Augsburger historische Wasserwirtschaft
Aus Historisches Lexikon Bayerns

In Augsburg nutzte man seit der Antike die Wasserkraft zum Antrieb von Mühlrädern. Kurz nach 1400 begann man mit der Hebung von Trinkwasser. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ein stetig erweitertes Netz von Kanälen sowie etliche Wasserwerke, Wasserkraftwerke und Monumentalbrunnen. Viele dieser Objekte sind heute Denkmäler der Wasserwirtschaft. Sie vermitteln in Verbindung mit einer außergewöhnlich dichten Überlieferung durch Gemälde, Pläne, Skizzen, Miniaturmodelle und hydrotechnische Literatur lückenlos 500 Jahre technologischer Entwicklungen bei Wasserbau, Wasserkraftnutzung und Trinkwasserversorgung. 2019 wurden 22 Objekte als „Augsburger Wassermanagement-System“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Topografie und Vorgeschichte
Der entscheidende Grund für die Entwicklung hydrotechnischen Know-hows der Brunnenmeister in Augsburg war die Lage der Stadt auf der Hochterrasse zwischen den Flüssen Lech und Singold. Letztere mündet seit 1588 – aufgrund einer Hochwasserkatastrophe – südlich der Stadt in die Wertach. Die Oberstadt lag hoch über den wasserführenden Schichten des Lechtals (östlich der Stadtmauern) und des Wertachtals (westlich). Um Stadtpaläste, Klöster und öffentliche Brunnen mit Trinkwasser zu versorgen, musste Quell- oder Grundwasser maschinell gehoben werden.
Diese Lage ermöglichte es bereits den Römern um 20 n. Chr., Wasser aus einem Anstich der Singold (ein Flüsschen, das im Unterallgäu entspringt) in einem 35 Kilometer langen offenen Kanal über das Lechfeld in die antike Stadt zu leiten. Im Mittelalter nutzten Handwerker die Lechkanäle, die anfänglich wohl aus Nebenarmen des Flusses entstanden waren, für wasserradgetriebene Werke zur Metall- und Holzbearbeitung sowie Textilherstellung. Das Stadtrecht von 1276 überliefert erste Kanäle mit Namen.
Das Augsburger Bach- und Kanalsystem
Wo es die Topografie zuließ, nutzten Orte an Flüssen Wasser zum Antrieb von Mühlrädern und anderen Werken. In Augsburg war der Lech der größte Wasserlieferant. Flussanstiche und Quellen im Süden der Stadt belieferten das stetig ausgebaute Netz der Lechkanäle (heute insgesamt 77 Kilometer lang) und Bäche am Lech (46 Kilometer). Das meiste Wasser liefert bis in die Gegenwart der Lechanstich am Hochablass. Dieses Querbauwerk wurde 1911/12 nach einem Jahrhunderthochwasser im Jahr 1910 anstelle eines aus Faschinen (Reisig- und Rutenbündeln) und Archen (an diesem Flussabschnitt mit Steinen gefüllten Holzkästen) gebauten Vorgängerwehrs als Stahlbetonkonstruktion errichtet. Seit dem Mittelalter bestanden Ausstauwehre, die auch zu Konflikten zwischen der Reichsstadt Augsburg und dem am östlichen Lechufer direkt angrenzenden Herzogtum Bayern führten.
Der am Hochablass ausgestaute Kanal trieb ab 1879 die Turbinen in dem ab 1878 errichteten Wasserwerk am Hochablass an. Direkt nach diesem Wasserwerk zweigt ein Lechkanal ab, über den das Wasser bei Wartungsarbeiten an den nachfolgenden Kanälen abgelassen werden konnte. Dieser Ablasskanal wurde für die Olympischen Sommerspiele von 1972 modelliert und verlängert: Der Eiskanal ist die erste von Menschenhand geformte Kanuslalomstrecke der Welt.
Das Lechwasser aus dem Hochablass sowie Quellwasser aus dem Süden der Stadt speisten den Inneren Stadtgraben vor der östlichen Stadtmauer. Aus dem Inneren Stadtgraben wurde der Äußere Stadtgraben abgeleitet, der um die seit etwa 1450 ummauerte Jakobervorstadt floss. Die schützenden Wehrgräben wurden auch von der Stadtfischerei genutzt. Kanäle und Gräben dienten zudem der Holztrift und dem Warentransport durch Flößer. Ihre Durchfahrt ermöglichten Pansterräder – also Räder, die man zu festgelegten Zeiten an Ketten aus dem Kanal heben konnte.
Im Zuge der Industrialisierung Augsburgs und der später eingemeindeten Vororte Göggingen, Pfersee und Oberhausen entstand ein bis 1922 ausgebautes Kanal- und Bachsystem mit einer Gesamtlänge von etwa 155 Kilometern im heutigen Stadtgebiet.
Das durch die Hochwasserkatastrophe von 1588 trockengefallene Flussbett der Singold wurde 1589 von der Reichsstadt über einen Wertachanstich geflutet. Damit war der Senkelbach entstanden, der das bisherige Mühlenflüsschen Singold ersetzte. Der Senkelbach wurde im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Industriekanal, an dem sich auch der Industriepionier Ludwig August Riedinger (1809-1879) ansiedelte. Die „L. A. Riedinger’sche Maschinen- und Bronzewarenfabrik Augsburg“ war ab 1887 eine Aktiengesellschaft, die 1927 mit der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (M.A.N.) fusionierte.
