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Bayerisches Wappen

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Das große Bayerische Staatswappen wurde am 5. Juni 1950 mit dem Gesetz über das Wappen des Freistaates Bayern eingeführt. (© Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr)

von Wilhelm Volkert (†)

Wappen entstanden seit dem 12. Jahrhundert als Erkennungszeichen auf der freien Fläche der am Arm getragenen Schilde, die ein Bestandteil der Ritterrüstung waren. Die frühesten Wappen der Wittelsbacher Herzöge zeigen einen mehrfach gebrochenen (Zickzack-)Balken oder auch einen heraldisch stilisierten Adler. Ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind die charakteristischen "Hauswappen" der Wittelsbacher nachweisbar: Der aus der rheinischen Pfalzgrafen-Heraldik stammende Löwe und die ursprünglich von den Grafen von Bogen benutzten weiß-blauen Rauten. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts kam der von den Grafen von Ortenburg-Kraiburg übernommene "Panther" hinzu, der Niederbayern symbolisiert. Im 19. Jahrhundert kamen die für Franken stehenden drei silbernen Spitzen in Rot ("fränkischer Rechen") und 1923 die Schwaben repräsentierenden drei Löwen aus dem Staufer-Wappen hinzu. Das heutige bayerische Staatswappen schuf Eduard Ege in Anlehnung an das Königswappen von 1835.

Entstehung

Wappen gibt es seit dem 12. Jahrhundert. Damals wandelte sich die Ausrüstung der Ritter, die den Kern der Heerhaufen im Hochmittelalter bildete. Die Rüstung umschloss den ganzen Körper des Reiters, der Kübelhelm mit heruntergeklapptem Visier bedeckte Kopf und Hals des Kämpfers, so dass dessen individuelle Physiognomie nicht mehr erkennbar war. Der Ritter trug einen Schild am Arm. Dessen freie Fläche bot Raum für Bilder oder geometrische Figuren, um den Schildträger zu kennzeichnen. Aus dieser Entstehungssituation ergaben sich die bis heute grundlegenden Merkmale für jedes Wappen: Es muss in einem schildförmigen Rahmen stehen und nach Form, Figur und Farben definiert sein.

Ursprünglich waren die Wappen Erkennungszeichen des Ritters oder auch der Reiter seines Gefolges. Sie gingen bald vom Vater auf den Sohn über und waren mit ihrer Vererblichkeit ein wichtiges Element für die Bildung der Dynastien in der führenden Gesellschaftsschicht des mittelalterlichen Adels. Der Wappenbrauch griff auch auf die Kirche über, weil die höheren Kleriker aus Adelssippen stammten und die weltlichen Herrschaftsgebiete der Bischöfe (Hochstifte) Aufgebote stellen mussten, die durch eigene Wappen gekennzeichnet wurden. Auch in den Städten, die an Zahl und Bedeutung seit dem Hochmittelalter stark zunahmen, wurden Wappen als Eigentums-, Herrschafts- und Grenzzeichen verwendet.

Das Herzogswappen in Bayern

Seit Otto von Scheyern-Wittelsbach (reg. 1180-1183) 1180 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (reg. 1152-1190) mit der Herzogswürde in Bayern belehnt worden war, blieb die Familie bis 1918 im Besitz des höchsten welt­lichen Amtes im Land. Sie verfügte über ansehnlichen Grund- und Herrschaftsbesitz und war mit den großen Geschlechtern ver­wandt und verschwägert. Eine geschickte Erwerbspolitik und die nachdrückliche Verfolgung von Erbrechtsansprüchen bewirkten, dass Macht, Besitz und Einfluss der Wittelsbacher in Bayern und weit darüber hinaus ins fränkische und rheinische Gebiet hinein vermehrt werden konnten.

Die bayerischen Herzogswappen illustrieren diese Entwicklung. Die auf Reitersiegeln der Herzöge überlieferten ersten Wappen zeigen ein einfaches Bild: Einen waagrecht durch den Schild laufenden mehrfach gebrochenen Balken (sog. Zickzackbalken), der als Kennzeichen des altwittelsbachischen Hauspatrimoniums gelten kann; denn dieses Bild taucht auch in der Heraldik der Wittelsbacher Hausklöster Scheyern, Indersdorf und Ensdorf auf. Auch Ministerialen der Herzöge führten dieses Wappenzeichen.

