzregentenstraße errichtete Bauwerk an die Instrumentalisierung und Gleichschaltung der Kunst im Nationalsozialismus. Das bis 1946 als Haus der Deutschen Kunst bezeichnete Gebäude war eines der ersten architektonischen Vorzeigeprojekte des NS-Regimes und diente der Zurschaustellung nationalsozialistischer Kunstpolitik. Die hier jährlich veranstalteten "Großen Deutschen Kunstausstellungen" galten als wichtigste Werk- und Verkaufsschauen "deutscher" Kunst, während die Moderne als "entartet" gebrandmarkt und ihr jegliches Existenzrecht abgesprochen wurde. Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich das Haus der Kunst kontinuierlich mit seiner eigenen Vergangenheit in verschiedenen Projekten auseinander.
Das Haus der Kunst in München zählt zu den profiliertesten internationalen Orten für zeitgenössische Kunst. Zugleich erinnert das 1933 bis 1937 an der Prinzregentenstraße errichtete Bauwerk an die Instrumentalisierung und Gleichschaltung der Kunst im Nationalsozialismus. Das bis 1946 als Haus der Deutschen Kunst bezeichnete Gebäude war eines der ersten architektonischen Vorzeigeprojekte des NS-Regimes und diente der Zurschaustellung nationalsozialistischer Kunstpolitik. Die hier jährlich veranstalteten "Großen Deutschen Kunstausstellungen" galten als wichtigste Werk- und Verkaufsschauen "deutscher" Kunst, während die Moderne als "entartet" gebrandmarkt und ihr jegliches Existenzrecht abgesprochen wurde. Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich das Haus der Kunst kontinuierlich mit seiner eigenen Vergangenheit in verschiedenen Projekten auseinander.
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Die Ausstellung "Der Blaue Reiter" im September 1949 stand am Beginn einer Reihe von Ausstellungen, mit denen sich das Haus der Kunst der ehemals verfemten Moderne öffnete. Diese Form der Wiedergutmachung bestimmte bis weit in die 1990er Jahre den Umgang mit dem historisch belasteten Gebäude. Mit dieser Gedächtnisausstellung, die international große Beachtung fand, sei das ehemalige Haus der Deutschen Kunst [[Entnazifizierung|entnazifiziert]] worden, wie der Staatssekretär für die Schönen Künste im Kultusministerium, [[Person:116974877|Dieter Sattler]]{{#set:PND=116974877}} (1906-1968), in seiner Eröffnungsansprache bemerkte (Brantl/Wilmes, Geschichten im Konflikt, 36). Die Wiederkehr des in München von [[Person:118559737|Wassily Kandinsky]]{{#set:PND=118559737}} (1866-1944) und [[Person:11857745X|Franz Marc]]{{#set:PND=11857745X}} (1880-1916) gegründeten Blauen Reiters, der vor dem Ersten Weltkrieg einen wesentlichen Anteil an der europäischen Avantgarde hatte, sollte zudem Münchens Ruf als Kunststadt wiederherstellen.
Die Ausstellung "Der Blaue Reiter" im September 1949 stand am Beginn einer Reihe von Ausstellungen, mit denen sich das Haus der Kunst der ehemals verfemten Moderne öffnete. Diese Form der Wiedergutmachung bestimmte bis weit in die 1990er Jahre den Umgang mit dem historisch belasteten Gebäude. Mit dieser Gedächtnisausstellung, die international große Beachtung fand, sei das ehemalige Haus der Deutschen Kunst [[Entnazifizierung|entnazifiziert]] worden, wie der Staatssekretär für die Schönen Künste im Kultusministerium, [[Person:116974877|Dieter Sattler]]{{#set:PND=116974877}} (1906-1968), in seiner Eröffnungsansprache bemerkte (Brantl/Wilmes, Geschichten im Konflikt, 36). Die Wiederkehr des in München von [[Person:118559737|Wassily Kandinsky]]{{#set:PND=118559737}} (1866-1944) und [[Person:11857745X|Franz Marc]]{{#set:PND=11857745X}} (1880-1916) gegründeten Blauen Reiters, der vor dem Ersten Weltkrieg einen wesentlichen Anteil an der europäischen Avantgarde hatte, sollte zudem Münchens Ruf als Kunststadt wiederherstellen.


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Datei:Kandinsky Ausstellung.jpg|Ausstellung "Paul Klee / Wassily Kandinsky" 15. April - 16. Mai 1954 im Haus der Kunst. Fotografie von Felicitas Timpe. ([https://bildarchiv.bsb-muenchen.de/metaopac/search?View=bildarchiv&id=timp-004556&View=bildarchiv Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv timp-004556])
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Version vom 10. Juni 2020, 18:05 Uhr

Das Haus der Kunst, 1970. Fotografie von Joachim Kankel. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv kank-000437)

von Sabine Brantl

Das Haus der Kunst in München zählt zu den profiliertesten internationalen Orten für zeitgenössische Kunst. Zugleich erinnert das 1933 bis 1937 an der Prinzregentenstraße errichtete Bauwerk an die Instrumentalisierung und Gleichschaltung der Kunst im Nationalsozialismus. Das bis 1946 als Haus der Deutschen Kunst bezeichnete Gebäude war eines der ersten architektonischen Vorzeigeprojekte des NS-Regimes und diente der Zurschaustellung nationalsozialistischer Kunstpolitik. Die hier jährlich veranstalteten "Großen Deutschen Kunstausstellungen" galten als wichtigste Werk- und Verkaufsschauen "deutscher" Kunst, während die Moderne als "entartet" gebrandmarkt und ihr jegliches Existenzrecht abgesprochen wurde. Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich das Haus der Kunst kontinuierlich mit seiner eigenen Vergangenheit in verschiedenen Projekten auseinander.