Ab 1898 wurde nördlich der Stadt parallel zum Flussbett des Lechs ein großer Treibwasserkanal für ein ab 1901 betriebenes stromerzeugendes Wasserkraftwerk in Gersthofen gegraben. Der bis 1922 auf rund 18 Kilometer verlängerte Nördliche Lechkanal (im Landkreis Augsburg) war der Schlusspunkt eines insgesamt mehr als 175 Kilometer langen Bach- und Kanalsystems. Der Ausleitungskanal nördlich der Augsburger Stadtgrenze liefert bis heute Treibwasser für drei Kraftwerke der Lechwerke AG.
Querbauwerk am Lechanstich am Hochablass von 1911/12 (Hochablasswehr ca. 2014). (Foto: Regio Augsburg Tourismus GmbH, Fotograf: Stadtwerke Augsburg lizenziert durch CC BY-SA 3.0 DE via Wikimedia Commons)
Ansicht des Hochablass vom östlichen Lechufer aus gesehen. Grafik: "Der Augspurgische Ablas od. Wasserleitung von Bayrischer Seiten anzusehen" von Johann Michael Probst (1757-1809), 1779. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-000062)
Der Augsburger Eiskanal war die erste künstlich errichtete Kanuslalomstrecke der Welt, die eigens für die Olympischen Sommerspiele 1972 gebaut wurde. Foto eines Wettkampftages. Karsten de Riese (geb. 1942), 1972. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv rie-000066)
Antriebsarten und die Nutzung der Wasserkraft

Wegen des geringen Gefälles drehten sich über den Kanälen unterschlächtige (von den jeweils im Wasser liegenden Radschaufeln angetriebene) Wasserräder. Sie erzielten eine niedrige Energieeffizienz: Die bis ins frühe Industriezeitalter hölzernen Räder wandelten nur ein Fünftel der Bruttowasserkraft in Antriebskraft um. Dieses Manko glich die große Zahl der Wasserräder aus: 1761 wurden in der Stadt 34 Werke mit 64 Wasserrädern gezählt. Vor der Stadtmauer lagen 44 Produktionsstätten mit 99 Rädern. 1846 trieb Wasser des Lechs, der Wertach, des Lochbachs (eines Lechanstichs südlich von Augsburg) und der Quellbäche im heutigen Stadtwald 131 Werke mit 230 Wasserrädern an.
Jahrhundertelang wurde auch das Trinkwasser mithilfe unterschlächtiger Wasserräder gehoben. Sie trieben anfänglich Becherwerke und Archimedische Schrauben, später Kolbenpumpen an. Erst ab 1821 arbeitete im Wasserwerk am Mauerberg (dem „Unteren Wasserwerk“) eine von der Maschinenfabrik Augsburg konstruierte Wasserhebung mit einem halbmittelschlächtigen Wasserrad. Im Wasserwerk am Roten Tor (dem „Oberen Wasserwerk“) nutzte man ab 1848 zwei oberschlächtige eiserne Wasserräder der sog. Reichenbach’schen Wassermaschine.
Die von Kanälen angetriebenen Werke trugen maßgeblich dazu bei, dass Augsburg ein bedeutender Standort der Textilproduktion, der Metallbearbeitung, des Kunsthandwerks und – wegen der Papiermühlen – des Druckgewerbes wurde. Bei der Trinkwasserversorgung wurde Wasser bis ins 20. Jahrhundert durch Wasser gehoben.
1840 wurden erstmals zwei Jonval-Turbinen - nach dem Ingenieur Nicolas J. Jonval (1804-1844) benannte Wasserturbinen - zum Antrieb der Maschinen im „Werk I“ der Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei am Proviantbach eingesetzt. Die nun effizientere Nutzung der Wasserkraft führte dazu, dass sich Fabrikanten aus Württemberg, Altbayern, Franken und dem Elsass in Augsburg ansiedelten. Hier war Wasserkraft – die „weiße Kohle“ – ausreichend, zuverlässig und günstiger als Dampfmaschinen nutzbar. Zum Vergleich: In Nürnberg, wo mit Pegnitz und Rednitz „ärmliche Gewässer“ flossen, nutzte man Pferdegöpel als Antrieb zur mechanischen Kraftübertragung. Die Kraft der Lechkanäle sowie – in größerem Umfang ab Mitte des 19. Jahrhunderts – des Kanalsystems der Wertach machte Augsburg früh zur Industriestadt, die zudem von Vororten mit vielen Fabriken umgeben war. Um 1900 wurde Augsburg „deutsches Manchester“ genannt.
Entsorgung und Hygiene
Wo sich Wasserräder dicht hintereinander drehten, war jedwede Entsorgung über Treibwasserkanäle verboten. (Ein Verbot, das oft missachtet wurde.) Fäkalien und Abfall wurden im Lechviertel über Sickergruben entsorgt, die „Goldgräber“ leerten. Früh baute man offene und unterirdische Abwasserkanäle. Treib- und Brauchwasser floss vom Trinkwasser getrennt. Die für Deutschland sehr frühe Wasserhygiene gewährleisteten getrennte Kanäle, Wasserbrücken und unterirdische Wasserkreuzungen (Düker). In Hamburg entnahm man dagegen noch 1892 Trinkwasser aus der Elbe. Damals kostete dort eine Cholera-Epidemie 8605 Menschen das Leben.