Daneben gibt es für die drei ersten Herzöge aus dem Wittels­bacher Haus Belege für Wappen mit dem Bild des heraldisch stilisierten Adlers. Der Adler war das Sinnbild des Kaisers und des Reiches; deshalb führten auch viele von Kaiser und Reich abhängige Amtsträger und Hochadelige dieses Bild, die frühen Wittelsbacher vielleicht auch in ihrer Funktion als bayerische Pfalzgrafen.

Sie legten dieses Sinnbild aber vor der Mitte des 13. Jahrhunderts ab, ebenso das Symbol für das Hauspatrimonium, den heraldischen Zickzackbalken. Nun kamen zwei neue Wappenbilder in die bayerische Heraldik.

Der Löwe und die Rauten

Herzog Ludwig der Kehlheimer (1173-1231), den weiß-blau gerauteten Wappenschild haltend. Holzskulptur aus der Afrakapelle der Abtei Seligenthal, Landshut. Um 1325. (Haus der Bayerischen Geschichte, pk laz-014)

1229 ist erstmals ein Löwenwappen auf einem bayerischen Her­zogssiegel abgebildet. Es gehörte Herzog Otto II. (reg. 1231-1253); er hatte Agnes von der Pfalz (gest. 1267), die Erbtochter des letzten, aus der Pfalzgrafenlinie stammenden Welfen Hein­rich (reg. 1195-1212) geheiratet und war nach dem Tod des Schwiegervaters (1227) in Amt und Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein eingerückt. Die Übernahme des aus der rheinischen Pfalzgrafen-Heraldik stammenden Löwenbildes signalisiert die Hinwendung des Hauses Scheyern-Wittelsbach-Bayern zum rheinisch-moselfränkischen Raum und zu jener großen mittel- und niederrheinischen Hochadels­gesellschaft, deren Mitglieder Löwenwappen führten. Im Einzelnen unterschieden sich die Wappen nur durch die Farbgebung und kleinere Wappenbeigaben. Das Löwenwappen, ein goldener Löwe mit roter Krone im schwarzen Feld, wurde noch im 13. Jahrhundert zum Sinnbild des Gesamthauses. Seiner bedienten sich auch bayerische Her­zöge, die keinen Landesanteil an der Rheinpfalzgrafschaft hatten, da sie auch den Pfalzgrafentitel führten. Der Pfälzer Löwe war und ist bis heute neben den weiß-blauen Rauten das wichtigste Wappensinnbild für ganz Bayern.

Das Rautenwappen nahmen die Bayern-Herzöge ebenfalls in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an, als sie einen großen Grund- und Herrschaftskomplex von den Grafen von Bogen erbten (1242). Wie der "Pfälzer" Löwe so sind auch die "bayerischen" Rauten bei den Scheyern-Wittelsbach erst in sekundärer Verwendung eingeführt worden. Das ist ein Hinweis auf die enge und starke Bindung, die zwischen einem großen Familienpatrimonium und dem nach außen wirkenden Wappensinnbild als dessen Kennzeichen bestand. Die Farben der Wappen (goldener Löwe mit roter Krone im schwarzen Feld und rautenförmig von Silber und Blau geteil­ter Schild) sind vereinzelt im 13. Jahrhundert, häufiger dann im 14. Jahrhundert belegt. Die Reihenfolge der Farben Weiß und Blau wird durch die in der (heraldisch) rechten (oberen) Ecke des Schildes angeschnittene Raute definiert; diese soll weiß sein. Bis ins 16. Jahrhundert wechselte in Farbabbildungen des Rautenschildes die Reihenfolge; es wurde auch Blau an erster Stelle gezeigt. Dann bürgerte sich die bis heute gültige Reihung der bayerischen Rauten "Weiß-Blau" ein.

