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Bayerischer Ordnungsblock (BOB), 1920-1923: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Lexikon Bayerns

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Entstanden Ende März 1920 nach dem Kapp-Putsch, vereinigte der Verband rund 40 völkisch-nationalistische Organisationen und hatte bis zu 50.000 Mitglieder. Den Vorsitz hatten [[Person:11620317X|Erwin Pixis]]{{#set:PND=11620317X}} und Paul Tafel (1872-1953) inne. 1922 an der Gründung der Vereinigten Vaterländischen Verbände Bayerns (VVVB) beteiligt, wandelte sich der Ordnungsblock 1923 in die Staatsbürgerliche Gesellschaft um.
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Version vom 9. September 2021, 12:45 Uhr

Der Bildhauer Fritz Behn, Gründer des Bayerischen Ordnungsblockes; ohne Datum. (Bayerische Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann)
Aufruf zum Eintritt in den Bayerischen Ordnungsblock vom Mai 1920. (aus: Münchner Studentendienst 1 [1920], Nr. 2/3, S.31).

von Hans Fenske

Entstanden Ende März 1920 nach dem Kapp-Putsch, vereinigte der Verband rund 40 völkisch-nationalistische Organisationen und hatte bis zu 50.000 Mitglieder. Den Vorsitz hatten Erwin Pixis und Paul Tafel (1872-1953) inne. 1922 an der Gründung der Vereinigten Vaterländischen Verbände Bayerns (VVVB) beteiligt, wandelte sich der Ordnungsblock 1923 in die Staatsbürgerliche Gesellschaft um.

Gründung und Ziele

Der Bayerische Ordnungsblock (BOB) entstand nach dem Kapp-Putsch 1920 auf Initiative eines Kreises Münchner Persönlichkeiten, den der Bildhauer Fritz Behn (1878-1970) um sich versammelt hatte. Er sollte auf die Verbesserung aller Verhältnisse vornehmlich durch Aufklärung der Bevölkerung hinwirken. Nach einem Flugblatt vom 19. Februar 1920 erstrebte er "den Zusammenschluß aller vaterländisch gesinnten deutschen Elemente auf der Grundlage des föderativen Reichsgedankens und einer christlich-deutschvölkischen Weltanschauung." In seinem Programm definierte sich der Ordnungsblock als Kristallisationspunkt aller Vaterlandsfreunde jeden Ranges und Standes in Bayern wie im ganzen Deutschen Reich und erklärte als seinen Zweck die Stützung der Staatsautorität, die Überwindung der "deutschen Erzübel" Streit und Zwietracht und die Einigung aller im vaterländischen Sinne arbeitenden Kräfte.

Mitglieder

Binnen weniger Wochen trafen in seiner Geschäftsstelle Tausende von Zustimmungserklärungen ein. Es sollen sich annähernd 50.000 Menschen für die Mitarbeit zur Verfügung gestellt haben, die allen Bevölkerungskreisen angehörten. Indessen dominierte das mittelständische Element in Stadt und Land. Auch der Alldeutsche Verband, der Bayerische Heimat- und Königsbund, der Bund "Bayern und Reich" sowie die NSDAP traten der Organisation bei.

Leitung

An der Spitze stand ein Ausschuss, dem zunächst Behn vorsaß. Bereits im Sommer 1920 übernahm Erwin Pixis diese Funktion, da Behn vielfach von München abwesend war. Wenig später überließ der 2. Vorsitzende Dieminger, ein Fabrikant, sein Amt Dr. Paul Tafel (1872-1953), einem entschieden völkisch denkenden Mann, der zugleich Mitglied des Alldeutschen Verbandes war. Er trat für eine gründliche Umgestaltung der politischen Strukturen durch Ausweitung der Selbstverwaltung und Schaffung einer berufsständischen Verfassung ein.

Politische Kontakte und öffentliche Aktivitäten

Die Leitung des Ordnungsblocks pflegte enge Kontakte zur bürgerlichen Presse und zur Regierung unter Gustav von Kahr (BVP, 1862-1934). Die Regierung unter Hugo von Lerchenfeld (1871-1944) galt ihr als zu nachgiebig gegenüber dem Reich. Insbesondere gegen die Auflösung der Einwohnerwehren machte der Ordnungsblock Front.

An die Öffentlichkeit wandte er sich mit gelegentlichen Massenkundgebungen, so genannten "Deutschen Feiern", zumeist im Odeon an der Münchner Ludwigstraße, Vorträgen, von denen Tafel etliche selbst hielt, Flugblättern und Broschüren. Er wirkte auch am Aufbau der Technischen Nothilfe mit, den das Innenministerium im Januar 1920 nach Maßgabe des Reiches zur Sicherung des Wirtschaftslebens bei Streiks und Unruhen angeordnet hatte.

Beteiligung an der Gründung der Vereinigten Vaterländischen Verbände Bayerns 1922

Allmonatlich versammelte der Ordnungsblock Vertreter von 40 nationalen Vereinen zum Gedankenaustausch und leistete damit einen wirksamen Beitrag zur Gründung der Vereinigten Vaterländischen Verbände Bayerns (VVVB) im Spätherbst 1922. Damit hatte er eines seiner Hauptziele erreicht. Zeitgleich ging die Mitgliederzahl zurück. Daher beendete der Bayerische Ordnungsblock seine öffentlichen Aktivitäten und wandelte sich im Frühjahr 1923 in die Staatspolitische Gesellschaft e.V. um.

Literatur

  • Rudolf Kanzler, Bayerns Kampf gegen den Bolschewismus. Geschichte der bayerischen Einwohnerwehren, München 1931.
  • Münchner Stadtmuseum (Hg.), München - Hauptstadt der Bewegung, München 1993, 60-61.

Weiterführende Recherche

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Empfohlene Zitierweise

Hans Fenske, Bayerischer Ordnungsblock (BOB), 1920-1923, publiziert am 12.06.2006; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayerischer_Ordnungsblock_(BOB),_1920-1923> (20.04.2024)