Die ältesten bekannten, schriftlich überlieferten Abschnitte des Lech-Kanalsystems liegen im Lechviertel. In diesem Stadtviertel steht nah beim Rathaus die Stadtmetzg: Diese reichsstädtische Verkaufshalle der Metzger hat Stadtwerkmeister Elias Holl (1573-1646) bis 1609 über einem dafür neu gegrabenen Kanal errichtet. Das kalte Wasser diente als Kühlsystem und hier ausnahmsweise auch der Entsorgung. Denn am nachfolgenden Stadtbach gab es keine Wasserräder, die durch Schlachtabfälle und Blut hätten verunreinigt werden können: Das Wasser strömte in den Graben vor der Stadtmauer.
Stadtwerkmeister Elias Holl (1573-1636). Kupferstich von Lucas Kilian (1579-1637). (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-017930)
Stadtmetzg, Augsburg. Stich von Simon Grimm (1636-1684). Abb. aus: Simon Grimm, Augusta Vindelicorum, Bd. 3, Augsburg 1682. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-000820)
Augsburger Wasserwerke
In Erzstollen waren Techniken wasserradgetriebener Wasserhebung früh geläufig. Über Augsburger Gold- und Silberschmiede, die in Bergbauorten arbeiteten, kam dieses Wissen nach Augsburg. Ein von Investoren um den Goldschmied Luitpold Karg (gest. 1420) finanziertes Wasserwerk am Schwibbogentor fiel 1412 unbefriedigend aus. Bei diesem von einem Wasserrad angetriebenen Becherwerk hoben wohl an einem Seil befestigte Metallgefäße Trinkwasser in das hoch im Wasserturm gelegene Reservoir.
Das Obere Wasserwerk am Roten Tor
Das erste funktionierende Wasserwerk für die Trinkwasserversorgung entstand 1433/34 am Roten Tor (das sog. Obere Wasserwerk). Um den Höhenunterschied zwischen der Oberstadt und wasserführenden Schichten im Osten der Stadt auszugleichen, wurde dort ein Stadtmauerturm um einen hölzernen Aufbau erhöht, in dem das Hochbassin lag. Dieser Wasserturm war der Kern des späteren Großen Wasserturms. Die früheste Hebetechnik ist nicht überliefert. Ausführender Wasserkünstler war der in Nördlingen geborene Baumeister Hans Felber (gest. 1439). Am 17. Januar 1464 brannte diese Aufstockung ab. Die Obergeschosse des Wasserturms wurden nun gemauert. Der an den Großen Wasserturm angebaute Kleine Wasserturm entstand um 1470, um weitere Teile der Stadt zu versorgen. Das mit Abstand größte Wasserwerk versorgte die öffentlichen Brunnen und ab Mitte des 16. Jahrhunderts gegen eine hohe Einmalzahlung oder einen teuren jährlichen Wasserzins auch wenige private Anschlüsse reicher Bürger entlang der zentralen Straßenachse zwischen der Basilika Sankt Ulrich im Süden und dem Dom im Norden. Das Röhrwasser floss in Wasserkästen in den Höfen und Einfahrten der Stadtpaläste.
Der Brunnenbach versorgte das Obere Wasserwerk am Roten Tor mit relativ sauberem Quellwasser. Nachdem mehrfach Lechhochwasser den Trinkwasserkanal verunreinigt und Fabriken südlich der Stadt die Wasserqualität beeinträchtigt hatten, nutzte man ab 1840 Grundwasser aus Heberbrunnen im Hof des Wasserwerks.
Innenhof des Oberen Wasserwerkes, Abbildung auf dem Plan "Typus Choro-Topographicus Liberae Sacri Rom. Imp. Civitatis Avgvstae Vindelicorvm“ von Johann Ulrich Kraus (1655-1719), 1688. (PDM 1.0 via Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, 13 H 1)
Aquädukt über dem Stadtgraben vor dem Roten Tor, im Hintergrund St. Ulrich und Afra. Stahlstich von Johann Gabriel Friedrich Poppel (1807-1882) nach Eduard Gerhardt (1812-1888), 1846. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-037576)
1559 erhöhte Baumeister Bernhard Zwitzel (ca. 1496-1570) den Kleinen Wasserturm um zwei Geschosse. Durch weitere Aufstockungen im 16. und 17. Jahrhundert gewannen der Große und der Kleine Wasserturm jeweils so viel mehr an Höhe, dass der Wasserdruck für das sukzessive ausgeweitete Leitungsnetz ausreichte. Bis 1742 steigerte Stadtbrunnenmeister Caspar Walter (1701-1769) die Förderhöhe im Großen Wasserturm auf 24,8 Meter. Die höchste je erzielte Förderhöhe lag ab 1817 bei 29 Metern. Zu diesem Zweck wurde dem Turm ein gusseiserner Pavillon aufgesetzt.
