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Heinrich Hoffmann. Verlag nationalsozialistischer Bilder

Aus Historisches Lexikon Bayerns

Adolf Hitler ernennt Heinrich Hoffmann beim Tag der Deutschen Kunst am 10. Juli 1938 zum Professor. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-19607)

von Sebastian Peters

Die Firma "Heinrich Hoffmann. Verlag Nationalsozialistischer Bilder" ging aus dem Fotoatelier und der Pressebildagentur von Adolf Hitlers (NSDAP, 1889-1945, Reichskanzler 1933-1945) "Leibfotografen" Heinrich Hoffmann (NSDAP, 1885-1957) hervor. Während der NS-Zeit entwickelte sich das Unternehmen zu einem der bedeutendsten Bildpresseverlage im Deutschen Reich. Insbesondere Hoffmanns Fotos und Bildbände über Hitler waren ein substanzieller Beitrag zur NS-Fotopropaganda. Die Firma existierte bis Kriegsende. Das heute noch erhaltene, über mehrere Institutionen verteilte Fotoarchiv zählt zu den wichtigsten Bildquellen für die Revolutionszeit in München 1918/19 und die Geschichte des Nationalsozialismus.

Biographischer Hintergrund

Heinrich Hoffmann (NSDAP, 1885-1957) wurde in Fürth geboren und wuchs in Regensburg auf. Im dortigen Atelier seines Vaters Robert (geb. 1860) und seines Onkels Heinrich (1862-1928) erlernte er den Fotografenberuf. Ab der Jahrhundertwende arbeitete er mehrere Jahre in Fotografenateliers in Deutschland und vermutlich auch im Ausland. 1909 eröffnete er ein eigenes Atelier in der Schellingstraße in München und betätigte sich vermehrt als Pressefotograf. Über seine politische Gesinnung vor dem Ersten Weltkrieg ist nichts bekannt. Nach dem Krieg dokumentierte er die Revolutionszeit in München sowie die Zeit der sog. Räterepublik und deren Niederschlagung durch Reichswehr, Freikorps und Bürgerwehren. Möglicherweise radikalisierte sich Hoffmann durch die Ereignisse, da er sich spätestens seit 1919 in völkischen Kreisen bewegte. Ebenso veröffentlichte Hoffmann 1919 seine erste populistisch-antisemitische Foto-Broschüre "Ein Jahr bayrische Revolution im Bilde" sowie entsprechende Fotopostkarten. Er trat im April 1920 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei und lernte im selben Jahr Adolf Hitler (NSDAP, 1889-1945) kennen. 1923 porträtierte er ihn erstmals in seinem Fotostudio. Parallel dazu entwickelte sich ein vertrautes Verhältnis zwischen beiden, das bis 1945 bestehen sollte. Hoffmann blieb über Verbot und Neugründung der NSDAP bis 1925 weiter für die Partei aktiv und vertrat sie seit 1928 im Oberbayerischen Kreistag, seit 1929 im Münchner Stadtrat. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 übernahm der Fotograf kein Amt in Staat oder Partei. Stattdessen widmete er sich der Expansion seines Unternehmens. Darüber hinaus blieb Hoffmann Teil von Hitlers Entourage und war neben seiner Rolle als Leibfotograf auch als dessen Kunstberater tätig. Seine Position in Hitlers "Hofstaat" festigte er durch absolute Loyalität sowie durch das Fehlen eigener politischer Ambitionen.



Hoffmann war seit 1911 mit Therese Baumann (1886-1928) verheiratet. Aus der Ehe stammen die beiden Kinder Henriette (1913-1992) und Heinrich jun. (1916-1988). 1934 heiratete er die Komponistin Erna Gröbke (1904-1996). 1945 wurde Hoffmann verhaftet und später wegen seiner Propagandatätigkeit und seiner Nutznießerschaft im NS-Regime verurteilt. Er blieb bis 1950 interniert und starb 1957 in München.

Das Unternehmen bis 1933

Für Hoffmanns Unternehmen lässt sich kein eindeutiges Gründungsdatum bestimmen, da es sich sukzessive aus seinem Fotoatelier und seinem Pressebildvertrieb entwickelte. Hoffmann vertrieb als einer der ersten Münchner Pressefotografen schon vor 1914 aktuelle Aufnahmen, anfangs vorwiegend Fotografien bekannter Persönlichkeiten. Seit Beginn des Ersten Weltkriegs lässt sich auch eine größere Produktion an Fotopostkarten nachweisen, die er zeitweise über eine Niederlassung in der Türkenstraße verkaufte.

