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Fuchs, Adelsfamilie: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit ca. 1218/20 bekannte fränkische Niederadelsfamilie, die seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ihren Besitzschwerpunkt um Haßfurt (Lkr. Haßberge) hatte. Wichtige Sitze der Familie, die zahlreiche Linien ausbildete, waren Haßfurt, Bimbach, Burgpepprach, Eltmann, Rügheim, Schweinshaupten, Wallburg und Wonfurt. Bevorzugte Dienstherren waren die Bischöfe von Würzburg und Bamberg. Im 16. Jahrhundert schloss sich die Familie der Reichsritterschaft an, einige Linien traten (zeitweise) zum Protestantismus über.
Seit ca. 1218/20 bekannte fränkische Niederadelsfamilie, die seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ihren Besitzschwerpunkt um Haßfurt (Lkr. Haßberge) hatte. Wichtige Sitze der Familie, die zahlreiche Linien ausbildete, waren Haßfurt, Bimbach, Burgpepprach, Eltmann, Rügheim, Schweinshaupten, Wallburg und Wonfurt. Bevorzugte Dienstherren waren die Bischöfe von Würzburg und Bamberg. Im 16. Jahrhundert schloss sich die Familie der Reichsritterschaft an, einige Linien traten (zeitweise) zum Protestantismus über.
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== Empfohlene Zitierweise ==
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Alexander Tittmann, Fuchs, Adelsfamilie, publiziert am 06.07.2011; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <span class="url"><nowiki><http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fuchs,_Adelsfamilie></nowiki></span>  ({{CURRENTDAY}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}})
Alexander Tittmann, Fuchs, Adelsfamilie, publiziert am 06.07.2011; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fuchs,_Adelsfamilie ({{CURRENTDAY}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}})


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Version vom 31. Oktober 2019, 14:34 Uhr

Alle Linien der Fuchs führen das gleiche sprechende Wappen: einen springenden Fuchs auf goldenem Feld; dieser ist auch auf den Siegeln der Familie zu finden. (Wappenbuch des Heiligen Römischen Reichs, ca. 1554-1568; Bayerische Staatsbibliothek Cod.Icon. 390, fol. 389)
Schloss Wonfurt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. (Staatsarchiv Meiningen, Hennebergica aus Gotha 205, f 127)
Schloss Unterschwaningen (Stadt Unterschwaningen, Lkr. Ansbach), erbaut vom späteren General in dänischen Diensten, Johann Philipp Fuchs von Bimbach, Anfang des 17. Jahrhunderts. Aus: Matthäus Merian, Topographia Franconiae, Frankfurt am Main [ca. 1679], nach 96. (Bayerische Staatsbibliothek, Hbks/E 30-8/9)
Johann Philipp Fuchs von Bimbach, dänischer General, gefallen 1626. Bei dem mit "Godf. Muller" bezeichneten Kupferstecher handelt es sich wohl um den Braunschweiger Verleger und Kupferstecher Gottfried Müller (erw. 1626-1658). Der Stich, der auch in Schloss Burgpreppach vorhanden ist, wurde erstmals anscheinend gedruckt in: Das Bayerland 10 (1899), 198.
Johann Philipp Dietrich Ernst Fuchs von Bimbach und Dornheim, Erbauer von Schloss Burgpreppach (1702-1757). (Ölgemälde im Schloss Burgpreppach)
Eitel Heinrich Fuchs von Bimbach, Ritterhauptmann des Kantons Baunach. (Ölgemälde im Schloss Burgpreppach)
Ludwig Reinhold Fuchs von Bimbach, gefallen 1704. (Ölgemälde im Schloss Burgpreppach)
Georg IV. Fuchs von Rügheim, Bischof von Bamberg. Aus: Johann Salver, Imperialis Cathedralis Ecclesia Bambergensis in iconibus Episcoporum suorum S. R. I. Principum, [Würzburg] 1717. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Bavar. 753 d)
Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, Bischof von Bamberg. Aus: Salver, Imoperialis Cathedralis Ecclesia Bambergensis. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Bavar. 753 d)

von Alexander Tittmann

Seit ca. 1218/20 bekannte fränkische Niederadelsfamilie, die seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ihren Besitzschwerpunkt um Haßfurt (Lkr. Haßberge) hatte. Wichtige Sitze der Familie, die zahlreiche Linien ausbildete, waren Haßfurt, Bimbach, Burgpepprach, Eltmann, Rügheim, Schweinshaupten, Wallburg und Wonfurt. Bevorzugte Dienstherren waren die Bischöfe von Würzburg und Bamberg. Im 16. Jahrhundert schloss sich die Familie der Reichsritterschaft an, einige Linien traten (zeitweise) zum Protestantismus über.