"Weiß-Blau" sind auch die Farben der bayerischen Fahne nach dem altüberlieferten Grundsatz, dass die Wappenfarben die Far­ben der Fahne des Wappeninhabers bestimmen. Das hält auch die bayerische Verfassung von 1946 fest (Artikel l, Absatz 2). Die Farben des Löwen-Wappens haben für die Bestimmung der Landes­farben nie eine Rolle gespielt.

Die von den Herzögen im 13. und 14. Jahrhundert in getrennten Schilden geführten beiden "Hauswappen" wurden ab der Mitte des 14. Jahrhunderts in einem Schild kombiniert. Am häufig­sten geschah dies in der sog. Wappenvierung, bei der der Schild durch eine senkrechte und eine waagrechte Linie in vier Fel­der geteilt ist, in denen diagonal gegenüber die Bilder wieder­holt werden. Häufig steht dabei in Wappen Pfälzer Wittelsbacher der Löwe an erster und vierter Stelle und bei Herzögen der bayerischen Linien befinden sich in dieser Position die weiß-blauen Rauten.

Die beiden Wappenfiguren sind Kennzeichen der Familie des "Hauses" Bayern und dann auch für das "Land". Speziell die Rauten werden vielfach als "Wappen Baierlands" bezeichnet. Diese über das Dynastische weit hinausgehende Symbolik wird vor allem auch darin sichtbar, dass in vielen Stadt- und Marktwappen und in Amts- und Gerichtssiegeln bayerischer Kommunen und Ämter die Zugehörigkeit zum Fürstenhaus und zum Land durch die aus der Familienheraldik stammenden Sinnbilder dargestellt wird.

Weitere Wappenerwerbungen

Im späteren 13. Jahrhundert gelang es dem niederbayerischen Herzog Heinrich XIII. (reg. 1253/55-1290), seinen Herrschaftsbereich im Rottal, im Salzach-Inngebiet und im Chiemgau auf Kosten der Grafen von Ortenburg-Kraiburg wesentlich zu erweitern. Dies wurde auch heraldisch dargestellt. Das Wappenbild der Vorbesitzer war der sog. Panther - ein Fabeltier mit Pferderumpf und einem langem Hals mit feuerspeiendem Drachenkopf. Dieses übernahm der Bayernher­zog, teilte es seinem obersten Beamten, dem Viztum, als Amtssymbol zu und ließ es in das bayerische Stadtwappen aufnehmen. Auch Ludwig der Bayer (reg. 1294-1347 als Herzog von Bayern bzw. Oberbayern, seit 1314 als römisch-deutscher König, seit 1328 als Kaiser) und sein Sohn Ludwig der Römer (reg. 1347-1365 als Herzog von Oberbayern, 1351-1365 als Markgraf von Brandenburg) haben dieses spezielle Niederbayern-Sinnbild benutzt. Für die bayeri­sche Staatsheraldik gewann das Bild wieder an Aktualität, als der Gestalter des Staatswappens von 1950, Eduard Ege (1893-1978), dieses Wappenbild als Symbol für Niederbayern wählte.

Mehrfach erscheinen neue Löwenwappen in Bayerns Heraldik: So etwa als Ludwig der Bayer Margarete von Hennegau-Holland (1311-1356) heiratete, die dann das Erbe der niederländischen Grafschaften, die das sog. Vier-Löwen-Wappen führten, antrat. Bis in das frühe 15. Jahrhundert führten ihre Nachkommen als Herzöge von Bayern-Straubing-Holland jenes Löwen-Wappen.

Auf die Zeit Ludwigs des Bayern geht auch das Adler-Wappen in Bayerns heraldischer Überlieferung zurück. Er hatte seinem Sohn Ludwig dem Brandenburger (reg. 1347-1361 als Herzog von Oberbayern, 1323-1361 als Markgraf von Brandenburg) die Mark Brandenburg (1323) und die Grafschaft Tirol (1342) übertragen. Beide Landesherr­schaften führten den roten Adler im silbernen Schild, der mit bayerischen Rauten- und Löwenwappen kombiniert wurde. Lange hielt diese Verbindung nicht. Tirol ging 1369 an das Haus Habsburg, Brandenburg 1373 an Karl IV. (reg. 1346-1378) verloren.