Eva Braun im "Photohaus Hoffmann" 1930. Braun war seit 1929 für Hoffmann tätig und lernte über ihn Adolf Hitler kennen. Offiziell blieb sie bis 1945 bei Hoffmann angestellt und dieser half, die Beziehung vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Braun fotografierte zudem in Hitlers Umfeld und verkaufte einzelne Fotos an Hoffmann. (Bayerische Staatsbibliothek, Bildarchiv hoff-473)

Mit der zunehmenden Bedeutung der Pressefotografie in den 1920er Jahren und deren Verwendung in der politischen Propaganda nahm dieser Bereich einen immer größeren Teil von Hoffmanns Tätigkeit ein. Den ersten eigenen Bildband hatte Hoffmann bereits 1919 veröffentlicht. Ab 1924 folgten diesem einige weitere Bildbände, die einen essenziellen Beitrag zur Bildpropaganda der NSDAP vor 1933 lieferten. Er belieferte diverse Zeitungen und Verlage mit seinen Pressebildern, die noch nicht ausschließlich die Aktivitäten der NSDAP zum Inhalt hatten. 1926 beteiligte er sich zudem an der Gründung des "Illustrierten Beobachters", der NSDAP eigenen Illustrierten, die anfangs monatlich und später wöchentlich erschien. Hoffmann blieb bis 1945 einer ihrer Haupt-Bildlieferanten. Zwischen 1925 und 1929 war die NSDAP-Parteizentrale im selben Gebäude wie Hoffmanns Atelier (Schellingstraße 50) untergebracht.

1929 gab Hoffmann sein Atelier auf und eröffnete das "Photohaus Hoffmann" in der Theresienstraße. Es handelte sich um ein reines Verkaufsgeschäft für Fotobedarf und Hoffmanns Fotoprodukte gleichermaßen, ergänzt durch eigene Räumlichkeiten zur Entwicklung und Produktion von Postkarten und anderen Bildwerken. Dank einer Erbschaft und eines Kredites, den ihm die NSDAP gewährte, konnte er expandieren und beschäftigte in der neuen Niederlassung mehrere Angestellte, darunter Hitlers spätere Geliebte Eva Braun (1912-1945). Einhergehend mit den Wahlerfolgen der NSDAP widmete sich Hoffmanns Unternehmen bald vollständig der Partei und insbesondere Hitler als deren Führer. Der Fotograf begleitete ihn damals ständig, sowohl im Wahlkampf als auch privat. 1932 veröffentlichte Hoffmann erneut mehrere Bildbände. Die Nachfrage nach Hoffmanns Aufnahmen war inzwischen auch wegen der Wahlerfolge und der publizistischen Präsenz der NSDAP stark angestiegen, sodass er noch im selben Jahr eine Zweigniederlassung in Berlin eröffnete.

Bildpresseverlag im Nationalsozialismus

Hoffmanns Unternehmen konnte rasch von der nationalsozialistischen Machtübernahme profitieren: Die Gleichschaltung der Presse steigerte den Bedarf an seinen Aufnahmen und staatliche Einrichtungen nahmen seine Produkte in großer Zahl ab. Zudem profitierte er als Bildlieferant stark von der Vermarktung des Führerkults und dem Handel mit NS-Devotionalien. Bis Ende der 1930er Jahre entwickelte sich das Unternehmen zu einem der wichtigsten Bildpresseverlage im Deutschen Reich. Als größtes privates Unternehmen dieser Art konnte sich Hoffmann neben den noch vorhandenen, inzwischen meist verstaatlichten Presseagenturen etablieren (z. B. Deutscher Verlag, Weltbild, Scherl Bilderdienst). Die besondere Stellung des privaten Unternehmens drückte sich auch im seit 1933 nachweisbaren offiziösen Namenszusatz "Verlag nationalsozialistischer Bilder" aus. Gleiches gilt für Hoffmanns Titel als "Reichsbildberichterstatter", den er spätestens ab 1934 verwendete. Trotz mehrfacher Kritik von Parteistellen konnte Hoffmann diesen Titel beibehalten und sich auch bei der Prüfung seiner Produkte im Zweifelsfall auf Hitlers Unterstützung berufen. Grundsätzlich arbeitete das Unternehmen jedoch eng mit Staats- und Parteistellen zusammen und zensierte unerwünschte Bilder ohnehin aus Eigeninitiative.