Herkunft und früheste Erwähnung

Der Name des Geschlechts erscheint erstmals zu Beginn des 13. Jahrhunderts: Ein nicht genauer bezeichneter Fuchs von Stockheim taucht 1218 in einer Urkunde des Würzburger Stifts Neumünster auf, ein Albertus Vulpes wird in einer hohenlohischen Urkunde des Jahres 1220 als Zeuge genannt. Bei den Fuchs handelt es sich zu Beginn wohl um hohenlohische bzw. castellische Ministerialen. Möglicherweise lassen sie sich auf ein bereits Mitte des 12. Jahrhunderts belegtes bambergisches Ministerialengeschlecht zurückführen, das sich nach einer auf der heutigen Gemarkung von Kleinochsenfurt (Stadt Ochsenfurt, Lkr. Würzburg) befindlichen Wüstung "de Hovesteten" nannte. Vermutlich gegen Ende des 13. Jahrhunderts spaltete sich die Familie in verschiedene Linien auf.

Linien und Besitz

Der Schwerpunkt der Besitzungen der Familie lag zunächst in der Gegend um den Schwanberg (Lkr. Kitzingen) herum, wo auch die ältesten Sitze der Familie zu finden sind: Frühe Linien benannten sich nach den Orten Rödelsee, Fröhstockheim ("Stockheim"), Mainsondheim ("Suntheim"), Dornheim (alle Lkr. Kitzingen), Gerolzhofen, Dingolshausen (beide Lkr. Schweinfurt), Iphofen (Lkr. Kitzingen) und Scheinfeld (Lkr. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim). Eine Linie, die sich "von Schwanberg" nannte, hatte einen weiteren Sitz in "Rimpach" (wohl Rimbach bei Volkach, Lkr. Kitzingen). Sie starb offenbar gegen Mitte des 14. Jahrhunderts aus.

Die Fuchs von Dornheim hatten ihren Sitz ursprünglich wohl in dem später wüstgefallenen Ort Kleindornheim, im Südwesten der heutigen Dornheimer Gemarkung. Der Schwerpunkt ihrer Besitzungen lag im Gebiet östlich von Würzburg zwischen Bad Windsheim im Süden und Gerolzhofen im Norden. Wichtige Sitze waren Mainsondheim, Wiesentheid, Rüdenhausen (alle Lkr. Kitzingen), Speckfeld und Kirchschönbach (Gde. Prichsenstadt, Lkr. Kitzingen); weitere Besitzungen gab es in der Gegend um Crailsheim (Lkr. Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg). Die Linie starb 1727 mit dem Tod des Johann Philipp Fuchs von Dornheim, Propst von Neumünster in Würzburg, aus; der Titel "von Dornheim" wurde bereits seit 1699 von der Bimbacher Linie weitergeführt.

Vom Schwanberggebiet breiteten sich die Fuchs den Steigerwald entlang nach Norden bis in die Haßberge aus. Eine wichtige Rolle spielte dabei sicher die Gründung der Stadt Haßfurt (Lkr. Haßberge) durch den Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg (reg. 1225-1254) um das Jahr 1230. In der Stadt siedelten sich eine ganze Reihe zur würzburgischen Ministerialität zählender Familien an, darunter auch die Fuchs; der Sitz der Familie lag in der noch heute so genannten "Fuchsgasse". Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts benannte sich eine ganze Reihe von Mitgliedern der Familie "von Haßfurt".

Ein Zweig der Fuchs von Suntheim kam nach 1327 in den Besitz von Burgpreppach (Lkr. Haßberge) und nahm hier seinen Sitz. Zeitweise saßen einige Mitglieder dieses Zweiges auch in Bischofsheim (Stadt Zeil, Lkr. Haßberge). Die Besitzungen zu Burgpreppach wurden dann aber bis 1360 an einen anderen Zweig der Familie verkauft, der dann die jüngere Burgpreppacher Linie bildete; als eigentlicher Stammvater dieser Linie kann der Ritter Eberhard Fuchs angesehen werden. 1540 starb die Linie mit dem Tod des Sigmund Fuchs in männlicher Deszendenz aus; die Besitzungen fielen in der Folge an die Bimbacher Linie.