Wie der Große und der Kleine Wasserturm entstand auch der dritte Wasserturm im Wasserwerk am Roten Tor über einem Wehrturm. 1599 baute Jakob Eschay (gest. 1606) den Kastenturm zum Wasserturm um und stockte ihn dabei um zwei Geschosse auf. Das Motiv für diesen Ausbau war, dem 1594 in Betrieb genommenen Augustusbrunnen und zwei projektierten Monumentalbrunnen – dem Merkurbrunnen und dem Herkulesbrunnen – genug Wasserdruck für „springende“ Fontänen zu verschaffen. Mit drei Wassertürmen, zwei Brunnenmeisterhäusern am Brunnenmeisterhof, dem Aquädukt samt nachfolgendem Kanal sowie einem Ablasskanal (dem Brunnengraben) und Spuren der Kanäle im Brunnenmeisterhof stellt das Architekturensemble des Wasserwerks ein wohl europaweit einzigartiges Denkmal der Trinkwasserversorgung dar.
Im Aquädukt vor der Bastion am Roten Tor überquerte der von Süden her bis zum Wasserwerk gegrabene Brunnenbach den Stadtgraben. Über diese Wasserbrücke wurde zudem Treibwasser im Lochbach – großteils Wasser aus einem Lechanstich – in einem zweiten Kanalbett durch das Obere Wasserwerk geführt. Trink- und Treibwasser flossen dort durch eine hölzerne Scheidewand voneinander getrennt. Der Lochbach trieb im Wasserwerk ein einziges Wasserrad an. Die Wasserräder in den Untergeschossen der Wassertürme beziehungsweise in Holzhütten über den Kanälen im Brunnenmeisterhof, die dort Pumpwerke in Gang setzten, wurden mit Quellwasser angetrieben. Hier wurde also früh versucht, Trink- und Treibwasser zu trennen – eine Maßnahme, die andernorts noch lange unüblich war. Die Hydrotechnik wurde mehrfach erneuert und ausgebaut, bis ab 1879 das Wasserwerk am Hochablass ganz Augsburg versorgte.
Das Untere Wasserwerk am Mauerberg
Um 1450 wurde ein Stadtmauerturm in der östlichen Stadtmauer aufgestockt und zu einem Wasserturm umgebaut. Trinkwasser wurde im sog. Unteren Wasserwerk am Mauerberg aus dem Grundwasser gehoben. Das zweitgrößte Wasserwerk der Stadt versorgte insbesondere das Domviertel und die Frauenvorstadt. Überliefert ist, dass der Bischof vom zweitgrößten vorindustriellen Wasserwerk der Stadt 1502 kostenlos beliefert wurde. Die Hebetechnik im Unteren Wasserwerk hat der Arzt und Gelehrte Hieronymus Cardanus (1501-1576) 1554 beschrieben. Die „Machina Augustana“ bestand aus sieben Archimedischen Schrauben. Auch dieser Wasserturm wurde aufgestockt, auch hier wurde die Hebetechnik mehrfach verbessert. 1822 stellte der Chemiker und Fabrikant Johann Gottfried Dingler (1778-1855) im „Polytechnischen Journal“ die „Reichenbach’sche Wassermaschine in Augsburg“ mit einer Konstruktionszeichnung vor. Seit 1848 querte hier Treibwasser aus dem Stadtgraben den Stadtbach über die eiserne „Zirbelnuss-Kanal-Brücke“. 1865 wurde die Maschinenfabrik Augsburg mit dem letzten Umbau des Unteren Wasserwerks beauftragt. Wenige Jahre vor der Stilllegung im Jahr 1879 wurde dem im Stil der Renaissance gestalteten Wasserturm ein gusseiserner Pavillon aufgesetzt, um den Leitungsdruck noch etwas zu erhöhen.
Unteres Brunnwerk am Mauerberg, Kupferstich von Johann David Nessenthaler (1717-1766), 1766. Abb. aus: Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Brunnen-Ballier oder Obmann in dem untern Wasser-Thurn auf dem Maurberg … , Augsburg 1766. (CC BY-NC-SA 4.0. via Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, 4 Aug 1616#2)
Graphik der „Machina Augustana“. Abgebildet und beschrieben in „De Subtilitate“ von Hieronymus Cardanus, Ausgabe von 1580: sieben übereinander angeordnete, von einem Wasserrad gleichsinnig angetriebene Archimedische Schrauben. (Bayerische Staatsbibliothek, Ph.u. 84)
„Reichenbach’sche Wassermaschine in Augsburg“ von Johann Gottfried Dingler im Polytechnischen Journal 7, 1822. (PDM 1.0 via SLUB Dresden, Technol.A.264-7.1822)
Augsburgs kleinere Wasserwerke
Bis 1879 wurde Augsburg von sieben städtischen Wasserwerken mit neun Wassertürmen versorgt. Daneben bestanden auch kleine private Wasserwerke.
Während die Architektur des Oberen und des Unteren Wasserwerks weitgehend intakt blieb, ist ein 1538 errichtetes Wasserwerk am Vogeltor nur durch zeitgenössische Darstellungen und Literatur überliefert sowie anhand von Relikten und des Kanalverlaufs zu identifizieren. Das Wasserwerk am Vogeltor versorgte das Lechviertel. Der Baurat Franz Joseph Kollmann (1800-1894) skizzierte 1835 die dortige Technik. Der Speisebrunnen des Wasserwerks lag neben dem Stadtgraben. Der Innere Stadtgraben trieb ein bei diesem Brunnen gelegenes Wasserrad an, das für den Druckstoß in Druckbehältern (sog. Windkesseln) sorgte. Diese Technik kam hier in Augsburg erstmals zum Einsatz und später erst wieder um 1876 im Wasserwerk am Roten Tor. Das Hochreservoir des Wasserwerks am Vogeltor verlegte man um 1774 von einem Türmchen auf einer Bogenmauer neben dem Stadttor auf den benachbarten höheren Vogelturm, um den Wasserdruck zu erhöhen.