Das Unternehmen teilte sich in zwei große Abteilungen auf: Die Abteilung Presseillustrationen sorgte für den Vertrieb der tagesaktuellen Aufnahmen, die Hoffmann und seine Fotografen machten. Bald belieferte die Firma bis zu 160 Redaktionen täglich und vermittelte die Fotos auch an ausländische Agenturen. Im Verlag erschienen dieselben Aufnahmen, hauptsächlich als Postkarten, Bildbände und Kunstdrucke. Später produzierte und vertrieb Hoffmann auch vermehrt Kunstreproduktionen, darunter Postkarten und Mappenwerke für die seit 1937 jährlich stattfindenden "Großen Deutschen Kunstausstellungen" in München.

Einen Schwerpunkt des Verlagsgeschäfts bildeten Hoffmanns stark propagandistische Bildbände, die sich meist um Hitler drehten und von denen bis 1943 jährlich mehrere erschienen. Immer dem gleichen Aufbau folgend, enthielten die Bildbände nur ein knappes Vorwort eines hohen NS-Funktionärs wie Baldur von Schirach (NSDAP, 1907–1974) oder Otto Dietrich (NSDAP 1897–1952), sowie rund einhundert Aufnahmen mit teils knappen Bildlegenden. Besonders erfolgreich waren diejenigen, die einen scheinbaren Einblick in Hitlers Leben abseits der Öffentlichkeit gaben und zahlreiche Fotos von seiner Residenz am Obersalzberg enthielten. Darüber hinaus wurden Wandzeitungen verlegt und für einige Publikationen mit Staats- und Parteiinstitutionen kooperiert. Die größte private Kooperation bestand mit dem "Cigaretten-Bilderdienst" des Hamburger Reemtsma-Konzerns, für den Hoffmann mehrere Sammelalben mit NS-Propaganda kreierte.

Heinrich Hoffmann blieb alleiniger Inhaber des Unternehmens, überließ die eigentliche Geschäftsführung jedoch rasch seinen leitenden Angestellten. An deren Spitze stand der Geschäftsführer Michael Bauer (geb. 1883) aus München, der sich zusätzlich um Hoffmanns Privatvermögen kümmerte. Auch das fotografische Tagesgeschäft wurde zu weiten Teilen von den angestellten Fotografen besorgt, Hoffmann selbst fotografierte ab Mitte der 1930er Jahre vorwiegend in Hitlers Umfeld und bei offiziellen Anlässen. Zu den Umsätzen des Unternehmens haben sich keine detaillierten Informationen erhalten. Unterlagen in Hoffmanns Spruchkammerverfahren zufolge setzte seine Firma 1935 erstmals über eine Million Reichsmark um. 1943 lag der Umsatz schließlich bei über 15 Mio. Reichsmark.

Das Unternehmen expandierte bis Anfang der 1940er Jahre stetig. Die Münchner Zentrale zog 1937 in ein eigenes Gebäude in der Friedrichstraße. In Berlin entstand ab 1934 in der Kochstraße ein zweiter Firmensitz. Daneben unterhielt Hoffmann ein Atelier im Berliner "Hotel Bristol" und eine Zweigniederlassung in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). Im Zuge der deutschen Annexionspolitik konnte er ab 1938 Filialen in Reichenberg (Sudetenland), Wien, Prag eröffnen. Nach Kriegsbeginn gründete die Firma 1939 eine Niederlassung in Posen, 1940 weitere in Den Haag (Niederlande), Straßburg (Frankreich), Litzmannstadt, Warschau und Krakau (Polen), 1941 in Paris und 1942 in Riga (Lettland). Nachweislich befanden sich die Räumlichkeiten in Straßburg in einer zuvor "arisierten" Immobilie. Außerdem war Hoffmann seit 1937 Teilhaber beim "Raumbildverlag Otto Schönstein", mit dem er stereoskopische Propagandaalben produzierte. Während des Krieges arbeitete die Firma eng mit den Propagandakompanien der Wehrmacht zusammen, bei der einige von Hoffmanns Fotografen dienten.