Aus der Haßfurter Linie der Familie gingen die Fuchs von Wonfurt hervor, die zunächst ihren Ansitz zu Wonfurt (Lkr. Haßberge) zu freiem Eigen besaßen; dieser war wohl 1380 von Dietrich von Hohenburg gekauft worden. 1397 trug Konrad Fuchs dann Graf Heinrich XI. von Henneberg-Schleusingen (gest. 1405) sein Haus Wonfurt zu Lehen auf. Ein Zweig dieser Linie nahm zeitweise seinen Sitz in Lauter (wohl Kirchlauter, Lkr. Haßberge); dieser starb 1442 in männlicher Linie aus. Ein weiterer Zweig dieser Linie nahm seinen Sitz in Rügheim (Gde. St. Hofheim i. UFr., Lkr. Haßberge), das wohl 1491 gekauft worden war: In diesem Jahr belehnten die sächsischen Herzöge Friedrich (reg. 1486-1525) und Johann (reg. 1525-1532) Hans Fuchs von Wonfurt mit dem Schloss Rügheim. Mit dem Tod des Sigmund Fuchs starb dieser Zweig aus; dessen Witwe Anastasia verkaufte 1575 das Schloss Rügheim an Christoph von Wiesenthau. Auch nannte sich ein Zweig der Fuchs zu Wonfurt "zu Schneeberg" (Schneeberg, heute Gde. Winklarn, Lkr. Schwandorf); er starb bald nach 1529 mit dem Tod des Hans Fuchs aus. Der letzte Zweig dieser Linie nahm seinen Sitz in Unterhohenried (Lkr. Haßberge); 1477 nannte sich Philipp Fuchs erstmals nach diesem Ort, wo er sich auch ein Schloss erbaute. Das Rittergut Unterhohenried wurde 1595 an Sebastian Neustetter, genannt Stürmer, verkauft; mit dem Tod des Georg Fuchs starb die Linie der Fuchs von Wonfurt 1599 aus.

Wohl auf die Fuchs von Schwanberg lässt sich die ältere Linie der Fuchs von Eltmann/Wallburg zurückführen. 1334/35 verkauften verschiedene Mitglieder dieser Linie ihre Anteile an der Burg Hallberg an das Hochstift Würzburg, wofür ihnen u. a. Amt und Burg Wallburg (Ruine Stadt Eltmann, Lkr. Haßberge) verpfändet wurden. Aus dieser Linie nahmen zeitweise einige Mitglieder ihren Sitz zu Bischofsheim bzw. zu Traustadt (Gde. Donnersdorf, Lkr. Schweinfurt). Mit dem Tod des Eberhard Fuchs von Bischofsheim nach 1422 starb diese Linie offenbar aus; ihre Besitzungen fielen an andere Linien der Familie.

Zwei Söhne des oben bereits genannten Konrad Fuchs von Haßfurt begründeten zwei weitere Linien der Familie. Dietrich Fuchs ist als Stammvater der jüngeren Eltmann/Wallburger Linie anzusehen; er wird 1387 erstmals als "Ditrich Fuchs der junge zu Eltmein" genannt und war zu dieser Zeit bambergischer Amtmann zu Ebersberg (Gde. Knetzgau, Lkr. Haßberge). Zwischen 1404 und 1409 kaufte derselbe Dietrich Fuchs drei Viertel des Schlosses Bimbach (Stadt Prichsenstadt, Lkr. Kitzingen), das damit zu einem weiteren Sitz der Familie wurde; zeitweise nannten sich Mitglieder dieses Zweiges auch "von Stolberg". Als weiterer Sitz wurde 1465 das Gut Gleisenau (Gde. Ebelsbach, Lkr. Haßberge), ein bambergisches Lehen, gekauft. Ein Nebenzweig dieser Linie der Familie wurde von Christoffel Fuchs (gest. 1506), Schultheiß zu Würzburg, begründet. 1481 trug er sein Schloss Leuzendorf (Markt Burgpreppach, Lkr. Haßberge) dem Hochstift Würzburg zu Lehen auf; sein Sohn Christoph benannte sich "zu Leuzendorf und Eltmann"; 1522 erhielt dieser als hennebergisches Lehen Schloss und Halsgericht zu Wallenburg (Ruine, Lkr. Schmalkalden-Meiningen, Thüringen); seine Söhne nannten sich fortan "Fuchs auf Wallenburg". Der Zweig starb zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus. Die Hauptlinie teilte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts in zwei Zweige: die Fuchs zu Bimbach und die Fuchs zu Gleisenau. Sitze der Linie waren neben Bimbach und Gleisenau auch Bischofsheim und Burgpreppach, das nach dem Aussterben der Fuchs von Burgpreppach Ende des 16. Jahrhunderts an diese Linie gefallen war. Zudem besaß sie im 16. Jahrhundert einen Hof in der Stadt Gerolzhofen, nach dem sich mehrere Familienmitglieder benannten. Im 17. Jahrhundert ging der Linie ein großer Teil ihrer Güter verloren.