Intakt geblieben ist der Untere St.-Jakobs-Wasserturm am Gänsbühl, den Stadtwerkmeister Elias Holl bis 1609 zur Versorgung der Jakobervorstadt errichtete. Der baugleiche Obere St.-Jakobs-Wasserturm beim Jakobertor wurde in der „Augsburger Bombennacht“ vom 25./26. Februar 1944 zerstört. Die Antriebskraft der Wasserräder lieferte der Äußere Stadtgraben. Trinkwasser wurde aus Speisebrunnen neben dem Stadtgraben gehoben.
Zwei kleine Wasserwerke im Lechviertel – der Eicht-Wasserturm und ein Wasserwerk beim Kloster Maria Stern – wurden ebenso abgebrochen wie private Wasserwerke in Lustgärten reicher Familien, etwa der Fugger. Ein erhaltenes Beispiel eines privaten Wasserwerks ist der Wasserturm des ehemaligen Schaur’schen Gartenguts am Sparrenlech. Der zuerst als Fachwerkbau errichtete Turm wurde um 1737 in gemauerter Form erneuert und erhielt im 19. Jahrhundert eine neugotische Fassade.
Unterer St.-Jakobs-Wasserturm, Kupferstich von Johann David Nessenthaler (1717-1766), 1762. Abb. aus: Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Brunnen- oder Obmann in denen zwey St. Jacobs Wasser-Thürmen …, Augsburg 1766. (CC BY-NC-SA 4.0. via Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, 4 Aug 1616#3)
Schaur’scher Garten mit Wasserturm (rot markiert). Ausschnitt aus einer Karte von Matthäus Seutter (1678-1757), 1730. (Bayerische Staatsbibliothek, 2 Mapp. 76 a)
Das Wasserwerk am Hochablass
Da die Bevölkerung stark wuchs, es zu Cholera-Epidemien gekommen war und das Wissen um Wasserhygiene zunahm, wurde 1879 das zentrale städtische Wasserwerk am Hochablass in Betrieb genommen. Plungerpumpen (Tauchkolbenpumpen) hoben Wasser aus reinen Grundwasserströmen im Stadtwald in Windkessel, die es in die Wasserleitungen drückten. Für das nun 50 Kilometer lange Leitungsnetz waren vor der Inbetriebnahme dieses Wasserwerks gusseiserne Rohre verlegt worden. Die weitgehend erhaltene Technik im Neorenaissancebau hatte die Maschinenfabrik Augsburg konstruiert. Erneut kam das Prinzip „Wasser mit Wasser heben“ zum Einsatz: Der am Hochablass aus dem Lech ausgestaute Neubach trieb die Turbinen an. Das Wasserwerk war bis 1973 in Betrieb.
Wasserversorgung und Sozialstruktur
Die Trinkwasserversorgung trennte bis 1879 – bis zur Inbetriebnahme des Wasserwerks am Hochablass – Arm und Reich. Der Großteil der Bevölkerung versorgte sich aus öffentlichen Schöpfbrunnen sowie seit dem 18. Jahrhundert auch aus öffentlichen Pumpbrunnen. Wenige hundert Haushalte konnten sich die Kosten für „Wasser ins Haus“ leisten. „Ins Haus“ heißt, dass Röhrwasser in steinerne oder gusseiserne Wasserkästen (Becken) in Innenhöfen und Toreinfahrten floss. Der Bischof, zeitweilig die Fugger, Spitäler, Waisenhäuser, die Fuggerei und Amtspersonen bis hin zum Scharfrichter erhielten Trinkwasser kostenlos.
Die Augsburger Monumentalbrunnen
Die öffentlichen Augsburger Brunnen wurden über Röhrleitungen (Deicheln) von den Wassertürmen aus mit Trinkwasser versorgt. Die Figuren dieser Brunnen lassen sich hinsichtlich ihrer Motivwahl und ihres Materials in drei sog. Generationen einteilen. Die erste Brunnengeneration schmückten in der Zeit vor der Renaissance und dem Glaubensstreit Figuren aus Holz und Stein mit mittelalterlichen Motiven – Heilige, Geharnischte, heraldische Elemente –, wie man sie noch in Schweizer Städten, in Ulm oder in Rothenburg ob der Tauber findet.
Der mittelalterlichen Motivwelt kommt der Augsburger Wappner, die bis 1518 geschaffene Figur des Felberbrunnens, am nächsten. Diese Steinfigur des Bildhauers Sebastian Loscher (ca. 1482/1483-1551) entstand jedoch schon im Stil der Renaissance. Loscher könnte auch der Schöpfer des kurz zuvor entstandenen Leopold-Kargen-Brunnens vor der Benediktinerklosterkirche St. Ulrich und Afra gewesen sein, den ein Kupferstich von 1682 überliefert: Die Brunnensäule war ein Hybrid aus Motiven der Gotik und der Renaissance. Hier wird der Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit – und von der ersten zur zweiten Augsburger Brunnengeneration – explizit deutlich.