Das Haus der Deutschen Kunst

Am 18. Juli 1937 eröffnete Adolf Hitler (NSDAP, 1889-1945, Reichskanzler 1933-1945) das Haus der Deutschen Kunst. In der "Ehrenhalle" (der heutigen Mittelhalle) hielt er eine fast zweistündige Rede, in der er mit der ihm zutiefst verhassten Moderne, ihren Vertretern und Förderern abrechnete und ihnen einen "unerbittlichen Säuberungskrieg" ankündigte (zit. nach: Brantl/Wilmes, Geschichten im Konflikt, 29). Am Tag darauf wurde im Galeriegebäude am Münchner Hofgarten die Ausstellung "Entartete Kunst" eröffnet, in der rund 650 aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke der Moderne in herabwürdigender Aufmachung vorgeführt wurden.

Mit der Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst sollte eine neue Ära im deutschen Kunstleben beginnen. Wie schon anlässlich der Grundsteinlegung im Jahr 1933, feierte man den "Tag der Deutschen Kunst" mit einem Festzug, der auf ausdrücklichen Wunsch Hitlers unter dem Thema "2000 Jahre deutsche Kultur" stattfand und seinen Vorläufer an Aufwand, Umfang und propagandistischer Brisanz bei Weitem übertraf.

Das neun Mio. Reichsmark teure Prestigeprojekt konnte infolge der tiefgreifenden Umwandlung der politischen Machtverhältnisse in Deutschland, aber auch durch Spenden aus der deutschen Industrie und Wirtschaft realisiert werden. Die Finanzierung des Hauses der Deutschen Kunst ging zurück auf eine Initiative des bayerischen Innenministers und NSDAP-Gauleiters Adolf Wagner (NSDAP, 1890-1944), der seit 1936 auch Staatskommissar für das Haus der Deutschen Kunst war. Um leistungsfähige Sponsoren heranziehen zu können, gründete er Mitte Juli 1933 die Anstalt des öffentlichen Rechts "Haus der Deutschen Kunst (Neuer Glaspalast)". Den Vorsitz übernahm der Münchner Bankier August von Finck (1898-1980). Schirmherr war Adolf Hitler. Zudem wurden in der Presse Spendenaufrufe an das "ganze deutsche Volk" gerichtet, "dem Führer die Erfüllung dieses seines Lieblingswunsches" als Geschenk darzubieten (Brantl, Haus der Kunst, 58). Zwischen 1933 und 1937 kamen über zehn Mio. Reichsmark an Geld- und Sachspenden zusammen. Zu den Geldgebern gehörten Spitzenfunktionäre der deutschen Wirtschaft und Industrie, einzelne Firmen, der bayerische Staat, die Stadt München sowie Privatpersonen. Die NSDAP stiftete 200.000 Reichsmark.

Ende November 1933 wurden die Bauarbeiten aufgenommen. Am 29. Juli 1935 – nachdem die Stahlskelettkonstruktion und Teile des Rohbaus fertig gestellt waren – wurde das Richtfest gefeiert.

Gestaltung

Paul Ludwig Troost, Adolf Hitler und Gauleiter Adolf Wagner vor dem Modell des Hauses der Deutschen Kunst im Atelier Troost. Fotografie von Heinrich Hoffmann, 1933. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-8132)

Das Haus der Deutschen Kunst sollte den 1931 abgebrannten Glaspalast ersetzen. Hitler selbst hatte nicht nur den Architekten Paul Ludwig Troost (1878-1934), sondern auch den Standort am Südende des Englischen Gartens bestimmt. Diese Fläche war bereits 1823 im Zusammenhang mit dem Bau der Neuen Galerie (heute: Alte Pinakothek) im Gespräch gewesen. Der Gedanke, der Prinzregentenstraße neben Bayerischem Nationalmuseum und Schack-Galerie ein drittes Ausstellungsgebäude hinzuzufügen, dürfte jedoch eine sekundäre Rolle gespielt haben. Vielmehr hatte Hitler anfänglich die Vorstellung eines monumentalen Forums, das sich tief in den Englischen Garten erstrecken sollte, jedoch nicht realisiert wurde. Auch die Planungen für ein Ausstellungsgebäude für Architektur- und Kunstgewerbe gegenüber dem Haus der Deutschen Kunst kamen nicht zur Ausführung.

Troosts Pläne zum Haus der Deutschen Kunst gehen auf Entwürfe zurück, die er 1931 anlässlich des Wettbewerbs für den Neubau des Glaspalastes unter persönlicher Anteilnahme Hitlers konzipiert, aber nicht eingereicht hatte. Schon diese ersten Planungen legen die unmittelbare Anlehnung an das von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) 1825/1829 in Berlin errichtete Königliche Museum (seit 1845: Altes Museum) am Lustgarten offen. Die Wiederaufnahme des klassizistischen Vorbildes zeichnet sich jedoch durch eine Monumentalisierung und Vergröberung aus, die von der gleichgeschalteten Presse als eine "aus neuem deutschen Lebensgefühl gewachsene Bauweise propagiert wurde" (Brantl, Haus der Kunst, 51). Damit wurden Maßstäbe für eine nationalsozialistische Repräsentationsarchitektur gesetzt. Allerdings war das Haus der Deutschen Kunst noch entfernt von den von Gigantomanie und totalitärem Herrschaftsprinzip beherrschten Bauprojekten wie sie später Albert Speer (1905-1981) für die Umgestaltung Berlins oder Hermann Giesler (1898-1987) für München planten.

Das Haus der Deutschen Kunst sollte das deutsche Volk beeindrucken und im Sinne des NS-Staates ästhetisch erziehen. Für nahezu alle Räumlichkeiten entwarf das Atelier Troost die repräsentative Innenausstattung. Hinter der steinernen Monumentalität verbirgt sich eine Stahlskelettkonstruktion und eine technische Ausstattung, die damals weltweit zu den modernsten und fortschrittlichsten gehörte. Das Gebäude verfügte über drei Aufzüge, eine hochmoderne Lichtanlage und eine Rundfunkübertragungsanlage, ferner eine kombinierte Heiz- und Klimaanlage sowie einen Luftschutzkeller im Untergeschoss.