Der Bruder des oben genannten Dietrich Fuchs, Eberhard Fuchs, begründete die Linie zu Schweinshaupten (Gde. Bundorf, Lkr. Haßberge). Im Jahr 1408 erhielt er zwei Teile am Schloss Schweinshaupten, die er von Apel von Schweinshaupten gekauft hatte, als würzburgische Lehen, und nahm hier seinen Sitz. 1578 kaufte Wilhelm Eitel Fuchs von Schweinshaupten zusammen mit seinem Bruder Philipp das dem Hochstift Bamberg lehenbare Rittergut Knetzgau (Lkr. Haßberge), nahm hier seinen Sitz und nannte sich in der Folge "zu Knetzgau". Nach seinem Tod wurde das Rittergut Knetzgau 1615 an das Hochstift Bamberg verkauft. Beide Zweige der Schweinshauptener Linie starben Mitte des 17. Jahrhunderts aus.

Die Hauptlinie der Fuchs von Bimbach, die 1699 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurden, blüht bis in die heutige Zeit. Auch für das 19. und 20. Jahrhundert sind einige bedeutende Mitglieder der Familie zu nennen: So war Generalleutnant Reinold Fuchs von Bimbach (1845-1903) Ende des 19. Jahrhunderts Präses der kgl. preußischen Artillerie-Prüfungs-Kommission, Ludwig Freiherr Fuchs von Bimbach und Dornheim (1833-1900) war 1895-1900 Regierungspräsident von Niederbayern. Den Namen des Geschlechts führen heute Frau Monica von Deuster-Fuchs von Bimbach (geb. 1946) und ihre drei Töchter weiter. Sitz der Familie ist das Schloss zu Burgpreppach, in dem sich auch das Familienarchiv befindet.

Vermutlich in keinem Zusammenhang mit dem eben skizzierten Geschlecht der Fuchs stehen die zu Beginn des 14. Jahrhunderts erstmals genannten Fuchs von Kannenberg; zentraler Sitz dieser Familie, die ihren Besitzschwerpunkt westlich von Würzburg in der Gegend um Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) herum hatte, war die Burg Homburg ("Hohenburg") am Main (Gde. Triefenstein, Lkr. Main-Spessart).

Politische Aktivitäten/weltliche und kirchliche Ämter

Mitglieder der Familie Fuchs erscheinen vor allem im Dienst der Hochstifte Würzburg und Bamberg, dazu auch der Grafen von Henneberg und der Markgrafen von Ansbach. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts hatten mehrere Mitglieder der Familie die würzburgische Amtsvogtei auf dem Schwanberg (Gde. Rödelsee, Lkr. Kitzingen) inne. Eine wichtige Rolle spielten die Fuchs in der Stadt Haßfurt, die um 1230 von Bischof Hermann von Lobdeburg gegründet wurde. Zahlreiche Familienmitglieder nannten sich "von Haßfurt". Verschiedene Füchse sind als würzburgische Vögte bzw. Amtmänner zu Haßfurt belegt. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts sind Mitglieder der Familie auch häufig als würzburgische Dienstmannen auf der Wallburg bei Eltmann nachweisbar. Ebenso waren sie mehrfach als Hofmeister des Bischofs von Würzburg tätig.

Auch im Dienst des Bischofs von Bamberg sind eine ganze Reihe von Mitgliedern des Geschlechts belegt, so etwa als Amtmänner auf den Burgen Ebersberg und Schmachtenberg (Stadt Zeil am Main, Lkr. Haßberge). 1390 wird ein Apel Fuchs von Burgpreppach als Hofmeister des Bamberger Bischofs Lamprecht von Brunn (reg. 1374-1399) genannt. Sein hohes Ansehen zeigt sich etwa darin, dass ihn König Wenzel (reg. im Reich 1376-1400, gest. 1419) zum Schirmer des Landfriedens in Bayern und Franken ernannte. Ein Jahr vorher fungierte ein Konrad Fuchs als Schiedsmann bei Streitigkeiten zwischen den Hochstiften Würzburg und Bamberg.