Leopold-Kargen-Brunnen. Kupferstich von Simon Grimm (1636-1684), 1682. Auf der Säule kniet die Figur des Neptun. Am Pfeiler erkennt man Halbfiguren der Heiligen Ulrich und Afra. Abb. aus: Simon Grimm, Augusta Vindelicorum, Bd. 3, Augsburg 1682. (CC BY-NC-SA 4.0. via Staats- und Stadtbibliothek Augsburg)
Merkurbrunnen. Kupferstich von Simon Grimm. Abb. aus: Simon Grimm, Augusta Vindelicorum, Bd. 3, Augsburg 1682. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-000826)
Neben der Vorliebe für den Stil der italienischen Renaissance war es der Reformation geschuldet, dass der Rat mit Blick auf die gemischt-konfessionelle Einwohnerschaft Heiligenfiguren entfernen ließ. Die in Bronze gegossene Figur des Neptun (Original im Maximilianmuseum, Abguss auf dem Jakobsplatz) verdrängte 1537 die Brunnenfigur eines Wappners vor dem Rathaus, der dort erst kurz zuvor eine Figur des Stadtpatrons St. Ulrich ersetzt hatte. Neben der Abkehr von tradierten Motiven belegt der Neptunbrunnen auch, dass verbesserte Gusstechnik nun größere Bronzefiguren ermöglichte.
Drei von 1594 bis 1602 in Betrieb genommene Monumentalbrunnen an der heutigen Maximilianstraße im Stil der späten Renaissance – der Augustusbrunnen, der Merkurbrunnen und der Herkulesbrunnen – sind Denkmäler der dritten Augsburger Brunnengeneration. 1594 wurde der Augustusbrunnen als erster errichtet. Der Niederländer Hubert Gerhard (1540/1550 – ca. 1620) hatte ab 1588/89 die Gussformen der manieristischen Bronzefiguren modelliert. Die Gestaltungsidee hatte er in Italien kennengelernt: Das erste Werk dieser Art war bis 1553 in Messina entstanden, wo Giovanni Angelo Montorsoli (ca. 1507-1563) vier Wasserschütter – Personifikationen des Nils, des Tibers, des Ebros und eines stadtnahen Baches – auf den Beckenrand platziert hatte. Der Bildhauer Giambologna (eigentlich Jean de Boulogne, 1529-1608) gestaltete bis 1563 die Figuren des Neptunbrunnens in Florenz sowie um 1565 die des Neptunbrunnens in Bologna. An diesen Vorbildern orientierte sich Gerhard bei den Figuren am Augustusbrunnen.
Gerhard hatte die Gestaltungsidee schon um 1585 adaptiert, als er für Herzog Ferdinand von Bayern (1550–1608) einen Brunnen am Münchner Rindermarkt schuf. Die Figuren wurden von dessen Neffen, Herzog Maximilian I. (1573-1651, reg. 1594-1651, seit 1623 Kurfürst von Bayern) gekauft und 1611 auf den Wittelsbacherbrunnen in der Münchner Residenz versetzt. Auf dem Rand des Brunnens sitzen bronzene Verkörperungen der Isar, des Inns, der Donau und des Lechs. Um 1589/1590 hatte Gerhard den Mars-Venus-Cupido-Brunnen des Fuggerschlosses in Kirchheim gestaltet. Die in Augsburg gegossenen Figuren des im April 1594 eingeweihten Augustusbrunnens entstanden etwa zeitgleich. Unter der überlebensgroßen Standfigur des vermeintlichen Stadtgründers Augustus sitzen vier Figuren auf dem Beckenrand. Sie verkörpern Augsburgs Hauptgewässer: männliche Figuren die Gebirgsflüsse Lech und Wertach, weibliche Figuren den Mühlenfluss Singold und den Brunnenbach. Attribute ordnen die Gewässer ihrem Naturraum zu und zeigen ihre Nutzung.
Der ebenfalls in Italien geschulte Niederländer Adriaen de Vries (ca. 1545/56-1626) schuf die Gussformen für den 1599 aufgestellten Merkurbrunnen mit der Hauptfigur des Götterboten Merkur sowie für den ab 1602 sprudelnden Herkulesbrunnen. Die Figurengruppe auf dem Pfeiler des Herkulesbrunnens – der Halbgott erschlägt die Wasserschlange Hydra – versinnbildlicht den Sieg Kaiser Karls V. (reg. 1519-1558, ab 1530 als Kaiser) über die protestantischen Fürsten im Schmalkaldischen Krieg. Alle drei Monumentalbrunnen stellen mit ihren Motiven eine Huldigung an das Kaisertum der Habsburger dar. Die Brunnen hatten auch eine technische Funktion: Ihre Fontänen spritzten in hohen Bögen. War ein Teil des Deichelsystems defekt, fiel der Wasserdruck sichtbar ab und zeigte so den Brunnenmeistern ein Leck in der Röhrwasserleitung an. Die Schöpfbecken lagen vor den schützenden Brunnengittern und waren somit allgemein zugänglich.