Die "Großen Deutschen Kunstausstellungen"

Adolf Hitler bei der Eröffnung der ersten "Großen Deutschen Kunstausstellung“ im Haus der Kunst. Fotografie von "Jaeger & Goergen" 18. Juli 1937. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-66053)

Durch die Ausrichtung der "Großen Deutschen Kunstausstellung" wurde das Haus der Deutschen Kunst zum zentralen Schauplatz und zur maßgebenden Institution der offiziellen Kunst im "Dritten Reich". Die bis 1944 jährlich wechselnden Ausstellungen galten als wichtigste Werk- und Verkaufsschauen deutscher Kunst. Damit schuf man sich einen ästhetischen und politischen Raum, welcher bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges der Durchsetzung und Zurschaustellung nationalsozialistischer Kunstpolitik diente. Über eine eigene Sammlung verfügte das Haus der Deutschen Kunst nicht.

Obwohl die zu den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" zugelassenen Arbeiten nur zu einem geringen Teil offene Propaganda zeigten, vermittelten sie ein Wertesystem, in dem sich das Weltbild des NS-Regimes widerspiegelt: das Verständnis von Heimat, das Verhältnis der Geschlechter zueinander, die Rolle der Familie, der Arbeiter, Bauern und Soldaten. Eine vordergründig heile Welt, die die Volksgenossen visuell fesseln sollte und gleichzeitig auf den NS-Staat und dessen Ideale der Stärke, Schönheit und Reinheit des arischen Menschen einschwor. Druckerzeugnisse wie Ausstellungskataloge, Kunstzeitschriften und Postkarten sorgten zudem für eine stetige Popularisierung der ausgestellten Werke und schrieben diese in das Bildgedächtnis einer ganzen Generation ein.

Ein großer Teil der Exponate waren Landschaften, bäuerliche Idyllen, Stillleben und Porträts, die mitunter auch Einflüsse der Neuen Sachlichkeit zeigten. Porträts von NS-Führern waren in der Minderzahl, jedoch an strategisch wichtigen Orten platziert. Das Bildnis Adolf Hitlers war obligatorisch und sollte bereits beim Betreten des ersten Saales die Aufmerksamkeit der Besucher an sich ziehen. In der Plastik dominierte ein Neo-Klassizismus, der sich ins militant-heroische steigerte (z. B. die Werke von Arno Breker [1900-1991] und Josef Thorak [1889-1952]). Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahmen Soldaten- und Kriegsdarstellungen, die einen klaren propagandistischen Zweck erfüllten, einen besonderen Stellenwert ein. Demgegenüber standen zahlreiche, größtenteils hyperrealistisch ausgeführte Aktdarstellungen, die einem arischen Frauentypus entsprachen.

Organisatorisch betrachtet, handelte es sich bei den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" um Verkaufsausstellungen, wie sie seit dem 19. Jahrhundert üblich waren. Voraussetzung für die Teilnahme war die Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Künste, die seit November 1933 für die Ausübung eines künstlerischen Berufs verpflichtend war. Über 9.000 Maler, Bildhauer und Graphiker reichten - zum Teil auch mehrmals - Arbeiten zu den insgesamt acht "Großen Deutschen Kunstausstellungen" (1937-1944) ein. Entschied anfangs noch eine Künstler-Jury über die zur Ausstellung kommenden Arbeiten, so setzte Hitler bereits im Juni 1937 – da er mit den ursprünglich für die erste "Große Deutsche Kunstausstellung" vorgesehenen Exponaten in hohem Maße unzufrieden war - seinen Leibfotografen Heinrich Hoffmann (1885-1957) sowie Karl Kolb (geb. 1894), den Direktor des Hauses der Deutschen Kunst, und die Architektenwitwe Gerdy Troost (1904-2003) für die Auswahl der eingesandten Werke ein. Das letzte Wort hatte jedoch auch hier Hitler persönlich. Hier wurde der Staatsführer zum Künstler-Kurator, der gleich seinem menschenverachtenden politischen Handeln seine eigenen Vorstellungen und Maßstäbe zum Gesetz erhob.

Durchschnittlich verzeichneten die "Großen Deutschen Kunstausstellungen" jährlich rd. 600.000 Besucher. Noch im Februar 1945 ordnete Hitler die Vorbereitungen einer weiteren "Großen Deutschen Kunstausstellung" an, zu der es wegen der deutschen Kriegsniederlage nicht mehr kam.

Der Ausstellungsbetrieb nach 1945

Eingang zum Officers' Club im Haus der Kunst. Fotografie von Heinrich Hoffmann 1946/47. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-61139)

Während die meisten Münchner Museums- und Ausstellungsgebäude infolge des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt waren, war das Haus der Deutschen Kunst nahezu intakt geblieben. Da das Gebäude über eine funktionstüchtige Gastronomie und genügend Fläche verfügte, richtete die amerikanische Militärregierung hier einen Officer's Club mit Restaurant, Tanzsaal, Shops und Sportmöglichkeiten ein.

Im November 1948 wurde das Gebäude aus der Vermögensverwaltung der Kontrollratsbehörde entlassen, dem bayerischen Staat übergeben und räumlich zweigeteilt. Nachdem seit 1946 der Westflügel mit Ausstellungen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bespielt worden war, zog dort nach Instandsetzung der Alten Pinakothek (1957) und des Neubaus der Neuen Pinakothek (1981) die Staatsgalerie moderner Kunst ein. Die Unterbringung dieser Sammlung der Kunst des 20. Jahrhunderts war von Anfang an als Provisorium gedacht, dauerte jedoch bis ins Jahr 2000.

Es war die Intention der Besatzungsmächte, München als Kulturhauptstadt Süddeutschlands zu reetablieren. Bereits im Januar 1946 wurde die "Ausstellung Bayerischer Gemälde des 15. und 16. Jahrhunderts" u. a. mit Albrecht Dürers (1471-1528) "Selbstbildnis" und der "Alexanderschlacht" von Albrecht Altdorfer (1480-1583) mit einem Festakt und als "Revival of Munich Cultural Life" eröffnet, wie die amerikanische Zeitschrift "The Bavarian" am 24. Januar 1946 titelte. Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung änderte sich auch die ursprüngliche Bezeichnung "Haus der Deutschen Kunst" in "Haus der Kunst", womit eine programmatische Neuerung und Abkehr vom Nationalsozialismus intendiert waren. Im Juli 1946 wurde die Ausstellung "Das Jugendbuch" mit über 4.000 Kinder- und Jugendbüchern aus 14 Ländern gezeigt, die erste internationale Veranstaltung in Nachkriegsdeutschland und Geburtsstunde der Internationalen Jugendbibliothek.