Ende des Unternehmens nach 1945

Bis Kriegsende waren fast sämtliche Niederlassungen des Unternehmens zerstört oder hatten in den zuvor besetzten Ländern aufgegeben werden müssen. Auch die beiden Haupthäuser in München und Berlin waren davon betroffen, wobei wohl auch große Teile der Unternehmensüberlieferung verloren gingen. Den Großteil des Bildarchivs und einen Teil des Lagerbestands hatte man hingegen rechtzeitig ins Münchner Umland ausgelagert. Mit dem Einmarsch der alliierten Truppen und der Verhaftung Hoffmanns im Mai 1945 hörte die Firma faktisch auf zu existieren, auch wenn sich die Abwicklung von Hoffmanns Vermögen noch fast ein Jahrzehnt hinzog.

Die Spruchkammer München verurteilte Hoffmann im Januar 1947 als Hauptschuldigen zu zehn Jahren Haft, sein Vermögen wurde eingezogen. Dazu gehörten auch die innerhalb des Deutschen Reichs verbliebenen Teile seines Unternehmens, wobei es sich hauptsächlich um Konten, Trümmergrundstücke und Lagerbestände handelte. Diese wurden vom "Bayerischen Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung" verwertet. Hoffmann selbst wurde bereits 1950 freigelassen und erhielt Teile seines Vermögens zurück, vorwiegend Kunstgegenstände und Geldbeträge. Grund dafür waren mehrere Revisionen seines Urteils ab 1950, nachdem Hoffmann sein fehlendes Amt in der NSDAP sowie die angebliche Unterstützung Verfolgter geltend machen konnte.

Bildarchiv

Über den Umfang des Bildarchivs bei Kriegsende existieren unterschiedliche Zahlen. Die regelmäßig angeführte Zahl von 2,5 Mio. Fotos dürfte jedoch zu hoch sein; sie fand erst durch die Memoirenliteratur nach Hoffmanns Tod Verbreitung. Zeitgenössischen Quellen zufolge und in Anbetracht der erhaltenen Bestände ist eher von ungefähr einer halben Million Aufnahmen auszugehen.

Der Großteil des Bildarchivs war bei Kriegsende nach Winhöring (Lkr. Altötting) ausgelagert, wo es amerikanische Truppen beim Einmarsch beschlagnahmten. Hoffmann und sein Sohn mussten es als Beweismittel für die Nürnberger Prozesse sortieren. Anschließend übernahm die "Historical Division" der US-Army das Archiv und brachte es 1950 in die USA. Dort überstellte es die US-Army an die "National Archives and Records Administration", wo es sich heute befindet. Der als "Hoffmann Collection" bezeichnete Bestand besteht aus rund 280.000 Bildeinheiten, darunter Glasplatten und Kontaktabzüge.

Ein kleinerer Teil des Bildarchivs, darunter zahlreiche Abzüge, blieb im Familienbesitz. Hoffmanns Sohn vertrieb die Aufnahmen seit den 1950ern erneut durch das von ihm gegründete "Zeitgeschichtliche Bildarchiv" in München. Er und seine Schwester Henriette von Schirach (1913-1992), Ehefrau von Baldur von Schirach, versuchten auch über Jahrzehnte, das Bildarchiv aus den USA zurückzubekommen und klagten erfolglos gegen dessen seinerzeitige Beschlagnahmung. Das in Deutschland verbliebene Bildarchiv mit über 66.000 Aufnahmen wurde 1993 an die Bayerische Staatsbibliothek verkauft.

Neben den beiden großen Bildarchiven in Washington D.C. und München besitzt die Bildagentur "Getty Images" und das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes in Wien noch eine größere Zahl an Originalaufnahmen. Letzteres verwahrt insbesondere die erhaltenen Kontaktabzüge aus Hoffmanns Wiener Filiale. Weitere Teilbestände befinden sich in diversen Institutionen: die Kunstpostkarten des Verlags im "Deutschen Kunstarchiv" im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, Serien von Pressebildabzügen in der "Bibliothek für Zeitgeschichte" in Stuttgart sowie ein kleiner Bestand an Originalaufnahmen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Des Weiteren besitzen mehrere große Bildarchive und Museen, darunter das Bundesarchiv, Postkarten und Abzüge von Hoffmanns Unternehmen. Ein kleiner Teil der Originalaufnahmen ist zudem in Privatbesitz.