Augustusbrunnen. Kupferstich von Johann David Nessenthaler (1717-1766), 1766. Auf dem Pfeiler des Brunnens steht eine Figur des römischen Kaisers. Auf dem Beckenrand sitzen Verkörperungen der vier Augsburger Hauptgewässer. Abbildung aus: Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Stadt-Brunnen-Meister in der Heil. Röm. Reichs-Stadt Augspurg/ Nebst vorgängiger Beschreibung alles desjenigen/ was demselben gnädig anvertraut ist, und beygefügter Ausmessung der Leitungen der Weite der Theichel-Röhren, der Zahl der Besitzere und deren ihnen gebührenden Wasser ..., Augsburg 1766. (PDM 1.0 via Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, A/290835)
Herkulesbrunnen. Kupferstich von Simon Grimm (1636-1684). Abb. aus: Simon Grimm, Augusta Vindelicorum, Bd. 3, Augsburg 1682. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv port-000825)
Turbinenhäuser und frühe Wasserkraftwerke
Im Industriezeitalter hinkte Augsburg bei der Stromerzeugung durch Wasserkraft anderen Orten relativ lang hinterher. Erstens setzte die Stadt auf zwei Gaswerke. Zweitens lehnte der Magistrat Strom aus Wasserkraft noch um 1896 als „Schwindel“ ab. Drittens war Augsburg so reich mit Wasserkraft ausgestattet, dass die an Kanälen angesiedelten Fabriken durch mechanische Kraftübertragung über Transmissionen gut versorgt waren. Um 1910 setzte allein die Mechanische Baumwoll-Spinnerei und Weberei Augsburg auf Dampfmaschinen.
Wasserkraftwerk Meitingen. Betrieb ab 1922. (Foto: Jkü lizenziert durch CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)
Diese Zurückhaltung führte dazu, dass sogar ein angrenzendes Dorf früher auf Strom aus Wasserkraft setzte als Augsburg: Ein Wasserkraftwerk in der Unteren Radaumühle in Göggingen erzeugte ab 1895 Strom. Es war das erste stromerzeugende Wasserkraftwerk im heutigen Augsburger Stadtgebiet. Die Antriebskraft der Singold versorgte dort über zwei Turbinen ein Mahl- und Sägewerk, zwei Gasthäuser und die Straßenbeleuchtung. Erst sieben Jahre später (1902) ging in der Großstadt auf der Wolfzahnau ein erstes Wasserkraftwerk zur Stromversorgung der angrenzenden „Baumwollspinnerei am Stadtbach“ in Betrieb. Bis 1922 rüstete man mehrere Turbinenhäuser, die zuvor der mechanischen Kraftübertragung gedient hatten, zur Stromerzeugung um. Etliche dieser Wasserkraftwerke sind letzte Zeugen abgebrochener Fabrikschlösser.
Diese Kraftwerke dienten zunächst allein der Versorgung von Fabriken. Die Stromversorgung der Fläche begann 1901 mit dem Wasserkraftwerk in der Augsburger Nachbargemeinde Gersthofen, das aber auch dort in erster Linie für eine Fabrik projektiert worden war. Der ab 1898 gegrabene große Lechkanal nördlich der Augsburger Stadtgrenze wurde bis 1922 noch zweimal – bis zum Auslaufwerk bei Ostendorf – verlängert. Am Kanal gingen 1907 das Wasserkraftwerk Langweid und 1922 das Wasserkraftwerk Meitingen in Betrieb. Die drei Kraftwerke der Lechwerke AG im heutigen Landkreis Augsburg sind technologisch der Schlusspunkt der Augsburger Wasserkraftnutzung. Auch im ehemaligen Wasserwerk am Hochablass (1993 stillgelegt) sowie am Hochablasswehr wird durch Turbinen Strom erzeugt.
Der Weg der historischen Augsburger Wasserwirtschaft zum Welterbe
2010 wurde im Augsburger context verlag ein Ideenpapier für die Bewerbung zur Aufnahme der historischen Augsburger Wasserwirtschaft in die Liste des UNESCO-Welterbes verfasst. Nachdem der Vorschlag die Unterstützung durch Stadt und Staatsregierung gefunden und die verschiedenen Bewerbungshürden genommen hatte, wurde Augsburgs historische Wasserwirtschaft 2019 unter dem Titel „Augsburger Wassermanagement-System“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Unter den 22 Welterbe-Objekten sind Kanäle, Wasserbauwerke, vier historische Wasserwerke, drei Monumentalbrunnen und zehn frühe Wasserkraftwerke sowie die Kanuslalomstrecke der Olympischen Sommerspiele von 1972.
Literatur
- Dorothea Diemer, Die große Zeit der Münchner und Augsburger Bronzeplastik um 1600, in: Renate Eikelmann (Hg.), Bella Figura. Europäische Bronzekunst in Süddeutschland um 1600, München 2015, 18–49.
- Dorothea Diemer, Augsburger Monumentalbrunnen. Augustusbrunnen, Merkurbrunnen und Herkulesbrunnen, in: Stadt Augsburg (Hg.), Augsburg und die Wasserwirtschaft. Studien zur Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich, Augsburg 2017, 86–101.
- Christoph Emmendörffer/Christof Trepesch (Hg.), Wasser. Kunst. Augsburg. Die Reichsstadt in ihrem Element, Regensburg 2018.
- Frontinus-Gesellschaft e.V. (Hg.), Geschichte der Wasserversorgung. 5. Band: Die Wasserversorgung in der Renaissancezeit, Mainz 2000.