Die Ausstellung "Der Blaue Reiter" im September 1949 stand am Beginn einer Reihe von Ausstellungen, mit denen sich das Haus der Kunst der ehemals verfemten Moderne öffnete. Diese Form der Wiedergutmachung bestimmte bis weit in die 1990er Jahre den Umgang mit dem historisch belasteten Gebäude. Mit dieser Gedächtnisausstellung, die international große Beachtung fand, sei das ehemalige Haus der Deutschen Kunst entnazifiziert worden, wie der Staatssekretär für die Schönen Künste im Kultusministerium, Dieter Sattler (1906-1968), in seiner Eröffnungsansprache bemerkte (Brantl/Wilmes, Geschichten im Konflikt, 36). Die Wiederkehr des in München von Wassily Kandinsky (1866-1944) und Franz Marc (1880-1916) gegründeten Blauen Reiters, der vor dem Ersten Weltkrieg einen wesentlichen Anteil an der europäischen Avantgarde hatte, sollte zudem Münchens Ruf als Kunststadt wiederherstellen.

Ausstellungsleitung e.V.

Nach Beendigung der Bayerischen Exportschau Ende 1948 konnte sich auch im Ostflügel eine rege Ausstellungsaktivität entwickeln. Im Sommer 1949 richteten dort die Künstlerverbände, die sich neu formiert und im Verein Ausstellungsleitung e. V. zusammengeschlossen hatten, die erste "Große Kunstausstellung München" aus. Im selben Jahr feierte der Verein erstmals eines seiner Faschingsfeste, die das Haus der Kunst 25 Jahre lang zur Faschingshochburg werden ließen.

Unter Peter A. Ade (1913-2005), der die Beziehungen des Hauses der Kunst über die Landesgrenzen hinaus maßgeblich gestaltete, organisierte die Ausstellungsleitung zudem internationale Ausstellungen und Retrospektiven der Klassischen Moderne. Die Picasso Retrospektive im Herbst 1955 war die bis dahin wichtigste Station in dieser Reihe. Sie stilisierte das Werk Picassos zum Synonym für die Individualität und Freiheit der modernen Kunst und stand für ein Gegengewicht zur diffamierenden Haltung des NS-Staates.

Paul McCarthy, „Flowers“. Kunstinstallation vor dem Haus der Kunst 2005. Fotografie von Christoph Seeberger. (Haus der Kunst, Christoph Seeberger)

Mit dem Museumsboom der 1980er Jahre und der damit einhergehenden Euphorie für historische Stoffe und aufwändige Sonderausstellungen zogen auch kulturhistorische Schauen ins Haus der Kunst ein. Prominentestes Beispiel ist die Schau "Tutanchamun" (1980). Sie ist bis heute (2020) eine der meistbesuchten Kunstausstellungen in Deutschland; allein in München sahen die Ausstellung über 650.000 Besucher.

Stiftung Haus der Kunst

Als gegen Ende der 1980er Jahre immer deutlicher wurde, dass das Haus der Kunst aufgrund seines baulichen Zustandes seiner Rolle als eine der renommiertesten Stätten des internationalen Ausstellungsbetriebes nicht mehr gewachsen war, löste dies eine öffentliche Kontroverse über die Zukunft des Gebäudes aus. Diese spiegelte nicht zuletzt auch den Umgang mit den baulichen Hinterlassenschaften der NS-Zeit wider. So wurde kontrovers diskutiert, das Gebäude als Relikt des Nationalsozialismus abzureißen. Schließlich entschloss sich der Freistaat Bayern für eine Teilsanierung, die 1993 abgeschlossen war. 1992 wurde das Haus der Kunst in die Rechtsform "Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH" überführt, was ein maßgebender Faktor war, die kulturelle Institution in München zu erhalten.

Christoph Vitali (1940-2019, Direktor der Stiftung 1993-2003) setzte den von Peter A. Ade und der Ausstellungsleitung begonnen Weg fort. Seine erste Ausstellung "Elan Vital oder Das Auge des Eros" stand exemplarisch für ein Programm, das die Kunst der Klassischen Moderne in den Mittelpunkt rückte und zugleich Positionen der Gegenwartskunst berücksichtigte. Thematische, epochenübergreifende Schauen wie "Die Nacht" (1998) inszenierte er als sinnliche Erlebnisse. In der 1993/94 in Kooperation mit der Staatsgalerie moderner Kunst kuratierten Ausstellung "Widerstand - Denkbilder für die Zukunft" bezogen zeitgenössische Künstler auch Stellung zur nationalsozialistischen Vergangenheit des Hauses. Mit einer historischen Dokumentation im Flur des Gebäudes wurde 1996 die lange Zeit weitgehend verdrängte Geschichte des Hauses erstmals dauerhaft ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Das Engagement für zeitgenössische Positionen wurde von Vitalis Nachfolger, Chris Dercon (geb. 1958, Direktor der Stiftung 2003-2011), noch stärker betont. Sein interdisziplinäres Programm stand unter der Prämisse, dass die Architektur eine kongeniale Umgebung für zeitgenössische Kunst darstelle. Gleichzeitig erfuhr die Befragung von Architektur und Erbe mit der Öffnung des Historischen Archivs (2004) und dem 2003 initiierten Projekt des "Kritischen Rückbaus" eine bewusste Neuorientierung. Bauliche Überformungen im Inneren, die nach dem Krieg die Erinnerung an das unliebsame Erbe verdecken sollten, wurden weitgehend rückgängig gemacht, um den Blick auf die Ursprünge freizulegen und eine offene Auseinandersetzung zu ermöglichen. Seitdem wird die Mittelhalle auch für internationale Kunstprojekte genutzt.