27 Mitglieder der Familie Fuchs sind als Domherren vom 14. bis zum 18. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Diese sind vor allem in den Domkapiteln zu Würzburg und Bamberg vertreten, dazu kommen vereinzelte Stellen in Mainz (2), Augsburg, Trier und Worms (je 1). Bis Ende des 15. Jahrhunderts erfolgten keine Doppelbesetzungen; je vier Füchse finden sich in den Domkapiteln von Würzburg und Bamberg. Dies änderte sich mit Beginn des 16. Jahrhunderts: Jetzt wurde die Doppelbesetzung Würzburg/Bamberg fast zur Norm. Zwölf Mitglieder der Familie hatten ein Kanonikat in beiden Stiften inne. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts waren wegen des Übertritts der meisten Zweige der Familie zum lutherischen Glauben nur noch Mitglieder der Dornheimer Linie Mitglieder in verschiedenen Domkapiteln.

Um 1400 zeigt sich auch eine enge Verbindung eines Zweigs der Familie zu den Grafen von Henneberg. So war 1359 Konrad Fuchs, der Begründer der Wonfurter Linie, Rat Graf Johanns I. von Henneberg-Schleusingen (gest. 1359) und hennebergischer Amtmann zu Mainberg (Gde. Schonungen, Lkr. Schweinfurt). In der Folgezeit traten verschiedene Mitglieder der Familie Fuchs als Amtmänner auf der Burg Königsberg (Stadt Königsberg i. Bay., Lkr. Haßberge) auf.

Auch zum Kloster Ebrach (Lkr. Bamberg) bestanden enge Verbindungen; bereits 1276 überließ Eberhard Fuchs der Abtei verschiedene Güter zur Stiftung einer Begräbniskapelle, der sog. Fuchsenkapelle; diese wurde von der Familie noch bis ins 18. Jahrhundert als Grablege beansprucht.

Insgesamt ist damit festzustellen, dass gerade der Raum Haßberge/Steigerwald, wo sich die Herrschaften Würzburg, Bamberg und Henneberg überschnitten, im 14. Jahrhundert für die Fuchs gute Gelegenheiten bot, durch Dienst für verschiedene Herren Lehen zu erwerben und ihre Besitzungen auszuweiten. Im späten 14. und der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts spielte die Familie Fuchs in dem Gebiet zwischen Haßfurt und Bamberg eine dominierende Rolle. So wurden ihnen mehrfach das gesamte würzburgische Amt Wallburg/Eltmann (1363-?, 1404-1477) sowie Gefälle des Amts Haßfurt verpfändet. Diese herausragende Stellung der Familie endete erst 1477, als Bischof Rudolf von Scherenberg (reg. 1466-1495) Amt und Schloss Wallburg wieder auslöste.

Die Fuchs gehörten im Spätmittelalter überwiegend der Würzburger bzw. Bamberger Stiftsritterschaft an. Mit der Formierung der Reichsritterschaft schieden sie Mitte des 16. Jahrhunderts aus dem Verband der Hochstifte aus. Bis zum Ende des Alten Reiches gehörten die Mitglieder der Familie v. a. zu den Ritterkantonen Baunach und Steigerwald. Die Fuchs stellten hier je einmal den Ritterhauptmann: Hans Fuchs von Bimbach 1496 im Kanton Steigerwald, Eitel Heinrich Fuchs von Bimbach in der Mitte des 17. Jahrhunderts im Kanton Baunach.

Georg IV. Fuchs von Rügheim war 1556 bis 1561 Bischof von Bamberg; sein Epitaph findet sich im Dom zu Bamberg. Johann Georg II. Fuchs von Dornheim war 1623 bis 1633 Fürstbischof von Bamberg. Johann Philipp Fuchs von Bimbach auf Möhren stand ab 1625 als General in dänischen Diensten; er fiel am 27. August 1626 in der Schlacht bei Lutter am Barenberge (Lkr. Goslar, Niedersachsen). Ludwig Reinhold Freiherr Fuchs von Bimbach fiel 1704 als würzburgischer General in der Schlacht bei Rain am Lech (Lkr. Donau-Ries) in Bayern.