Literatur

  • Thomas Friedrich, Chronist der Bewegung. Die Fotobuchproduktion von Heinrich Hoffmann 1919-1943, in: Manfred Heiting/Roland Jaeger/Hans Rudolf Gabathuler (Hg.), Autopsie. Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945, Göttingen 2014, 424–439.
  • Rudolf Herz/Dirk Halfbrodt, Revolution und Fotografie. München 1918/1919, Berlin 1988.
  • Rudolf Herz, Hoffmann und Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos, München 1994.
  • Christina Irrgang, Hitlers Fotograf. Heinrich Hoffman und die nationalsozialistische Bildungspolitik, Bielefeld 2020.
  • Diethart Kerbs/Walter Uka/Brigitte Walz-Richter (Hg.), Die Gleichschaltung der Bilder. Zur Geschichte der Pressefotografie 1930-36, Berlin 1983.
  • Dieter Lorenz, Der Raumbild-Verlag Otto Schönstein. Zur Geschichte der Stereoskopie (Magazin. Mitteilungen des Deutschen Historischen Museums 27), Berlin 2001.
  • Gerhard Paul, Aufstand der Bilder. Die NS-Propaganda vor 1933, Bonn 1990.
  • Winfried Ranke, Bildberichterstattung in den Zwanziger Jahren. Heinrich Hoffmann und die Chronistenpflicht, in: Christoph Stölzl (Hg.), Die Zwanziger Jahre in München. Katalog zur Ausstellung im Münchner Stadtmuseum, München 1979, 53–73.
  • Rolf Sachsse, Die Erziehung zum Wegsehen. Fotografie im NS-Staat, Dresden 2003.

Quellen

Hoffmann arbeitete seit Beginn der 1950er an seinen Memoiren, die 1955 unter dem Titel "Hitler was my friend" in Großbritannien erschienen. Im Jahr zuvor war mit "Hoffmanns Erzählungen" bereits eine zehnteilige autobiografische Serie in der "Münchner Illustrierten" erschienen, die auf Interviews des Journalisten Joe Heydecker (1916-1997) basierte. Diese erschienen 2008 erstmals in Buchform. Bei der 1974 veröffentlichten Buchversionen "Hitler wie ich ihn sah" handelt es sich wiederum um eine entscheidend gekürzte Version der englischen Ausgabe, die Hoffmanns Tochter Henriette von Schirach posthum veröffentlichte. Neben dem stark apologetischen Narrativ enthalten alle Versionen der Memoiren auch zahlreiche Falschaussagen und nicht mehr nachvollziehbare Eingriffe Dritter, sodass deren Quellenwert als äußerst gering anzusehen ist.

Heinrich Hoffmann, Hitler was my friend. Translated by Lt.-Col.R.H.Stevens, London 1955.

  • Heinrich Hoffmann, Hitler wie ich ihn sah. Aufzeichnungen seines Leibfotografen, München 1974.
  • Joe Heydecker, Das Hitler-Bild. Die Erinnerungen des Fotografen Heinrich Hoffmann, St. Pölten 2008.


Hoffmanns Unternehmen produzierte bis 1943 dutzende Bildbände, die meist Hitler zum Gegenstand hatten und zu den erfolgreichsten Verlagsprodukten zählten. Zu den einschlägigen Titeln gehören:

  • Hitler wie ihn keiner kennt. 100 Bilddokumente aus dem Leben des Führers, Berlin 1932.
  • Der Parteitag des Sieges. 100 Bilddokumente vom Reichsparteitag zu Nürnberg 1933, Berlin 1933.
  • Jugend um Hitler. 120 Bilddokumente aus der Umgebung des Führers, Berlin 1934.
  • Hitler in seinen Bergen. 86 Bilddokumente aus der Umgebung des Führers, Berlin 1935.
  • Hitler abseits vom Alltag. 100 Bilddokumente aus der Ugebung des Führers, Berlin 1937.
  • Hitler in seiner Heimat, Berlin 1938.
  • Hitler in Polen, Berlin 1939.
  • Mit Hitler im Westen, Berlin 1940.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Photobericht Hoffmann, Bildarchiv Hoffmann

Empfohlene Zitierweise

Sebastian Peters, Heinrich Hoffmann. Verlag nationalsozialistischer Bilder, publiziert am 27.11.2019 (Aktualisierte Version 30.08.2022); in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Heinrich_Hoffmann._Verlag_nationalsozialistischer_Bilder> (28.03.2024)