Die Reflexion über die komplexe Entwicklung, die das Haus der Kunst in seiner heutigen Form hervorgebracht hat, erhielt durch Okwui Enwezor (1963-2019, Direktor der Stiftung 2011-2018) einen neuen Impuls. 2014 wurde mit der Archivgalerie ein Denk- und Reflexionsraum konzipiert, der als sichtbares Gedächtnis der wechselvollen Geschichte der Institution fungiert sowie Fragen über das Verhältnis von Archiv, Erinnerung und ihrer Repräsentation verhandelt. Unter Enwezors Leitung stellte das Haus der Kunst den Status quo einer euro-amerikanisch zentrierten Kunst in Frage und schuf einen erweiterten kritischen Kontext, um die Geschichte und die Geschichten der zeitgenössischen Kunst neu zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln. So untersuchte z. B. die Ausstellung "Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965" (2016) erstmals in der jüngeren Ausstellungsgeschichte die Nachkriegszeit als ein globales Phänomen.

Heute (2020) ist das Haus der Kunst eines der wichtigsten, global agierenden Zentren für Gegenwartskunst. Als Museum ohne eigene Sammlung ist es sowohl der Untersuchung der zeitgenössischen Kunst als auch der eigenen Geschichte verpflichtet. Im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung. Dabei bleibt die ideologische Vergangenheit des Hauses sowohl für die Gegenwart als auch für die künftige Entwicklung eine stete Mahnung.