- Karl Ganser, Industriekultur in Augsburg. Pioniere und Fabrikschlösser, Augsburg 2010.
- Klaus Grewe, Wasserversorgung und -entsorgung im Mittelalter, in: Frontinus-Gesellschaft e.V. (Hg.), Geschichte der Wasserversorgung. 4. Band: Die Wasserversorgung im Mittelalter, Mainz 1991, 11–88.
- Bernhard Häck, Unbekannte unterirdische Augsburger Kanäle. Wasserbaukunst an einem ausgesuchten Beispiel in Bayern und in Augsburg – ein Vorbericht, Augsburg 2017.
- Martin Kluger, Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg. Die historische Augsburger Wasserwirtschaft und ihre Denkmäler im europaweiten Vergleich, Augsburg 2013.
- Martin Kluger, Augsburgs historische Wasserwirtschaft. Der Weg zum UNESCO-Welterbe, Augsburg 2015.
- Martin Kluger, Vergessene Relikte privater Trinkwasserversorgung. Wasserkästen in Höfen erinnern an Hausanschlüsse reicher Augsburger – in den Badstuben der Fuggerhäuser floss Trinkwasser sogar im Haus, in: Stadt Augsburg (Hg.), Augsburg und die Wasserwirtschaft. Studien zur Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich, Augsburg 2017, 142–149.
- Martin Kluger, Augsburgs erstes Wasserwerk am Schwibbogentor. Trinkwasserversorgung mit Technik aus dem Bergbau, in: Christoph Emmendörffer/Christof Trepesch (Hg.), Wasser. Kunst. Augsburg. Die Reichsstadt in ihrem Element, Regensburg 2018, 58–67.
- Martin Kluger, Reichsstädtische Wasserbauten. Von prestigeträchtiger Infrastruktur zu prestigeträchtigen Denkmälern, in: Christoph Emmendörffer/Christof Trepesch (Hg.), Wasser. Kunst. Augsburg. Die Reichsstadt in ihrem Element, Regensburg 2018, 142–155.
- Martin Kluger, Das Wasserwerk am Vogeltor (online via context verlag Augsburg).
- Martin Kluger, Seit 1895: Strom aus Wasserkraft. In der unteren Radaumühle in Göggingen wurde früh Strom erzeugt (online via context verlag Augsburg).
- Wilhelm Ruckdeschel/Klaus Luther, Technische Denkmale in Augsburg. Eine Führung durch die Stadt, Augsburg 1984.
- Wilhelm Ruckdeschel, Industriekultur in Augsburg. Denkmale der Technik und Industrialisierung, Augsburg 2004.
- Stadt Augsburg (Hg.), Augsburg und die Wasserwirtschaft. Studien zur Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich, Augsburg 2017.
- Anton Werner, Die Wasserkräfte der Stadt Augsburg im Dienste von Industrie und Gewerbe, Augsburg 1905.
Quellen
- Josef Krumper, Die Maschinenanlage der neuen Wasserwerke der Stadt Augsburg, in: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 24 (1880), Sp. 57-66.
- Franz Joseph Kollmann, Die Wasserwerke von Augsburg. Beschreibung aller hydrotechnischen Anstalten der Stadt, des Lech- und Wertachablasses, der Kanäle, Brunnen etc. mit den wichtigsten baupolizeilichen Bestimmungen. Nebst einer Ansicht des Lech=Ablasses und hydrographischen Karte von Augsburg und seinen Umgebungen, Augsburg 1850.
- Franz Joseph Kollmann, Der Lech-Ablaß bei Augsburg. Eine monographische Skizze mit Hinblick auf die sämmtlichen hydrotechnischen Anstalten der Stadt Augsburg, Augsburg 1839.
- Paul von Stetten d. J., Kunst- Gewerb- und Handwerksgeschichte der Reichs-Stadt Augsburg, Augsburg 1779. (Band 1) (Band 2 )
- Caspar Walter, Hydraulica Augustana, … , Augsburg 1754.
- Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Brunnen=Ballier oder: Obmann in dem untern Wasser=Thurn auf dem Maurberg in der Heil. Röm. Reichs=Stadt Augspurg, … ., Augsburg 1766.
- Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Brunnen=oder Obmann in denen zwey St. Jacobs Wasser=Thürmen in der des Heil. Röm. Reichs Stadt Augspurg, …, Augsburg 1766.
- Caspar Walter, Anweisung vor einen jederweiligen Stadt=Brunnen=Meister in der des Heil. Röm. Reichs=Stadt Augspurg, … , Augsburg 1766.
Weiterführende Recherche
Externe Links
- Deutsche UNESCO-Kommission: Augsburger Wassermanagement-System
- Lechmuseum Bayern
- Maximilianmuseum Augsburg
- Stadt Augsburg: Wasser
- tim - Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
- Wasserleben, Wasser in Augsburg: Augsburgs Wassermanagement-System ist UNESCO-Welterbe
- Welterbestadt Augsburg: Das Augsburger Wassersystem
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- Wasserversorgung (19. Jahrhundert)
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Empfohlene Zitierweise
Martin Kluger, Augsburger historische Wasserwirtschaft, publiziert am 19.03.2025; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Augsburger_historische_Wasserwirtschaft> (30.04.2025)