Das kurbayerische Wappen seit 1623. Ausschnitt von einem Prunktisch in einem der Steinzimmer der Residenz München. (Bayerische Schlösserverwaltung)

Ein Löwen-Wappen, das lange Zeit in Bayerns Dynastie- und Staatsheraldik eine Rolle spielte, war der blaue Löwe im sil­bernen Feld der Grafen von Veldenz, deren Patrimonium im Mosel-Nahe-Gebiet an die wittelsbachischen Pfalzgrafen von Zweibrücken im 15. Jahrhundert übergegangen war. Der Veldenzer Löwe erscheint in den Wappen verschiedener Wittelsbacher Linien. 1835 übernahm ihn schließlich König Ludwig I. (reg. 1825-1848) - zur Erinnerung daran, dass seine Familie zur Linie Pfalz-Zweibrücken gehörte - in das von ihm neu konzipierte Bayern-Wappen.

Die Kurwürde, die das Haus Pfalz-Bayern innehatte, wurde auch im Wappen dargestellt. Zunächst waren die Heidelberger Pfalzgrafen Inhaber des Erztruchsessenamtes und dadurch Mit­glieder des Kurkollegs. Sie führten deswegen einen eigenen roten Wappenschild, in dem ab der Mitte des 16. Jahrhunderts der goldene Reichsapfel stand. 1623 ging dieses Wappenzeichen an Maximilian von Bayern (reg. 1597-1651, als Kurfürst seit 1623) über, der die seinem in die Reichs­acht geratenen Vetter Friedrich V. von der Pfalz (reg. 1610-1623) aberkannte erste weltliche Kurwürde vom Kaiser übertragen erhielt. Bis zum Ende des Reiches 1806 war der Erztruchsessenschild mit dem Reichsapfel fester Bestandteil des bayerischen Kurfürsten­wappens.

Bayerns Staatswappen im 19. und 20. Jahrhundert

Das Kurfürstenwappen von Pfalz-Bayern, das der Kurfürst Max IV. Joseph (reg. 1799-1825, seit 1806 als bayerischer König) letztmals 1804 neu zusammenstellen ließ, enthielt insgesamt 19 Symbole für Herrschaftsgebiete alten Besitzes und neuer Erwerbungen (bis einschließlich aus dem Reichsdeputationsschluss von 1803).

Diese historisch höchst differenzierte und aussagestarke Vielfalt beseitigte das aus Anlass der Königsproklamation vom 1. Januar 1806 neu geschaffene Königswappen. Der Schild war in 42 weiße und blaue Rauten geteilt, was symbolisch die im Königreich zusammmengefassten Landesteile darstellen sollte. Aufgelegt war dem Rautenschild ein Herzschild mit Herrschaftssymbolen (Krone, Schwert und Szepter; anfangs auch noch mit dem Pfalzsymbol Reichsapfel und gekrönter Löwe). Der Rationalismus der Montgelas-Epoche räumte mit der historischen Detailbegründung in der Königs- ­und Staatsheraldik gründlich auf; die geschichtlich überlieferten Herrschaftsnamen in Altbayern und in den Erwerbungsgebieten verschwanden und wurden durch die einheitlich von den Flussnamen abgeleiteten Kreisbezeichnungen ersetzt. Der Bruch mit der geschichtlich begründeten Staatssymbolik und den die früheren Herrschaftsstrukturen widerspiegelnden Namen der Landesteile war weitgehend und schien endgültig.

Aber bereits nach 30 Jahren stand die ideologische Umkehr in der Wappenfrage und bei den Namen der Landesteile an. 1835 gestaltete König Ludwig I. das als Staatswappen zu verstehende Königswappen neu, um seinem von der Romantik geprägten historischen Verständnis Ausdruck zu verleihen und das "Stammesgefüge" des Königreiches darzustellen. Nach dem gleichzeitig neugefassten Titel war der König "Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben". Darum war das neue Wappen in vier Felder geteilt. An erster Stelle stand der Pfälzer Löwe, an zweiter Stelle das Sinnbild für Franken (drei silberne Spitzen in Rot aus der bischöflich würzburgischen Heraldik), an dritter Stelle das schwäbische Abzeichen (mehrfache Silber-Rot-Schräglinks-Teilung überdeckt von einem goldenen Pfahl aus dem Wappen der Markgrafschaft Burgau in Schwaben) und an vierter Stelle als Hinweis auf die Herkunft der Dynastie aus der Rheinpfalz der blaue Löwe der Grafen von Veldenz. Im Herzschild standen die gesamtbayerischen Rauten.