Ausstellungsleiter bzw. seit 1993 Stiftungsdirektor
Name Lebensdaten Amtszeit Amtsbezeichnung
Karl Kolb geb. 1894 1937-1945 Direktor des Hauses der Deutschen Kunst
Peter A. Ade 1913-2005 1948-1982 Direktor des Hauses der Kunst
Hermann Kern 1941-1985 1982-1985 Direktor des Hauses der Kunst
Magdalena Huber-Ruppel geb. 1947 1985-1990 Direktorin der Ausstellungsleitung e. V.
Christoph Vitali 1940-2019 1993-2003 Direktor der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Chris Dercon geb. 1958 2003-2011 Direktor der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Okwui Enwezor 1964-2019 2011-2018 Direktor der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Bernhard Spies geb. 1950 2018-2020 Geschäftsführe der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Wolfgang Orthmayr geb. 1960    ab 2020 Kaufmännischer Geschäftsführer der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Andrea Lissoni geb. 1970    ab 2020 Künstlerischer Geschäftsführer der Stiftung Haus der Kunst gGmbH
Ausstellungen der Ausstellungsleitung e. V.
Jahr Ausstellung
1949 Große Kunstausstellung München
1950 Kultur und Mode
Große Kunstausstellung München
Werke Europäischer Plastik
Neue Rheinische Secession Düsseldorf
1951 Große Kunstausstellung München
Badische Secession
1952 Frank Lloyd Wright
Große Kunstausstellung München
Ernst Ludwig Kirchner
1953 Große Kunstausstellung München
Adolf Hölzel
Oskar Schlemmer
1954 Wassily Kandinsky und Paul Klee
Große Kunstausstellung München
Refüsierten-Ausstellung
Edvard Munch
1955 Große Kunstausstellung München
Pablo Picasso 1900-1955
1956 Große Kunstausstellung München
Paul Cézanne
Vincent van Gogh
1957 Fernand Léger
Große Kunstausstellung München
Emil Nolde
Le Corbusier
1958 Oskar Kokoschka
Internationale Filmausstellung
Aufbruch zur modernen Kunst 1869-1958
Präkolumbische Kunst
1959 Sammlung Bührle
Marc Chagall
Große Kunstausstellung München
Giacomo Manzù
Ausstellung Brasilianischer Künstler
1000 Jahre Chinesische Malerei und 300 Jahre Chinesische Prunkgewänder
100 Jahre belgische Kunst
1960 Paul Gauguin
Maurice Utrillo - Suzanne Valadon
Große Kunstausstellung München
Henry Moore
1961 Große Kunstausstellung München
Von Bonnard bis heute
Henri de Toulouse-Lautrec
1962 Hans Purrmann
Große Kunstausstellung München
Aristide Maillol
Entartete Kunst - Bildersturm vor 25 Jahren
1963 Französische Malerei der Gegenwart
Große Kunstausstellung München mit Sonderausstellung: Zeitgenössische amerikanische Kunst
Georges Braque
Wilhelm Lehmbruck
1964 Secession - Europäische Kunst um die Jahrhundertwende
Große Kunstausstellung München
Französische Malerei des 19. Jahrhunderts
1965 Große Kunstausstellung München mit Sonderausstellung 14 Aspekte heutiger Kunst
1966 Fauves – Expressionisten
Wilhelm von Kobell
Große Kunstausstellung München
Pierre Bonnard
5 Jahrhunderte europäische Graphik
1967 Graham Sutherland
Große Kunstausstellung München
Fritz Wotruba
Carl Spitzweg und sein Freundeskreis
1968 Edouard Vuillard - Xavier Roussel
Große Kunstausstellung München und Sonderausstellung: Kunst aus den Beneluxländern
Max Beckmann
1969 Joan Miró
Fresken aus Florenz
Jules Pascin
Große Kunstausstellung München
Ikonen - 13. bis 19. Jahrhundert
1970 Europäischer Expressionismus
Große Kunstausstellung München
Pablo Picasso. Grafik von 1904-1968
Paul Klee
1971 Aktivia '71
Große Kunstausstellung München
Oskar Kokoschka. Bildnisse von 1907-1970
Internationale Plakate
1972 Der Surrealismus
Große Kunstausstellung München
Das Aquarell
1973 Lyonel Feininger
Große Kunstausstellung München
Raoul Dufy
Edvard Munch
1974 Georges Ruoault
Große Kunstausstellung München
Spanische Kunst heute
Die Kunst der Naiven
1975 Hundertwasser
Egon Schiele
Alexander Calder
Große Kunstausstellung München
Toskanische Impressionen
1976 Nofretete-Echnaton
Oskar Kokoschka - das Druckgraphische Werk
Große Kunstausstellung München
Wassily Kandinsky
1977 Die dreißiger Jahre - Schauplatz Deutschland
Große Kunstausstellung München
Simplicissimus - Eine satirische Zeitschrift, München 1896-1944
1978 Große Kunstausstellung München
Marc Chagall - Ausgewählte Graphik
Julius Bissier
Götter – Pharaonen
Tibet - Kunst des Buddhismus
1979 Max Ernst
Große Kunstausstellung München
Die Münchener Schule. Malerei 1850-1914
Zwei Jahrhunderte englische Malerei
Max Liebermann in seiner Zeit
1980 Ernst Ludwig Kirchner
Große Kunstausstellung München
Ernst Wilhelm Nay
Tutanchamun
1981 Pablo Picasso (Sammlung Marina Picasso)
Große Kunstausstellung München
Giorgio Morandi
Amerikanische Malerei (1930-1980)
1982 Von Greco bis Goya
Große Kunstausstellung München
Panamarenko
Giorgio de Chirico
1983 Im Licht von Claude Lorrain
Große Kunstausstellung München
Erich Heckel
1984 Max Beckmann
Große Kunstausstellung München
Shogun - Kunstschätze und Lebensstil eines japanischen Fürsten der Shogun-Zeit
Nofret - Die Schöne. Die Frau im Alten Ägypten
1985 Expressionisten - Sammlung Buchheim
Carl Spitzweg
Große Kunstausstellung München
1986 Die Sammlung Ian Woodner - Meisterzeichnungen
Große Kunstausstellung München
Das Automobil in der Kunst
Glanz und Untergang des alten Mexico
1987 Das graphische Werk von Henry Toulouse-Lautrec
Große Kunstausstellung München
Gold und Macht
"In uns selbst liegt Italien" – Die Kunst der Deutsch-Römer
1988 Die Nibelungen
Mythos Italien - Wintermärchen Deutschland
Große Kunstausstellung München
60 Meisterwekre aus der Sammlung Thyssen-Bornemisza - Wege zur Abstraktion
Afrikanische Kunst aus der Sammlung Barbier-Mueller, Genf
Die Kunst des Biedermeier 1815-1835
1989 Die Mongolen
Gold- und Silberschätze aus der Sammlung Thyssen-Bornemisza
Große Kunstausstellung München
Bilder für den Himmel – Kunstdrachen
1990 Große Kunstausstellung München
1991 Große Kunstausstellung München
1992 Große Kunstausstellung München
1993 Große Kunstausstellung München
Ausstellungen der Stiftung Haus der Kunst
Jahr Ausstellung
1993 Jenny Holzer. Da wo Frauen sterben bin ich hellwach
Widerstand - Denkbilder für die Zukunft
1994 Elan Vital oder Das Auge des Eros
Réserve du Patron - Sammlung Beyeler
Scharf im Schauen. Aktuelle Kunst in München
Roy Lichtenstein – Retrospektive
Per Kirkeby - Vorahnung Nordpol
Tivadar Koszta Csontváry 1853-1919
1995 Brassai - Vom Surrealismus zum Informel
Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der deutschen Kunst, 1790 - 1990.
Mike Kelley - Katholische Vorlieben
Wunden der Erinnerung - Beate Passow und Andreas von Weizsäcker
Der Glanz der Farnese - Kunst und Sammelleidenschaft in der Renaissance
La joie de vivere. Die nie gesehenen Meisterwerke der Barnes Collection
Pierrot - Melancholie und Maske
Gut gewachsen. Aktuelle Kunst in München
Sigmar Polke – Remix
1996 Corot, Courbet und die Maler von Barbizon
Frank Stella – Retrospektive
Lovis Corinth – Retrospektive
Die russische Avantgarde - Sammlung Costakis
Umbo - Vom Bauhaus zum Bildjournalismus
Imi Knoebel - Retrospektive 1968-1996
Francis Bacon 1909-1992 – Retrospektive
Richard Prince – Passionsspiel
BLAST! - Die erste englische Avantgarde in England 1914-1918
1997 Hughie O`Donoghue - Via Crucis
Der Tanz in der Moderne - Von Matisse bis Schlemmer
Richard Lindner - Gemälde und Aquarelle
Das zweite Gesicht - Afrikanische Masken aus der Sammlung Barbier-Mueller
Carl Philipp Fohr. Ein frühvollendeter Meister der Romantik
Michail Wrubel - Der russische Symbolist
Frantisek Kupka und Otto Gutfreund. Zwei Wegbereiter der Moderne
60 Jahre Haus der Kunst. Bilder - Ben Willkens. Architekturmodelle - Nikola Disko, Christian Olufemi, Simone Schmaus. Historische Dokumentation - Sabine Brantl
Meisterzeichnungen der Goethezeit. Von Füssli bis Menzel.
Ellsworth Kelly. Retrospektive
Joel Shapiro. Skulpturen 1989-1997
Julião Sarmento. Werke 1981 - 1996
Christian Boltanski - Verloren in München
Deep Storage – Arsenale der Erinnerung
1998 Der Symbolismus in England 1860-1910. Der Traum von Liebe und Tod
Albert Renger-Patzsch. Retrospektive
Eine Reise ins Ungewisse. Arnold Böcklin - Giorgio De Chirico - Max Ernst
Berlin - Hauptstadt der Republik. Ansichten von Bernard Larsson 1961-1968
Emil Schumacher. Retrospektive
Venus und Mars. Das Mittelalterliche Hausbuch aus der Sammlung der Fürsten zu Waldburg Wolfegg
Expressionisten. Sammlung Buchheim
Die Nacht. Nachtbilder von der Spätgotik bis zum Surrealismus
Lyonel Feininger 1871-1956. Von Gelmeroda nach Manhatten
Angelika Kauffmann (1741-1807). Retrospektive
1999 Verückt nach Angelika. Porzellan und anderes Kunsthandwerk nach Angelika Kauffmann
Kunst über Grenzen. Die Klassische Moderne von Cézanne bis Tinguely und die Weltkunst - aus der Schweiz gesehen
shift I: Der Traum vom Ich. Eine Installation von Sabrina Hohmann
Mythos Weimar. Photographien von Ute Klophaus
shift II. links of a broken chain. Eine Installation von Christoph Brech
Max Ernst. Die Retrospektive
Es muss nicht immer Rembrandt sein... Druckgraphische Sammlung des Kunsthistorischen Instituts München