Auch in der Folgezeit waren Mitglieder der Familie im Dienst unterschiedlicher Herrschaften; einige sind auch im Reichsdienst nachweisbar. Besonders bedeutend war Christoph Ernst Fuchs von Bimbach (1664-1719), kaiserlicher Geheimrat und Gesandter im Niedersächsischen Kreis; er wurde 1705 durch Kaiser Joseph I. (reg. als römisch-deutscher König 1690-1711, Kaiser ab 1705) in den Reichsgrafenstand erhoben. Der Zweig starb aber bereits in der nächsten Generation wieder aus. Seine Witwe, Maria Carolina Gräfin Fuchs von Bimbach, gen. Charlotte (gest. 1754), war nach seinem Tod Erzieherin der späteren Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) in Wien und wurde von dieser später zur Obersthofmeisterin ernannt. Ihr wurde die Ehre zuteil, in der sonst ausschließlich den Habsburgern vorbehaltenen Kapuzinergruft in Wien beerdigt zu werden. 1713 wurde die Familie von Kaiser Karl VI. (reg. 1711-1740) mit der Blutgerichtsbarkeit zu Burgpreppach belehnt.

Konfession

Die Gleisenauer Linie der Fuchs wurde durch Hans Wilhelm Fuchs zu Gleisenau protestantisch; er hatte die evangelische Lehre am Hof des Grafen Georg Ernst von Henneberg (1511-1583, reg. 1559-1583), bei dem er das Amt eines Hofmarschalls bekleidete, kennengelernt und trat bald nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 zur protestantischen Lehre über. Aus der Schweinshauptener Linie hatte Kilian Fuchs (gest. 1577) zunächst die geistliche Laufbahn eingeschlagen. 1541 wurde er wegen eines Tötungsdelikts aus dem Würzburger Domkapitel ausgeschlossen, nannte sich in der Folge "von und zu Schweinshaupten und Stöckach" und führte nach seiner Verheiratung in Schweinshaupten die Reformation ein.

Die Mitglieder der Dornheimer Linie blieben weitgehend katholisch. Eine Rekatholisierung der Bimbacher Linie erfolgte zu Beginn des 18. Jahrhunderts.

Quellen- und Archivsituation

Das Familienarchiv der Fuchs von Bimbach und Dornheim befindet sich heute im Schloss Burgpreppach; es beinhaltet eine Vielzahl von Akten und Urkunden zur Geschichte der Familie, ist leider aber nur sehr grob geordnet und damit schwer benutzbar. Für den Lehensbesitz der Familie sind v. a. die entsprechenden Bestände in den Staatsarchiven Würzburg, Bamberg und Meiningen von Bedeutung.

Im sog. Fuchsischen Urkundenbuch von 1923 sind frühe, heute teilweise verlorene Belege für die Fuchs maschinenschriftlich zusammengestellt; eine Kopie davon befindet sich im Staatsarchiv Würzburg (Manuskriptensammlung Nr. 137).

Literatur

  • Volker Rößner/Helmut Hammerich, Die Familie Fuchs von Bimbach und Dornheim im deutschen Kaiserreich. Ein Lebensbild in Briefen aus dem Nachlass des Reinold Frhr. Fuchs von Bimbach und Dornheim (1845-1903) (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte 9/57), Stegaurach 2011.
  • Kurt Schöndorf, Endres Fuchs von Bimbach zu Möhren, in: Mitteilungen des Historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung, 2004, 4-29.
  • Alexander Tittmann, Hassfurt. Der ehemalige Landkreis (Historischer Atlas von Bayern. Franken 1/33), München 2003.

Quellen

  • Volker Rößner, Schlossbau des 18. Jahrhunderts im Ritterkanton Baunach (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte Würzburg e. V. 8/12), Neustadt an der Aisch 2000.
  • Volker Rößner (Bearb.), Studium und Kavalierstour der fränkischen Reichsritter Christoph Ernst und Ludwig Reinhold Fuchs von Bimbach 1681 bis 1686. Briefe und Dokumente, Neustadt an der Aisch 2003.
  • StAW, Manuskriptensammlung Nr. 137.

Weiterführende Recherche

Empfohlene Zitierweise

Alexander Tittmann, Fuchs, Adelsfamilie, publiziert am 06.07.2011; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fuchs,_Adelsfamilie (28.03.2024)