Das Wappen, geführt vom König und den höheren Behörden und Gerichten, war weit verbreitet und allgemein anerkannt. Daneben gab es ein kleines, aus dem Rautenschild bestehendes Staatswappen, das die äußeren Ämter verwendeten. Dabei blieb es bis 1918.

Die Revolutionsregierung unter Kurt Eisner (1867-1919) beauftragte noch im Herbst 1918 den Heraldiker Otto Hupp (1859-1949), der seit Jahrzehnten in der Münchner Kunstszene lebte, mit dem Entwurf für ein Sinnbild des Freistaates Bayern. Es war nie zweifelhaft, dass Hupp die überlieferten heraldischen Bilder Bayerns seinem Vorschlag zugrunde legen würde. In einer formal vorzüglichen und inhaltlich voll in der Wappentradition Bayerns stehenden Zeichnung kombinierte Hupp in einem Vier-Felder-Wappen die Abzeichen von Altbayern (Rauten), Pfalz (Löwe), Schwaben (drei Löwen aus dem Staufer-Wappen) und Franken (drei Spitzen). Auf dem Schild brachte er eine nach spätmittelalterlichem Vorbild gestaltete königliche Laubkrone an, die er dem das Staatswappen beschließenden demokratischen Landtag als "Volkskrone" und damit als Symbol der Volkssouveränität schmackhaft machte. 1923 beschloss das Parlament das Gesetz über das republikanische Wappen. Mit der Gleichschaltung der Länder durch das nationalsozialistische "Dritte Reich" 1933 verschwand das Bayern-Wappen von 1923.

1945/46 entstand Bayern auf Veran­lassung und mit Hilfe der US-Militärregierung wieder als eigener Staat. Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (1887-1980) beauftragte bereits im Spätherbst 1945 den Münchner Graphiker Eduard Ege mit dem Entwurf eines neuen Wappens für den Freistaat Bayern. Zu­sammen mit der Bayerischen Staatskanzlei gestaltete Ege das Staatssymbol nach dem Vorbild des Königswappens Ludwigs I.: Vier Felder belegt mit dem Rautenschild, dieser als gesamtbayerisches Integrationssinnbild gedacht. In den Feldern Symbole für die Landesteile: Altbayern (goldener Löwe in Schwarz), Franken (drei silberne Spitzen in Rot), Altbayern, speziell Niederbayern (blauer Panther in Silber), Schwaben (drei schwarze Löwen in Gold). Auf dem Schild, der von zwei goldenen Lö­wen gehalten wird, ruht als Zeichen der Volkssouveränität die "Volkskrone". 1950 beschloss der bayerische Landtag das Staats­wappen nach dieser Beschreibung. Damit sind aufs Neue die alt­überlieferten Sinnbilder für Bayerns Geschichte zusammen­gefasst worden.

Literatur

  • Klemens Stadler (Bearb.), Wappen in Bayern. Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München in Verbindung mit der Bayerischen Staatsbibliothek aus Anlaß des 12. Internationalen Kongresses für genealogische und heraldische Wissenschaften, München, 6. September-27. Oktober 1974 (Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns 8), Neustadt a. d. Aisch 1974, 122-140.
  • Wilhelm Volkert, Die Bilder in den Wappen der Wittelsbacher, in: Hubert Glaser (Hg.), Die Zeit der frühen Herzöge. Von Otto I. zu Ludwig dem Bayern. Beiträge zur Bayerischen Geschichte und Kunst 1180-1350 (Wittelsbach und Bayern I/1), München 1980, 13-28.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Empfohlene Zitierweise

Wilhelm Volkert, Bayerisches Wappen, publiziert am 22.05.2012; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerisches_Wappen> (28.03.2024)