Three Windows. Hommage à Robert Lax. Eine Videoinstallation von Nicholas Humbert und Werner Penzel
Paul Klee - In der Maske des Mythos
Odysseus - Mythos und Erinnerung. Antike Skulptur.
TALK. Show - Die Kunst der Kommunikation in den 90er Jahren
Leonardo da Vinci : Joseph Beuys. Der Codex Leicester im Spiegel der Gegenwart
2000 Germaine Krull - Avantgarde als Abenteuer
Sammlung Maximilian Speck von Sternburg. Meisterwerke der europäischen Malerei von der Gotik bis zur Romantik
Beauty now. Die Schönheit in der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts
Herlinde Koelbl. Spuren der Macht - Die Verwandlung des Menschen durch das Amt
Geheimster Wohnsitz. Goethes italienisches Museum. Meisterzeichnungen der italienischen Renaissance
Antoni Tàpies. Die Retrospektive
"... ein Land der Verheißung" - Julius Schnorr von Carolsfeld zeichnet Italien
Die wahren Geschichten der Sophie Calle
Dinge in der Kunst des XX. Jahrhunderts
Haim Steinbach. North East South West
Hand-Arbeit. Senta Connert, Jochen Flinzer, Leni Hoffmann, Charles Long, Peter Rösel
Robert Ryman. Retrospektive
Michel François. La plante en nous / die pflanze in uns
Dinge in der Kunst des XX. Jahrhunderts
2001 Merz. Aller Anfang ist Merz - von Kurt Schwitters bis heute
Neo Rauch. Randgebiet
Piotr Nathan. Der, der die Sterne zählt
Sean Scully. Die 90er Jahre - Gemälde, Pastelle, Aquarelle
Mattis-Teutsch und der Blaue Reiter
Meisterwerke von Fra Angelico bis Bonnard. Die Sammlung des Dr. Rau
Dora Maar - Pablo Picasso. Eine gefährliche Liebschaft
Krieg und Frieden. Eine deutsche Zarin in Schloß Pawlowsk
2002 Christoph Büchel SHELTER
Malerei und Skulptur im Wettstreit. Von Dürer bis Daumier
Prüderie und Leidenschaft. Der Akt in viktorianischer Zeit
Stories. Erzählstrukturen in der zeitgenössischen Kunst
Jana Sterbak. I can hear you think
Avantgarden in Mitteleuropa 1910-1930
Der Romantiker Johan Christian Dahl
Endcommercial - Reading the City. Von SBA .- Scheppe Böhm Assiciates, München/New York
Hinter den Brüchen. Eine Spurensuche. Fotografien von Sonja Ebner
Stephan von Huene
Chiaroscuro. Italienische Farbholzschnitte der Renaissance und des Barock
Wolfgang Laib
2003 Carl Spitzweg
Barocke Sammellust
Theatrum Mundi. Die Welt als Bühne
Grotesk! 130 Jahre Kunst der Frechheit
Utopia Station
Partners. Die Sammlung Ydessa Hendeles
Patti Smith. Strange Messenger
2004 Die Sieben Sakramente. Abigail O’Brien und der ritualisierte Alltag
simply droog
Guten Morgen Deutschland! Nic Hess – Passages I
Bernd und Hilla Becher. Typologien industrieller Bauten
Aernout Mike: Dispersionen - Passages II
Lenin on Tour. Rudolf Herz
Die Götter Griechenlands. Peter Cornelius (1783-1867)
Utopia Station
Das Bild Europas. AMO/Rem Koolhaas
Schatzhäuser Deutschlands. Kunst in adeligem Privatbesitz
2005 Bilder für deutsche Museen. Florian Süssmayr
Occupying Space. Sammlung Generali Foundation
Der Körper der Photograpie - Meisterstücke. Sammlung Herzog
LaLaLand Parody Paradise. Paul McCarthy
Robert Adams. Turning Back
Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard … Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus deutschen Sammlungen
Künstlerbrüder. Von den Dürers zu den Duchamps
Lee Friedlander. Fotografien 1956-2004
2006 Click Doubleclick. Das dokumentarische Moment
Konstantin Grcic. Industrial Design.
On/off Herzog & de Meuron. No. 250. Eine Ausstellung
Frans Post. Maler des verlorenen Paradieses
Ein Blick für das Volk. Die "Kunst für Alle“
Black Paintings
Allan Kaprow 1955-2006
Amrita Sheer-Gil. Eine indische Künstlerfamilie
2007 Lawrence Weiner
Yahoi Kusama. Dots Obsessions
Andreas Gurski
Georg Petel. Bildhauer im Dreißigjährigen Krieg
Gilbert & George. Die große Ausstellung
Christoph Schlingensief. 18 Bilder pro Sekunde
Walk off. Robin Rhode
Anish Kapoor
2008 Rupprecht Geiger
Luc Tuymans. Wenn der Frühling kommt
Martin Parr – Parrworld
Robert Rauschenberg. Travelling ’70-’76
Die Kraftprobe. 200 Jahre Akademie der Bildenden Künste
Allora & Calzadilla: Stop, repair, prepare
Spuren des Geistigen: Traces du Sacré
Garin Nugroho. Opera Jawa
Amar Kanwar. The torn first pages
Made in Munich. Editionen von 1968 bis 2008
2009 William Eggleston. Democratic camera
Apichatpong Weerasethakul
Gerhard Richter. Abstrakte Bilder
maison martin margiela
Thomas Schütte. Deprinotes 2006-2008
Ai Weiwei. So Sorry
2010 Goldene Zeiten
Ed Ruscha. 50 Jahre Malerei
Weniger ist mehr. Bilder, Objekte, Konzepte aus Sammlung und Archiv von Herman und Nicole Daled
Thomas Mayfried. Ephemera
Michael Schmidt. Grau als Farbe. Fotografie bis 2009
Gustav Metzger: "stramelde Bäumf"/mirror trees
Zukunft der Tradition – Tradition der Zukunft
Marlene Dumas – Tronies
2011 Move. Kunst und Tanz seit den 60ern
Future Beauty. 30 Jahre japanische Mode
Theatergarten Bestiarium
Aschemünder. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Matt Mullican. Der Enzyklopädist
Carlo Mollino. Maniera moderna
Ellsworth Kelly. Black and White
Why I never became a dancer. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Skulpturales Handeln
2012 Wilhelm Sasnal
Thomas Ruff
Janet Cardiff & George Bures Miller. Werke aus der Sammlung Goetz
Klang und Stille – Synästhetische Aspekte von Film und Video. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Geschichten im Konflikt. Das Haus der Kunst und der ideologische Gebrauch von Kunst, 1937-1955
BILD-GEGEN-BILD
Open End. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Ends of the Earth. Land Art bis 1974
Der Öffentlichkeit – Von den Freunden Haus der Kunst: Haegue Yang
ECM – Eine kulturelle Archäologie
2013 Kendell Geers 1988-2012
Aufstieg und Fall der Apartheid – Fotografie und Bürokratie des täglichen Lebens
Mel Bochner – Wenn sich die Farbe ändert
So Much I Want to Say – Von Annemiek bis Mutter Courage. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Joelle Tuerlinckx – World (K) in Progress?
Ivan Kozaric – Freiheit ist ein seltener Vogel
Paper Weight – Stilbildende Magazine von 2000 bis heute
Richard Artschwager!
Der Öffentlichkeit – Von den Freunden Haus der Kunst: Manfred Pernice
Lorna Simpson
2014 Bilder in der Zeit – Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Abraham Cruzvillegas – The Autoconstrucción Suites
Ellen Gallagher — AxME
Matthew Barney: River of Fundament
Archiv Galerie 2014/15: Geschichte und Architektur des Haus der Kunst
Georg Baselitz — Damals, dazwischen und heute
Kapsel 01: Tilo Schulz
Kapsel 02: Mohamed Bourouissa
Victor Man – Zephir
Stan Douglas: Mise en scène
Broken. Slapstick, Comedy und schwarzer Humor. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
DER ÖFFENTLICHKEIT – VON DEN FREUNDEN HAUS DER KUNST: Anri Sala
2015 Mark Leckey: Als ob
David Adjaye: Form, Gewicht, Material
Louise Bourgeois. Strukturen des Daseins: Die Zellen
Zufallsmuster – Malerei aus der Sammlung Goetz
Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland
Hanne Darboven. Aufklärung
Archiv Galerie 2015/16: Interventionen in die Architektur. Gustav Metzger und Christian Boltanski
Kapsel 03: Lynette Yiadom-Boakye
Kapsel 04: Adele Röder
Die Kalte Libido. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
DER ÖFFENTLICHKEIT – VON DEN FREUNDEN HAUS DER KUNST: Laure Prevoust
2016 Joana Hadjithomas & Khalil Joreige: Two Suns in a Sunset
Michael Buthe
Kapsel 05: João Maria Gusmão & Pedro Paiva
Kapsel 06: Sara MacKillop
Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou
James Casebere. Flüchtig
No Place like Home. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Archiv Galerie 2016/17: Haus der Kunst – Die Nachkriegsinstitution, 1945-1965
Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965
2017 Hans Haacke: Gift Horse
Thomas Struth: Figure Ground
Free Music Production / FMP: The Living Music
Harun Farocki: Counter Music
Archiv Galerie 2017/18: München, Sommer 1937. “Große Deutsche Kunstausstellung” und “Entartete Kunst”
Frank Bowling: Mappa Mundi
DER ÖFFENTLICHKEIT— VON DEN FREUNDEN HAUS DER KUNST: Sarah Sze
Kapsel 07: Oscar Murillo
Kapsel 08: Polina Kanis
Again and Again. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
2018 Kiki Smith: Procession
Blind Faith: Zeitgenössische Kunst zwischen Intuition und Reflexion
Vivan Sundaram: Umbrüche
Generations Part 2: Künstlerinnen im Dialog. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Archiv Galerie 2018/19: Archives in Residence – AAP Archiv Künstlerpublikationen
Jörg Immendorff: Für alle Lieben in der Welt
2019 Kapsel 09: Raphaela Vogel
Kapsel 10: Khvay Samnang
El Anatsui: Triumphant Scale
Archiv Galerie 2019: Archives in Residence - Southeast Asia Performance Collection
Nachts. Zwischen Traum und Wirklichkeit. Sammlung Goetz im Haus der Kunst
Miriam Cahn: Ich als Mensch
Markus Lüpertz: Über die Kunst zum Bild
DER ÖFFENTLICHKEIT — VON DEN FREUNDEN HAUS DER KUNST: Theaster Gates. Black Chapel
Image Corporation
Innenleben. Njideka Akunyili Crosby, Leonor Antunes, Henrike Naumann, Adriana Varejão

Bis 2011 jährliche Fortführung der "Großen Kunstausstellung München", seit 2013 als zweijährige "Biennale der Künstler" (seit 2015 vom Künstlerverbund im Haus der Kunst München e.V.) ausgerichtet.

Literatur

  • Peter A. Ade, Picasso, Kokoschka und all die anderen ... meine abenteuerlichen Jahre für die Kunst, München 2001.
  • Sabine Brantl, Haus der Kunst 1937-1997. Eine historische Dokumentation, München 1997.
  • Sabine Brantl, Haus der Kunst, München. Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus, München 2. Auflage 2015.
  • Sabine Brantl/Ulrich Wilmes (Hg.), Geschichten im Konflikt. Das Haus der Kunst und der ideologische Gebrauch von Kunst 1937-1955, München 2017.
  • Okwui Enwezor/Kathy Siegel/Ulrich Wilmes (Hg.), Postwar. Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, München 2016.
  • Peter-Klaus Schuster (Hg.), Nationalsozialismus und "Entartete Kunst". Die "Kunststadt München 1937", München 1987.

Quellen

Weiterführende Recherche

Externe Links

Verwandte Artikel

Haus der Deutschen Kunst, Neuer Glaspalast

Empfohlene Zitierweise

Sabine Brantl, Haus der Kunst (München), publiziert am 8.6.2020; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Haus_der_Kunst_(München) (16.04.2024)